Betrifft: Rottweiler, Dobermann, Schäferhund
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Hallo ihr Lieben,
wie oben im Betreff steht, habe ich ein paar Fragen zu Rottweiler, Dobermann und deutschem Schäferhund.
Klar kann man auch in Büchern/im Internet lesen (was ich auch tue), aber ich dachte mir, vielleicht haben hier einige von euch konkrete Erfahrungen zu Fragen.Schon länger habe ich den Traum von einem Zweithund, allerdings ist das noch Zukunftsmusik. Momentan sieht es so aus, als wäre Frühjahr 2017 ein passender Zeitpunkt. Ins Auge gefasst habe ich oben genannte Rassen. Ich finde sie alle drei einfach toll - sowohl vom Aussehen her als auch vom Charakter. Mit Mia (Golden Retriever) mache ich just for fun ein bisschen Obedience und einfach Unterordnung auf dem Hundeplatz sowie Fährtentraining. Mit meinem nächsten Hund würde ich sehr gern "richtig" Hundesport machen - Obedience oder auch gern VPG.
1. Verträglichkeit mit anderen Hunden
Ich bin eigentlich der Meinung, dass die Verträglichkeit von der Sozialisierung/Erziehung des Hundes abhängt und defintiv nicht von der Rasse. Dass sich nicht jeder Hund super mit anderen versteht und alle Hunde prinzipiell mal toll findet (eben retrieverlike), ist klar und das erwarte ich auch nicht. Aber mir ist enorm wichtig, dass der Hund keinen Streit vom Zaun bricht und man entspannt spazieren gehen kann, auch bei Hundebegegnungen.
Jetzt komme ich eben zu dem Punkt ... leider höre ich so extrem oft gerade von meinen drei favorisierten Rassen, dass sie unverträglich/aggressiv gegenüber Artgenossen sind. Einige solcher Problemfälle kenne ich auch persönlich. Gott sei Dank kenne ich auch Ausnahmen - bei allen Rassen. Jedoch habe ich dennoch das Gefühl, dass hier auffallend viele Rassevertreter eben nicht verträglich sind. Teilweise trotz (scheinbar) guter Sozialisierung.
Wie ist da euer Eindruck? Ist bei den Rassen die Gefahr, einen trotz guter Sozialisierung unverträglichen Hund zu bekommen, sehr hoch? Wie gesagt - eigentlich denke ich, dass Verträglichkeit nicht von der Rasse abhängt, aber vielleicht bin ich da zu blauäugig.
2. Haltung in einer Wohnung
Leider weiß ich nicht, wie ich in drei Jahren leben werde. Es kann gut sein, dass es eine Wohnung ohne Garten in der Stadt wird. Ist eine Haltung der oben genannten Rassen da überhaupt auch nur ansatzweise möglich?
Da habe ich nämlich so meine Zweifel. Prinzipiell bin ich der Meinung, dass es keine Rolle spielt, wieviel Platz drinnen ist. Vielmehr Sorge macht mir da der Wach/Schutztrieb. Schließlich geht es nicht, dass der Hund ständig anschlägt etc. Aber selbst wenn man das irgendwie in den Griff kriegen könnte - bedeutet ein Leben in einer Wohnung für diese Rassen vielleicht permanenter Stress? Oder kann das funktionieren?Golden Retriever + X
Die drei Rassen unterscheiden sich vom Charakter her teilweise ja doch recht deutlich vom Golden Retriever. Wäre dieser Punkt bei der Rasseentscheidung überhaupt von Bedeutung? Denkt ihr, dass das gut passen könnte oder gar nicht?Ich bin dankbar für jede Antwort!
Und ob eben in drei Jahren dann alles passt, wird man dann sehen ... träumen darf man ja schon mal! -
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Wie du weisst habe ich eine Dobermann Hündin und kann zu allen deinen Punkten nur sagen:
Kein Problem.Meine versteht sich mit jedem Hund, jeglicher Rasse.
Wenn ihr einer zu aufdringlich wird verscheucht sie ihn und gut ist.
Es gab erst einmal richtig Ärger aber selbst da wurde der andere Hund runtergebuttert und zurecht gestutzt aber dann war gut. Also vollkommen normales Verhalten.Ich habe meine Wohnung im Haus meiner Eltern, also kennt meine Wohnung und Haus mit Garten.
