Rangfolge männlicher Welpe und 8jährige Hündin
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Hallo,
ich habe einen Großpudel-Welpen, der jetzt 4,5 Monate alt ist. Er war der stärkste im Wurf und hat den schwächsten auch weggedrängt, ist sehr eigenwillig und provoziert andere Rüden gerne mal durch ständiges anstarren. Aber die bringen ihm dann schon bei, dass er in der Rangfolge unter ihnen ist, und das akzeptiert er dann auch. Er sucht viel Körperkontakt, aber streicheln lässt er sich nur wenn er will. Ich finde ihn toll. :)
Er wächst mit einem anderen Großpudel (Hund meines Mitbewohners) auf, einer 8jährigen Hündin, die sehr verschmust und folgsam ist. Von Anfang an ist er ihr hinterhergelaufen, die beiden spielen stundenlang miteinander und verbringen den Großteil des Tages zusammen draußen, im großen umzäunten Garten.
Olga (die Hündin) hat die Rangfolge zu Anfang klar hergestellt, sie hat Zaphod (den Welpen) bestiegen, auf den Rücken gelegt usw. Noch ist sie körperlich überlegen und er muss es sich meistens gefallen lassen, aber kann sich immer öfter rauswinden und lange wird es nicht mehr dauern, bis sie gleich groß sind. Man merkt auch schon kleine Anzeichen, wenn ich Olga z.B. streichel und Zaphod dazwischengeht, geht sie weg.
Bisher hab ich immer Olga zuerst Futter gegeben, allerdings begrüße ich Zaphod zuerst, weil er eben mein Hund ist, und das irgendwie doch ein Unterschied ist. Da bin ich also auch nicht immer konsequent. Aber früher oder später wird Zaphod ganz klar in der Rangfolge über ihr stehen, und ich frage mich, ob ich anfangen sollte mich auch konsequent so zu verhalten. Oder ist es noch zu früh dazu, weil Olga körperlich noch überlegen ist?
Freu mich über Gedanken und Tipps.
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Also eine Rangfolge unter zusammen lebenden Hunden ist so nicht unbedingt gegeben.
ZitatHallo,
ich habe einen Großpudel-Welpen, der jetzt 4,5 Monate alt ist. Er war der stärkste im Wurf und hat den schwächsten auch weggedrängt, ist sehr eigenwillig und provoziert andere Rüden gerne mal durch ständiges anstarren. Aber die bringen ihm dann schon bei, dass er in der Rangfolge unter ihnen ist, und das akzeptiert er dann auch.
Das hab ich jetzt noch nie so gehört/gesehen. Abgesehen davon, dass die Pudelmütze noch ein Baby ist, und so was "Berechnendes" wohl nicht drauf hat. Was meinst Du damit? Mit ständiges Anstarren?
ZitatOlga (die Hündin) hat die Rangfolge zu Anfang klar hergestellt, sie hat Zaphod (den Welpen) bestiegen, auf den Rücken gelegt usw. Noch ist sie körperlich überlegen und er muss es sich meistens gefallen lassen, aber kann sich immer öfter rauswinden und lange wird es nicht mehr dauern, bis sie gleich groß sind. Man merkt auch schon kleine Anzeichen, wenn ich Olga z.B. streichel und Zaphod dazwischengeht, geht sie weg.
Würde mein Pudel einen anderen besteigen, gäbs hier einen Rüffel
. Bestiegen wird hier gar nix und schon überhaupt kein Welpe. Auf den Rücken legen ist Menschenspezialität, nicht Hundespezialität. Hunde unterwerfen sich, aber freiwillig. Kuckst Du hier: mein Grosspudel bei seinem Vater im selben Alter wie Zaphod. Ein souveräner, gutartiger Hund hat es nicht nötig, einen anderen körperlich zu unterwerfen, sondern dieser macht es von sich aus:
Das verlief sehr schnell, ohne Gerüpel und Besteigen, nur mit "Suggestivkraft" des Vaters.
ZitatBisher hab ich immer Olga zuerst Futter gegeben, allerdings begrüße ich Zaphod zuerst, weil er eben mein Hund ist, und das irgendwie doch ein Unterschied ist. Da bin ich also auch nicht immer konsequent. Aber früher oder später wird Zaphod ganz klar in der Rangfolge über ihr stehen, und ich frage mich, ob ich anfangen sollte mich auch konsequent so zu verhalten. Oder ist es noch zu früh dazu, weil Olga körperlich noch überlegen ist?
Freu mich über Gedanken und Tipps.
Ich füttere meine beiden Pudels zusammen, begrüsst werden sie so, wie sie mir unter die Hand zum Streicheln kommen. Zur Tür raus darf der zuerst, der sich gesittet benimmt. Bei uns steht keine Pudelmütze über der anderen, sondern drüber stehen wir: Frauchen und Herrchen. WIR klären, was es zu klären gibt. Die Beiden haben ein echt entspanntes Zusammenleben.
