Fischsuppe - schlimm?
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Guten Abend allerseits,
ich bräuchte bitte mal euren Rat. Es geht sich an dieser Stelle um das Aquarium meines Freundes und ich würde gerne wissen, ob ich ihm eventuell zu sehr reingequatscht habe. Ich wollte nämlich gern neue Fische und jetzt ist es eine ziemliche Fischsuppe die wir dort in 60l haben.
1 x Antennenwels
4 x Panzerwelse
4 x Guppys
ca. 4 x blaue Neons
ca. 20 x rote Neons
7 x Rotkopfsalmler
unzählige, kleine FleischfresserschneckenVom Gefühl her würde ich sagen, dass die Welse sowieso sehr für sich sind und sich an den Anderen nicht stören. Vor allem der Antennenwels hängt zu 90% nur hinter´m Heizstab.
Die roten Neons und Guppy scheinen auch gut miteinander auszukommen und schwimmen auch viel kreuz und quer. Die blauen Neons und Salmler allerdings, halten sich fast nur im hinteren Teil des Aquariums auf, wo sich die hohen Pflanzen befinden. Man bekommt sie kaum zu Gesicht und ich frage mich, ob das in deren Natur liegt oder an den anderen Fischen.
Was sagt ihr zu der Konstellation?Danke und Gruß
Jenny -
- Vor einem Moment
- Neu
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Ok, ich krame mal im Gedächtnis, ist gut 15 Jahre her, dass ich Aquarien hatte.
Erst mal die Größe, 60l ist nichts für Anfänger! Je kleiner desto schneller kann es kippen und umso pflegebedürftiger ist es. In den 60l sind auch Deko und Pflanzen, also keine 60l Wasser.
Zu viele Fische! Ja, ich weiß, den Anfängerfehler habe ich auch gemacht. Grobe Faustformel: Mindestens 1l Wasser pro 1cm Fisch. Allein die Neons sind nach der Formel schon zu viel.
Jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, lässt sich aber nach lesen. So weit ich noch weiß, brauchen z. B. Neons und Guppys andere Wasserwerte. Überleben werden sie es eventuell, aber optimal ist anders.
Leider kann ich dir keine Buchtipps geben. Es gibt ein paar sehr gute, ist aber zu lange her.
Angefangen habe ich mit einem überbesetzten, ständig Probleme machenden 60l-Becken. Aufgehört mit einem 200l- und einem 400l-Becken. Die Größe sind dann fast "Selbstläufer", die kleinen machen viel mehr Arbeit oder es geht fürchterlich in die Hose. (Meine armen Erstfische ) -
Es ist für die Fische ein weit entspannteres Leben, wenn du nur eine Art von Schwarmfischen hältst und nicht mehrere gleichzeitig auf so engem Raum. Also entweder Neon rot oder Neon blau oder Guppys usw. Bei Guppys must du bedenken, daß diese sich auch unter Aquarienbedingungen stark vermehren.
Neons sind ja sehr ausgeprägte Schwarmfische und fühlen sich erst in größerer Anzahl unter ihresgleichen wohl. Vielleicht ist das der Grund, warum die roten Neons das ganze Becken nutzen und die blauen sich verstecken. Sie heißen zwar beide Neons, aber es sind eben doch zwei Arten, und 4 Fische sind noch lange kein Schwarm.
Man kann schon mehrere Arten von Fischen auch in einem kleineren Becken halten, aber die sollten dann unterschiedliche Lebensräume besetzen. Die Antennenwelse stören sich zB nicht an den Schwarmfischen und umgekehrt.
Auch ein kleines Becken macht viel Freude und ist gut zu pflegen, wenn man sich wirklich bei der Zahl der Fische beschränkt.
Ach ja, und sehr viele Schnecken hängen meist auch mit Überbesetzung zusammen: viele Fische, viel gefüttert, viel Abfall: ein Schneckenparadies!
Ich habe gute Erfahrungen mit einer Schneckenfalle gemacht, die Schnecken werden mit Futter hineingelocke und kommen nicht mehr raus. Dann kann man sie absammeln. Frag mal im Fachgeschäft.Dagmar & Cara
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Neons sind Weichwasserfische, die in hartem Wasser kümmern und nicht alt werden (schaffen unter guten Bedingungen 5 Jahre und mehr). Vor allem bekommen sie Nierenprobleme und auch die Kiemen leiden. Guppies sind Hartwasserfische, die trotz ihrer sprichwörtlichen Robustheit in weichem Wasser leicht kränkeln.
Das passt also hinten und vorne nicht zusammen. Je nach Wasserwerten Guppies ODER Neons, nicht beides.
Neons sind zudem anderrs als der Volksmund meint, keine echten Schwarmfische, sondern wenn sei sich wohl fühlen beziehen die Männchen kleine Reviere, die sie engagiert verteidigen. Um das tun zu können und sich wohl zu fühlen, brauchen sie eine sehr dichte Bepflanzung mit viel Unterständen undnicht zuviel Artgenossengewusel. Fehlt Deckung oder/und ist die Besatzdichte zu hoch, sind sie gestresst, drücken sich in Ecken herum und schwimmen -scheinbar schön wie es sein soll- viel im Schwarm umher.
Du hast also viel zu viele Fische und zudem auch noch nicht zueinander passende Kombinationen in Deinem Becken.
Generell sollte man Fische erst aussuchen, wenn man weiss, welche Wasserwerte man bieten kann oder will. Arbeitet man nur mit Leitungswasser, sollte man sich also auch Fische aussuchen, denen die Werte des lokalen Kraneburgers auch zusagen.
