Alte Tierheimhunde - kann das gutgehen?
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Zieh ihm einen Mantel an, dann klebt der Schiet nicht im Fell :-) Die erfreuliche Erfahrung habe ich machen dürfen.
Mein Mann hat anfangs eher gezögert, den Hundeopi zu uns zu holen. Zu groß war die Trauer über den Tod seines Prinzen. Aber er wusste, ich könnte nicht damit leben, dass DIESER Hund im Tierheim stirbt. Und heute? Heute ist er mindestens genauso glücklich darüber, dass der Stinker zu uns gehört. Jetzt im Winter, wo der zweite Tagesspaziergang der Helligkeit wegen früher stattfinden muss, drehen beide abends noch eine "Männerrunde" im Viertel. Und morgens wird Herrchen vom Stinker geweckt, damit Herrchen auch ja nicht den Zeitpunkt verschläft, wo die Hunde ihren Leberwurstzwieback bekommen. Danach, beim Frühstück darf Herrchen normalerweise den Joghurt essen, bevor der Hundeopa dann den Becher ausschlecken darf. Das ist im Moment leider wegen der Medikamente gestrichen und Herrchen ist so lieb und verzichtet deswegen auch auf seinen Joghurt :-)
Das ist total süss! Gehört echt in den 'hundegeschädigt' thread.
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Herrchen ist so lieb und verzichtet deswegen auch auf seinen Joghurt :-)
Das find ich jetzt auch total lieb und die Männerrunde abends hat auch was
Sie sind schon was Besonders, die Senioren.
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Solche Männer braucht das Land!
Meiner ist auch so. Resa ist ja so eine Extremschmuserin, die ist da wahnsinnig ausdauernd und gibt auch nicht auf, Streicheleinheiten einzufordern. Einmal saß er mal auf dem Sofa und hat s´Reserl schon stundenlang gekrault. Irgendwann verschränkte er die Arme hinterm Kopf und sagte: "So, jetzt bin ich mal konsequent, nein, ich kanns´s nicht" (so ohne Atempause) und krault weiter.
Mir ist noch ein Vorteil von so alten Tierschutzhunden aufgefallen: Man kann sich ziemlich sicher sein, damit keine Vermehrer zu unterstützen! Bei Welpen muss man immer dreimal so genau hinschauen.
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Schön, zu lesen, daß es Euch genauso ging mit Euren "Omis" und "Opis".....
Wir haben ja unser Fusseltierchen, die Frieda, mit geschätzt 8 Jahren aus der Tschechei geholt. Sie lebte dort seit 7 Monaten, war auf der Straße gefunden worden, und mußte in einer Gitterbox leben, weil sie mit anderen Hunden komplett unverträglich ist. Ein dritter Hund war von mir eigentlich sowas von gar nicht geplant, fragt mich nicht, wie wir auf der Seite gelandet waren, auf der sie angeboten wurde - ich weiß es nicht mehr....
Nun ja - 8 Jahre "alt" (wobei ich immer finde, daß das für nen Hund einer Rasse, die auch mal knapp 20 Jahre alt werden, nicht wirklich alt ist, und das Monster auch jeden Lügen straft, der dieses Wort im Zusammenhang mit ihr verwendet.... *gg), unverträglich mit anderen Hunden, blind, und dann noch Jagdterrier..... Allein das Wort läßt ja schon fast jeden zurückschrecken.... zum jagdlichen Arbeiten dank ihrer Blindheit ja "untauglich". Die Vermittlungschancen waren jetzt nicht wirklich rosig....
Irgendwas hatte die Motte, jedenfalls konnte sie uns per Foto (Telepathie? *GG) überzeugen, und so zog sie trotz allem nach etlichen Gesprächen mit dem Tierschutz und der Auffangstation in der Tschechei doch bei uns ein. OK - sie haßt Hunde, sie hat Katzen zum Fressen gerne, sie ist hibbelig ohne Ende - aber sie ist soooo süß.....
