Austausch-Thread - Sehr lebhafte bis "hyperaktive" Hunde

  • Ich finde diesen Faden einfach richtig, richtig gut :gut:


    Jemand schrieb oben weiter, dass der Hund dann eben halt mal leinenaggressiv
    wäre….soweit so gut. Und genau dazu hab ich mir gerade nach der Runde mit den Hunden Gedanken gemacht.


    Manchmal denken mein Mann und ich recht wehmütig an die Zeit mit
    einem hochgradig leinenaggressivem Hund zurück. Der alte Bär, von Menschen
    als Welpe versaut und seit seinem ca. 6 Lebensmonat isoliert 3 Jahre im TH… der ging bei
    ca. 200 Metern ab wie ein Zäpfchen ( incl. rückgerichteter Aggression) und
    war auf Menschen generell eher schlecht zu sprechen um es mal „nett“ auszudrücken :roll:


    OK, das sind Baustellen….daran kann man arbeiten oder es managen mit welchen
    Methoden auch immer aber für mein Verständnis machbar ( man sieht schon meine recht
    relaxte Haltung zu diesen Themen )


    So und nun stelle man sich einfach vor, dass ein Hund dieses Verhalten eines leinenaggressiven Hundes gegenüber JEDEM Reiz zeigt. Einem Bus, einem Auto, einem Moped, einem Fahrrad, einem Trecker, einem Pferd, einer Kuh, einer Katze oder auch einem Jogger oder Walker oder einfach nur dem Typen mit Kapuze ….und zwar auch noch gestaffelt nach Tageszeit, Wetterlage und Allgemeinbefinden :muede:


    Irgendwie heisst das soviel wie …. man verlässt das Haus und trifft im übertragenen Sinne
    alle 5 Meter auf einen Hund. Dann stellt sich schlicht die Frage, wann man einfach umdrehen
    sollte….und bevor Fragen aufkommen, wir wohnen in einer recht ruhigen Seitenstraße einer Kleinstadt, haben Felder direkt hinten raus ….eigentlich Ideal !


    Aber wir leben halt nicht in einer Gummizelle ;)


    Gerade eben haben wir eine Runde bei Regen im Dunkeln an einer Straße gedreht und
    Madame war leider so überfordert mit dem losbretterndem Moped und den gesamten Umständen generell, dass sie in der Leine hing… eigentlich kann sie damit mittlerweile umgehen. Umgehen heisst, sie ZEIGT es an und zwar weisst sie bewusst darauf hin, sitzt vor, und will ein Lecker….kein Alternativverhalten bisher… aber das kommt vielleicht noch.


    Das ist dann so, als wenn ein leinenaggressiver Hund seinen Erzfeind anzeigen würde,
    absitzt und dich freudig anstahlt …wie Weihnachten und Geburtstag auf einem Tag :gut:


    Wie sich dieses Verhalten auf den anderen Hund überträgt oder wie sich die Interaktionen
    der beiden Hunde auf das ganze auswirkt ist ja nochmal eine ganz andere Sache.


    Und eines noch… ein solcher Hund stellt nunmal eine kontinuierliche Bedrohung
    seiner Umwelt dar. Ich lüge mir da nicht in die Tasche und gerade hier in NRW kann
    ein einzelner Vorfall mit meinem Hund ein richtiges Problem werden oder wir heftige
    Probleme bekommen wenn der Hund nur einmal auffällig wird….wie soll ein solcher Hund
    einen WT bestehen ?
    Wenn meine Hunde nur ansatzweise so wirken, als wären sie schlicht schlecht erzogen,
    kann ich damit verdammt gut leben !


    Ich könnte Stunden weiter schreiben … mach ich auch bestimmt!


    LG
    Susanne

  • Ich bin eigentlich echt froh, dass es Pan immer 'nur' das Hirn rausgehauen hat (huepfen, kreischen) und er seinen Frust an mir abgebaut hat (er haette da alles genommen, aber es war nie etwas naeher an ihm dran als ich).