Ihr ist es relativ egal, hauptsache ich bin dabei, wobei sie im Sommer natürlich wahnsinnig gerne im Garten in der Sonne liegt.
Aufpassen tut sie schon, allerdings bellt sie nicht wenns klingelt oder jemand vorbeiläuft, jedoch beobachtet sie gerne die Leute auf der Strasse aus dem Fenster, bellen bzw richtig ausrasten tut sie nur wenn jemand bei uns auf der Obstwiese (hinter dem Haus, hinterm Gartenzaun) läuft.
Da hat auch eigentlich niemand was zu suchen.Alana hat einen Golden Freund, sie lieben sich und spielen wie die bekloppten
Was erwartest du denn von einem Hund der drei Rassen?
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Ich habe seit Jahren Schäferhunde jeglicher Couleur.
Dabei auch, bisher 3 von 6, die mit anderen Hunden nichts am Hut hatten. Aber kein Problem, solange ich es geregelt habe und es dem Hund auch klar gezeigt habe.
Bei dem Anschlagen genauso. Einmal Bescheid sagen - okay, wenn ich signalisiere, keine Gefahr, ist Ruhe!
Für den VPG Sport würde ich den Schäfer empfehlen, Rottis können schon ganz schön dickköpfig sein, und Dobis etwas hibbelig, mit Beidem muss man umgehen können und entsprechende Trainer und Helfer an der Hand haben.
Nach meinen Erfahrungen können die meisten Trainer und Helfer am Besten mit DSH, weil es die Rasse mit dem größten Anteil in der Sparte ist.
Fast alle Dobis in meiner Umgebung haben beim VPG Griffprobleme. -
1. Die Wahrscheinlichkeit bei den Gebrauchshunderassen einen Hund zu erhalten, der im Erwachsenenalter eher nicht besonders scharf auf andere Hunde ist, ist relativ hoch. Das heißt nicht, dass jeder gefressen wird oder man das nicht mit entsprechender Haltung beeinflussen kann, aber damit sollte man leben können.
Desweiteren sagen zumindest die "guten" auch selten bei einer Konfrontation nein.2. Natürlich kann man grundsätzlich einen solchen Hund auch in der Wohnung halten - aber ! :
Diese Rassen haben größtenteils mehr oder weniger starkes Revierverhalten. Ob und wie intensiv ein Hund z.B. anschlägt, ist zu großen Teilen auch Erziehungssache , aber bei einem Hund der dies mitbringt, wird man es nicht 100% abstellen können.
Hat man hier eine empfindliche Hausgemeinschaft, hat man ein Problem. Dazu kommt, dass viele Vermieter bei solchen Hunden noch mehr Vorurteile haben und man noch schwieriger eine Wohnung überhaupt erst bekommt. Egal wie gut der Hund erzogen ist.Ich ganz persönlich würde mir z.B. in einer Innenstadtwohnung keinen Gebrauchshund holen. Aus den schon genannten Gründen und weil es mir einfach zu "eng" wäre (Menschen, Hunde).
3. Meine alte Hündin ist ebenfalls ein Golden Retriever. Allerdings der Typ, der einfach nur seine Ruhe will.
Probleme gibts damit keine, meine Junge weiß, dass die Oma tabu ist und akzeptiert das nach einer deutlichen Ansage zu dem Thema.Schlussendlich hängt das Wesen und die Veranlagung des Hundes auch zu großen Teilen von der bevorzugten Linie ab.
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Danke schon mal euch beiden!
ZitatWas erwartest du denn von einem Hund der drei Rassen?
Bei den Überlegungen, welche Rasse(n) denn passen könnte(n), kam ich zu folgenden Schlüssen:
- Hütehunde sind nicht meins. Da kenne ich viele Exemplare, darunter auch (oder eher vor allem) absolut tolle, wunderschöne Hunde - die ich mir für mich aber nicht vorstellen könnte.