Liebt jeden Menschen, konnte von Anfang an alleine bleiben, läßt sich Bauchi kraulen, wartet brav vorm Metzger (nur, wenn ich den Weg im Auge hab, damit kein Hund rankommt), kann Autofahren, war gleich stubenrein (ok, anfangs war die Ernährung bisserl problematisch, hat über ein Jahr lang fast nix Neues vertragen und oftoftoft Durchfall, der mal danebenging - aber generell wußte sie schon, daß draußen Geschäfteln angesagt war und innen nicht - sie konnt halt den Durchfall net stundenlang halten. Inzwischen frißt sie fast alles problemlos!). Konnte von Anfang an alleine bleiben. Verschmust ohne Ende, macht aber auch lange Wanderungen und Action mit: erst im Sommer eine 19-km-Wanderung mit mir, wo sie hinterher fast noch gefragt hätte "was machen wir jetzt?"! Fremde Umgebung, bergauf und bergab, also nicht nur gerade Strecken ohne Hindrnisse oder so, Wurzeln zum Stolpern, Treppenstufen, einen Aussichtsturm - so Vieles mitgemacht und immer noch net platt am Abend.......
In unserer Freizeit trailen wir. Kurze Streckchen, klar, nur zum Spaß, immerhin ist sie heute "schon" ca. 12 Jahre alt. Aber rennend..... ;-) (von wegen jagdlich nicht tauglich - wie war das? *gg )
OK - ganz sorgenfrei war sicherlich nicht. Die ersten Attacken auf andere Hunde, wo ich einfach zu langsam gewesen bin (die erste ausgerechnet bei meinem Bienchen ), ein Jahr lang die Sache mit Durchfall bei neuem Futter (hab auf BARF umgestellt, und bei jeder neuen Fleischsorte - pfffffft.....), dann brachte sie nicht nur Würmer, sondern auch ne bakterielle Hautinfektion mit, die Augen benötigen regelmäßig Pflege, und nach einem Jahr etwa hatte sie etliche Knubbel in der Gesäugeleiste, die entfernt werden mußten. Hat sie aber alles net gestört - ich glaub, sie findet einfach alles toll, freut sich über jedes Bißchen Aufmerksamkeit, jedes Leckerli, das sie erarbeiten darf.
Hat so Vieles gelernt (so viel dazu, daß alte Hunde nix mehr lernen können). Komm, Stop, Treppe, Warte, Bleib, Lauf, Such, Hopp, Runter, Weiter, Nein, Sitz, Platz, Vorsicht, Wiese (="jetzt kannst Du rennen, hier gibt´s keine Hindernisse"), rechts/links (ok, das klappt noch nicht immer zu 100%), Wasser (wenn ich ihr zeige, wo sie trinken oder reingehen kann ins Wasser), ok (Freigabekommando)..... Und dazu noch kennt sie sich bei uns inzwischen perfekt aus. Wenn ein Gehsteig da ist, wird der benutzt. Wo Treppen sind, weiß sie, und wo es in den Park geht. Will ich an der Abzweigung vorbeigehen, versteinert sie und erstarrt zur Salzsäule..... "Nix gibt´s - PARK WILL" *gg
OK - ich bin nicht mehr so der Unterordnungs-Fanatiker wie noch beim ersten Hund, oder auch bei Bossi. Bei Fusselchen war mir erstmal wichtig, mit ihr durch den Alltag zu kommen, Hundebegegnungen so weit zu entstressen, daß sie nicht jedesmal Durchfall kriegt vor Panik, wenns irgendwo bellt, zu sehen, wie sie alleine beim Gassigehen zurechtkommt - denn ich möchte ihr nicht jedes Stolpersteinchen vorhersagen müssen, damit sie nicht durch die Blindheit völlig "entmündigt" wird, und sich nur noch auf Ansagen von mir verläßt ("Achtung Baum" oder so). Sie rennt, wenn ich sie freigebe, wie irre durch die Wiesen, kennt einen Abruf (solange kein Hund kommt *hust.....), kann die wichtigsten Grundkommandos - und wir vermissen nichts.
