Das war gar nicht nett......

  • Erstmal, @ Sundri, vielen Dank für Deine "Aufklärungsarbeit" zum Thema Jäger. Finde ich echt toll und sehe da einiges jetzt auch mit anderen Augen.


    Zitat


    Das kann ich beinahe vorbehaltlos unterschreiben, Kultur oder auch, wenn man so will, Tradition ist für mich immer die Weitergabe der Flamme, nicht das Aufbewahren von Asche und ja, manches sollte man überdenken.


    Wir müssen alternativ darüber nachdenken was wir wollen und was wir unterstützen, auch, was es bedeutet, wenn etwa Stierkämpfe verboten werden würden - für die Menschen, für ihre Tradition, für die Stiere und die Hirten und Pferde - was konkret würde sich ändern? Nebenbei - ich verstehe Stierkämpfe nicht, kann daran weder Heldentum noch sonstwas erkennen und gebe mich damit geschlagen, das ich manche Tradition nicht verstehe - nicht verstehen kann....


    Ich hab eine Doku über die Farörinseln (glaub ich) gesehen, dort ist es üblich, wenn sich Walherden in die Buchten verschwimmen, die Bucht abzusperren und die ganze Gruppe zu töten und es gab Interviews der zusehenden Menschen - die hatten überhaupt gar kein Unrechtsbewusstsein. "Ich komme mit meinen Kindern her" sagte eine Frau "weil es so ergreifend schön ist, wenn das Meer sich rot färbt" :mute: "welch wunderbarer Moment" ich hab das ziemlich fassungslos wahr genommen - aber mir wurde klar, das ich ein anderes Leben in anderen Traditionen lebe und das man manches, mit dem man aufwächst, nie hinterfragt. Aber das ist auch das, woran mir liegt, hinterfragen - warum, wieso, weshalb...... ich verstehe so manches nicht.


    Zum Thema Traditionen oder viel mehr "Umgang mit Tieren in anderen Ländern" hatte ich gestern mit ein paar Freunden auch eine interessante Diskussion. Es wurde sich über den Walfang aufgeregt, über die "Lebensverhältnisse" von Tieren in zb Rumänien (einer der Freunde ist Halbrumäne), über die aktuelle "Schönwetterkampagne" von H&M, dass man die Klamotten mit Angoraanteil zurückgeben darf, weil H&M jetzt erst aufgefallen ist, dass ihre Zulieferer den Häschen bei lebendigem Leib das Fell ausrupfen, Stierkampf, Gänsestopfleber, Mastgänse aus Polen etc pp. War wirklich sehr hitzig. Und diese Sachen sind auch wirklich sehr schlimm, alle miteinander. Als ich dann jedoch einwarf, dass es den Nutztieren hier in Deutschland auch nicht wirklich besser geht, Kühe, Schweine und Hühner eben mal schnell "vergessen" werden, weil sie nicht so süß und putzig und flauschig sind wie Katz & Hund, wurde es plötzlich ruhig. So manch einem in der Runde war es garnicht bewusst, unter welchen Bedingungen die Tiere leben und sterben und dass deren Tod nicht immer einwandfrei schnell vonstatten geht. Diese Unwissenheit macht mich schon echt nachdenklich.

  • Zitat


    Sag mal, willst du es einfach nicht verstehen? Nein, es ist nicht der ganze Punkt beim Jagen. Das ist mit Abstand der geringste Teil ... und der der am wenigsten Spaß macht.


    :ka: Du, ich muss die 'Ins and Outs' Deines Hobbys nicht verstehen. Wenn es Dich derart nervt, lass es halt. Wie gesagt: es zwingt Dich keiner.

  • Zitat

    Kultur oder auch, wenn man so will, Tradition ist für mich immer die Weitergabe der Flamme, nicht das Aufbewahren von Asche


    Schöner Satz, merk ich mir.




    Das mit den Schweinen auf einem Quadratmeter macht mir mit am meisten zu schaffen bei meiner Fleischesserei. Ich weiss wie intelligent und sensibel die Tiere sind und finde die Schweinehaltung unerträglich. Deshalb gibt es bei mir Schinken und Wurst in Kleinstmengen und ansonsten kein Schweinefleisch auf dem Tisch.
    Wenn ich es bezahlen könnte, gäbe es nur noch Wildschwein bei mir.
    Wild lebt besser als die anderen Tiere, ernährt sich gesünder und stirbt schnell an Ort und Stelle und wird nicht erst auf Lastern, in Panik und teilweise verletzt durch halb Europa gekarrt. Eigentlich die perfekte Fleischquelle. Ich hab's ja schon mal geschrieben: Wer nicht konsequent Vegetarier ist, sollte Jägern für das Abschiessen von Tieren eigentlich eher danken als sie zu beschimpfen.

  • Zitat

    :ka: Du, ich muss die 'Ins and Outs' Deines Hobbys nicht verstehen. Wenn es Dich derart nervt, lass es halt. Wie gesagt: es zwingt Dich keiner.

    Erzähl das mal jemandem wenn er gerade seine letzte nervige Begegnung im 'was nervt euch...'-thread gepostet hat. :D
    'Gib halt deinen Hund ab, wenn dich das so nervt' - die Reaktionen will ich lesen.

  • Zitat


    Erzähl das mal jemandem wenn er gerade seine letzte nervige Begegnung im 'was nervt euch...'-thread gepostet hat. :D
    'Gib halt deinen Hund ab, wenn dich das so nervt' - die Reaktionen will ich lesen.