    Richtig froh bin, wie cool er mittlerweile ist. Klar nicht so cool wie Lee oder Kalle. Aber im Vergleich zu frueher ist er schon fast langweilig |)



    Und obwohl Lee Hunde wie Pan eigentlich hasst, ist der ihr 'ein und alles'. Jeden anderen hibbeligen und nervigen Hund wuerde sie am liebsten durch die Wohnung dreschen und wehe der will was von ihr.
    Pan darf hingegen alles! Der darf Dinge, an die andere Hunde nicht mal denken sollten. Selbst Pepper durfte nicht soviel bei Lee (und Pepps hatte schon eine Sonderstellung)..

  • *seuftz* :roll: wenn ich mal mein schlechtes Gewissen zu Hause lasse, dann würde ich sagen
    er kann das ab...also der Flick.


    Sicherlich übertragen sich ihre Unsicherheiten draussen auch auf ihn und Zuhause muss er mit
    manchen Übersprüngen ( die ich im Übrigen nicht "nett" splitte ) leben und weiss sich zu wehren .
    Aber die beiden sind einfach zu sehr "Arsch und Eimer" als das ich da bedenken hätte.


    Der Lütte lässt sich egoman belutschen als gäbe es kein Morgen :D ... die haben hier die Bude
    gerockt als sie 8 Monate und 1,5 Jahre alt waren und wurden gemeinsam erwachsen und pflegen
    ihr innerartliches Sozialleben mittlerweile halt anders als über Tische und Möbel zu springen ;)


    Vielleicht liegt auch bei mir da die Krux im Ganzen...beide Hunde wären vielleicht viel weiter wenn sie
    Einzelhund wären...aber ob sie auch so zufrieden wären ?


    Auch wenn die Entscheidung damals ziemlich mutig war ( auch ohne, dass ich geahnt habe, was da kommt )
    kann ich dazu stehen, denn eigentlich ist hier alles recht flauschig und konfliktfrei... es ist nun mal UNSER aller Alltag ... und, da bin ich ehrlich werde ich die Befindlichkeit meines Rüden nicht über meine eigene stellen...zumindest soweit ich es für vertretbar halte.

  • Ich bin auch echt froh, dass Yoshi im Vergleich so mild ist. Ich glaube, einige Exemplare die hier von euch beschrieben werden, wären mir definitiv zu viel und ich habe großen Respekt für die die das trotzdem durchziehen! :gut:


    Heute war nicht Yoshis Tag, ich weiß nicht warum aber er war eben mal wieder etwas aufgedrehter unterwegs. Und ausgerechnet an so einem Tag kommt es natürlich, dass uns beim Spazierengehen auf dem Weg zur "sicheren Zone" (5 min Fußweg) ein Bus, 3 Hunde und ein riesiger Lastwagen entgegen kommt. Das gab natürlich ordentlich gekläffe und gejaule, die Nachbarschaft muss denken, ich hätte den Hund misshandelt. Aber gut, das ist auch eine gute Übung für mich und ich kann mittlerweile
    schon recht gelassen mit so einer Situation umgehen, auch wenn ich mir dafür mal die Zeit nehmen muss ein paar Sekunden durchzuatmen^^.
    Aversive Methoden kann ich an einem solchen Tag übrigens auch vergessen, wenn allein seine allgemeine Aufregung schon so groß ist, deshalb lass ich das dann auch von vornherein.


    Bei Yoshi heißt es von Hundehaltern und Passanten übrigens auch immer "der ist noch ganz jung oder?" und er wurde schon öfter für ein Welpe gehalten. :D

  • Bei Lucky denke ich mir auch manchmal "wenn jetzt einer kommt mit großem Hof und riesen Grundstück, wo der Hund kein Gassi gehen muss, keine Fremdreize erleben..." dann überlegt man schonmal, ob er da nicht besser hätte.
    Wobei ich es witzig finde. In einer Großstadt! ist dieser Hund ruhiger. Der hat da so viel zu schnüffeln und da schnüffelt er sogar mal, dass er runterkommt. Paradox dieses Tier.


