Schwere HD, beidseitig
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Hallo,
nun war ich heute morgen mit meiner gerade 1 Jahr alten Hündin beim Röntgen. Ergebnis: Beidseitig schwere HD. Das Röntgenbild sieht... unterirdisch aus!
Nächster Schritt wäre jetzt, in eine spezialisierte Tierklinik zu fahren. Empfohlen wurde mir Wiesloch. Kennt die jemand? Sind die gut dort?
Wäre super, wenn mir jemand weiterhelfen könnte. Auch gerne mit Tipps rund um Bewegung, Ernährung, Physiotherapie etc. Bin für alles dankbar.
Seit ein paar Monaten bekommt sie ohnehin schon Grünlippmuschelpulver und zusätzlich (abwechselnd) Luposan Gelenkkraft.Danke schonmal!!
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Woher kommt ihr denn? Dann kann man euch vielleicht Tipps für eine gute Klinik in eurer Nähe geben.
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Hallo,
wir kommen aus Karlsruhe. Ich bin aber gerne bereit, auch weiter zu fahren!
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Huhu,
ist Deine Hündin unter Narkose geröntgt worden?
LG
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Hallo,
ja, sie ist unter Narkose geröngt worden!
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Moin,
eine Frage vorweg:
Hat Dein Wauzi denn Probleme? oder ist es erstmal "nur" ein übles Röntgenbild?
Was für eine Rasse ist sie bzw über was für ein Endgewicht reden wir?
In jedem Fall würde ich Dir raten Kontakt zu einem guten Physiotherapeuten aufzunehmen, denn egal welchen Weg ihr gehen möchtet, sie wird dafür eine starke Muskulatur brauchen.
Ich persönlich muss zugeben, dass ich grad bei so jungen Hunden kein Fan von "Herumgehampel" in Form von Durchtrennungen von Nerven, Femurkopfresektionen usw bin.
Ich war als Magni klein war in einer ähnlichen Situation wie Du:Als ich ihn mit 9 Monaten bekam schockierte mich seine Vorgeschichte. Er war nachdem sein erster Besitzer ihn nicht behalten konnte zu einer Züchterin geraten, die ihn behalten und zur Zucht einsetzen wollte. Bedauerlicherweise war diese Dame auch Tierärztin und röntge ihn im Alter von ca 6 Monaten. Dabei stellte sie fest, dass er so schwere HD hätte, dass er mit spätestens 9 Monaten schwere Arthrosen hätte und mit 2 Jahren gar nimmer aus eigener Kraft aufstehen könne. Ihrer Meinung nach war es also voll in seinem Interesse (ja sicher... ) ihn umgehend einzuschläfern.
Gott sei Dank hat sein erster Besitzer zu diesem Zeitpunkt weder das Eigentum an ihm überschrieben, noch das Interesse an ihm verloren (das hat er nie). Er ließ die Röntgenbilder von einem anderen TA nachbeurteilen und der sagte ganz klar: "Wird möglicherweise heftige Probleme kriegen, darf auf KEINEN Fall in die Zucht aber solange es kein Problem gibt muss er natürlich nicht getötet werden.
Bei der Züchterin war Magni damit natürlich unten durch und fand über den einen oder anderen Umweg sein Zuhaus bei mir.
Mit seinem ersten Besitzer war abgesprochen, dass ich, so es nicht vorher zu Problemen käme wie folgt verfahre:
Mit 18 Monaten nachröntgen und dann (wenn nicht vorher Probleme auftreten) im Alter von 3-5 Jahren entscheiden ob neue Hüftgelenke reinkommen.
Beim Nachröntgen sah die Hüfte gruseligst aus, aber Magnis Autoimmunerkrankung, die seine Muskeln auffrißt machte uns einen Strich durch die Rechnung, eine solche OP ist bei ihm völlig unmöglich.
Aber:
Magni ist jetzt 9 Jahre alt. Er kann selbstverständlich alleine aufstehen, kann wie ein Gummiball auf und ab hopsen wenn es Essen gibt, geht sofern es seine Krankheit erlaubt ewig weit spazieren.
Dass er HD hat, das merkt man nur, wenn man sich sein Gangbild genau anguckt (er schlingert hinten) oder wenn ich blödes Rindviech über ihn stolper und auf seinen Hüften lande, dann macht er "Miiiiiiiep".
