Panikanflüge mit markern unterbrechen? Wie?
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Hallo, ich brauch man paar Denkanstösse, etwas Hintergrundwissen. :-)
Bin grad wieder was ratlos mit meinem Nepi. Nepi ist in Situationen die er komisch findet, der Typ Hund der sich komplett zurückzieht, meidet, im allerschlimmsten Fall in Starre verfällt.
Im Großen und Ganzen vertraut er mir inzwischen soweit, dass ich ihn zu mir rufen kann wenn ihm etwas komisch ist, komplette Starre hatten wir ewig nicht mehr.
Aktuell hab ich ein Problem mit ihm bei unseren Pferden. Pferde waren am Anfang sehr komisch und sobald ein Pferd nur stolperte sass er im Busch und ich musste ihn an die Leine nehmen und da raus führen. Darüber sind wir aber schon lange hinweg. Unsere Pferde sind ok, andere macht er großen Bogen drum- völlig ok für mich. Beim Ausreiten läuft und wedelt er voran solang wir Schritt gehen, im Trab läuft er lieber hinter den Pferden, doch zu 90% ist er auch da entspannt. Falls die Pferde mal Stress machen, er nicht recht weiss ob ich alles im Griff habe, dann fängt er an sich abzuducken, geht im Wald in Deckung. Mit einem netten, aufmunternden Ton ihm gegenüber kann ich ihn dann aber da rausholen und beruhigen. Guckt zwar meist noch Moment was misstrauisch aber es ist ok.
Schwieriger wirds wenn ich mit mehreren ausreite, da neigt er zum Hängen und schleichen- je nach Stresslevel in der Truppe. Wenn ich hinten bleibe um für ihn "präsent" zu sein, ist es ok. Meist geh ich aber allein raus, von daher ist das nicht so relevant.
Ich kann mit den Pferden spazieren gehen und Hunde holen sich zwischendrin Leckerlis ab, machen Tricks- alles super. Was aktuell echt schwierig ist- joggen mit den Pferden. Ich hab halt ein Pferd rechts, eins links und sobald wir antraben lässt er sich nach hinten fallen und schleicht in immer größer werdenden Abständen hinterher. Ranrufen klappt nur insofern, das er im Schneckentempo kommt. Das schlimme ist- ich weiss nicht warum. Heute haben wir es erst das dritte Mal probiert.
Versuch eins hab ich ehrlich nicht so auf ihn geachtet, weil er ja meist hinter mir ist beim Traben. Vermutlich hatte er schon da bissl Stress weil Frauchen so schlecht erreichbar für ihn. Ich glaub das Grundproblem ist, wenn ich für ihn nicht genug präsent bin, ihm das Gefühl geben kann, da zu sein, alles im Griff zu haben- obwohl er andererseits ein Hund ist, der sehr viel "streunert"/ allein umherstromert ud Blümchen zählt. Letztes Mal wars dann schon ähnlich wie heute- extrem geschlichen, hab ich ihn vorgeschickt ist er eher davon gelaufen, war ebendso im Stress.Ich bekam nun den Tipp, ihn mittels markern aus dem Stress zu holen. Clickern fällt aus, weil einen Clicker bekomm ich bei den Pferden nicht sortiert. Wie genau würde ich das aufbauen?
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Huhu =).
Ich bin ja Pferde- & Hundeclickerer, also genau mein Thema :- ).
Ich würde anfangen, ihn auf ein eindeutiges Markerwort zu konditionieren. Sowas wie "Click" in sehr hoher Stimmlage, "Keks" ganz tief oder, oder, oder. Das Wort muss aber gut sitzen und auch im normalen Training eingebaut sein, damit es nicht automatisch mit "Pferde-Stress" verknüpft wird ; ).
Dann kannst du das erstmal anfangen mit Helfer: ihr führt nebeneinander beide Pferde, du rufst Hund (im Schritt) -> Keks-Wort + Keks. Dann evtl. nen Trick einbauen, damit Freude reinkommt und es nicht so nach Pflicht riecht. Mit Tricks kriegt man immer gut aus der Reserve gelockt, aber das scheint ja auch schon zu klappen. Dann Schwierigkeit erhöhen, wenn das 100 % sitzt: ihr trabt nebeneinander, du clickerst & bekekst ihn (direkt wieder durchparieren & Click & Keks) Dass er merkt "ok, Frauchen trabt ja nur ne Sekunde & ist dann direkt wieder in Reichweite UND sogar auch noch mit Keks" -> Trab wird ein Super-Event. Dann nach und nach mehr steigern: zunächst Schritt -> Trick -> Keks -> KURZ Trab -> direkt, wenn gut Clickwort & Keks -> Schritt -> Trick -> Keks (natürlich mit Kekswort, damit Kekswort der Burner bleibt) etc.