Alles andere ist Tierquälerei, auch wenn Fische oft langsam und für den Beobachter unbemerkt leiden.
In ein 60 Liter becken würde ich nicht mehr als 4-6 Fische von 5 cm oder 20 kleine Salmler stecken. Wenige rist mehr. Die Fische danken es mit Wohlfühlen und Langlebigkeit, der Pflegeaufwand ist geringer und ei Wasserwerte stabiler. Auch ist es interessanter zu beobachten, da die Fische ihre arteigenen verhaltensweisen vollständiger ausleben können.Viele Grüße
Ingo
P.S.: Unzählige Schnecken sind meist ein Hinweis auf dramatische Überfütterung, die widerum das Wasser unnötig und für die Fische gefährlich belastet. Vor allem die Abfallprodukte des Stickstoffstoffwechsels bekommst Du - zumindest als Anfänger - nur durch sehr häufige großvolumige Wasserwechsel wieder raus, auf Dauer pendelen sich so keine stabilen und guten Werte ein.
P.P.S.: Ich hoffe, Ihr habt rundkörnigen (nicht gebrochen) Sandboden und keinen Kies - sonst tun mir die Panzerwelse zusätzlich leid.
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Guppys und Neons können gehen, je nach Wasserwerten und wo die Guppys gezogen wurden.
Aber:ZitatFischsuppe - schlimm?
Ungelesener Beitragvon JAndy » 28.11.2013 00:40
Guten Abend allerseits,ich bräuchte bitte mal euren Rat. Es geht sich an dieser Stelle um das Aquarium meines Freundes und ich würde gerne wissen, ob ich ihm eventuell zu sehr reingequatscht habe. Ich wollte nämlich gern neue Fische und jetzt ist es eine ziemliche Fischsuppe die wir dort in 60l haben.
1 x Antennenwels Was für einer? Wird in der Regel zu groß.
4 x Panzerwelse Was für welche? 4 sind zu wenig.
4 x Guppys Welche Geschlechteraufteilung? Vermehren sich stark
ca. 4 x blaue Neons 4 sind zu wenig.
ca. 20 x rote Neons Neonsalmler oder wirklich rote Neons?.
7 x Rotkopfsalmler Werden zu groß.
unzählige, kleine Fleischfresserschnecken. Was soll das genau sein? Habe ich noch nie gehört. Meinst Du Raub-Turmdeckelschnecken?Insgesamt ist das ein Besatz, den ich von der Menge und Fischgröße her in ein 160l-Becken setzen würde. Es sind viel zu viel verschiedene Arten, die sich gegenseitig die Lebensräume streitig machen (alle Salmler und die Guppys) und bei einigen Arten zu wenig Tiere, so dass sie nie ihr ganzes Spektrum an Verhaltensweisen zeigen werden (sie die zurückgezogenen Neons). Man Leute, Ihr würdet doch auch nicht Löwen und Robben in ein 20m² Gehege sperren, nur weil beides Säugetiere sind und noch Luft zwischen die Einzeltiere passt...
Hat der "Antennenwels" genug Höhlen zum Verstecken und eine Wurzel zum Abraspeln im Becken?
Ich kann Dir die Einsteigerfibel hier empfehlen: http://www.aquaristik-talk.de/2-einsteiger-fibel.html
Die meisten Bücher für 60er-Becken sind einfach Mist. In der Regel werden die meisten angebotenen Fischarten für 60er zu groß oder es sind etwas speziellere Fische, die besondere Wasser- oder Futterbedürfnisse haben. Daher rate ich eigentlich immer zu mindestens einem 80er-Becken.Als Bücher an sich kann ich den Kosmos-Atlas Aquarienfische empfehlen, die Größenempfehlungen sind recht realistisch.
Statt einer Schneckenfalle kann man auch eine Scheibe Gurke nehmen, die hat ebenfalls eine magnetische Wirkung auf die Viecher.
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Nebenbei, die Haltungsrichtlinien lehnen generell jede Fischhaltung in Becken unter 54 L ab. Ihr bewegt Euch also sehr nah am absoluten Minimum des überhaupt für Fischhaltung tolerierten und das sollte noch klarer machen, wie überfüllt das Becken ist.
Mit den Raubschnecken sind sicherlich "Anentome" helena gemeint.
Und ja, Guppies und Neons geht letztlich schon, vor allem dank der ökologischen Bandbreite der Guppies.
Man muss in öffentlichen Medien aber vorsichtig mit solchen Aussagen sein, da sie Anfänger nur zu gerne aufgreifen und unzulässig generalisieren.
Einfach spontan gekaufte Individuen beider Arten unklarer Herkunft finden kaum ein Wasser, das für beide sinnvoll ist.Viele Grüße
Ingo
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Vielen Dank für eure hilfreichen Antworten! Mein Freund und ich werden das Aquarium nochmal neu gestalten und schauen, ob wir eventuell den ein oder anderen Schwarm abgeben.
Es hat sich leider auch so stark gemischt, weil wir z.B. einen Guppy bei den Salmlern dazu bekommen haben. Die schwamm plötzlich im Aquarium mit rum, daher haben wir 2 Weibchen und einen Kerl dazu gesetzt, damit sie nicht ganz allein ist.
Die blauen Neons sind so wenige, weil wir den Bestand aussterben lassen wollte und bisher keinen Abnehmer gefunden haben.
Es kam einfach eins zum Anderen und jetzt wollten wir dann doch mal für Ordnung suchen....und die Rückmeldung hier haben dahin gehend schon gut geholfen. Also danke nochmal.
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