Es gibt ein tolles Buch, was ich Dir empfehle:
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Hallo Falbala,
danke für deine Antwort.
ZitatAlso eine Rangfolge unter zusammen lebenden Hunden ist so nicht unbedingt gegeben.
Naja, Hunde sind Rudeltiere und ein Rudel funktioniert nur, wenn es eine klare Rangfolge gibt. Bei uns leben alle Tiere sehr naturnah, auch die Hühner müssen und dürfen die Rangfolge unter sich klären. Ich weiß das ist streitbar, aber wir haben damit gute Erfahrungen gemacht.
ZitatDas hab ich jetzt noch nie so gehört/gesehen. Abgesehen davon, dass die Pudelmütze noch ein Baby ist, und so was "Berechnendes" wohl nicht drauf hat. Was meinst Du damit? Mit ständiges Anstarren?
Naja, er legt sich in sicherem Abstand zu dem Rüden hin, guckt ihn die ganze Zeit an bis der genervt ist, aufspringt und ihn jagt. Dann flitzt er weg und freut sich. Das ist keine Berechnung sondern eine Spielaufforderung, aber da er das nur bei Rüden macht hat es denke ich schon mit Rudelverhalten und Rangfolgeklärung zu tun.
ZitatWürde mein Pudel einen anderen besteigen, gäbs hier einen Rüffel
. Bestiegen wird hier gar nix und schon überhaupt kein Welpe. Auf den Rücken legen ist Menschenspezialität, nicht Hundespezialität. Hunde unterwerfen sich, aber freiwillig. Kuckst Du hier: mein Grosspudel bei seinem Vater im selben Alter wie Zaphod. Ein souveräner, gutartiger Hund hat es nicht nötig, einen anderen körperlich zu unterwerfen, sondern dieser macht es von sich aus:
Da hast du einfach eine andere Sichtweise als ich. Alle Tiere die im Rudel leben legen eine Rangfolge fest, nicht nur wer der Chef ist (das sind ich und mein Mitbewohner) sondern auch die Ränge darunter. Und die werden eben auch dadurch festgelegt, wie der Rudelführer sich ihnen gegenüber verhält.
Süßes Bild. :) Unsere Pudel sind aber meistens ziemlich dreckig, weil sie eben viel draußen sind.
ZitatDas verlief sehr schnell, ohne Gerüpel und Besteigen, nur mit "Suggestivkraft" des Vaters.
Ich denke diese "Sugesstivkraft" war eher ein entsprechender Blick oder ein kurzes Knurren. Ist auch nur ein anderer Ausdruck desselben Verhaltens, für Menschen vielleicht "normaler" weil weniger sichtbar, für Hunde aber dasselbe in Grün. Aber wie gesagt, das ist nur meine Ansicht, da hat jeder eine andere. :)
ZitatEs gibt ein tolles Buch, was ich Dir empfehle:
Danke für den Tip, guck ich mir mal an.
Viele Grüße,
Marion -
Also meine beiden Hunde bilden kein Rudel, sondern eine Lebensgemeinschaft mit mir, in der ich die Führung übernommen habe. Dadurch ist es völlig Wurst wer zuerst gefüttert, gestreichelt oder sonst was wird. Ich bestimme es, fertig. Gegenseitig wird nicht bestiegen (wenn man sich mal vor Augen führt, dass häufig das Besteigen nur aus Stress geschieht und somit in Rangangelegenheiten eh keine Rolle spielt. Das besteigen des Welpen durch die Hündin kann aus Olgas Sicht auch einfach nur aus Stress heraus passiert sein, da nur wenige erwachsene Hunde mit jungen Hunden/Welpen richtig umgehen können).
Mein Haus, meine Regeln. Deswegen gibt es hier keine "Rangkämpfe" oder sonstigen Schnickschnack. Einfach eben weil zwei willkürlich vom Menschen zusammengebrachte Hunde kein Rudel bilden.
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Das Hunde keine Rudeltiere sind, lernte ich hier
Aber auch davon abgesehen, kann man 2 Tiere nicht als Rudel bezeichnen. So wie auch 2 Tiere keine Herde sind oder 2 Wellensittiche im Käfig kein Schwarm.
Die Hündin spielt sehr viel mit dem Kleinen, das ist doch traumhaft. Wenn er mal später nach aussen hin "SEINE" Hündin verteidigt ist es eher Ressourcenverteidigung. Wenn er beim Streicheln andere von dir wegdrängt würde ich das nicht zulassen und an deiner Stelle nett aber konsequent klarmachen, da DU nicht SEIN bist und DU entscheidest wen du streichelst. Sonst übernimmt er nämlich an dieser Stelle "die Weltherrschaft" über DICH!