Ja, kann sein, daß es der alter-Hund-Bonus ist, kann aber auch sein, daß ich mich in der Hinsicht an den ersten beiden Hunedn "ausgetobt" habe. Frieda muß nicht perfekt sein, mit ihr haben wir einfach nur Spaß, da mach ich mir keinen Streß, da wird´s keine Begleithundeprüfung geben (wer Hunde frißt, besteht die wohl kaum), insofern kann man das alles gaaanz gelassen angehen.... - und siehe da - es geht.... ;-)
Ich würde jederzeit wieder einem älteren Hund ein Zuhause geben, sofern ich nicht einen "Arbeitshund" für ne spezielle Ausbildung suche. Allerdings nur, wenn der Platz und die Zeit und der jeweils vorhandene Hund es zulassen, denn das getrennte Gassigehen ist auf Dauer natürlich auch nicht erstrebenswert, und kostet viel Zeit... Und ich weiß auch nicht, ob es dann wieder gleich 3 sein müssen..... *gg
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@ BieBoss: Deine "Liebeserklärung" ist ein Traum Sie zeigt klar, wie gut man mit etwas anderen Hunden zurecht kommen kann, wenn man sich auf sie einstellt und ihren Möglichkeiten entsprechend fördert, aber eben auch fordert.
Du schreibst, sie war/ist unverträglich mit anderen Hunden und auch, dass ein Angriff Biene galt. Hast Du das hier im Forum schon irgendwo geschrieben, wo ich es nachlesen könnte oder wie war das? Wie habt Ihr es geschafft, dass sie sich doch mit einzelnen Hunden verträgt, sogar zusammenleben kann?
Und Deine Geschichte bzw. die von Fusseltierchen macht mir Hoffnung. Hoffnung, dass es solche Menschen auch für einen Rüden gibt, der vom Wesen ähnlich wie Frieda zu sein scheint. Ich vermute ganz stark Jagdterrier in ihm. Ein größenwahnsinniger, 10-12 kg Hund, mittlerweile 12 Jahre alt, der zwar mit Hündinnen klar kommt, sich aber leider mit Vorliebe auf Rüden stürzt, die mehr als 4 x so schwer sind wie er selbst (und dann auch die Konsequenzen ausbaden muss :-/). Ja, der Lebenslauf von Frieda lässt mich hoffen, dass auch der machomäßige Hundeopa irgendwann seinen Platz bei einer Familie findet.
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Moin,
schöne Geschichten über eure Oldies.
Mich würde interessieren, ob eure Oldies einen ausgeprägten Jagdtrieb haben oder nur einen geringen oder sogar gar keinen!? Kommt natürlich auch drauf an was für Rassen mitgemischt haben, aber allgemein heißt es soweit ich das mitbekomme, das Oldies nur selten einen ausgeprägten Jagdtrieb haben - meißtens so gut wie gar keinen.
Meint ihr das liegt am Alter oder ist an dem "Gerücht" doch nichts dran?Gruß Basti
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Von meinen hat/hatte keiner einen ausgeprägten Jagdtrieb. Und es sind/waren alles Jagdhunde. Nur Resa hat Jagdtrieb, aber als ausgeprägt würde ich das jetzt nicht bezeichnen. Bei Resa überlege ich auch manchmal, ob ein Terrier drinsteckt.
BieBoss: Sehr schöner Beitrag übrigens!Die anderen zum Teil gar nicht oder nur minimal - klar, wenn so ein Kaninchen oder Eichhörnchen (oder eine Katze, gelle Berta) den Weg kreuzt, dann rennt man schon mal kurz hinterher - aber nicht wirklich.
Es gibt sicher auch echt Jagdraketen unter den Senioren, aber ich hatte sie noch nicht dabei! Meine Mäuse saßen allerdings auch allesamt sehr lange, quasi ihr Leben lang, im Canile. Vielleicht ist das ein Unterschied gegenüber jagdlich geführten Hunden!
