Ersthund hat keine Ruhe vor Zweithund

  • Hallo ihr Lieben.
    Leider herrscht bei uns momentan leichte Verzweiflung. Um kurz die Hintergrundinformationen zu haben: Seit etwa 3 1/2 Wochen wohnt ein 3-4 Monate alter Welpe bei uns, kam aus schlechter Haltung, von seiner Vergangenheit wissen wir kaum etwas. Unsere 7jährige Hündin hatte bis dato kein Problem mit Welpen (im Gegenteil, wurden zum Teil sogar hingebungsvoll abgeschlabbert). Auch beim ersten Treffen auf normalen Boden gab es keine Auffälligkeiten.


    Nun zur momentanen Situation: Strolchi, der Welpe, hängt permanent an unserer Stella dran. Sie können beide ruhig im Wohnzimmer auf ihren Plätzen liegen, sobald Stella alleine losgeht um zB in der Küche etwas zu trinken, hängt er an ihr dran. Wenn er einfach nur mitlaufen würde, wäre es halb so wild, aber er springt auf sie drauf, versucht sie zum Spielen zu animieren, zwickt ihr in den Hals. Meistens ignoriert sie ihn, aber leider kommt es auch oft vor dass sie ihr Vorhaben abbricht und praktisch vor ihm flüchtet. Abwehren und ihm mal die Grenzen zeigen kommt leider nicht so vor - und selbst wenn, ist für ne halbe Minute Ruhe und dann hängt er wieder auf ihr drauf.
    Sie wirkt total genervt von ihm, zieht sich den halben Tag in mein Zimmer zurück (da ist ihr Rückzugsort, wo der Kleine praktisch nie ist) und kapselt sich total ab. Vor einigen Tagen wurde bei ihr eine Magenschleimhautentzündung diagnostiziert - laut TA vom Stress ausgelöst.


    Wenn wir die Beiden mit einem "Schluss!" trennen, ist es gut. Solange, bis die Beiden unsere volle Aufmerksamkeit nicht mehr haben. Dann hängt Strolchi wieder auf ihr drauf. Ab und zu spielt sie auch mit und scheint dann auch Spaß an der Sache zu haben, aber in den meisten Fällen ist das nun mal nicht so.


    Unter normalen Umständen würde ich sagen - das müssen die Zwei unter sich ausmachen. Stella muss ihm zeigen, was er bei ihr kann und was nicht. Aber manchmal hab ich das Gefühl, sie ist in der Hinsicht ZU gutmütig und leidet stattdessen still vor sich hin.


    Dieses penetrante Getue von ihm ist einfach unglaublich anstrengend. Gleiches Spiel: Jemand kommt nach Hause, Stella wird zuerst begrüßt, dann wird sich hingehockt und beide Hunde können herkommen. Jeder hätte praktisch eine Hand für sich. Aber Strolchi will die von Stella, "jagt" sie praktisch weg - denn die Gute trollt sich meistens und Strolchi ist alleine da. Stella zieht sich wieder zurück.


    Ich kann die Situation ganz schlecht einschätzen. Wir versuchen, ihr zu zeigen, dass sie trotz Welpen noch Nummer 1 ist. Sie wird zuerst begrüßt, bekommt zuerst das Essen, wird zuerst gestreichelt. Wenn ich mit ihr kuschel und der Kleine angeflitzt kommt, versuch ich ihn zu ignorieren oder wenn er ZU nervig wird, wird er auch mal weggeschoben. Aber man kann den zehnmal wegschieben und er würde es wahrscheinlich noch ein elftes Mal probieren. Stella ist in der Zeit, in der man gerade schiebt, meistens schon geflüchtet. Da bringt dann auch kein Locken oder Rufen mehr was, solang Strolchi da ist, kommt die nicht mehr.
    Lässt sie sich so von ihm unterbuttern?


    Nach 3 Wochen verlange ich nicht, dass die Beiden die dicksten Freunde sind - aber sie sollten doch einfach nebeneinander leben können, ohne dass es dauernd zu Auseinandersetzungen kommt. Man weiß auch einfach nicht mehr, wie man reagieren soll - die Zwei es unter sich klären lassen, in Kauf nehmen dass Stella sich vollkommen abkapselt oder Strolchi bewusst von Stella fernhalten und ihr damit "den Rücken freihalten"? Oder verschlimmert es sich dann nur, weil sie sich bestätigt fühlt?



    Achja, Spielzeug und Körbchen verteidigt sie GAR nicht. Sie würde ihm wohl auch das Fressen überlassen wenn wir nicht getrennt füttern würden. Entweder ist sie einfach zu gutmütig oder wir übersehen etwas Grundlegendes.. wir sind keine Anfänger was Hunde angeht - aber was Mehrhundehaltung & Welpen betrifft leider schon :/

  • beschütze Stella vor dem Nervzwerg bevor sie selbst ausflippen muss. Du wolltest das kleine Ding und nun musst du auch dafür sorgen dass Stella nicht leiden muss. Strolch schon im ansatz stoppen und wirklich konsequent sein. Ich weiß leider genau wovon du redest. Farinelli hat es drinnen inzwischen kapiert dass andiamo ein schlafbär ist aber draussen brauch er besonders wenn er aufgedreht ist öfter noch mal eine Ermahnung.

