Border Collie vs. Australian Shepherd

  • Guten Morgen,


    Also ich finde das ist ein interessanter Thread.
    Ich selbst habe zwei Border Collies und wenn jemals wieder ein Hütehund einzieht dann wieder ein Border Collie.


    Meine Meinung über Aussies beruht auf das Kennen von zehn dieser Hunde, also relativ wenig zum Meinung bilden.
    Es sind Allrounder ja, aber genau das sehe ich für mich persönlich auch als Problem.
    Es sind ÜberraschungsPakete, gerade weil sie so unterschiedlich und verschieden sind.
    Und leider muss ich sagen, die Aussies, die ich kenne, haben alle eine Macke.
    Keine Ahnung, ob das an falscher Züchter Auswahl, an falscher Erziehung oder einfach an der Rasse selbst liegt.
    Persönlich könnte ich mit keinem dieser Hunde arbeiten.
    Wobei wenn sie dann in ihrer Aufgabe sind und alles andere ausblenden, ist es ein Traum ihnen zuzuschauen.


    Man muss einfach wissen, was man möchte.
    Der Border gilt als FachIdiot was auf viele auch zutrifft. Meine beiden wären an den Schafen nicht gut aufgehoben. Von daher hatte ich Glück und habe Allrounder, die alles mitmachen.


    Wo mir der Aussie besser gefällt, ist in seiner inneren Ruhe, wenn sein Besitzer auch mal nicht gut drauf ist.
    Habe ich einen schlechten Tag sind die so sensibel, dass ich jede Arbeit vergessen kann. Geht es mir schlecht, also so richtig, gibt es CouchTage.


    Die Aussies die ich kenne.. bekommen diese Gefühle auch mit, stehen aber so in ihrer Mitte, das sie dennoch arbeiten.


    Das sind so meine Erfahrungen.






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  • Meine Schwiemu hat eine 11 jährige Border-Aussi-Mix Hündin ... Von Bauernhof. Beide Elternteile absolute Arbeitstiere... Der Border an den Schafen und der Aussi als Wachhund/Hofhund. Mein Mann hat sie sich damals ausgesucht und Mutti hat gekauft (er war damals 11). Dieser Hund hat nie eine HuSchu gesehen, kann keinerlei Kommandos und ist leider eine absolute Katastrophe :o Sie jagt ALLES. Autos, Fahrräder, Tiere, Blätter einfach alles. Sie hasst Besuch und muss weg gesperrt werden. Sie hütet Blätter, Menschen, Autos etc. Und sie beschützt alles. Dieser Hund ist dauergestresst, hat 30 Minuten Auslauf, in den Garten darf sie auch kaum weil sie alles und jeden ankläfft, anknurrt und attackiert was sich am Garten vorbei bewegt (Autos, Menschen...). Mittlerweile ist sie einfach depressiv und total lustlos. Traurig einen Hund so zu erleben. Würde sie nicht jeden andern Hund sofort attackieren würden wir es ja versuchen sie regelmäßig mitzunehmen aber es geht nicht. Sehr gelehriger und aufmerksamer Hund, super leichtführig und begeisterungsfähig aber leider komplett versaut.
    Wenn ich mich entscheiden müsste wäre es ziemlich sicher ein Border. Die Aussis die ich kenne sind irgendwie alle meschugge im Kopf. Sie wirken immer irgendwie verrückt. Da ich eine Borderzüchterin im Bekanntenkreis habe kenne ich die Rasse seit Kind an und hatte immer den Eindruck dass sie klarer in Kopf sind. :lol:
    Ich finde beide Rassen toll aber es sind nicht meine Rassen. :lol:
    Rechtschreibfehler sind zur Belustigung ;)

  • Zitat

    ....trotz der Tatsache, dass ich selbst 11 Jahre Halter eines Border Collies war, finde ich es manchmal schwer bei den schwarz-weiß-braunen Exemplaren zu sagen, ob es nun ein BC oder ein AS ist.