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Zitat
Naja, er legt sich in sicherem Abstand zu dem Rüden hin, guckt ihn die ganze Zeit an bis der genervt ist, aufspringt und ihn jagt. Dann flitzt er weg und freut sich. Das ist keine Berechnung sondern eine Spielaufforderung, aber da er das nur bei Rüden macht hat es denke ich schon mit Rudelverhalten und Rangfolgeklärung zu tun.
Ein Welpe hat keine Veranlassung, irgendeine Rangfolge zu klären.
Du kannst als Mensch auch nicht festlegen, wer der Überlegene oder Ranghöhere ist.
In einem Zweiergespann von Hündin und Rüde wird in der Regel die Hündin das Sagen haben, unabhängig davon, ob sie kleiner oder größer ist.
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Zitat
Da hast du einfach eine andere Sichtweise als ich. Alle Tiere die im Rudel leben legen eine Rangfolge fest, nicht nur wer der Chef ist (das sind ich und mein Mitbewohner) sondern auch die Ränge darunter. Und die werden eben auch dadurch festgelegt, wie der Rudelführer sich ihnen gegenüber verhält.
Rudel hin oder her, ignorieren wir das mal Eine starre Rangfolge, wo jeden Tag die gleichen Regeln gelten, wird es nicht geben unter den Hunden. Die sind nämlich gar nicht so eingefahren, wie Mensch ihnen das (vor allem früher) immer so gern unterstellt (hat).Ich hab ja nur Rüden und hatte bisher auch nur Rüden. Aber wir haben gelegentlich mal Hündinnen in Urlaubspflege. Nie, nie, niemals nicht haben die hier lebenden Rüden, der quasi neuen Hündin irgendwie das Wasser abgegraben. Im Gegenteil kuscht auch Mister BigBoss "ich bin wer" Rüde fast immer vor der holden Weiblichkeit. Sicher nicht immer in allen Punkten und an allen Tagen. Aber dass die Hündin bei Euch in Kürze nix mehr zu sagen haben wird, bezweifle ich doch sehr.
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Zitat
Du kannst als Mensch auch nicht festlegen, wer der Überlegene oder Ranghöhere ist.Das will ich auch nicht, ich bin nur von den "Persönlichkeiten" her davon ausgegangen, dass die Hündin die Unterlegene sein wird. Und will ihr nicht unnötigen Stress bereiten, indem sie jetzt die Oberhand hat aber irgendwann klein beigeben muss.
ZitatIn einem Zweiergespann von Hündin und Rüde wird in der Regel die Hündin das Sagen haben, unabhängig davon, ob sie kleiner oder größer ist.
Tatsächlich? Danke für den Erfahrungswert, auch an mittendrin.
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Zitat
Hallo,
ich habe einen Großpudel-Welpen, der jetzt 4,5 Monate alt ist. Er war der stärkste im Wurf und hat den schwächsten auch weggedrängt, ist sehr eigenwillig und provoziert andere Rüden gerne mal durch ständiges anstarren. Aber die bringen ihm dann schon bei, dass er in der Rangfolge unter ihnen ist, und das akzeptiert er dann auch.
Sich unbekannte Hunde haben keinen "Rang" unter sich zu klären, ich würde es auch nicht zulassen, dass mein Hund andere Rüden provoziert.
Ich finde das für das Alter auch ein wenig ungewöhnlich.ZitatOlga (die Hündin) hat die Rangfolge zu Anfang klar hergestellt, sie hat Zaphod (den Welpen) bestiegen, auf den Rücken gelegt usw.
Ob Olga so den Rang klären wollte, ist fraglich, sie kann genauso gut den ersten Stress wegen des Neuzugangs abgebaut haben, das Besteigen hat nicht immer etwas mit "Rangklärung" zu tun.
Eine häufige Fehlinterpretation des Menschen steckt dahinter.
Ich würde auch niemals meinen Welpen besteigen lassen, Unterwerfungen geschehen eigentlich freiwillig.
Auch das wird oft fälschlicherweise als "Rangklärung" gesehen, eine Unterwerfung ist eine Beschwichtigung.ZitatMan merkt auch schon kleine Anzeichen, wenn ich Olga z.B. streichel und Zaphod dazwischengeht, geht sie weg.
Was merkst du daran?
Normalerweise haben Hündinnen "die Hosen an", wenn man gegengeschlechtliche Hunde hält.
Das Weggehen hat noch nichts zu sagen.ZitatBisher hab ich immer Olga zuerst Futter gegeben, allerdings begrüße ich Zaphod zuerst, weil er eben mein Hund ist, und das irgendwie doch ein Unterschied ist.