- Jagdhunde kommen für mich auch nicht in Frage. Dass Dobis oft eine gehörige Portion Jagdtrieb haben, weiß ich. Allerdings hoffe ich doch, dass das irgendwie in den Griff zu bekommen ist. Außerdem könnte ich mir gut vorstellen, dass die anderen Eigenschaften den Jagdtrieb kompensieren würden; sprich ich würde den ggf. in Kauf nehmen.
- Für mich kommen sowieso nur große Hunde in Frage (60 cm +).
- Zu groß und schwer sollte der Hund auch nicht sein. Obwohl ich Molosser total toll finde, wären sie mir zu "schwerfällig" und wahrscheinlich würde mir auch der Arbeitswille fehlen.
So kam ich dann zu den Gebrauchshunden. Ich möchte einen großen Hund, der gern mit dem Menschen arbeitet. Ich bin super glücklich mit meiner Goldie-Maus und mag Retriever prinzipiell auch super gern. Allerdings "nervt" mich manchmal diese Überfreundlichkeit, dieses Everybody's-Darling-Ding. Das muss/sollte mein nächster Hund also nicht haben.
Mia und ich trainieren in einem Schäferhund-Verein. Mich fasziniert, wie diese Hunde arbeiten. Mia arbeitet zwar auch sehr gern mit mir und hat einen großen will-to-please, aber die Triebigkeit der Gebrauchshunde ist eben doch eine ganz andere und das finde ich klasse an ihnen. -
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Ich schreibe dir mal meine Ansichten, immerhin hab ich zwei Kandidaten von deiner Wunschliste hier stehen:
1) Verträglichkeit.
Mein Rottweiler: fettes JA. Mit allen Hunden. Sehr rüpelhaft und frech, aber lässt sich auch in die Schranken weißen.
Mein DSH: fettes NEIN. Sie mag andere Hunde nicht, ibt den Ton an udn kann es nicht ab, wenn ihr jemand die Meinung geigen will.
Beide zusammen: JA, weil sie so aufgewachsen sind. Sie sind sich körperlich gleich, haben das geliche Speilverhalten und Laila kann Roxy auch mal etwas entgegensetzten und vice versa.Von verschiedenen Unterhaltungen mit anderen Schäferbesitzern, bin ich fasat der Meinung, das DSH sich schwer tun mit anderen Hunden und da kaum Wert drauf legen mit denen auszukommen. Sie wurden für die Arbeit mit dem Menschen gezüchtet und brauchen daher keinen Bespaßung durch andere Hunde. Das sollte man im Kopf behalten und erzwingen kann man es eh nicht. Roxy war übrigends bis zu 2 Jahren sehr verträglich und hat auch schon mal mit anderen Hudnen gespielt. Danach ist es gekippt und ich tu mich - warum auch immer - schwer das zu akzeptieren. Wahrscheinlich weil es vorher alles so perfekt lief. Aber: Ich bin der Meinung das - sofern du es akzeptierst, das der Hund vllt nicht mit jedem kann - der DSH sehr gut über den Gehorsam kontrollieren kannst. Soll heißen, der kann auch ohne Leine laufen, ist abrufbar in brenzligen Situationen.
2) Wohnung
Ich halte beide in der Wohnung (erst 80m² nun 50m²) und es klappt. Roxy hatte aber bisher noch nie angeschlagen, Laila schlät kurz an und dann ist gut. Denke das ist auch Erziehungssache. Wenn du ganz oben wohnst, hast du es vllt einfacher, da nicht laufend jemand an der Tür vorbei muss.
Alle drei Rassen haben Terretorialverhalten, da kann man auch nicht alles abtrainieren. Laila zB nimmt eine neue Umgebung sehr schnell in Beschlag und meldet auch, wenn ihr es nicht passt, das dort Person x über den Platz geht. Das muss man eben zu händeln wissen. Auch muss man im Kopf haben, das Rottweiler gerne selbst entscheiden und ihren Sturkopf durchzusezten wissen. So habe ich aber keine Probleme mit den Beiden in der Wohnung.3) Golden zu....
