Das war gar nicht nett......
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Wenn man quäkt, dass Jäger pöbeln, wird einem ja gleich immer unterstellt, man würde auch Grund dafür liefern. Und das ist schlicht nicht so. Meine Hunde verlassen die Wege nicht, wir laufen auch sonst nicht querfeldein, wir gehen nicht auf Brachlandwiesen oder sonstirgendwas. So manchem Jäger reicht die pure Anwesenheit, um Hundehalter oder nur Jogger mal so richtig anzupampen. Sowas brennt sich über die Jahre halt auch ein.
Hatten wir gestern früh. Ich laufe (wie jeden Morgen) mit meinen 3 Hunden (alle 3 angeleint und die Leinen auch noch zusätzlich gesichert, da an meinem Gürtel gebunden) auf einem asphaltierten Feldweg, der zu unserem Hotel führt (wir übernachten 2 Nächte pro Woche in diesem Hotel in der Nähe von meinem Büro). Es war ca. 5:40 Uhr. Es war dunkel und ich hatte eine Stirnlampe an. Ich gehe jetzt seit 2,5 Jahren 2 mal die Woche um die Uhrzeit in dieser Gegend mit den Hunden spazieren (dort ist kein Wald sondern nur offenes Feld und alle Wege sind breit und asphaltiert) und hatte bisher schon Jogger, Hundehalter und Radfahrer getroffen. Bisher hatte mich niemand angehalten oder angesprochen.
Gestern kam ein Auto auf uns zu. Ich habe alle 3 Leinen ganz kurz gehalten und bin mit den Hunden auf den Wegrand gegangen. Dort standen alle 3 Hunde sehr dicht an meinem Körper und wir warteten darauf, dass das Auto an uns vorbeifährt. Das Auto hielt an, ein älterer Herr stieg aus und brüllte mich an: "Was machen Sie denn nachts mit 3 Hunden im Feld?". Als ich ihn darauf hingewiesen habe, dass alle 3 Hunde angeleint waren, sagte er: "Ja.Ja. Aber Sie leinen sie bestimmt auch ab.". Das ist jetzt die größte Ungerechtigkeit, denn ich lasse meine Hunde niemals (ich wiederhole:NIEMALS!) ohne Leine laufen. Vor 7 Jahren habe ich einen Hund verloren, weil er über eine Strasse gerannt ist und überfahren wurde. Seitdem sind meine Hunde nie wieder draußen ohne Leine gelaufen. Ich habe zu Hause ein sehr großes Grundstück, auf dem die Hunde in Sicherheit (da komplett eingezäunt) so viel rennen können, wie sie wollen. Sie MÜSSEN NICHT draußen ohne Leine laufen. Aber sei es drum. Tatsache ist, dass alle 3 Hunde angeleint waren und der Typ keinen Grund hatte, um sich zu beschweren, aber er hat dann eben einen Grund erfunden. Dann sagte er noch: "Ich weis ganz genau, was Sie hier machen. Sie hetzen die Hunde auf die Hasen!". Da ist mir der Kragen geplatzt. Ich habe ihm gesagt, dass er völlig bescheurt ist. Daraufhin, sagte er dann: "Ich zeige Ihnen was." und hat den Kofferraum von seinem Auto aufgemacht. Mein erster Gedanke war: "Ach Du Schande! Er lässt seinen eigenen Hund auf meine los!" Ich dachte, er hätte einen Hund im Kofferraum. Aber nein. Er hat dann eine Decke hochgehoben, sein Gewehr von unter der Decke gezogen, sie mir gezeigt und gesagt: "Wenn ich Sie nochmals hier sehe...". Er hat mich mit seinem Gewehr bedroht! Er wollte mich damit einschüchtern. Ich stand völlig erstarrt da und wusste gar nicht, was ich sonst sagen sollte. Dann machte er den Kofferraum zu, stieg wieder ein und fuhr weg.
Es wurde mir schlecht. Ich musste mich übergeben und bin dann noch ein Stück wie in Trance weiter gelaufen. Dann ist mir eingefallen: "Für wen hält sich denn der Typ? Ich habe doch gar nichts getan!". Ich hatte noch nie in meinem Leben jemanden angezeigt, aber gestern habe ich dies zum ersten mal getan. Ich habe bei der Polizei angerufen und sie haben 2 Polizisten zu mir ins Hotel geschickt, die dann meine Anzeige aufnommen haben.