Es ist unerheblich, wen du zuerst begrüßt und fütterst, damit legst du weder etwas fest noch bestätigist du einen gewissen Status, den ein Hund hat.
ZitatAber früher oder später wird Zaphod ganz klar in der Rangfolge über ihr stehen
Das würde mich wundern und ich weiß nicht genau, wie du darauf kommst.
Zitat, und ich frage mich, ob ich anfangen sollte mich auch konsequent so zu verhalten.
Nein, behandel beide Hunde gleich, du kannst nichts forcieren, dein Hund ist gerade so kein Welpe mehr, du stellst die Spielregeln auf.
Die These, den vermeintlich "ranghöheren" Hund zu bevorzugen oder zuerst zu "bedienen", ist überholt.
Sollten es eines Tages ernsthafte Reibungspunkte/Konflikte geben, musst da vorher regulierend eingreifen und Management betreiben.
Wie gesagt, ich gehe davon aus, dass die Hündin dem Rüden bald klare Ansagen machen wird.
Meist geht es in der Mehrhundehaltung um Ressourcen, je mehr Ressourcen ein Hund für sich beansprucht, umso höher der Status - daher habe ich die Ressourcen verwaltet und eingeteilt, wenn diese "konfliktbeladen" waren.
Eigentlich finde ich die "Rüde-Hündin-Konstellation" die einfachste.
Warte doch einfach ab, wie sich das Pärchen entwickeln wird, deiner ist noch ein Junghund, anstatt jegliche Interaktionen zwischen den beiden Hunden zu interpretieren, um einen "Rang" zu erkennen.Gruß
Themis -
Huhu Marion,
na, mein grosses Schweinchen kommt selten weiss nach Hause und schon gar nicht trocken, wir wohnen am See
- Der Schein hier trügt
- das war die Ausnahme, weil sein Vater zu Besuch kam.
Das mit dem Anstarren habe ich jetzt verstanden, wie Du es meinst. Ja, das ist normal.
Die Pudel hier dürfen ne Menge klären unter sich - ich bin ein Befürworter dafür, dass sie sich in adäquater Form miteinander auseinander setzen. Nur Messerwetzen (im übertragenen Sinne), Mobben, Übersprung (Aufreiten kann Übersprung sein und hat nichts mit adäquater Kommunikation zu tun - sondern ist einfach prollig ;)) dürfen sie nicht . Meine Kleine darf den Grossen wie eine Gouvernante ankeifen, wenn er sich nicht ihren Vorstellungen entsprechend verhält z.B. Der Grosse darf sich draussen vor sie drängeln und stoppen, wenn sie zu weit vor läuft. Das sind alles Dinge, die sein dürfen und auch müssen.
Aber ich würde bei Kindern ja auch nicht zulassen, dass der 14-jährige die 3-jährige in den Schwitzkasten nimmt. Das wäre das Pendant zu dem, was Deine Hündin mit dem Welpen macht (Besteigen und auf den Rücken legen) und geht gar nicht! Eigentlich ist das noch schlimmer als mein Beispiel und wird, so könnte ich mir vorstellen, dazu führen, dass der Welpe, wenn er gross ist, sich mal ordentlich und unverhältnismässig wehrt. Der Welpe muss doch auch vor sich selbst noch beschützt werden, den kann man doch nicht solchem schlechten Verhalten aussetzen.
Er lernt: Hauptsache draufhauen und umprollen und das kann ihm sehr schlecht bekommen, mit einem Rüden wie dem Vater von meinem GP. Der wäre dann nicht gut auf ihn zu sprechen - da möchte ich NICHT der Junghund sein.Ich habe das zu steuern, dass beide sich anständig miteinander auseinandersetzen, eine gute Sprache lernen und den anderen nicht einfach anprollen und unterdrücken, wenn ich ein friedliches Zuhause will. Ich will ja keine Stresskekse.
ZitatNaja, Hunde sind Rudeltiere und ein Rudel funktioniert nur, wenn es eine klare Rangfolge gibt.
Nein, Hunde sind Familienmitglieder und gerade Pudeln sind die Menschen wichtiger als ihresgleichen.
Das sie im Verbund leben und nicht im Rudel, hat wenig mit Sichtweise zu tun, sondern ist Fakt: würden Deine Pudel sich selbst ihr Futter erjagen und ihr eigenständiges Rudel bilden (was sie nie tun würden, sie lassen sich lieber von Menschen "bedienen"
), hättest Du wohl recht. Aber sie sind ein unwillentlich zusammengewürfelter Haufen *Ironie* und versuchen, so gut wie möglich miteinander klar zu kommen. Und ich helfe ihnen dabei, indem ich die Regeln und Grenzen abstecke.
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