    Ein Border Collie ist ein Hund der hütet wie ein Border Collie. Das macht den Unterschied. Und der Border Collie wird NICHT zum aufpassen eingesetzt. Der Aussie sehr wohl.


    Nur nach dem Äusseren kannst du beim Arbeitshund nun wirklich nicht urteilen :D
    Wenn sie am Vieh arbeiten siehst du Unterschiede in der Hütearbeit ;)


    Aber ob der BC langes oder kurzes, schwarzes, braunes oder gemischtes Fell hat, Steh oder Kippohren, das ist nun wirklich nicht das, was die Arbeitsleistung ausmacht.

  • Sehr interessantes Thema.
    Im laufe der Zeit finde ich fast das die Border "einfacher" sind ... sie neigen zwar zu diesem stereotypischen Verhalten, sind aber freundlicher gepolt.
    Beim Aussie finde ich kommt es noch extremer auf den einzelnen Charakter an. Da gibts wirklich alle Richtungen, wobei ich immer vorsichtig wäre mit dem Wachtrieb. Ich persönlich finde das teilweise echt nervig.
    Und trotzdem bin ich wohl doch eher der Aussie Typ.

  • Border Collies haben eine extrem hohe Neigung krank zu werden im Bereich von stereotypen Verhaltensweisen, Angstneurosen und sie "stricken" sich dauernd Jobs, die sie exzessiv betreiben. Außerdem sind sie Sichtreizjunkies und schnell mit optischen Eindrücken überfordert.


    An den Schafen ist der Border Collie der Hund für die Feinarbeit. Fast keine Hunderasse kommt an diese Genauigkeit und Lenkbarkeit heran. Sie sind dabei im Grunde von jedem lenkbar, der mit ihnen an die Schafe geht - egal.


    Und da tickt der Aussie ganz anders. Fremder Mensch auf Wiese, der ihm womöglich noch was sagen will? Nix da. Oft habe ich bei Aussies zu Beginn des Trainings mit Anfängermensch ein Problem, dass mit Border Collies nie auftritt: Sie wollen die Schafe oder die Besitzer (meist letzteres) gegen mich verteidigen. Und dabei muss man durchaus damit rechnen, dass man angegriffen wird, wenn man es nicht geschickt anstellt. Oft besteht dann der Konflikt für den Hund, ob er nun das Vieh arbeiten soll oder lieber den Wachjob macht.


    Und das tut er auch gegenüber fremden Menschen und Hunden, die sich näheren. Bei Umtrieben ist das dann schon etwas anstrengend, manchmal, dem Aussie zu erklären, dass er die Leute am Wegesrand jetzt nicht in Schach halten muss, weil die evtl. die Schafe klauen könnten. Leider lässt er in dieser Situation eben auch diese aus den Augen - DAS würde dem Border Collie nie passieren! Auch fremde Hunde am Wegesrand können sich warm anziehen, wenn sie was von Schaf oder dem eigenen Mensch wollen. Der Border Collie dagegen würde dem fremden Hund sogar noch helfen.


    Und da kommt der nächste Unterschied: Ein Aussie muss schon überzeugt werden, dass er ein Kommando umsetzt. Er muss den Sinn erkennen und man muss es ihm wirklich klar machen. Da ist der BC deutlich "empfänglicher".


    Nächster großer Unterschied: Reaktion auf Frust
    Der Aussie kann da sehr pampig werden. Man muss damit rechnen, dass er aus Frust auch mal die Zähne in was versenkt. Und dabei ist ihm auch wurscht, wer das ist - da kommt ihm auch der beste Kumpel evtl. mal gelegen.


    Der körperliche Umgang ist auch sehr unterschiedlich. Aussies sind sehr körperbetont, unterschreiten rüpelig Indivudualdistanz, rempeln beim Spielen mächtig rum... das würde der BC als Angriff werten! BCs sind da aber zum Teil übersensibel, nach dem Motto: Berühr mich nicht, schau mich am besten noch nicht mal an!