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kann Autofahren,
Mein Kopfkino ist ja eben so was von mit mir durchgegangen .Eine sehr schöne Liebeserklärung an deine Frieda .
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Die Geschichten lesen sich so schön! Ich selbst habe einen jungen Hund adoptiert, das Alter war aber kein Kriterium. Es war die "Chemie", die Stimmen musste.
Aber meine liebste, beste Freundin hat einen 10 Jahre altern, schwierigen, schwarzen, großen Hund aus dem Tierheim geholt. Der Dicke lebt jetzt seit einem Jahr bei ihr und ist nach mehreren enorm großen Gesundheitsbaustellen (Pankreatitis, viele gutartige Tumore, vermutliche Blindheit, durch eine Beißerei gebrochener Kiefer) wieder fit und liebt sein Leben. Er war anfangs "verhaltensauffällig", reagierte enorm aggressiv auf andere Hund. Es gab sogar mehrere blutige Beißerein mit schwerwiegenden Folgen (s.o.).
Mittlerweile und nach vielen Monaten Hundeschule und Einzeltraining, geht sie im Rudel spazieren, an der Leine wird nicht mehr gepöbelt und er ist einfach ein Herz von Hund geworden. Ich glaube, der ist die treuster Seele, die mir je untergekommen ist. Die Zwei gehören einfach zueinandern.
Er ist sehr kuschelig, anhänglich, ein Hund zum anlehnen, hat nie etwas kaputt gemacht. Ich mag ihn sehr, sehr gern und er ist bei uns immer willkommen. Er ist nur riesengroß und weiß nicht, dass er kein Chihuahua ist, den man mal eben auf den Schoß nimmt. Darunter leidet er ein wenig.Es lohnt sich auf jeden Fall einem alten Tierheimhund eine Chance zu geben. Auch wenn er schwierig ist. Man kann an allem arbeiten und das Ergebnis lohnt sich so dermaßen...
Spannend war auch, dass meine Freundin und ich durch Zufall am gleichen Tag unsere Hunde bekommen haben und direkt zusammen ließen. Bis heute gabs da nie ein Problem mit den beiden, obwohl der Dicke so schwierig war. Die Hunde haben sich sofort toll gefunden. Der Große ist so lieb zum Zwerg...
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@ BieBoss: .........Du schreibst, sie war/ist unverträglich mit anderen Hunden und auch, dass ein Angriff Biene galt. Hast Du das hier im Forum schon irgendwo geschrieben, wo ich es nachlesen könnte oder wie war das? Wie habt Ihr es geschafft, dass sie sich doch mit einzelnen Hunden verträgt, sogar zusammenleben kann?....
Ich glaub, irgenwo hab ichs schonmal geschrieben, aber frag mich net, wo *gg bis ich das finde, schreib ichs wahrscheinlich schneller neu:
Ich war damals, das war 2009 im Feb. -Frieda war frisch angekommen-, beim Rettungshundetraining mit Biene. Biene grad läufig (das kam mir hinterher, hat Frieda wohl extrem gereizt...), Frieda frisch dazugekommen (daher wollt ich sie net daheim alleine lassen). Biene frei im Auto, Frieda vermeintlich gesichert in der Gitterbox im Kofferraum (Kombi). Alles paletti, ich im Gelände unterwegs.
