Immer mit Goodies belohnen - muss das sein?

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    Das mit den Suchhunden liegt aber auch daran, dass diese Hunde ja irgendwie mit dem zu suchenden Stoff in Kontakt kommen muessen (und die Motivation zur Suche immer sehr hoch sein muss). Und dieser Kontakt geschieht oft ueber Spielzeug indem der Stoff drin ist.
    Ich habe neulich gesehen wie Bombensuchhunde der Army ausgebildet werden. Und dort wurde sehr viel ueber Futter bestaetigt. Das hab ich so bisher erst einmal gesehen.


    In den USA wird häufig mit Futter im Bereich der Sprengstoffsuche gearbeitet. Bietet aber enorme Nachteile.
    (Meist keine extreme Motivation, Hunde sollen Futter beim suchen ignorieren etc)



    Allgemein ist Futter eine tolle Möglichkeit zur Bestätigung und Erhöhung der Erwartungshaltung.
    Aber es hat auch einen Grund warum einige Trainer in bestimmten Bereichen auf Futter verzichten ;)

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    Ich verstehe auch nicht, wie man grundsätzlich "in bestimmten Bereichen" kein Futter verwendet.


    Da waren viele Labradore ... für meinen Labbi geht einfach auch NICHTS über Futter...

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    Also in der Rettungshundestaffel, die ich mir angeschaut hab, wurden alle Hunde mit Futter belohnt.


    Rettungshundearbeit ist aber doch etwas ganz anderes als Sprengstoffsuche ;)


    @ kareki:
    Von "grundsätzlich" war nicht die Rede.
    In manchen Situationen ist Futter zum Beispiel nicht hochwertig genug wie der Reiz, oder aber es besteht die Gefahr der Fehlverknüpfung.


    Ich arbeite selbst auch gern und viel mit Bestätigung in Form von Futter. Stelle aber fest, dass der Trend dahin geht, dass viele Hundehalter ohne das Futter völlig aufgeschmissen sind. DAS ist kaum Sinn und Zweck der Sache.

  • Zitat

    Rettungshundearbeit ist aber doch etwas ganz anderes als Sprengstoffsuche ;)


    Ging ja auch nicht um Sprengstoffsuche im Speziellen, sondern um Arbeitshunde. Rettungsstaffel bildet für mich genauso Arbeitshunde aus, wie Drogensuche / Sprengstoffsuche etc.

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    Ging ja auch nicht um Sprengstoffsuche im Speziellen, sondern um Arbeitshunde. Rettungsstaffel bildet für mich genauso Arbeitshunde aus, wie Drogensuche / Sprengstoffsuche etc.



    Klar hab ich schon verstanden ;)


    Aber man muss dann doch nochmal unterscheiden innerhalb der Arbeitshunde. Futter bringt ja genauso wie Beute gewisse Vor- und Nachteile mit sich.

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    Klar hab ich schon verstanden ;)


    Aber man muss dann doch nochmal unterscheiden innerhalb der Arbeitshunde. Futter bringt ja genauso wie Beute gewisse Vor- und Nachteile mit sich.


    Das kann sein! Davon hab ich nicht besonders viel Ahnung. Aber es gibt wohl auch einige Beispiele in denen Arbeitshunde über Futter belohnt werden.

  • funeasy hat die Antwort dazu doch bereits gegeben, zumindest teilweise.
    Die Motivation muss zwingend extrem hoch sein, alles andere ist in diesem Bereich den wir angesprochen haben u.U. das Todesurteil fuer Menschen (oder den Hund).
    Das die dann bei der Suche Futter ignorieren muessen, aber dann mit Futter bestaetigt werden, empfinde als ich kritisch. Allerdings kannte ich den Aufbau mit Futter echt nicht, deswegen kenn ich mich da auch nicht aus.


    Der andere Punkt ist: Die Hunde mit Beuteaufbau lernen ihr Spielzeug zu suchen, in welchem der Stoff drin ist, den sie spaeter finden sollen. Drogen, Sprengstoff, Schimmel, etc.




    funeasy: Haste da zufaellig Links zu? Ich find das recht spannend und les dazu gerne was oder schaue mir gerne was dazu an =)





    Auch eine reine Arbeit mit Futter finde ich bei RH unpassend. Hat der Hund Bock drauf, dann gerne. Hat er das nicht, dann bitte was anderes nehmen. Pan wuerde sich da nie mit Futter bestaetigen lassen.

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    Mit Wurst aus der Küche locken soll bei Futteraggression genau wie helfen? Ich dachte da an Gegenkonditionieren, nicht an [irgendwie planloses] Locken.


    Dass Du das nicht so machst ist mir schon klar. Ich aber auch nicht. Das haben halt die Besitzer so gemacht, weil sie nicht mehr in die Kueche kamen.


    Zitat

    Das hat aber nun wirklich nichts mehr mit dem Thema zu tun.


    Wieso hat das nichts mehr mit dem Thema zu tun, wenn Du vorher schreibst:


    kareki hat geschrieben: Noch einmal - ich betone es wirklich extra. Ein Leckerli ist kein Muss für den Menschen; manchmal aber ein MUSS für den Hund, weil es die optimale Belohnung für diesen Hund in dieser Situation ist. Ich denke da konkret an einen futteraggressiven Hund. Der möchte, dass der Mensch sich fernhält UND er möchte Futter. Also belohne ich ihn damit. Ganz einfach.


    Zitat

    Aber grundsätzlich:
    Ein futteraggressiver Hund sollte lernen dürfen, dass der Mensch Futtergeber statt Futternehmer ist und das erreicht man am besten damit, dass der Hund diese Erfahrung macht.


    Und da waeren wir wieder bei der Unwichtigkeit von Futter in unserem Haus.
    Ich habe diesem Hund seine "Lieblingsressource" entzogen. Natuerlich hat er keine Sekunde Hunger leiden muessen, aber Futter ausser der Reihe, in der Kueche, wo mein Essen steht... nein.


    Und mir waere im Traum nicht eingefallen seine Futteragression mit Futter zu belohnen oder zu "therapieren".


    Es gibt zwar Moeglichkeiten, aber die kann man bei harmloseren Faellen ausprobieren. Nicht bei solchen.


    Hier war enges Mensch-Hund-Training angesagt. Reine und pure Beziehung und Erziehung und Zeit miteinander verbingen. Hund Aufgaben abnehmen, Futter regelmaessig, aber MEINE Ressource deklariert.



    Zitat

    Ich meine, wie wurde dieser Hund, den du da beschreibst, gefüttert? Ich fange nämlich bei der Fütterung selbst an.


    Der Hund wurde "ganz normal" gefuettert (fuer mich natuerlich nicht normal). 1-2 mal am Tag, zu unterschiedlichen Zeiten. Er hatte dabei nicht immer Ruhe und verschiedene Plaetze, eben zwischendurch mal, wurde auch gestoert und man nahm ihn das Futter sogar auch mal ab oder taeuschte es vor.


    Zitat

    Du hast ja schon gemerkt, dass ich Leckerlitante bin, ich brauchte diesen Verstärker also bei einem Hund, der Futter als hochwertige Belohnung empfindet. Da mein Hund auch noch andere Baustellen hat(te), die mit Bissigkeit einhergingen, musste ich als erstes die Futteraggression "beheben".


    Eben weil auch mein Hund dieses Problem hatte, also noch andere Baustellen und nicht zu knapp, habe ich an der Basis begonnen. Beziehung, Erziehungsstatus etc. Die Futteragression hat sich dann ganz nebenbei und von ganz alleine in Luft aufgeloest.

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