Und das wird dann zu Schritt -> Trab (länger) -> C&K -> zweites Pferd vom Mitführer unauffällig in Hand drücken lassen (damit es langsam und unauffällig "normal" wird, dass du zwei Hottes führst) und das ganze Prozedere genau so weiter. Dann Trab immer länger werden lassen und immer wieder wenn er bissl auftaut mit C&K totbelohnen.ALLERDINGS ist es leichter mit nem echten Clicker, da der neutraler ist und mehr Bedeutung hat, da er nicht mit der Stimme des Trainers verbunden-, sondern quasi ein unmenschlicher Bestärker ist ; ). Also mal drüber grübeln, ob das Handling nicht irgendwie machbar ist (Clicker auf Strick? Hab da perfektionierte Techniken inzwischen, kann dir gern einpaar Fotos dazu schcken xD), denn mit Clicker hast du sicherlich mehr Erfolg. Der löst Dopaminschübe im Hirn aus, wenn richtig konditioniert, und durch eine "Clicker-Salve" (also Clicker-Berieselung im richtigen Moment, um den zu verhübschen) kriegt man tatsächlich die meisten Hunde in die positive Offensive.. : )
Wichtig ist nur gutes Timing, also rasche Übergänge zw. Schritt & Trab, sodass er gar nicht erst in das "Wir traben.... - OHJE! Trab ist doch gefährlich, ich muss Angst kriegen"-Gefühl kommt, sondern quasi bevor er dicht macht (das "...." (acuh wenn das nur 1/3 Sekunde im Trab ist zu Anfang) den richtigen Moment erwischen, also den Zöger-Moment zwischen Überraschung und Meideverhalten. Der Trab muss sich quasi zufällig kurz einschleichen und zum Jackpot-Erlebnis werden. Er muss also schöngeclickert werden =). Also Antraben->direkt C&B. Dann mit der Erfahrung kann immer länger getrabt werden, auch mit 2 Pferden.
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Ui danke noch für die Antwort Kim! :hug:
So ähnlich hab ich es mir gedacht ja. Leider bekomm ich Clicker wirklich nicht sortiert- entweder ich vergess ihn oder was ich auch schon hatte- Pferde gucken mich bei jedem Click erwartungsvoll an, obwohl die nie darauf konditioniert wurden.
Markerwort bin ich dabei zu konditionieren- in allen möglichen Situationen, die angenehm sind.
Zu dem Ansatz nur Minischritt antraben- keine Chance. Ich brauch noch Zwischenschritt. Wenn Nep nur ahnt, das Trab angesagt ist geht er sofort ins Meiden. :-/ Dazu werde ich also kommen wenn ich die jetzige Phase überwunden habe. Diese Woche konnte ich nicht üben weil alles absolut matschig aber letzten Freitag habe ich mal folgendes probiert:
ein Pferd und Nep und viele Würstchen...
Schönfüttern im klassischen Sinne funktioniert zwar nur bei Josy wirklich aber Würstchen sind ein guter Indikator für den Stresslevel auf dem Nep grad ist. Nimmt er mir Würstchen nicht mehr ab, ist jegliches weiterüben zwecklos, dann ist der Stress zu groß.
Zudem wer frisst entspannt, konzentriert sich in dem Moment auf das Objekt der Begierde- zumindest zu einem gewissen Teil. Stress also etwas unterbrochen.Daheim schon bisschen geübt, Würstchen in meiner Hand und ein Blick zu mir = "mmmh" und Wurst. Josy fand natürlich nur gucken ist doof, Frauchen so dicht als möglich auf die Pelle rücken und Würstchenbeutel hypnotisieren schien erfolgversprechender. Grins. Wars aber nicht. Auf dem Weg zum Auto auch, Blicke zu mir mit "mmh" gesummt und mit Wurst belohnt. "Mmmh" soll unser Markerwort werden- ich will was beruhigendes, etwas was "alles ist ok" signalisiert. Normal ist "feiiiiin!!!!" ein Stimmungsmacher aber der klappt in der Situation nicht.
Da die Koppel sehr positiv belegt ist, wir da die letzten Wochen viel gespielt haben, Leckerlis gefischt und derlei Dinge, begann Training heute da. Rauf, große Freude und mit Würstchen und "mmmh" ging es in Richtung Pferdchen- ich kann meist erstmal 10-15 Minuten spazieren gehen eh ich ein Pferd erblicke. Zwischendrin gejoggt, gehupft und Nep samt Josy total aufgedreht und albern.