Als Biene dran war, wollte ich sie aus dem Auto holen, und hör´s schon von Weitem Kläffen. Ich mach die Fahrertüre auf, um sie rauszuholen, da seh ich ein wild wuselndes Knäuel im Fußraum des Fahrersitzes: 7,5 Kilo Frieda hat sich in ihrer Raserei (wahrscheinlich hat Bienchen irgendwann gekläfft, und dann noch als Frieda fremde Hündin, die läufig ist, im selben Auto - nicht die glücklichste Variante --> Panik... und Frieda geht halt nach vorn... ;-( ) aus der Gitterbox befreit (von innen komplett zerlegt, das Teil!!), und 5 Kilo Bienchen durchs ganze Auto gehetzt, und war grad dabei, Biene in den Bauch zu beißen - zum Glück hatte Frieda nur noch Zahnstummel, vollkommen abgenutzt, und zum Glück bin ich in diesem Moment dazugekommen. Sonst weiß ich nicht, ob ich Bienchen heute noch hätte. Bin sofort zur Tierklinik gefahren (man sah überhaupt nichts, sie lief auch ganz normal dann draußen, aber sie winselte, sobald man an den Bauch kam). Der stellte fest, daß der ganze Bauch voller Hämatome war, machte gleich Ultraschall- und Röntgenaufnahmen, weil die Möglichkeit innerer Verletzungen bestand - war aber gottseidank nix. Biene bekam Antibiotika (weil man ja nicht wußte, was Frieda so alles mitgebracht hatte, weil sie erst kurz hier war), und auch Schmerzmittel mit einem Vorrat für die folgende Woche. Ich konnte sie ca. 6 Wochen nicht hochnehmen, weil sie dann zu schreien begann... ;-( An dem betreffenden Abend jedenfalls war sie fertig mit den Nerven, lag bibbernd (Schock) und winselnd im Körbchen.... (sie hatte sich übrigens gewehrt - auch die Fussel hatte etliche Schrammen am Kopf. Aber bei dem Gewichtsunterschied hatte sie natürlich schlechte Karten....)Das war dann der Punkt, an dem ich überlegt hatte, ob ich die weitere Haltung dieses Hundes irgendwie verantworten kann. Hab mit den Tierschützern gesprochen, wo ich die Maus her hatte - und kam zu dem Schluß, daß ich vorher gewußt hatte, daß Frieda unverträglich ist, und daher irgendeine Lösung finden muß (wer immt schon so nen Hund, der auch noch einen andern aktuell so zugerichtet hat...wäre ja nichtmal weitervermittelbar.). Die heißt halt jetzt komplett getrennte Haltung. Nachdem ich keine kleinen Kinder mehr habe, die gern versehentlich mal ne Türe offen stehen lassen, war das bei uns auch machbar. Sie ist eben in meinem Zimmer, Schlüssel von außen rumgedreht. Die anderen beiden in der Küche, auch hier Türe zu, wenn ich nicht da bin. Gassigehen getrennt. Ich wechsel eben, wenn ich da bin, mit den Hunden ab, damit jeder mal etwas Gesellschaft hat, aber es ist immer eine geschlossene Türe dazwischen.
Inzwischen sind wir so weit, daß sie eben nicht mehr die Panik kriegt bei Hunde-"Anblick" (naja, mehr Geruch und Hören, sie ist ja blind), keinen Streßdurchfall mehr kriegt bei jeder Hundebegegnung (und wir haben viiiiele Hunde hier im Kaff....), kein panisches Schreien mehr, kein hektisches "Wo ist er - ich mach ihn kalt...." vor Panik, sondern sie kann sich vor mich setzen, ich halte die Hand an ihre Brust, und sie bleibt ruhig sitzen, wenn auch auf "Hab Acht!" ;-) Wenn ein Hund kommt, erträgt sie inzwischen auch kurzes Schnüffeln, und selbst, wenn ich diesen nicht sofort bemerke (viele Menschen lassen die Hunde an Frieda ran, auch wenn sie zwischen meinen Beinen geparkt ist im Marktgetümmel z.B.), packt sie nicht mehr sofort zu, sondern ich habe die Chance, den anderen Hund zu bemerken und sie wegzunehmen, oder einfach die Hand vor ihrer Nase so zu parken, daß sie zwar schnuppern kann, ich aber bei einem Schnappen ihren Kopf vom anderen Hund wegdrehen kann mit meiner Hand, sodaß nichts passiert. Und dabei kann ich selbst inzwischen ruhig bleiben, was sicherlich auch Eindruck auf sie macht und ihr signalisiert, daß nichts Großartiges passiert (anfangs war ich oft recht hektisch, nach Motto "Hilfe - ein Monster an der Leine" *gg).