    Ich mag beide Rassen, würde aber für ein Leben ohne Vieh ganz klar den Aussie vorziehen, wenn man mit dem Aggressionspotential in allen Bereichen umgehen kann.

  • Die meisten Aussies, die ich kenne sind viel größer und schwerer als Border. Sie haben auch nicht im Ansatz so viel Körperbewusstsein und wenn man sie im Agi sieht, hat man manchmal das Gefühl, dass sie sich wie "die Axt im Walde" bewegen. Sprungtechnik? Naja. Eben einfach sehr wenig Feinsinn für ihren Körper, so wirkt es auf jeden Fall. Dazu die hütehundtypische Hysterie - oder bei manchen dann das komplette Gegenteil: Lethargie. Deswegen verstehe ich immer nicht, warum sie so oft als "der perfekte Sporthund" verkauft werden. Sie sind sicherlich irgendwie "Allrounder", aber die meisten haben ihren eigenen Kopf, lassen sich doch eher "bitten" und dazu noch ihre Schwerfälligkeit und ihr sehr spezielles Wesen. Versteht mich nicht falsch, es gibt ja auch noch die dünne, sportliche Variante, die noch klar in der Birne ist - aber die muss man echt suchen. Die Modevermehrerei auf Farbe und Teddygesicht hat ihnen definitiv nicht gut getan.


    Generell sind sie vom Wesen soooo unterschiedlich. Aber die meisten, die ich kenne neigen schon zum "nach vorne gehen". Ich hab eine Freundin mit einem jungen Rüden, der hat eine Konzentrationsspanne, so kurz wie mein Fingernagel. Anstrengend sage ich nur. Und dann hat der halt auch eine Kraft und eine Energie ... mal abschalten? Fehlanzeige. Und die Besitzerin ist defintiv nicht unerfahren. Den kann man keine Sekunde mal aus dem Auge lassen.
    Jedenfalls scheinen sie für mich sehr große Wundertüten zu sein, was das Wesen angeht.


    Border sind leichter, sensibler, und generell in ihrer ganzen Art viel weicher. Aber eben auch sehr speziell. Sie brauchen eine konsequente Führung. Haben einen ausgeprägten Hang zum Autismus und Stereotypien. Können aber trotzdem besser abschalten. Unsere ist im Haus total ruhig, liegt in irgendeiner Ecke und man bemerkt sie kaum. Sie sind sehr fixiert, nehmen ihre Arbeit extrem ernst und viele, die ich kenne, muss man vor sich selbst schützen. Da liegt wohl auch die Schwierigkeit - einen Border entsprechend zu fördern und auszulasten, ohne ihn zu einem seelischen Krüppel zu machen. Und die Zucht dort hat ja auch die ein oder andere Wendung genommen. Auch dort gibt es "Showhunde", die mit einem Border nicht mehr viel zu tun haben (breiter Kopf, Massen an Fell, Beine wie Baumstämme ....). Und wiederum andere, die irgendwo noch Teile ihrer ursprünglichen Bordergenetik haben, aber aufgrund ihrer kaputten Birne, nicht mehr in der Lage sind, richtig zu arbeiten und damit eigentlich für nix zu gebrauchen sind - und die dann mit sich selbst nicht mehr klarkommen. Spezialisten ohne Spezialgebiet sozusagen.


    Aussies und Border haben für mich absolut NICHTS gemeinsam und ich kann nicht verstehen, warum Leute sich zwischen diesen beiden Rassen "entscheiden" müssen/ wollen. Entweder man will das Eine, oder das Andere. Eine Mitte gibt es nicht.

  • Ich finds super, dass so viele zu diesem Thread beigetragen haben. War sehr interessant zu lesen, vor allem, da ich ja wie gesagt von Aussies eigentlich gar keine Ahnung habe und nur eine handvoll persönlich kenne.