  • Ich würde die Situation genauso beurteilen. Du mußt dafür sorgen das er ihr nicht auf die Nerven geht. Und ihm zeigen was an Verhalten erwünscht ist und was nicht.

  • Da musst du leider konsequent bleiben und es unterbinden, wenn er sie nervt.
    Das kann am Anfang echt stressig sein, aber da mußt du jetzt durch. Bevor es deiner Hündin zu viel wird und sie ihn wirklich mal richtig maßregelt.

  • Zitat

    Unter normalen Umständen würde ich sagen - das müssen die Zwei unter sich ausmachen. Stella muss ihm zeigen, was er bei ihr kann und was nicht. Aber manchmal hab ich das Gefühl, sie ist in der Hinsicht ZU gutmütig und leidet stattdessen still vor sich hin.


    Du merkst doch selbst, dass das gewünschte "unter sich ausmachen" nicht klappt, sondern Stella leidet und schon gesundheitliche Beschwerden aufgrund der Situation hat.


    Von daher ist es dringend an der Zeit, dass Ihr endlich handelt und den Kleinen in die Schranken weist. Liebevoll, aber konsequent.

  • Was für Rassen sind die 2?


    Wie ist Strolch sonst drauf, ohne Stella? Kommt er gar nicht zur Ruhe? Evtl ihn für Ruhepausen in ein extra Zimmer oder Kennel gewöhnen.


    Ich würde Stella auch den Rücken stärken. Wie am besten musst du vor Ort entscheiden. Pause in getrennte Zimmer. Immer wieder einschreiten. Vielleicht ein Absperrgitter?


    LG Michaela
    wie immer vom Handy ;)
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  • So schnell schon Antworten, danke erstmal :)


    Es sind beides Mischlinge, konkrete Rassen die da mitgemischt haben kann ich dir leider nicht sagen..


    Doch, Strolchi kommt zur Ruhe. Der schläft auch überall wo es ihm passt, Küche, Wohnzimmer, Fußmatte, Körbchen... egal ob da gerade gekocht wird oder Fernseh geguckt wird oder oder oder. Er hat auch seinen eigenen Auslauf, in dem er auch alleine liegen bleibt. Den ist er gewohnt (er kriegt da auch Essen, damit das Ding auch weiterhin so toll bleibt :P). Der nimmt sich seinen Schlaf, wenn er den braucht. Nur ist er auch sofort wieder zur Stelle, sobald er merkt dass wir irgendwas mit Stella machen.


    Wie unterbinde ich in diesem Fall dieses Generve am Besten? Ihn in seinen Auslauf schicken/tragen, wenn er sich gar nicht beruhigen lässt? Mit einem "Nein" (den Befehl kennt er) und/oder Wegschieben funktioniert es ja nur für kurze Dauer. Oder da ebenfalls dermaßen penetrant sein, bis es ihm selbst zu blöd wird (aber dann riskieren, dass Stella in der Zeit wieder flüchtet)?


    Sie können auch zu Zweit im gleichen Raum schlafen. Sie lagen auch schon gemeinsam im Körbchen. Aber halt nur so lange, bis Stella aufsteht. Dann ist Strolchi auch direkt wieder zur Stelle.

  • Ein Rüde in dem Alter ist einfach frech.


    Du kannst ihn ja abblocken. Also dich groß machen und dich zwischen Stella und ihm stellen. Mit ausgestrecktem Finger/Arm verdeutlichen das du das nicht willst.


    Denke das wichtigste ist Ruhe zu bewahren und dran bleiben.
    Richte dir doch Stella Zeit in einem extra Zimmer ein. Wo der kleine nicht dazu kommt. Denke das ist wichtig.


    Dann würde ich dem kleinen anfangen "Decke" zu üben. Also auch nur Zeit für ihn. Das ist am Anfang extrem schwer. Aber es lohnt sich. Du wirst es immer mal wieder brauchen das ein Hund wartet wenn der andere dran ist.


    Ich weiß es ist mühsam. Wenn du ruhig und dran bleibst wird das ganz schnell!


    Freu dich über deine Hündin das sie so ruhig und gelassen ist.


    LG Michaela
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  • Lieben Dank Michaela :)
    Wir werden das ganze jetzt erstmal versuchen umzusetzen und hoffen das Beste. :) er ist so ein schlaues Kerlchen, ich denke das bekommt er schnell in sein Köpfchen :D
    Ich bin nur froh, jetzt erstmal nen Ansatz zu haben auf dem man aufbauen kann.

  • Ich hab ein ähnliches Problem, nur sind bei mir die Geschlechter umgekehrt.


    Ich hab einen bald 9 Jahre alten Rüden, Mischling (aus was wusste man nicht) und nun ein Maltesermädchen, die 10 Wochen alt ist.
    Anfangs wurde mehr acht auf den Rüden gegeben, weil er nicht sozialisiert wurde und auf andere Hunde schlecht reagiert. Nun ist's aber umgekehrt, weil die Kleine permanent mit ihm spielen will und schon ernstes Knurren, selbst ein kleines Zuschnappen, hat die Kleine nicht in die Ranken weisen können. :???:


    Abgesehen von seinen Rückzugsorten wissen wir nicht mehr weiter.

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