Die Polizistin bestätigte mir, dass ich nichts Verbotenes getan hatte und, dass der Mann keinen Grund hatte, um mich anzubrüllen (und schon gar nicht, um mich mit seiner Waffe zu bedrohen). Als Sie sich verabschiedete sagte sie noch: "Lassen Sie sich die Spaziergänge mit ihren Hunden nicht vermiesen.". Und genau dies tue ich auch auf gar keinen Fall! Die Hotelbesitzerin fragte mich, ob ich jetzt keine Angst habe, dort mit den Hunden spazieren zu gehen. Doch, habe ich! Aber ich werde mich auf gar keinen Fall von so einem verrückten Schwachkopf einschüchtern lassen. Es kann nicht sein, dass ich nichts Falsches tue und mich dann trotzdem einschränken muss, weil jemand, den ich noch nie gesehen hatte, der Meinung war, er dürfte bestimmen, wo ich mich um welche Uhrzeit aufhalten darf. Diese Macht gebe ich ihm nicht. Das Ziel meiner Anzeige war grundsätzlich, dass der Typ kappiert, dass er mich nicht eingeschüchtert hat und, wenn er uns jetzt nochmals trifft und wirklich was tun sollte, dann liegt zumindest schon eine Anzeige gegen ihn vor und er ist dann der erste Verdächtige. Ich hoffe, er denkt dann 2 mal nach, bevor er was macht.
Was mich total geärgert hat ist, dass ich gar nicht daran gedacht hatte, nach seinem Nummerschild zu schauen. Ich konnte ihn und sein Auto der Polizei ganz gut beschreiben, aber ob sie anhand meiner Beschreibungen auch den Mann finden würden, weis ich nicht. Deshalb habe ich dann gestern Abend im Internet nach "Jäger" und "Wiesloch" (wo das Ganze passiert ist) gegöögelt. Und sieh da! Ich habe eine Internetseite von einem Jägerverein gefunden, wo viele Fotos von deren Feierlichkeiten zu sehen waren. Von dem Mann waren mehrere dabei. Den Link mit dem Hinweis auf die Fotos habe ich dann per E-Mail an die Polizei geschickt. Jetzt finden sie ihn ganz sicher.
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Du hast also nur Wald um dich herum, keine Wiese, keine Felder, nichts? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.... darf ich fragen wo du wohnst?
Ich habe Felder und Wiesen, die auf der anderen Seite des Weges Wald haben. Ich habe einzelne Felder und Wiesen, die inmitten des Waldes liegen. Ich habe Wege, zwischen zwei Feldern, die so 150 - 500m lang sind. Um einen 60min Spaziergang in Felderlandschaft zu schaffen, muß ich 15km einfache Fahrt machen. Ich habe auch Naturschutzgebiete, da ist eh ganzjähriger Leinenzwang. Ich hab keinen Park und keine Freilauffläche, sowas gibts aufem platten Land nicht. -
Da der Herr sich vermutlich in seinem eigenen Revier aufgehalten hat, findet die Polizei ihn sowieso, da die Pächter ja beim Kreisjagdamt eingetragen sind.
Sollte er sich in einem fremden Revier aufgehalten haben, wäre er
a) zum Jagdschutz gar nicht berechtigt, dürfte dich also selbst dann nicht ermahnen, wenn deine Hunde gerade laut bellend hinter einem Hasen hergehetzt wären und dürfte
b) auch keine Waffe führen.Ich finde es gut, dass du Anzeige erstattet hast. Nur wenn sich Beschwerden über einzelne Personen sammeln, kann auch irgendwann mal was passieren. Solche Jäger braucht echt kein Mensch.
