Hund gestresst nach dem Fressen

Hallo Fillis,

Dein Kommentar ist zwar schon einige Jahre her aber vielleicht bist du hier ja noch aktiv und kannst mir helfen. 🙏🏻

Unser Hund (10 Monate, Straßenhund aus Bulgarien, seit 6 Monaten bei uns) zeigt seit 3 Monaten ein ähnliches Verhalten nach dem Fressen. Er dreht total auf, beginnt seinen Schwanz zu jagend, schmeißt sich hin und leckt sich im Genitalbereich, knabbert an den Beinchen, bellt und fiept, wird teilweise aggressiv..

Wir kommen einfach nicht dahinter was sein Problem ist. Mit Streicheln und Spielen bekommt man ihn für kurze Momente da raus aber meist ist es so schlimm, dass wir dann mit ihm raus gehen müssen um ihn aus diesem Tunnel zu kriegen.

Unsere Tierärztin ist mit ihren Latein auch am Ende.. es wurden schon mehrere Blutbilder gemacht, Kot untersucht, Ultraschall, Lebershunt ist ausgeschlossen worden, diverse Futterumstellungen..

Bist du damals dahinter gekommen, was das Problem war ?

Vielen lieben Dank im Voraus. 😊

Zitat von Fillis

Hallo ihr!
Mein Hund ist, vorallem nach dem Abendessen (er bekommt zwei Mal täglich Barf) immer total über drüber. Meistens schläft er vor dem Essen eine Weile, er schläft eigentlich den ganzen Abend. Er steht dann auf wenn ich das Essen richte, er frisst (ist übrigens ein schlechter Fresser) und danach wälzt er sich am Teppich. Das scheint mir an sich ein "Ich fühl mich wohl" Signal zu sein, aber danch fängt er meistens an seinen Schwanz zu jagen, oder streunt hechelnd durch die Gegend. Dann legt er sich nach 5 Minuten oder so hin und knabbert/schleckt oder kratzt sich. Oft hat er seine gesamte Hinterpfote im Maul und kaut darauf rum. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es kein Juckreiz ist. Das sieht anders aus bei ihm. Wirkt mehr wie Zeitvertreib bzw Übersprungshandlung. Er hat sich immer schon gekrazt wenn ihm was zu stressig war.
Meint ihr es ist einfach weil er da halt wach wird und "voller Energie" ist, oder es hat was mit dem Fressen zu tun?

nathaliiiebr : Was bekommt dein Hund denn zu fressen?

Fillis war im April 2019 zum letzten Mal aktiv, es ist also unwahrscheinlich, daß sie dir antwortet.

Unsere Hundetrainerin meinte, dass es ganz typisch sei, dass die Welpen nach dem Essen komplett aufdrehen, weil sie plötzlich wieder soo viel Energie haben.

Kann aber natürlich auch sein, dass wir hier von ganz anderen Ausmaßen sprechen. Aber wenn er sich aufführt bei uns und Grenzen austestet, dann immer direkt nach dem Essen...

dagmarjung Er bekommt Trockenfutter, Royal Canin Anallergenic.

Von Nassfutter hat er nur Magenproblem und Durchfall gehabt bisher.

Er hat unter anderem auch eine nachgewiesene Futtermilben -und Futtermittelallergie, sowie eine Mittelmeerkrankheit, die wir haben schon behandeln haben lassen. Auch das war nicht die Ursache.

Manchmal glaube ich auch, dass es zu viel Energie ist.. Aber dann ist die Frage warum ihn unsere Spielanimationen etc. nicht vollständig da raus holen.

Kann man also nur hoffen, dass es mit dem Alter besser wird ?

Morgens sind die Anfälle auch nicht so schlimm wie Abends. Da kriegt er sich meist ohne unser Zutun innerhalb kürzester Zeit wieder ein. Umso schlimmer ist es Abends. Teilweise geht das eine Stunde und dann gehen wir raus. Manchmal fängt es auch nicht direkt nach dem Fressen an sondern zeitverzögert. Und eine zeitlang hat nicht mal mehr das rausgehen funktioniert. Danach ging es weiter, sodass wir dann teilweise 4 mal am Abend noch draußen waren. Das ist zum Glück wieder besser geworden.

Mit 10 Monaten ist das kein Welpe mehr!

Also kann man auch nicht von Welpen-Verhalten ausgehen.

Ich würde dem Hund einen Slow Feeder Napf hinstellen.

Es kann sein, dass er viel zu schnell schlingt und danach Magenkrämpfe bekommt. Das tut höllisch weh.

Dann würde ich ihn nach dem fressen ruhig anleinen und 5min spazieren gehen. Damit

durch die leichte Bewegung (nicht rennen lassen!) der Darm gut durchblutet wird und die Verdauung in Schwung kommt. Danach reingehen und in Ruhe lassen.

Klingt alles nach Schmerzen.

Ich würde - in Absprache mit einem versierten TA - mal an verschiedenen Stellen schrauben und schauen, obs besser wird. Nur weil man nichts sieht, heisst das nicht, dass da nichts ist.

- Häufiger, aber weniger füttern?

- sinnvoll angegangene Ausschlussdiät?

- vernünftige Schmerzmedikation?

Für mich klingt das auch nach Schmerzen - Bauchweh? - und dadurch verursachtem Stress und nicht nach fröhlichem Spiel.

Wie fühlt sich denn der Bauch an? Wenn er ruhig und entspannt ist und wie im Vergleich nach dem Fressen, wenn er unruhig wird?

Zitat von nathaliiiebr

Morgens sind die Anfälle auch nicht so schlimm wie Abends.

Fütterst du am Morgen weniger und abends die Hauptportion?

Hast du mal versucht, vom Fertigfutter ganz wegzugehern und selbst zu kochen?

Meine Cara hat Nassfutter (Dose) auch nicht so gut vertragen und mit Durchfall reagiert.

Wenn du sagst, es wurde schon eine Futtermilbenallergie festgestellt, dann ist natürlich auch das Trockenfutter im Verdacht, egal welche Sorte. Denn dort muß man immer mal mit Milbenbefall rechnen.

Kaufst du größere Säcke davon?

Mit kleinen 1 -2 Kilo Packungen ist man eher auf der sicheren Seite, weil das Futter dann nicht so lange lagert.

Wenn er aber das Futter an sich nicht veträgt, egal ob antiallergisch oder nicht, dann ist das natürlich keine Lösung.