    Achja: Ihm hat übrigens geholfen, dass er den großen Bruder spielen musste, weil ich mir einen Welpen dazugeholt habe. Er musste ihn ja miterziehen und das hat ihn gestärkt und auch jetzt ist er, obwohl eher unsicher und kein echter Kerl, von sich überzeugt und kann das auch zeigen. Seitdem ist er auch nicht mehr so drauf erpicht, seinen Wald zu verteidigen, sondern kann dort auch Hundekontakt haben.


    Und vielleicht hab ich nächstes Jahr wieder ne Möglichkeit zu trailen, drückt mir die Daumen :gut: Das hat ihm auch viel gebracht.

  • Zitat

    Ich bin auch echt froh, dass Yoshi im Vergleich so mild ist. Ich glaube, einige Exemplare die hier von euch beschrieben werden, wären mir definitiv zu viel und ich habe großen Respekt für die die das trotzdem durchziehen! :gut:


    Geht mir auch so! Ich bewundere es, könnte es aber nicht. Mir reicht mein Dicker! :lol: Übrigens danke Dir fürs Eröffnen des Themas! :smile:


    Da ich ja mit Falco grad dran bin und mir auch einbilde, eine "Entschärfung" festzustellen, mir aber nicht sicher bin:


    Was habt Ihr denn für Erfahrungen, wie sich die Ernährung/Futtermittelunverträglichkeit auf das Verhalten auswirkt? Chris hatte ja schon am Anfang hier die Allergie und SD bei angstaggressivem Verhalten angesprochen. Gibts noch mehr Erfahrungen mit der Ernährung bzgl. des überbordenden Temperaments?

  • Bei uns hängt es ein wenig von dem Rohprotein im Futter ab, je mehr umso hibbeliger ist der Kerl.
    Lässt sich aber natürlich nicht maßgebend dadurch beeinflussen. Ausschlußdiät haben wir gemacht, brachte gar nix. Futtermittel verträgt er gut, Futtermilben nur nicht.
    Zeigt sich aber in wunden Stellen der Haut. Seit der Desensibilisierung allerdings nur noch sehr selten.


    Leid tut mir immer wenn ich ihm "weh" tue, weil irgendwas unbedingt eine Handlung erfordert, er aber mal wieder im Flash ist.
    zB: Hund hibbelt rum, heisst er steht kaum still(tanzt neben mir so rum) und fiepst sich die Seele aus dem Leib. Wir müssen an der Straße stehen, sehr eng und es naht ein LKW. Es fliegt ein Blatt auf der anderen Seite und Hund springt los. Ich zieh an der Leine(konnte nicht zurück weil Hauswand), greife mit der anderen Hand nach dem Hund und erwisch halt das Ohr, weil er inzwischen mitm Hintern auf der Straße ist. :( Armer Kerl, aber besser Ohrziehen als LKW-Matsch.
    Rettungshundetraining: Wir versuchen mal ob er in die Trümmer kann. Nein! Böde Idee! Doch, doch, Hunde passen auf wo sie hintreten. Meiner nicht! Nunja ich ließ mich breitschlagen, Hund rennt also in den Trümmern rum, bekommt was in die Nase und rennt an mir durch. Klar, auf der Seite auf welcher kein Platz ist und es ging paar Meter fast senkrecht den Schuttberg runter. Unser Geschirr war noch nicht da, also Hund nackt. Hund rutscht, ich greife das was ich bekomm, ins Rückenfell. Da passt ein zweiter Hund in die Haut mit rein, also echt genug um einen Henkel draus zu machen. Hund hat sich geschüttelt und lief weiter, ich lag aufm Rücken und war fix und alle. Oder Hund auffangen(23kg!!) weil er von einem T-Träger aus 4m Höhe springen muss. Das tat echt weh.
    Freunden erklären warum da grad mein Hund auf dem Tisch mit den Geburtstagskuchen steht und die Kuchen frisst. Also langweilig wird einem mit dem Tier nicht!
    Mal abgesehen von den Lachern weil er mal wieder gegen einen Schrank läuft oder Autos oder Bäume, nur weil er grad was anderes im Kopf hat.
    Habt ihr auch solche Geschichten?