Auch Hunde hinter Gartenzäunen kann sie inzwischen ertragen und daran gesittet (max. ein einzelner aufgeregter Beller, wenns recht nah ist) vorbeigehen oder sogar einen Moment schnuppern, ohne gleich das Gebiß zwischen den Gitterstäben durchstecken zu wollen. Ich glaub echt, daß das Angst ist bei ihr, denn wenn sie vor nem Zaun steht, und der andere Hund nicht bellt (das ist ganz wichtig, bei Bellen/Knurren ist sie gleich auf 180, weil sie da eben wohl das Augenlicht bräuchte, um das Bellen des Anderen als Spiel oder Bedrohung qualifizieren zu können anhand das Gesamtbildes vom anderen Hund, mit Körpersprache etc.), steht sie da, schnuppert, wedelt, zwar aufgeregt nach vorne gerichtet, aber der Kopf schiefgelegt, wie wenn sie ganz aufmerksam aufnehmen wollte, was vom Gegenüber kommt. Einmal hat sie diesen Sommer sogar, bei nem Malteser, dann den Kopf nen Zentimeter zum Schnuppern durch den Zaun gesteckt, ganz vorsichtig. Und dann hatte sie plötzlich nen ganz kleinen Fussel weißes Fell zwischen den Zähnchen und zog kurz daran.... *gg Malti stand da und guckte "Häh - was mach die?" Frieda stand da und guckte "Häh - das bellt nicht?" Alles ganz unaufgeregt, ich blieb auch ruhig, und wir konnten gesittet weitergehen, das andere Hundchen dackelte dann entspannt wedelnd weiter durch den Garten. Und nachdem ich mich nicht immer auf meine Beobachtung verlasse, hat mir das auch deutlich gezeigt, daß Friedas Körpersprache in dem Moment wohl nicht bedrohlich gewesen sein kann für den anderen Hund.
Ich gehe inzwischen auch mit Frieda und Bossi zusammen trailen. Wenn ich für die anderen Hunde im Versteck bin, sind die beiden zusammen im Auto. Aber der Kofferraum ist auf, und die Mutter einer der Trailgefährten ist immer bei den Fahrzeugen, könnte also melden, wenn was ist. Aber die beiden sind zusammen im Auto vollkommen entspannt und schlafen inzwischen! Frieda in besagter Gitterbox (die sie also zerlegen könnte) im Kofferraum, Bossi in ner Transportbox auf dem Rücksitz. Meist nehme ich auch Frieda zuerst dran, damit die schonmal so weit ausgelastet ist, daß sie dann auch Ruhe gibt: sie fängt an zu kreischen, sobald sei die Trail-Kumpane an der Stimme erkennt, weil sie weiß, was kommt - da freut sie sich derartig, daß sie aufgeregt in der Box hüpft, und bellen würde, bis sie raus darf zum Arbeiten *gg Gibt allerdings nen Anschiß von mir, und ich warte immer, bis sie ruhig ist, bevor sie raus darf......
Frieda kann auch daheim entspannt in ihrer Box schlafen (die große, ist fast nen Meter breit), wenn Töchterchen ausnahmsweise nicht daheim ist, und ich die andern beiden nicht aussperren möchte, und die neben mir im Bett liegen. Keinen halben Meter voneinander entfernt, aber alles ganz ruhig. War anfangs auch nienicht möglich. Würde sie aber so nicht alleine in einem Zimmer zusammen lassen, weil ich weiß, die würde im Zweifel auch die große Box zerlegen, hat sie schon mal versucht anfangs. Und hier merke ich das ortsgebundene Lernen ganz extrem: genau diese Box mit demselben Kissen, das nach ihr riecht, unterwegs erstmals im Hotelzimmer, und meine anderen beiden Hunde daneben, ging auf einmal wieder gaaar nicht.... Auto mit allen Dreien (getrennte Boxen) ging (ich geh dann aber nie weit und lange weg - "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste"), aber in fremder Umgebung im Hotelzimmer eben nicht.