Such dir die Rasse aus, die deinem Golden am ähnlichsten ist. Also gerade in puncto Anforderung, Aufmerksamkeitsdrang, Spielverhalten usw. ich kann mir vorstellen, das z.B. der Rottweiler zu ruppig ist beim Spielen, er aber mal gut auch Tage ohne Action auskommt. Der Schäferhund legt mEn keinen Wert auf Spielen und wenn dann eher in die Richtung kontrollieren. Das kann zu Stress beim Golden führen. Je nach Linie hast du dann noch einen Actiontyp zu Hause, der dich extrem fordert oder eifersüchtig ist, weil du ja noch deinen anderen Hund betüddeln musst. Das kann zu Stress auf Beiden Seiten führen. Wenn du einen ruhigen hast, kann wiederum alles passen.
Dobermänner kenne ich zu wenig, deshalb lasse ich die außen vor.
Ich weiß nicht wie du so bist, was du mit dem Golden machst. Daher musst du das selber abwägen.VPG Sport: denke da passen alle drei, musst halt wissen ob du nur just-for-fun das machst oder "mehr" willst.
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Hallo
Ich hatte vor ein paar Jahren eine Rotti- und Schäferhündin. Leider sind beide schon über die Regenbogenbrücke gegangen.
Zu 1: Beide waren absolut verträglich mit anderen Hunden. Tammy, die Rottihündin, war sogar so das sie andere Hunde z.T. überhaupt nicht beachtet hatte. Oder wenn beim Spazieren gehen *kleine Giftzwerge* ( :ironie: ) an sie gehen wollten,dann hatte sie nichts gemacht, obwohl es ein Leichtes für sie gewesen wäre.
Sicher gibt es auch andere Rottis (und nicht nur die), aber das sind meine Erfahrungen im Bezug auf Verträglichkeit.Zu 2: Klar kann man diese Rassen auch in einer Wohnung halten.
Meine Beiden waren zwar wachsam,aber sie hatten nie gebellt wenn sich an der Tür was gemuckst hatte oder wenn die Klingel ging.
(Meine jetzigen Beiden, Mischlinge, sind da ganz anderes).
Zu 3: Warum sollte Rasse X nicht mit deiner Goldie klar kommen?
Auf dem Weg zur Arbeit sehe ich häufig eine Frau mit ihren vier Hunden Gassi gehen - 1 Rotti und 3 Chihuahua. Sieht klasse aus
Wenn du dich für eine der drei Rassen entscheidest und es sollten irgendwann mal Probleme auftauchen, dann denke ich nicht das es dann unbedingt rasseabhängig ist.Abschließend kann ich dir nur sagen das ich mit keiner der beiden Rassen nennenswerte Probleme hatte.
Allerdings würde ich mir die Zielsetzung der Züchter angucken -ausgeglichenes Wesen,hohe Reizschwelle,lernwillig,etc.,je nachdem was du suchst. -
Klingt toll, was ihr da schreibt.
Vielen Dank, dass ihr so ausführlich antwortet!ZitatDanach ist es gekippt und ich tu mich - warum auch immer - schwer das zu akzeptieren. Wahrscheinlich weil es vorher alles so perfekt lief. Aber: Ich bin der Meinung das - sofern du es akzeptierst, das der Hund vllt nicht mit jedem kann - der DSH sehr gut über den Gehorsam kontrollieren kannst. Soll heißen, der kann auch ohne Leine laufen, ist abrufbar in brenzligen Situationen.
Klar fände ich es schöner, wenn der Hund völlig probremlos ist mit anderen Hunden. Aber ich könnte auf jeden Fall auch damit leben, wenn man es über den Gehorsam gut kontrollieren kann, so wie du schreibt. Wünschen würde ich es mir anders, aber akzeptieren könnte ich das. ´ZitatSuch dir die Rasse aus, die deinem Golden am ähnlichsten ist. Also gerade in puncto Anforderung, Aufmerksamkeitsdrang, Spielverhalten usw. ich kann mir vorstellen, das z.B. der Rottweiler zu ruppig ist beim Spielen, er aber mal gut auch Tage ohne Action auskommt. Der Schäferhund legt mEn keinen Wert auf Spielen und wenn dann eher in die Richtung kontrollieren. Das kann zu Stress beim Golden führen. Je nach Linie hast du dann noch einen Actiontyp zu Hause, der dich extrem fordert oder eifersüchtig ist, weil du ja noch deinen anderen Hund betüddeln musst. Das kann zu Stress auf Beiden Seiten führen. Wenn du einen ruhigen hast, kann wiederum alles passen.