Würde ich die Hüfte heut nochmal röntgen, dann wäre das Bild vermutlich erschreckend, aber bisher zeigt er keinerlei Probleme.Ein ungutes Gefühl bleibt. Sollte er in 1 oder 2 Jahren doch Probleme kriegen, dann bleiben uns eigentlich keine Alternativen.
Mitlerweile weiß ich um die Möglichkeiten der Orthetik, vermute, dass es möglich ist, Orthesen zu bauen, die nach einer Hüft-OP die Hüfte erstmal in Position halten und die dazu geeignet sind einen Erfolg solch einer OP auch bei einem mies bemuskelten Hund zu erwirken.
Hätte ich das vor 5 Jahren gewußt hätte ich ihm obwohl er keine Probleme gehabt hat beidseitig ne neue Hüfte einsetzen lassen, denn nun stehe ich im Prinzip in der gleichen Situation wie viele Hundehalter denen ich auf Arbeit begegne:- Hund wird mit einem Jahr geröntgt, man sieht, dass die Hüfte katastrophal aussieht
- man hofft ein Leben lang dann das Beste und tut außer gesunder Ernährung, Muskelaufbau usw nichts weiter
- irgendwann im Alter von 7-10 Jahren kriegt der Hund übelste Probleme und das Ende vom Lied ist, dass man einen Hund einschläfern läßt, der bis auf Hüften bei denen NICHTS mehr geht gesund ist und noch viele Jahre leben könnte und das OBWOHL man so früh gewußt hat, dass es so kommen wird.Mein Tip bei einer so frühen Diagnose also:
- schlau machen wo geht um in Sachen Ernährung und Muskelaufbau das Beste zu machen
- ein Sparbuch oder sonstiges anlegen und wenn irgendmöglich so sparen, dass spätestens wenn der Hund 3-5 Jahre alt ist genug Geld da ist um die Hüften neu machen zu lassen
- stets gute Schmerzmittel (mit dem TA absprechen, ich verwende eine Kombination aus Tramal und Novalgin) im Haus haben und bei jeder Verhaltensänderung des Hundes auch daran denken, dass es Schmerzen sein könnte
- nicht den Mut verlieren, sollte dem Hundi aus irgendeinem Grund diese OP nicht zuzumuten sein, Magni ist kein Einzelfall, viele Hunde leben auch mit fürchterlich aussehenden Hüften gut und gar nicht so kurz, das Risiko, einen sonst gesunden Hund wegen dieser verdammten Kugelgelenke einschläfern zu müssen, das geht man aber leider immer ein, wenn man die Hüften aus welchen Gründen auch immer nicht machen läßt, denn eines lehrt mich leider die Praxis:
Die richtig fiesen Probleme treten oft in einem Alter auf in dem der Hund zwar noch fit genug ist um ansonsten noch einige Jahre zu leben, aber kleinere Zipperlein eine derartig umfangreiche OP (also einfach dann noch neue Hüften) wenigstens fragwürdig machen.Ich wünsch Dir alles Liebe!
Fraukie
PS: im Bezug auf Muskelaufbau und Ernährung habe ich nun nichts konkretes geschrieben, weil das meiner Meinung ganz, ganz individuell ist. Was für Magni gut ist und ihm hilft, kann für Deinen Hund völlig falsch sein. Da hilft wirklich nur: selbst schlau machen und mit Fachleuten reden, die Deinen Hund kennen und dann alles auf die individuellen Bedürfnisse zuschneiden.
Und eins vorweg:
Ihr werdet das schaffen!
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Zeigen denn die Hüften dann immmer den gewünschten Erfolg?
Ich sehe leider sooo viele Hunde mit Endprothesen, bei denen recht schnell Komplikationen auftreten bzw. das Gangbild so schlecht ist, dass sekundäre Probleme zügig folgen.Bei der zurich cementless haut es irgendwie immer mal den Prothesenkopf raus, klar, kann erneut operiert werden, ist aber wieder mit längerer Schonzeit verbunden.
Hast du diese Beobachtung nicht machen können?
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Ohje..ganz viel Kraft!
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Moin,
Zitat
Bei der zurich cementless haut es irgendwie immer mal den Prothesenkopf raus, klar, kann erneut operiert werden, ist aber wieder mit längerer Schonzeit verbunden.