Aaaber - sie lernt´s.... *freu...... Neulich hab ich auch alle 3 dabei gehabt und versuchshalber bei einem Freund im Gästezimmer gepennt, da hat´s wunderbar funktioniert: Frieda in der großen Box, die anderen beiden bei mir auf dem Gästelager, und es war Ruhe. Es wird immer besser, auch wenns auf die lange Zeit gerechnet (4 Jahre jetzt, fast 5 im Feb.) wenig Besserung erscheint...
Ist halt immer ne halbe Völkerwanderung, wenn ich mit den Boxen irgendwo auftauche, und mutet an wie ein Umzug *ggg Aber es funktioniert so, und das macht mich sehr froh, weil ich meinen Traum immer noch nicht aufgegeben habe: irgendwann mit allen 3 Hunden zusammen entspannt Gassi zu gehen..... Müssen nicht miteinander spielen, aber sich gegenseitig tolerieren und nicht meucheln, sodaß ich die Gassizeit nicht immer für jeden halbieren muß, weil ich mit der anderen noch gehen muß. Wenn ich sie in meiner Abwesenheit trennen muß - kein Problem. Aber wenn ich da bin, soll es irgendwann klappen, daß die miteinander leben können. Zum Glück gehört n Jagdi mit 12 noch net zum alten Eisen.... *gg Dann haben wir noch ne Chance, das irgendwann zu verwirklichen ;-) ;-)
Achja - a propos orts-/situationsgebunden: wenn Frieda in der Box in meinem Zimmer ist, die anderen beiden im Bett, funktioniert´s - umgekehrt, wenn die beiden in meinem Zimmer in der Box sind und Frieda im Bett - geht gar net, sie attackiert die zwei in der Box..... Das ist dann wohl die Übung für Fortgeschrittene, wenn das mit der ursprünglichen Situation mehrfach woanders geklappt hat, dann versuchen wir das daheim mit vertauschten Rollen nochmal ;-)
Und auch mein Bossli ist hartnäckig (hat er bestimmt von Frauchen *gg): er schleicht sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit (wenn halt mal alle bei mir im Zimmer sind, ist ja nicht so oft, vielleicht alle 4 Wochen mal, oder halt tagsüber für 15 Minuten, wenn ich die Wohnung ganz durchsauge oder mal durchlüfte, weil ich Fussel dann immer einsperren muß, und das will ich net!) mal ran, wenn Fussel in der Box liegt und schnuppert, sodaß sie dann Nase an Nase liegen (!), nur eben Fussel in der Box und er außen, aber sobald er dann in Spielhaltung geht und bellend zum Spiel auffordert (er schnallt noch nicht, daß das Gebell der Auslöser ist *gg), kriegt Fussel wieder die Krise, springt auf und bellt und hüpft. Dann geht er freiwillig und gibt ihr den anscheinend benötigten Raum.
Also, wenn ein Hund das schaffen kann, daß das Monsterli irgendwann mal Vertrauen zu einem anderen Hund hat, dann die Bossi-Kröte. Und ich setz auf ihn - der hat den größeren Sturkopf von beiden.... Mit Bienchen (die weicht aus und hält ca. 50 (!) Meter Abstand, wenn ich versuche, zusammen Gassi zu gehen - kommt dann ums Verrecken nicht mehr näher zu mir her!), das seh ich noch nicht so - aber nach der Attacke damals nicht ganz unverständlich..... Andererseits, wenn man erstmal einen Hund hat, den Frieda ab kann.... *träum..... (wie gesagt, ich hoffe, wir haben noch genügend gemeinsame Jahre, um diese Träume zu realisieren.... *gg Was wäre das Leben ohne solche Herausforderungen *gg)
Boah - das war jetzt ein Roman.... Aber wenn man das so aufschreibt, fällt einem erstmal auf, was man schon erreicht hat..... coool....... ;-)
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