Dobermänner kenne ich zu wenig, deshalb lasse ich die außen vor.
Ich weiß nicht wie du so bist, was du mit dem Golden machst. Daher musst du das selber abwägen.
Vielen Dank für diese Einschätzung.
So rein vom Gefühl her (und von den Vertretern, die ich von der jeweiligen Rasse kenne), würde ich meinen, dass ein Rottweiler am besten zu Mia passt. Mia spielt selbst ziemlich ruppig, da würde ich mir keine Gedanken machen. Sie hat einen Dobermann-Freund, die beiden spielen klasse zusammen. Allerdings weiß ich nicht, ob Dobis nicht eben vielleicht teilweise zu aufgedreht und actionmäßig drauf sind, sodass Mia "untergeht" und/oder dadurch Stress hat, so wie du sagst. Wahrscheinlich hilft da nur, noch mehr Hunde der jeweiligen Rasse kennen lernen, Züchter suchen, schauen, wie deren Hunde wesenstechnisch sind etc.
Auf der anderen Seite dachte ich mir, dass so ein ruhiger, souveräner Goldie einem "aufgedrehten" Dobi oder Schäfi unter Umständen auch gut tun könnte?ZitatAuf dem Weg zur Arbeit sehe ich häufig eine Frau mit ihren vier Hunden Gassi gehen - 1 Rotti und 3 Chihuahua.
ZitatAbschließend kann ich dir nur sagen das ich mit keiner der beiden Rassen nennenswerte Probleme hatte.
Allerdings würde ich mir die Zielsetzung der Züchter angucken -ausgeglichenes Wesen,hohe Reizschwelle,lernwillig,etc.,je nachdem was du suchst.
Das werde ich auf jeden Fall machen!ZitatVPG Sport: denke da passen alle drei, musst halt wissen ob du nur just-for-fun das machst oder "mehr" willst.
Genau, da muss ich sehen, wie es dann zu gegebenen Zeitpunkt aussieht. Ich würde gern "mehr" machen, wie ich schon schrieb. Allerdings muss ich dann nochmal realistisch überlegen, ob genug Zeit/passender Verein sicher da ist. Nicht dass ich sonst den super-Sporthund daheim sitzen habe und doch "nur" spazieren gehen und bisschen Spaß-Training machen kann.
Aber das wird sich dann später noch zeigen. -
hallo,
zum Rottweiler kann ich leider nicht viel sagen, aber zu Dobermann und Schäferhund kann ich meinen kleinen Teil beitragen.
Vorweg, weil du geschrieben hast, du hoffst der Jagdtrieb beim Dobermann sei händelbar - das würde ich - wenn du eigentlich keinen Jagdtrieb möchtest - so nicht sagen, bzw. definitiv nicht unterschätzen. Fast alle Dobis, die ich kenne (meiner inklusive) sind schon ziemliche Jagdsäue. Selbst wenn die gut im Kommando stehen, muss man wirklich immer die Augen offen haben, denn wenn man nicht im richtigen Moment abruft sind die einfach weg. Ich bin selbst bei meinem Opa noch ständig am scannen, denn wenn er das Reh vor mir sehen würde, würde er vergessen dass er eigentlich alt und krank ist und hinterhergehen. (und ich dürfte danach 3 Wochen den humpelnden alten Mann pflegen ;-)) Meine jahrelange Pflege-Dobihündin war im Wald nie ableinbar, denn die war (trotz super Erziehung) bei Wildsicht weg und die war so pfeilschnell, die hat beim Besitzer auch schon Tiere gerissen.
Da waren meine Pflegeschäfis insgesamt kontrollierbarer, die haben sich entweder nicht groß interessiert, einer war selbst vom flüchtenden Reh abrufbar und bei einem weiteren musste man "dauerscannen" bzw. halt im unübersichtlichen Gebiet anleinen.Verträglichkeit Dobermann: Sowohl mein Rüde, als auch meine ehemalige Sitterhündin sind völlig uneingeschränkt mit allem und jedem verträglich. Als meiner noch jünger war, hat er aufdringlichen Jungrüden, die sich vor im aufspielen wollten, schon mal ne Ansage gemacht, aber stets gerechtfertigt und im adäquaten Maß. Jetzt im Alter ist er einfach ignorant ;-) Ich kenne außerdem mehr verträgliche Dobis, richtig unverträgliche kenne ich nur 3 (2 Rüden und eine Hündin), inwieweit das allerdings Erziehungssache/ Fehler der Besitzer ist, kann ich nicht beurteilen.