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[Erst denken, dann schreiben.Danke, hab ich getan und bleib bei meiner Meinung. Du hast also nur Wald um dich herum, keine Wiese, keine Felder, nichts? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.... darf ich fragen wo du wohnst?[/quote]
Ich bin zwar nicht gefragt , mir geht es aber genauso wie mittendrin:
fußläufig für einen 1-stündigen Spaziergang habe ich nur Wald, mit ein, zwei kleinen Waldwiesen, die sehr grene auch bei Tag als Äsungsfläche vom Rehwild genutzt werden oder unsere Dorfstraßen....Um einen Feldspaziergang (mit gutem Überblick) zu machen, muß ich mit dem Auto wenigstens 10 km fahren, und da gibt's ist nur eine Ecke. Die meisten Wege hier im Taunus liegen im Wald oder am Waldrand (wo Wild oft nicht weit weg ist)
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fußläufig für einen 1-stündigen Spaziergang habe ich nur Wald, mit ein, zwei kleinen Waldwiesen, die sehr grene auch bei Tag als Äsungsfläche vom Rehwild genutzt werden oder unsere Dorfstraßen....
Das hab ich vorhin nämlich noch vergessen. Wenns um Wild geht, kann _ich_ überhaupt nicht nachvollziehen, warum Feld und Wiese besser ist fürn unangeleinten Hundespaziergang. Früher stand hier auf fast jedem Acker, auf fast jeder Wiese das Wild, wenn man vorbei kam. Und ich kann auch ziemlich genau sagen, wo es bei uns hier noch Rebhühner gibt, ganz sicher nicht im Wald. Zu Pondis Zeiten war das mit den Rebhühnern viel gefährlicher, weil die sich viel besser verstecken und ich sie viel später gesehen habe. -
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Ähm, wie bitte? Die Frage, ob meine Hunde im Wald mit Wolf noch sicher sind, ist genau der Punkt, warum ich überhaupt angefangen habe, mich mit dem Wolf zu beschäftigen.
Warum ich Ottonormalhundehalter meine Hunde im Wald freilaufen lassen möchte ist ganz einfach zu erklären: ich lege Wert auf artgerechte Haltung und habe keine anderen Flächen zur Verfügung.Erst denken, dann schreiben.
Na ja, ehrlich gesagt finde ich auch nicht, dass ein normaler Haushund tief im Wald rumstromern sollte, sondern sich in der Nähe der Wege aufhalten sollte. Und da sollte man eigentlich keinen Wolf zu Gesicht bekommen. ICh finde auch, dass das für die meisten Hunde absolut artgerecht ist, denn es sind ja eben Hunde, keine Wölfe und Hunde sind von Natur aus sicherlich keine Waldbewohner.
Ich bin Pro Wolf, ich finde aber auch, dass man Schäfer finanziell ausreichend dabei unterstützen muss, ihren Bestand zu schützen. (kostet der Unterhalt eines Herdi wirklich 1000Euro im Jahr??? Kommt mir ein bisschen hoch vor)
Das es Leute gibt, die es klasse finden einen Wolf zu schiessen, kann ich mir gut vorstellen. War das nicht in Österreich als letztes Jahr ein Bär zum Abschuss freigegeben wurde und einige Männer vor Aufregung total abgedreht sind? :/ So was finde ich einfach nur unprofessionell.
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Kikt, dann rechne mal zusammen, was dein Hund dich so im Lauf eines Jahres an Futter, Tierarzt, Zubehör etc. kostet. Da können auch gern mal 1000€ zusammenkommen. Dazu die Anschaffung und Ausbildung in der Phase, in der der Hund noch gar nicht nützlich für seine Aufgabe ist. Das sind Ausgaben, die ein Schäfer ohne den Wolf nicht hätte.
Ich hab Mittendrin auch nicht so verstanden, dass ihre Hunde im tiefsten Wald rumstromern. Ihre Frage war doch eher, ob der Wolf ihren Hunden auf den Wegen gefährlich werden könnte. Und diese Frage verstehe ich voll und ganz, obwohl sich hier sicherlich keine Wölfe rumtreiben werden.
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kostet der Unterhalt eines Herdi wirklich 1000Euro im Jahr??? Kommt mir ein bisschen hoch vor
Wieso, das sind weniger als 100 € im Monat. Das hat man bei einem großen, aktiven Hund doch schon mit Futter fast weg (ok, wenn man ganz billiges nimmt kommt man vielleicht mit weniger aus).