  • Wir geben auch möglichst wenig Protein, bekommt er zu viel, dreht er zu schnell auf und hat dann auch oft weichen Kot (ob nun durch das zu viele Protein oder durch die Aufregung weiß ich nicht) Getreidefrei haben wir auch schon versucht, weil ich dachte, er kratzt sich vielleicht vom Getreide im Futter. Das war's aber nicht, so ich das beurteilen kann.


    Momentan bekommt er Magnusson M&B, verträgt er gut und hat auch weniger Probleme mit den Analdrüsen. Ich hätte lieber noch weniger Protein (ca 20%) - aber bestes Futter Banane verträgt er irgendwie nicht, und Wolfsblut (dieses Low Protein, ich glaube Pacific) liebt er zwar, verträgt er auch gut, aber da bin ich mir unsicher wegen dem hohen Ascheanteil.


    Eine Zeitlang bekam er immer wieder heftige Entzündungen (Analdrüsen, ein Riesen-Hotspot, Augen ständig vereitert und auch Vorhautkatarrh dauerhaft). Momentan ist das alles weg, und er ist insgesamt deutlich ruhiger. Auch da weiß ich nicht, was Henne und was Ei ist...


    Hucky knallt wie gesagt häufig gegen Bäume, gegen Autos, gegen Mensch und Tier, und einmal mit einem Riesenrumms ist er gegen das Dixieklo an einer Baustelle gelaufen :ugly:


    Was aber ein Riesenfortschritt ist hier im Alltag:
    Autos mit Licht an und am besten auch noch auf nasser Fahrbahn regen ihn nicht mehr auf.
    Dadurch können wir ohne Gehampel hier im Viertel schnell zum Löseplatz oder eine Runde Zeitunglesen und auch hin und zurück in den Wald geht viel entspannter.
    :smile:

  • Balou ist da auch recht unempfindlich, wenn der Kopf meint er müßte jetzt irgendwo Urlaub machen, dann brettert man schon auch gerne in Gegenstände.


    Letztens wollte er durch zwei Baumstämme springen, dumm nur, wenn man sich ablenken läßt und gegen einen Baumstamm knallt.


    Durch die Büsche flitzen macht Spaß, man sollte allerdings die Augen aufhalten und nicht gegen den Zaun rennen. Macht aber nix, da schüttelt man sich ab und flitzt weiter


    Wie er auf das Garagendach kommt, da muß ich noch genauer recherchieren. 2 Meter über den Tisch springen und dabei noch recht hoch zu bleiben ist ein Klacks. Wenn er total glücklich mit sich ist, dann springt er im Volllauf einem gerne in die Arme... hat eine umwerfende Wirkung


    Beim Spielen erweckt er gerne mal den Eindruck, er möchte absichtlich einem die Nase brechen, ob mit Kopf oder Pfote völlig egal.


    Ich habe Bäume gepflanzt, nur um zwei davon völlig zerfetzt im hinteren Teil des Gartens wieder zu finden. Er findet den Widerstand und die totale Zerstörung wohl toll. Er gibt auch gerne Küsschen beim Gassi gehen, so mitten unterm Lauf kommt ein Hundekopf in Augenhöhe gesprungen und steckt dir die Zunge ins Ohr....


    Die Liste läßt sich beliebig erweitern. Oft ist es lustig, aber auch stellenweise bedenklich


    Balou wird mittlerweile gebarft und frißt regelmäßig (war bei Fertigfutter vorher nicht immer der Fall). Er hat auch etwas zugenommen, so das die Knochen verdeckt sind und sieht jetzt wesentlich gesünder aus.

  • Zitat


    Wobei ich es witzig finde. In einer Großstadt! ist dieser Hund ruhiger. Der hat da so viel zu schnüffeln und da schnüffelt er sogar mal, dass er runterkommt. Paradox dieses Tier.
    .


    Das kommt mir bekannt vor. Seltsam oder? Also, sie schnüffelt jetzt nicht unbedingt, aber ist definitiv weniger gestresst, als wenn ich bei mir am Rande Berlins spazieren gehe :???:

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