Verträglichkeit Schäferhund: Alle Schafis, mit denen ich gearbeitet habe, waren nur bedingt mit anderen Hunden verträglich, Grund dafür war, dass der Besitzer (war ein Züchter mit 8 Schafis) da überhaupt keinen Wert drauf gelegt hat. Mit meinem Dobi bzw. großen Hunden gabs nie Probleme, zu kleineren Hunden hätte ich keinen von denen je hingelassen, das war mir zu heikel. Ist also eine sehr eingeschränkte Erfahrung, da können sicher Schäfibesitzer mehr dazu sagen.Wachtrieb Dobermann: ist zumindest bei meinem definitiv vorhanden, in eine Wohnung mit "Sicht auf die Straße" wäre ich nie gezogen. Bin ich da und kann "eingreifen" ist nach einmal anschlagen Ruhe, ist der Herr aber alleine, kann es durchaus sein, dass jeder Grashalm ausführlich verbellt wird (ist beispielsweise bei meinen Eltern so). Dann ist er "im Dienst" und patroulliert mit stolz geschwellter Brust zwischen den Fenstern.
Hab meinen aber auch erst älter übernommen und konnte daher auf die "Prägezeit" keinen Einfluss nehmen. Hätte ich ihn von klein auf gehabt, wäre ich vielleicht nicht so mit Fehler ausbügeln beschäftigt gewesen und hätte grundlegender dran arbeiten können, was hier erwünscht ist und was nicht.Was bei meinem ebenfalls so ein Thema ist, sind fremde Menschen. Die sind nämlich auf eigenem Terrain äußerst uncool (draußen ists kein Problem, da wird jeder gekonnt ignoriert). Durch viel Training dürfen Fremde bei uns unkommentiert in die Wohnung und werden ignoriert (war anfangs kaum möglich), aber direktes Ansprechen oder mal Anfassen/Knuddeln wird nie möglich sein. Das ist mitunter schon sehr stressig. Aber auch hier: Ich kenne die ersten Besitzer nicht, daher kann ich nicht beurteilen, inwieweit da in der Sozialisierung geschlampt wurde, ich kenne viele Dobis, die vom Wesen her eher offen sind, ich kenne aber auch ein Exemplar, das sehr sorgfältig sozialisiert wurde und dennoch sehr heikel mit fremden Menschen ist.
Zum Thema VPG - habe ich mit meinem ein paar Jahre gemacht, hat uns beiden großen Spaß gemacht. Man muss halt sehr aufpassen, dass man mit viel Ruhe rangeht (hibbeln und so) und dass man nicht zur beutegeilen Triebsau erzieht. Den Fehler hat Sams Vorbesitzer mit dem Ball gemacht und als der Hund zu mir kam, lief er ungelogen beim wandern 4 Stunden rückwärts vor mir her und hat mich sabbernd nach dem Ball angebettelt und wurde auch wirklich ungemütlich, wenn er ihn nicht gekriegt hat. Hat Monate gedauert, bis ich das weg hatte und er beim Gassi auch mal entspannt gucken/schnüffeln konnte. Mit Beißwurst/Ärmel haben wir (hatte einen sehr kompetenten Trainer an der Hand) das dann etwas "zurückhaltender" getrieben, eben so, dass er noch heiß genug drauf war, aber im Hirn zumindest noch resteweise ansprechbar, so dass man überhaupt mit ihm arbeiten konnte. Das kippt halt schnell, finde ich.
Und was letzten Endes beim Dobermann auch so ein Thema ist, es ist mittlerweile ziemliches Lotto, einen gesunden Hund zu bekommen. Die Liste an Krankheiten wird immer länger, die Wahrscheinlichkeit mindestens eine dieser Krankheiten zu bekommen immer höher, von Seite der Züchter und vor allem des Zuchtverbandes wird zum Teil gelogen, vertuscht und geschlampt, dass einem nichts mehr einfällt.