....
Hast du diese Beobachtung nicht machen können?
ich kenne da sehr unterschiedliche Berichte und es sind auch nicht zuletzt die von Dir genannten Gründe, die mich dazu bewegen, dazu zu raten solch eine OP machen zu lassen BEVOR Holland in Not ist. Denn je besser die Muskulatur zum Zeitpunkt der OP (noch) ist, desto besser sind meiner Beobachtung nach die Ergebnisse.
Ist der Hund erstmal ansonsten "austherapiert", läuft seit Monaten oder Jahren in Schonhaltung und ist entsprechend schlecht bemuskelt und kann die normalen, für die "Etablierung der Endoprothesen im Körper" notwendigen Bewegungsabläufe gar nicht mehr abrufen, sinken die Chancen enorm.
Ein Chirurg sagte mir mal, dass dies auch der Grund sei, warum Hüftendoprothesen bei Hunden deren Hüfte durch einen Unfall kaputt ging viel öfter erfolgreich seien als bei HD Hunden, die nur zu oft erst 5 vor 12 kommen.
Für mich klingt das ziemlich logisch.Ich sehe da außerdem eine stetige Entwicklung.
In der Praxis hatten wir z.B. einen Berner Sennenhund, der schon mit 10 Monaten mieser dran war, als man es meinem Magni prophezeit hatte.
Bei dem hatten wir alle Bedenken, aber bei einem Hund der mit 10 Monaten nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen kann gab es genau zwei Alternativen:
Hunderollstuhl (darüber wollten die Halter nachdenken falls die OP nicht glückte) oder Euthanasie.
Vorallem wegen der miesen Bemuskelung und der Tatsache, dass der Hund noch nicht ausgewachsen war waren wir alle in Sorge.
Aber wenige Wochen nach der OP kam der Hund mit gutem Gangbild in die Praxis, jetzt ist er 4 Jahre alt und man merkt ihm nichts an, dieser Hund hätte sonst keine Chance gehabt.Machen wir uns nichts vor:
Dieser Hund hatte unverschämtes Glück. Aber, das ist eben auch Jahre her.Heute setze ich z.B. sehr große Hoffnung in die Orthetik.
Denn das von Dir beschriebene Rausspringen des Kopfes ist die häufigste Komplikation und sie tritt, zumindest den mir zugänglichen Berichten üblicherweise fast ausnahmslos in den ersten Wochen/Monaten nach der OP auf, eben wenn der Hund nicht, nicht mehr oder noch nicht über die Muskulatur verfügt die nötig ist um die Hüfte in Position zu halten.
Wenn es nun, wie mir berichtet wurde (ich prüfe das grade) wirklich möglich ist mit Orthesen zu arbeiten, die in dieser sensiblen Phase genau diesen Halt unterstützen, dann könnte das völlig andere Erfolgsraten mit sich bringen auch wenn der Hund vorgeschädig ist.In jedem Fall möchte ich der TE eben Mut zusprechen und sie ermuntern diese Diagnose nicht als niederschmetternt anzusehen. Denn insbesondere wenn der Hund noch keine oder noch keine großen Probleme hat, dann hat sie jetzt ggf mehrere Jahre Zeit sich zu informieren, was für ihren Hund das Beste ist.
Und aus all den leidvollen Geschichten die ich beruflich kennenlernen mußte finde ichs eben ausgesprochen wichtig darauf hinzuweisen, dass es, wenn ein weiterer TA bestätigt, dass die HD wirklich so schlimm ist wichtig ist sich gründlich zu überlegen ob man mit einem Eingreifen wirklich warten will und sollte bis die Probleme dazu zwingen, die Lage wird dadurch einfach nicht besser.lg
Fraukie -
*Lesezeichensetz*
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Vorn links ED durch FCP :wuah: :ua_smoke:Hund ist jetzt drei.
Goldakupunktur hat scheints schon vielen HD Hunden langfristig und wirksam geholfen . Das steht bei uns im Hinterkopf .
Alles Gute eurem Wuff !
Und ne Diagnose muss garnichts heißen .
Mit gutem Training und Ernährung kann selbst ein solcher Hund viele Jahre ein sympthomfreies Leben führen ! -
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