    Generell kann ich auch nur unterschreiben, dass scheinbar bei beiden Rassen bei vielen Züchtern das Wesen u d der Charakter viel zu kurz kommen und nur auf das Aussehen wert gelegt wird. Viele Border Collies, die ich hier in Berlin sehe sind eher Barbie Collies mit extrem langem Fell und buschigen Schwänzen. Ganz anders als die richtigen Arbeiter, die ich aus Irland kenne.


    Ich kann nur immer wieder sagen, dass ich mit meiner sehr viel Glück hatte. Ich habe sie aus einem Pappkarton eines Bauern in Irland gefischt, der mit diesem unerwarteten Wurf komplett über fordert war und alle Welpen verschenkt hat. :smile: da war ich einfach zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort.

  • Zitat


    Der körperliche Umgang ist auch sehr unterschiedlich. Aussies sind sehr körperbetont, unterschreiten rüpelig Indivudualdistanz, rempeln beim Spielen mächtig rum... das würde der BC als Angriff werten! BCs sind da aber zum Teil übersensibel, nach dem Motto: Berühr mich nicht, schau mich am besten noch nicht mal an!


    Zitat

    Sie haben auch nicht im Ansatz so viel Körperbewusstsein und wenn man sie im Agi sieht, hat man manchmal das Gefühl, dass sie sich wie "die Axt im Walde" bewegen. Sprungtechnik? Naja. Eben einfach sehr wenig Feinsinn für ihren Körper, so wirkt es auf jeden Fall.


    Deswegen sag ich immer, Aussies sind Bauerntrampel :pfeif: Und obwohl meine Collies auch keine Mimosen sind, sondern mit DSH durchaus mal heftig spielen, mögen die zum Spielen keine Aussies. Ich habs schon erlebt, dass die Herren Aussie-Hündinnen (Hündinnen! und das bei meinem Weiberheld) ins Leere laufen lassen und nur mit sich spielen.

  • Zitat

    Der körperliche Umgang ist auch sehr unterschiedlich. Aussies sind sehr körperbetont, unterschreiten rüpelig Indivudualdistanz, rempeln beim Spielen mächtig rum... das würde der BC als Angriff werten! BCs sind da aber zum Teil übersensibel, nach dem Motto: Berühr mich nicht, schau mich am besten noch nicht mal an!


    Ja, das stimmt vollkommen! Unsere kleine ist echt laut beim spielen und ruppig und bufft in andere Hunde rein. Der Rüde meiner Eltern mit viel border drin findet das manchmal gar nicht so witzig. Da kassiert sie dann gerne mal ne Ansage.


    Bezogen auf die Erziehung: layla lässt sich von keinem außer mir was sagen. Mein Mann hat manchmal noch ne Chance, aber alle anderen? Lass mal stecken.

  • Hallo Zusammen,


    wir haben einen Border und einen Aussie, die sich im Verhalten und in der Optik extrem unterscheiden.


    Beim optischen muss man beachten ob man den Hund von einer Show- oder Leistungszucht bekommt. Aber im Normafall haben Aussies eine breitere Statur (Brustkorb usw) und die Border sind schmaler gebaut. Wobei ich schon Aussies gesehen habe die mittlerweile sehr schmal sind.


    Bei Aussies ist die Zurückhaltung vor Fremden sehr bekannt, unsere Border-Hündin geht z.B auf jeden zu. Ich würde sagen, wenn man sich richtig mit den beiden Rassen befasst und man beide kennt, dann merkt man die Unterschiede, aber als "Laie" nicht.


    Bei der Arbeit finde ich meine Aussie-Hündin einfacher zu händeln sie ist nicht so verfahren auf eine Sache. Mit meinem Papa seiner Border-Hündin habe ich schon mehr Probleme sie versucht mehr " Ihren" Kopf durchzubringen.


    Wobei ich denke, dass dies auch viel am Charakter der Eltern liegt und wie der Hund aufgezogen wird.


    LG Nina

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