Pferdchen geangelt und wieder gabs Würstchen- wenn Herr Nep fröhlich zu uns guckte, wenn er fröhlich um uns rum hupfte. Pony animiert mit mir zu traben- Nep völlig ausgelassen um uns drum gehupft- das war Würstchen und große Party wert. Nochmal Trab aber irgendwie dämmerte ihm dann doch, das er das ja eigentlich komisch findet. Joggendes Frauchen und trabendes Pony- im ersten Jubel wars ihm glaub ich nicht aufgefallen. Hihi.
Cognac hab ich Futter hingestellt, Pony geschnappt und so gingen wir auf die Traberbahn für Trainingseinheit eins. Er ahnte worauf es hinauslaufen sollte. War aber noch recht entspannt. Pöny wollte so ohne Cognac nicht gern antraben- alles komisch. Kurz dem Kind erklärt, das ich Chef und wenn ich traben sage, traben wir. Punkt. Nep beobachte mich und wusste nun definitv worauf es hinauslaufen soll.
Ihm war der Zwiespalt "lauf ich mit, bleib ich allein, ist Frauchen weg oder..." direkt anzusehen. Bevor also Stress aufkommt, ihn freundlich zu mir gerufen und der hilfesuchende Blick zu mir wurde mit "mmh" und Wurst belohnt. Leine ans Geschirr und im Schritt los. Blicke zu mir wurden belohnt. Versuche zu hängen, wurde mit neutralem "komm" und "vor" begegnet. Derweil Pony auf der anderen Seite zappelte und Kinderblödsinn veranstaltete. Die nächsten Haustiere sind Flöhe.
Da dies so gut klappte, sind wir angetrabt und es war wesentlich entspannter als den tag davor. Allein weil ich Nep die Entscheidung mitlaufen oder nicht schon abgenommen hatte, war eine große Last von ihm genommen worden. Auf freundliche Ansprache kam sogar zu 90% ein Blick zu mir, der natürlich belohnt wurde.
Zwischendrin galt es das wilde Pony zu zähmen, da natürlich die Pferde auf der Koppel, an der wir lang trabten, wilde Spiele spielen mussten. Grr. So übten wir auch gleich, dass zappelnde und hupfende Ponys was völlig normales sind. Frauchen fand das zumindest und Nep liess sich durch ein aufmunterndes "komm" und "vor" dann auch davon überzeugen. Obwohl er der Sache nicht so hundert Prozent traute.So war Trainingseinheit eins, eine Trainingseinheit für Pony in Sachen "wir ignorieren andere Pferde und achten auf Frauchen", eine Trainingseinheit für Nepi in Sachen "Frauchen hat alles im Griff, keine Sorge" und für mich in "halte das Pony im Schach ohne Nep zu verschrecken und versuche dabei Josys Gekläffe auszublenden". Spannend.
Trainingseinheit zwei dann mit Cognac. Cognac ja nun wesentlich älter und souveräner als das Kleinteil. So war es für mich entspannter, ich musste nicht im Sekundentakt zwischen "wags dir" und "oohhh alles toll" Körpersprache und Stimme wechseln. Nep erst auch wieder ohne Leine, als es Richtung traben ging, wieder die Unsicherheit, also keine Diskussion- Leine. In Ruhe angetrabt und er war super entspannt. Fast fröhlich trabte er neben uns her. Wo bei Payka nur ab und an mal im Trab ein selbstständiger Blick zu mir kam, den ich belohnen konnte, waren es bei Cognac viele und regelmässige "ey Frauchen alles ok?" Blicke die ich belohnen konnte.
Ich glaube der Weg könnte klappen. So bin ich beim Reiten auch anfangs vorgegangen- erst an Leine und dann anch und nach selbstständiger allein. Und da ist dein Tipp dann echt super, erstmal nur ganz kurze Trabs, die Highlights sein werden. Ja so werd ich es machen. :-)
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Das klingt richtig super !
Mit Geschirr & Leine das ist ne klasse Alternative, damit er gar nicht erst in den Zwiespalt kommt und ihm die Entscheidung quasi abgenommen - und dann als die "richtige" belohnt wird. Lerntheoretisch sehr sinnvoll & praktisch denke ich auch :). Dann kannste die Leine ja nach und nach, wenn er Selbstbewusstsein in der Situation gewinnt sequenzweise weglassen.
Prima! -
Ja so werd ichs machen.
Immer mal sequenzweise solo und wenn nicht, ist Leine parat.
Es wird wieder dauern- der Hund ist nicht wirklich für Pferde geschaffen. Viel zu sensibel. Ein Stolpern in seine Richtung und die Vertrauensarbeit von Wochen dahin.
Aber gut, wir wursteln uns durch.
