Zeigt doch mal her Eure Pferde/Ponys oder RB Teil 2

  • @sabarta


    Ein Kappzaun muss ans Pferd passen. Und das ist manchmal gar nicht so einfach. Vom schweren Deutschen, über den Wiener, das Caveçon, den Pluvinel, den Portugiesischen, die Serreta, bis zum einfachen Nylon-Kappzaun... Es gibt unzählige Modelle.


    Manche sind sehr scharf in der Wirkung weil sie nur schmal aufliegen (Caveçon, wird z.B. SEHR oft unterschätzt!!), weil sie nur punktuell wirken (Pluvinel, ausser er wird zusätzlich gepolstert), oder weil sie mit wenig oder nicht gepolstertem Metall direkt auf der Nase liegen (Portugiesischer und Serreta).


    In den richtigen Händen kann ein Kappzaun grosses vollbringen, in den Falschen viel Schaden anrichten. Daher gilt für alle Ungeübten (gilt für Mensch und Pferd!): dick gepolstert muss er sein. ABER: er muss ans Pferd passen. Und das ist oft gar nicht so einfach.
    Je besser das Pferd am Kappzaum ausgebildet ist und je feiner der Mensch mit der Longe arbeiten kann, desto schärfer darf ein Kappzaum sein. "Man muss ihn sich erarbeiten".


    Ist z.B. die Pferdenase zu schmal für einen schweren Deutschen Kappzaum, kann es passieren dass die inneren Schenkel des Naseneisens direkt auf den Nasenkanten aufliegen. Ein übler Nussknacker-Effekt kann entstehen. Ist z.B. das Naseneisen eines Wiener zu klein, liegt auch dieses nur punktuell an den Kanten des Nasenknochens auf.


    Dann muss der Zaum so verschnallt sein, dass er mind. 2 Finger breit unter dem Jochbein zu liegen kommt. Sonst drückt er 1. übelst auf die Hauptnerven, 2. scheuert er am Knochen.
    Je nach Zaum gibt es unterschiedliche Backenriemen. Die müssen so angebracht sein, dass sie die seitlichen Kopfriemen vom Auge wegziehen. Sollte sich ein Kappzaum verschieben (was er nicht darf, sonst passt er nicht) verhindert dieser Riemen, dass es "ins Auge geht".


    Der Kinnriemen. Gerne wird der so richtig stramm gezogen, damit der Kappzaum auch wirklich sitzt. Beim Caveçon z.B. ziehen viele einfach mal ordentlich an. Ohne zu bedenken, dass die Kette nur mit wenig Leder umhüllt und sehr schmal ist. Also in der Wirkung ordentlich scharf ist! (neuerdings wird das Caveçon gerne als Isländer-Isländer-Kappzaum verkauft....)


    Die einfachen Nylon-Nylon-Kappzäune sehen soft aus - sind sie auch. Allerdings rutschen die sehr gerne auf dem Pferdefell herum. Sie sitzen nur ganz selten richtig gut am Pferdekopf.


    Jetzt kann man natürlich sagen- wieso ist das so wichtig? Dann überlege man sich bitte, dass das Pferd am Kopf höchst sensibel ist. Viele Nerven verlaufen direkt unter der Haut. Ungeschützt. Wenn da nun irgend ein unpassender Zaum draufgeknallt und ordentlich festgezurrt wird, kann man sich - denke ich - relativ gut vorstellen, wie uncool ein Pferd das findet.


    Wie soll es da gelöst, locker und willig mitarbeiten?


    Es gab sehr eindrückliche Messungen der unterschiedlichen Zäume - longiert haben sehr gute Longenführer. Und die waren erstaunt bis schockiert über die enormen Druckspitzen bei den Messungen!


    Pferde reagieren übrigens sehr fein auf die unterschiedlichen Kappzäume.
    Das gleiche Pferd mit unterschiedlich gut passenden Zäumen läuft komplett anders. Man kann mit einem unpassenden Zaum den Gang negativ beeinflussen. Und mit einem gut passenden Stück dagegen sehr viel verbessern.

  • Ich hab gestern mal wieder meine pferdischen "Kommunikationstrainer" besucht. Die Drei sind dermaßen plüschig geworden, dass ich meine komplette flache Hand im Fell verstecken konnte. Sie sehen aus wie dicke Teddys. :cuinlove: :cuinlove:

  • Vielen Dank @wildsurf für die ausführliche Info! :-)


    Dass die Auswahl des richtigen Kappzaums so schwierig sein kann hatte ich noch im Kopf. Hatte nur gehofft dass sich das irgendwie auf wundersame Weise mittlerweile geändert hat xD



    Naja, dann bleibt das wohl erstmal im Hinterkopf für ein eigenes Pferd irgendwann mal, denn eigentlich wollte ich es zu Weihnachten verschenken, aber das ist dann doch irgendwie zu umständlich...

  • Und wie geht's bei euch? Ich kann das verstehen - ich höre ja immer die Flöhe husten.

    Ganz gut :) Am Sonntag hatten wir unsere Reitstunde und abgesehen davon, dass wir beide ganz schön eingerostet sind |) war auch mein Reitlehrer sehr zufrieden. Abgesehen davon, dass sie halt mit dem Bein nen ganz kleinen Ticken weniger untertritt läuft sie super und wir bauen jetzt halt weiter Muskeln auf . . .

    Ich hab heute dem Ponylein einen Bib-Cut verpasst, sprich Brust und Halsunterseite geschoren. Der hat einfach ständig geschwitzt, vor allem am Hals. Auch wenn er nur ein paar Minuten auf der Weide rumgebrettert ist.

    So krass wie arg viele Pferde schwitzen :ugly: Bei so nem Wetter schwitzt meine 0,0
    Da müsst ich die schon 3km am Stück galloppieren, dass man überhaupt mal minimalst ne Andeutung von Schweiß unter der Satteldecke erkennen kann xD

  • Bei so nem Wetter schwitzt meine 0,0
    Da müsst ich die schon 3km am Stück galloppieren, dass man überhaupt mal minimalst ne Andeutung von Schweiß unter der Satteldecke erkennen kann

    Mein Araber ist da ähnlich - dem ist im Winter einfach immer kalt.
    Das Ponytier schwitzt aber schon, wenn er sich nur aufregt.

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