Ich liebe diese Hunde - aber ich komme immer mehr davon ab, mir in nächster Zeit nochmal einen zu holen.LG
Franziska -
Rottweiler kenne ich nur nebenbei, DSH und Dobermann liegen hier mit auf der Couch.
Das Verträglichkeitsthema....
Viele Gebrauchshunde tendieren dazu auch geistig wirklich erwachsen zu werden und nicht dieses ewig Kindliche zu behalten. Das hat oft zur Folge, dass sie eben auch fremde Hunde eher erwachsen betrachten, sprich es wird eher die Konkurrenz gesehen, als der nette potentielle Spielpartner.
Das bedeutet jetzt nicht zwingend, dass die Hunde aggressiv reagieren - je stabiler die Hunde im Charakter, desto gleichgültiger sind sie oft, selbst gegenüber pöbelnden Fremdhunden - aber sie können mit den typischen Spieltreffen und "mal hallo sagen" beim Gassi gehen nicht viel anfangen.Meine Hunde hängen untereinander sehr stark an einander, auch Welpen die ins Haus kommen, werden sofort akzeptiert und integriert in die Strukturen, aber außerhalb der Struktur hat nur Cardassia zwei erwachsene Fremdhunde, die sie von klein auf kennt, an denen sie Interesse hat.
Alles andere wird ignoriert oder mit dezentem Hinweis auf Abstand gehalten.Gerade zum DSH gibt es in Sachen Sozialleben sehr große und ausführliche Studien, die den DSH als eigentlich überdurchschnittlich gefestigt und natürlich im sozialen Umgang gezeigt haben. Wobei das eben nicht gleich zu setzen ist mit "mag alles und jeden ohne Murren"
Zur Wohnung:
Ich habe mit meiner Dobermannhündin in einer Wohnung im Block im 3. Stock gelebt und ich habe mit meinen beiden Hunden in einer EG Wohnung in einem drei Parteienhaus gelebt.
Es ist rein platztechnisch kein Problem, wenn man drum herum den Hund auslastet. Ein Problem sehe ich eher in zwei Punkten: Was wenn der Hund keine Treppen laufen kann? Was wenn der Hund seiner angeborenen Wachfunktion nachkommt?
Beim Schäferhund und Dobermann reden wir je nach Ausführung des Hundes von mindestens 25 kg bis mögliche 45kg beim Dobermannrüden. Man muss immer bedenken, dass immer etwas passieren kann... eine Scherbe in der Pfote, ein gerissenes Kreuzband... und im worst case dazu ein defekter Fahrstuhl.Natürlich können solche Hunde lernen, auch in der Wohnung nicht bei jedem Mäusepups anzuschlagen, aber das muss man auch trainieren und sich im Vorfeld fragen, wie lange man sich dafür Zeit nehmen kann, bevor einem die Nachbarn das Fell über die Ohren ziehen.
Frage Zweithund...
Ich denke theoretisch kann man alles mit dem Golden kombinieren, wenn man sich im Klaren ist, dass man da etwas komplett anderes an der zweiten Leine führt.Im Sport kommt es darauf an, wo du am Ende hin möchtest.
Für den DSH findest du relativ schnell einen Verein, der damit im VPG umgehen kann. Beim Dobermann braucht man etwas mehr Geduld und bei vielen Hunden auch mehr Fingerspitzengefühl, da sind die gängigen SV OGs oftmals nicht ganz so geeignet. Der Dobermann braucht vom Charakter einfach länger in der Entwicklung und Festigung als der DSH und dem muss auch in der Ausbildung Rechnung getragen werden, was leider nur wenige SV Ausbilder beachten (wollen) und dann geht es sehr schnell in die Hose.Wobei man hier dann auch wieder in den einzelnen Linien genauer schauen muss, denn egal ob DSH oder Dobermann, je nach Abstammung gibt es da sehr große Unterschiede.
Was man auch noch bedenken sollte, so ziemlich alle Dobermänner sind Vollblutjäger.
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