Heute war wieder Joggingstunde mit Pöny dran. Vorher mit Cognac ausgeritten- das war völlig ok für meine Dramaqueen.
Montag reiten Cognac mit Pöny als Handpferd war schon wieder sehr :ohm: ... Dienstag hab ich mir Flexi im Zooladen gekauft und heute wurde diese eingeweiht. Erst sind wir Stück offline getrabt. Es war recht entspannt aber es war Nep anzusehen, das es ihm nicht wirklich geheuer war. Sehr viel seitlicher Abstand- sicher gut 20m, was auf dem Stück ging da Feldweg aber nee! So gefiel es mir nicht. :-/
Also rangerufen den Schisser, gelobt und angeleint. Und was soll ich sagen- ich liebe die Flexi. Für den Alltag mag ich die Dinger ja nicht aber für Hotti ist die klasse. Hundi kann seinen Abstand selbt bestimmen- zu einem gewissen Grad, sie ist nicht so schwer und baumelig (für den Hund) wie eine entsprechend lange "normale" Leine, ich brauch nicht ständig Leine verkürzen und verlängern.. Da nehm ich das bissl mehr Gewicht in der Hand gern in Kauf.
Nepo fühlte sich pudelwohl und trabte entspannt neben uns, vor uns und freute sich dabei zu sein. Ich freute mich über den Nepi und Josy freute sich über joggendes Fraule und Pony- in welcher Lautstärke, darüber schweig ich.
Doch heute wars mir egal, ich habs einfach ausgeblendet. Vielleicht sollte ich sie auch mal an die Flexi tun, kann ich besser einwirken- aber momentan hab ich nur eine und Nepo ist die größere Baustelle.Ich werd hier mal ab und an updaten, vielleicht kann einer ja noch Ideen beisteuern oder es hilft anderen mit Hund und Pferd.
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Ui, das klingt ja supiii!
Flexileine hatte ich anfangs bei Lou auch drauf. Schlepp wäre ja zu gefährlich und kurze Leine zu zwanghaft -> daher Flexi = perfekte Alternative :). Wieso hab ich das nicht erwähnt?
Manchmal sind es die einfachsten Ideen, die helfen können, super dass du drauf gekommen bist!
Kenne das von meinem Schreckhasen Lou - da half / hilft echt nur wiederholen, wiederholen, widerholen - positiv bestärken, positiv bestärken, positiv bestärken - schönfüttern, schönfüttern, schönfüttern - entspannt sein, entspannt sein, entspannt sein -
Na es beruhigt mich, dass andere Hunde auch "länger" brauchen.
Josy ist da so richtig unkompliziert. Ja sie ist laut bei den Pferden, man muss sie bei entgegenkommenden Hunden anleinen aber mit den Pferden ist sie ein Traum. Sie nimmt denen nichts krumm, sie passt auf, sie kann sie lesen- Pferde sind für sie die besseren Hunde.
Heute wollte ich erst joggen aber mir war so gar nicht richtig gut heut morgen und da dacht ich reiten wir halt gemütlich aus. Weil es Freitag so gut auch mit Begleitung funktioniert hatte, hatte ich Hoffnung, dass es auch mit Pöny als Handpferd gehen würde. Nepi war anderer Meinung. Frauchen und beide Pferde und dann noch zu Zeiten wo er sonst schläft- keine Chance im Trab. Blieb an Wegkreuzung sitzen und dachte sich wohl "wart ich mal bis die Bekloppten wiederkommen". Ich hatte Flexi mit und so abgestiegen- unglücklicherweise kann man von Cognac aus nichtmal anleinen- Nep eingesammelt, wieder aufs Hotti und weiter. Flex hab ich ganz kreativ mit der anderen Leine an mir befestigt, weil irgendwie fehlte die dritte Hand.
Also ich glaub meine Lieblingsdisziplin wird diese Variante nicht. Reitpferd koordinieren- zum Glück ist Cognac echt unkompliziert- dazu gucken wie Nep neben mir drauf ist, aufpassen, dass da nichts passiert und Pöny auf der anderen Seite auch noch in Disziplin halten. Puh! Flöhe hüten ist leichter. Nep war auch nicht sooo glücklich aber es wurde im laufe des Trabens besser, er merkte, dass es nicht so schlimm ist. Als Belohnung haben wir kurz vor seinem Lieblingsloch angehalten (Kaninchenbau oder so was), ich ihn abgeleint und dann sind wir gemeinsam zum Loch geflitzt- mit den Pferden. Große Party und ich glaub das war ein guter Abschluss. Er war aber echt müde im Kopf. War anstrengend. Auto auf- Nep drin und eingerollt.
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