Alte Tierheimhunde - kann das gutgehen?

  • Meinetwegen könntest Du auch hier berichten, aber eigener Thread ist vmtl. übersichtlicher. Vielleicht sonst hier einen kurzen Abriss, bis der eigene Thread steht?


    Ohne die Suche find ich momentan auch nüschts...

  • Wie das Leben manchmal so spielt: eigentlich dachte ich ja, dass bei uns irgendwann mal eine ältere Galga einzieht...
    Aber-
    nun gibt es einen Notfall: ein 9 Jahre alter Grey, der laut Vermittlerin wirklich alt wirkt und für seine "letzten Monate oder vielleicht auch Jahre" (Zitat) ein liebes und sicheres Zuhause sucht.
    Die größeren Randbedingungen stimmen: er kann mit Kindern, Katzen, anderen Hunden. Ist nicht dominant und sehr sensibel.
    Mein Problem ist nun, dass ich nicht weiß, ob ich mit Greyhoundrüden zurecht komme. Ein kurzhaariger Rüde war irgendwie noch nie auf meinem Plan. Mein Herz schlägt für Hündinnen und dann eher die langhaarigen: Setter, Barsois. Meinetwegen auch Wolf- oder Deerhounds und Salukis. Inzwischen habe ich auch ein Gefühl für Huskys und Retriever und Galgas könnte ich mir auch vorstellen, aber eben in der weiblichen Version. :ops:
    Der Grey-Opa ist ein ganz lieber, sehr anhänglicher Hund. Ein Fersenkleber und Schmuser ganz nach meinem Geschmack! :lol: Ich kann mir auch gut vorstellen, dass er mit meinen Junghündinnen ein tolles Team bildet (er ist kastriert).
    Aber da ist immer noch dieses komische Gefühl, dass ich eben nicht "Ja, her mit Dir!" schreie, sondern eher Sorge, dass ich bei ihm eher an das Streicheln eines Nagetiers als eines Hundes denken muss. :ops: Ich schäme mich für dieses Gefühl, aber es ist da und er wird das doch auch spüren.
    Abgesehen davon, dass ich mir selbst deswegen blöd vorkomme, kann das vielleicht irgendjemand nachvollziehen? Hat vielleicht sogar Erfahrungswerte beizutragen? :verzweifelt:

  • Hm, nein, ehrlich gesagt nicht... Ein Nagetier streicheln? :???: Aber vielleicht muss ich´s nochmal ohne Weihnachtsstress lesen. :D


    Du, ich kann dir anbieten, mal einen Kontakt zu einer Freundin von mir herzustellen. Sie hat selbst eine Grey (die absolut bezaubernd ist) und ist im Tierschutz aktiv, kümmert sich da vor allem um verschiedene Windhunde in Spanien, vor allem Galgos. Vielleicht kann sie dir ein paar deiner Fragen beantworten. Was meinst du?

  • Zitat


    Du, ich kann dir anbieten, mal einen Kontakt zu einer Freundin von mir herzustellen. Sie hat selbst eine Grey (die absolut bezaubernd ist) und ist im Tierschutz aktiv, kümmert sich da vor allem um verschiedene Windhunde in Spanien, vor allem Galgos. Vielleicht kann sie dir ein paar deiner Fragen beantworten. Was meinst du?


    Danke! Vielleicht ist das auch eher ein Gesprächsthema für eine Therapeutin? :ops:
    Bei einer Grey-Hündin hätte ich wahrscheinlich nicht groß nachgedacht. Die Unterschiede zwischen Grey und Galgo liegen ja hauptsächlich im Tritt, Rennverhalten, Wesen als im Aussehen. Was das Äußere betrifft, mag ich genau dieses Zierliche und die mandelförmigen Augen, eben die Zartheit der Galgas.
    Der Rüde, der bei mir eigentlich ein Plätzchen bekommen könnte, ist groß (>80), hat etwas vorstehende Augen (wie ein Whippet) und momentan auch etliche Kilo Übergewicht. Ich würde gern herausfinden, was mein Problem ist. :hilfe:

  • Also zu Windhunden kann ich nur zwei Beobachtungen beisteuern: 1.Es macht sehr viel Spass sie zu streicheln. Sie fühlen sich zwar teilweise ein bisschen klapprig an, aber die, die ich unter meinen Griffeln hatte waren alle ganz weich und mit wunderbar zarten Ohren. Kar, so reingreifen und wuscheln wie bei nem BEarded geht natürlich nicht. Aber ein Nagetier streicheln fühlt sich anders an. Ja, das Fell ist ähnlich 'seidig' aber da kann man ja nur ganz vorsichtig mit dem Finger drüberstreicheln und sich nicht anlehnen während der Hund einem den Kopf in die Schulter drückt.