Dann die Impfungen und ein paar Mal im Jahr entwurmen und Zeckenmittel werden bei ganzjährig draußenlebenden Hunden auch sein müssen. Zubehör braucht man wahrscheinlich nicht viel, aber das eine oder andere Halsband oder gelegentlich nen Napf oder so muss sicher mal ersetzt werden, vielleicht wird auch ne mobile Schutzhütte gebaut und aufgestellt.
Dazu dann halt auch mal TA-Kosten außer der Reihe, selbst wenn man da ne strenge Kosten/Nutzenrechnung führt und nicht jeden Kleinscheiß behandelt wird ab und an was anfallen.
Also um 1000 € im Jahr finde ich nicht unrealistisch. -
Hm. *rechnet* Stimmt, ich komme mit Hundesteuer, Op-Versicherung ein 2-3mal Tierarzt wg der üblichen Kleinigkeiten auf über 600Euro im Jahr und meine Kröte wiegt nur 8kg. Wenn man das Futter hoch rechnet ist man tatsächlich bei 1000€. Wow.
Wölfe sind wirklich sehr scheu. Gut, ich weiss nicht wie das wird wenn man mal einen langen, kalten Winter hat und die Wölfe Richtung Menschenbehausung und deren Mülltonnen stromern, aber sollte ich jemals außerhalb eines Zoos einen Wolf in meinem Leben sehen, wäre ich echt überrascht.
Allerdings haben sich so oder so meine Gassigewohnheitn verändert. Seit ich mehr gelernt habe über Landwirtschaft (von Chris' posts) lasse ich mein Kröte nur noch maximal 2-3 Meter in den Wald rein und auf private Wiesen (also praktisch alle) auch nicht. Da gilt das gleiche Kommando wie für die Büsche hier im Park (wo ich nicht will, dass meine Maus sich mit Menschenkacke, Müll und evt. Rattengift verköstigt) und das Rosenbeet meiner Mutter: 'Raus-aus-dem-Beet'
ICh finde es tatsächlich schwerer auf dem Land einen richtigen Hundeausflug zu machen als hier. Hier fahre ich mit Öffis ins Berliner Umland, in eine der größeren Grünflächen/Parks oder auf ein ehemaliges DDR Militärgelände und cih kann mit dem Hund stundenlang kreuz und quer latschen.
Bei meinen Eltern gibt es links nen Acker, rechts nen Acker und dazwischen nen geteerten Weg. Dazu kommt ein bisschen Wald und zwei Mini-Naturschutzgebiete in die ich mit Hund nicht reingehe. Insgesamt ist das eher ein bisschen fad. -
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Wölfe sind wirklich sehr scheu. Gut, ich weiss nicht wie das wird wenn man mal einen langen, kalten Winter hat und die Wölfe Richtung Menschenbehausung und deren Mülltonnen stromern, aber sollte ich jemals außerhalb eines Zoos einen Wolf in meinem Leben sehen, wäre ich echt überrascht.
Du hast Dich halt noch nicht wirklich mit Wölfen beschäftigt, gell? Wölfe haben keine Scheu vor menschlichen Strukturen. Aber sie leben sehr energiesparend, weil ihnen Futter nun mal nicht im Napf serviert wird. Sie nutzen im Wald Wege, weil die leichter zu laufen sind, als durchs Unterholz. Sie nutzen nachts auch durchaus die Strasse quer durchs Dorf, wenn das der kürzeste Weg von A nach B ist - dafür muss es nicht Winter sein, im Winter bei Schneefall sieht man es nur eher.
In meinem Pfotofred gibt es ein paar Bilder von einer Baggerseelandschaft. Die liegt direkt an einem Mini-Industriegebiet (4 oder 5 Firmen sind da ansässig), eine Landstrasse geht knapp 100m dran vorbei, 2 Ortschaften liegen in unmittelbarer Nähe. Auch dort gab es bereits mehrere Wolfssichtungen.
Es gab hier schon einen Riss, ein paar Meter hinter einem Gartenzaun, denn es gibt durchaus auch Rehe in Gärten und Wohngebieten. Mülltonnen sind eher nicht interessant.Last not least lernen bei mir schon die Welpen, dass sie nur bis zur ersten Baumreihe neben dem Weg dürfen. Keiner latscht hier ins Unterholz und querfeldein.
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