    Coole Idee :D
    Ich dachte ja eher daran im "ganzjährige Leinenpflich in Nds" zu schreiben: Mensch Leute, da müsst ihr euch halt Zitat kikt 1 "mehr reinknien". Und wen es nervt jeden Tag zig Kilometer zum nächsten Hundewald zu fahren, der soll es halt lassen. Zwingt euch doch keine Hunde zu halten. :D Ich glaube ich würde gelyncht werden.


    Es ist halt immer leicht, die Rechte und Bedürfnisse anderer gering zu schätzen, wenn es einen selber nicht betrifft.

  • Moin,


    es ist auch menschlich mit den Schultern zu zucken und sich zu denken "Luxusproblem" was geht es mich an.... muss doch keiner Briefmarken sammeln und Stress haben, wenn er eine bestimmte Marke nicht bekommt." (hab meiner Mum als Kind mal Ersttagsbriefe, die ich im Keller fand zerschnitten (also die Marken heraus geschnitten) und ihren Tobsuchtsanfall nicht verstanden, sie hatte doch alle anderen Marken fein im Album, ich wollte nur nett sein).


    Ne, deshalb mein ich ja, wir müssen uns nicht einigen, nur verstehen... oder jedenfalls versuchen das ein oder andere zu verstehen, auch durch Fragen. Es gibt so Hobbies - da fehlt es mir einfach - Modelleisenbahnen, Rennradfahren, Bierdeckel sammeln oder Briefmarken - ich sammle midgeblasenes Künstlerglas, da höre ich dann auch, wenn ich mal total begeistert ein Stück zeige "hübsche Vase......" na klar, da interessiert es jemanden nicht die Bohne was mich fasziniert. Und so ist es auch gut. Würden alle meine Vasen kaufen wäre ich auch unglücklich. Am Ende ist es ja eine Bereicherung für uns alle, wenn wir Vielfalt zulassen und ich muss gar nicht alles gut finden, aber ich kann es so stehen lassen. Darum geht es doch am Ende.


    Leinenpflicht - wo kein Richter - da kein Kläger - denk ich mir und werde hier auch einfach weiter ohne Leine gehen, wenn der Herr Hund denn mal zuverlässig kommt, wenn ich rufe - solange geht er eh nicht ohne. Jäger können mich ermahnen, das ist Recht, das OA schleicht um die Zeit eh noch nicht oder nicht mehr rum, wenn ich unterewgs bin. ;) Zum Glück wohnen wir stadtnah auf dem wilden Land.


    Sundri

  • Zitat


    Coole Idee :D
    Ich dachte ja eher daran im "ganzjährige Leinenpflich in Nds" zu schreiben: Mensch Leute, da müsst ihr euch halt Zitat kikt 1 "mehr reinknien". Und wen es nervt jeden Tag zig Kilometer zum nächsten Hundewald zu fahren, der soll es halt lassen. Zwingt euch doch keine Hunde zu halten. :D Ich glaube ich würde gelyncht werden.


    Es ist halt immer leicht, die Rechte und Bedürfnisse anderer gering zu schätzen, wenn es einen selber nicht betrifft.


    :muede: Meine Güte ging's nicht noch ein bisschen melodramatischer? Willste nen Taschentuch? :keks:


    Der Vergleich ist ein bisschen lahm, aber ich knie mich tatsächlich durch die Leinenpflicht mehr rein. Es wird mich Geld und Aufwand kosten den Hundeführerschein zu machen, den ich nur brauche damit meine Kröte auf den Berliner Gehwegen frei laufen kann.
    Es herrscht ganzjährige Leinenpflicht in Brandenburg und in allen Berliner Grünflächen und alle Hundehalter hier fahren in obskure Gebiete bzw. schauen sich ständig über die Schulter stets auf der Flucht vor dem Ordnungsamt.


    Irgendwie finde ich, es ist nicht ganz dasselbe, ob man als Hobby jagt und dieses Hobby mühsamer wird weil der Naturschutz einem dazwischen grätscht, oder ob man größere Probleme hat seinen Hund artgerecht zu beschäftigen weil es nicht genug Auslaufgebiete gibt und überall Leinenpflicht eingeführt wird.
    Aber wenn ihr der Meinung seid, es ist das Gleiche, bitte schön.

  • Naja, also Leinenpflicht in Berlin ist ja vermutlich nicht vom Himmel gefallen. Wenn ich so in die Berliner Parks und Hundewiesen linse, dann wundert mich wenig.
    Und leinenlos auf dem Gehweg zu laufen, gehört in Berlin ja schon fast zum guten Ton. Ob der Hund verlaesslich ist oder nicht, ganz egal. Sorry, aber bei genau diesem Punkt wurde es endlich mal Zeit, dass was geschieht.


    Egal...natürlich isses blöd, dass man jetzt so eingeschraenkt wird, ich steh da sicher nicht uneingeschränkt auf Seiten des Gesetzgebers. Aber dass das jetzt als Vergleich rangezogen wird...Naja. Im Gegensatz zu dir sehe ich da nämlich schon Parallelen.

  • Ok, dann bin ich überstimmt.


    Das das Jagen schwerer wird weil durch die Einwanderung der Wölfe das Wild scheuer wird ist dasselbe wie die schwierigere Flucht vor dem Ordnungsamt weil in Berlin die Leinenpflicht eingeführt wird.
    Klar wie Klossbrühe.

  • Na siehste, geht doch :D


    Aber ernsthaft, ich hab die ganze Diskussion nicht mehr ausschließlich auf den Wolf bezogen sondern auch darauf, dass Jäger sich zB auch von Wildfremden (ui, Wortspiel) anpöbeln lassen müssen. :???:
    Ich glaub da sind ein paar Sachen in einen Topf geworfen worden, die nicht zusammengehören. Was weiß denn ich.

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