    2. habe ich einen Greyhound mal in vollem Galopp just for fun über eine Wiese rennen sehen und das war ein so unglaublich tolles bild, dass ich in dem Moment unglaublich neidisch auf die Besitzerin war. Wenn diese Hund mal so richtig Gas geben dürfen strahlen sie etwas aus - da hat man das Gefühl alles im Universum macht einen Sinn. Schwer zu beschreiben.


    Hast Du ihn den schon mal kennengelernt?
    ICh meine, ich würde auch keinen Hund adoptieren, der mir überhaupt nicht zusagt. Egal wie dringend die super nette Bordeaux Dogge ein Zuhause sucht - für mich wär's nichts. Aber es liegt wahrscheinlich daran, dass ich keine Ahnung habe, aber so gross ist der Unterscheid zwischen nem Galgo und nem Grey doch nicht, oder?


    Hast Du den Herrn denn schon getroffen?

  • Ich vermute, dieser berühmte überspringende "Funke" fehlt.
    Ich erzähl dir mal, wie ich zur Nuca kam, da war der "Funke" auch nicht da. Ich hatte Kontakt mit einem Tierschutzverein, schickte oft Leinen, Geschirre, etc. zu Ihnen oder spendete Geld. Ich hatte ihnen dann mal gesagt, dass wenn es jeh einen Notfall gibt, wo eine kleine Hündin betroffen ist, können sie mit einem Plätzchen bei mir rechnen. Dann war es soweit. Dienstags kam ein Anruf. Sie haben hier eine kleine Hündin, die hat keine Chance vermittelt zu werden. Sie lässt sich nicht anfassen, beisst wie wild um sich und lässt auch gar niemanden sehr nah an sich ran. Ok...Und was für eine Rasse? Wissen sie grad nicht genau, sie glauben ein Mischling zwischen Shih Tzu und irgendwas. Es ging bei denen wohl drunter und Drüber. Freitag war wohl ein Termin zur Euthanasie mehrerer Hunde und die waren dabei einige noch dort rauszuholen und irgendwie unter zu bekommen. Ich sagte einfach ja.
    Freitag war dann auch der Transport. Freitag vormittag kam die Frau zur Vorkontrolle. Alle warteten in Spanien, auf deren ok....damit sie endlich nach Deutschland losfahren können. Das kam dann auch.
    So....und dann bin ich zum Treffpunkt gefahren. Die Türen des Transporters gingen auf (Hundetransporter, 12 Boxen rechts, 12Boxen links) Kein einziger kleiner Hund dabei :???:
    Die Beifahrerin kam zu mir und fragte, ob ich für Nuca da bin. Ich sag ja. Sie sagt die sitzt im Fußraum vorne, es war ein Ding der Unmöglichkeit sie in eine Box zu bekommen. Dann macht sie die Türe auf, ein braunes Etwas springt raus, rennt unter den Transporter und saß da dann.
    Ich lege mich auf den Boden, schaue drunter und mein erster Gedanke war (ach Du schei**) Ja, ich weiss, gemein, aber kann ja nix dafür. Sie war wirklich überhaupt gar nicht mein Fall. So richtig gar nicht. Und ich sah auch definitiv keinen Shih Tzu, nur Pekinese. Es war kein Funke, der übersprang. Nur dieses "oh neee". Ich schämte mich dafür, aber es war nunmal zu spät. Ich hatte ja gesagt, und dabei bleib ich dann natürlich auch.
    Ich redete mit ihr und versuchte die Hand langsam an sie zu bringen.....Sie biß zu und ich blutete wie Sau. Prima, das fing echt toll an. Sie war nicht unter dem Wagen raus zu bringen. Also ließ ich sie erstmal in Ruhe, damit sie runterkommen kann. Während ich mich dann mit dieser Masse von Hunden auf dem Grundstück beschäftigte, dachte ich nur darüber nach, wie ich denn jetzt mit einem Hund umgehen soll, der so überhaupt gar nicht mein Herz anspricht.


    Das Ende vom Lied: Ich liebe diesen Hund so sehr! Es war seeehr viel Arbeit mit ihr. Geduldsproben über Geduldsproben. Viele Verletzungen in den Händen, 1 Jahr lang Pflaster im 100er Pack :lol:
    Es hat sich aber gelohnt! Sie ist super. Wenn auch zu ihrem optischen Aussehen immer wieder Kommentare kommen, wir nehmen es mit Humor. Sie hat eben ihren eigenen Kopf, aber in Wahrheit ist sie anhänglich, verkuschelt, und möchte immer in meiner Nähe sein. Heute bin ich so froh, dass sie bei mir ist. Hätte ich sie damals nämlich auf irgendeiner Homepage gesehen, hätte ich sie niemals in Betracht gezogen. Und hätte großartiges verpasst.

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