Fremder Hund stürmt auf meinen Hund los - was tun?
-
-
Hallo zusammen,
ich habe eine unsichere Hündin im Alter von 7 Monaten. Heute morgen auf einer Wiese haben wir beide miteinander gespielt, während ein Hund eines anderen Hundehalters auf uns zugerast kommt. Ich wollte ihn noch abwehren, indem ich einen Schlauch (unser Hundespielzeug) nach ihm geworfen habe. Das hat ihn jedoch nicht wirklich interessiert und er ist auf meinen Hund losgestürmt und hat sie über die Wiese und fast auf die Straße nebenan gejagt.
Der andere Hundehalter war machtlos, hatte seinen Hund nicht unter Kontrolle. Ich war stinksauer und hab ihm gesagt, dass beim nächsten mal eine Anzeige folgt. Normalerweise bin ich wirklich ein friedlicher Mensch, aber so etwas mag ich nicht. Ein Hund muss unter Kontrolle sein oder zumindest abrufbar, er hätte ja auch aggressiv gegen mich sein können.
Nun meine Frage: Wie verhalte ich mich, sollte so etwas erneut vorkommen (der andere Hundehalter ist leider auch öfters auf unserer Wegstrecke)? Sofort die Polizei rufen? Lachen die mich aus? Oder eine Anzeige machen (Autokennzeichen habe ich)? Bringt das was oder ist das sowieso hoffnungslos? Wie würdet ihr reagieren?
PS. Er hat mich dann auch noch beschimpft, als ich ihm mit einer Anzeige drohte ...
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Puh, das ist ja ganz schön eskaliert!
Ich glaube nicht, dass eine Anzeige irgendwas bringen würde. Besser wäre ein ruhiges Gespräch.An deiner Stalle würde ich auch ein paar Dinge anders machen. Dein Hund war ja auch freilaufend, und auch nicht abrufbar (klar er wurde gejagt - durch das Wegrennen hat er den anderen Hund halt auch zum Hinterherrennen animiert - so waren beide nicht abrufbar. Es geht nicht um Schuld, sondern um verstehen, was passiert ist!)
Du solltest unbedingt mit deinem unsicheren Hund erarbeiten, dass er zu dir kommt, wenn er Angst hat statt zu flüchten! Bis das klappt, würde ich den Hund nicht ableinen, schon gar nicht in der Nähe von Strassen. Außerdem würde ich von weitem signalisieren und den Hund bei Hundesichtung anleinen.Ich schaue auch immer, wenn ich einen Hund sehe, ob der frei läuft und ob der HH mich gesehen hat. Wenn ja, winke ich und dann darf meiner auch hin. Bei einem freilaufenden Hund gehe ich davon aus, dass er mit Hundebegnungen zurecht kommt.
Ganz abgesehen von dem anderen HH, kannst du sehr viel tun, um solche schlimmen Situationen zu vermeiden und deinem Hund die angst zu nehmen. Mit ner Anzeige wird das alles aber nicht besser.
-
Das ist eine blöde Situation.
Ich kann Sbylle nur zustimmen. Mein Vorschlag ist:
Deinen Hund hinter dich nehmen. Fremdhund weg blocken und zwar so kräftig, dass er wirklich beeindruckt ist.
-
Zitat
Puh, das ist ja ganz schön eskaliert!
Ich glaube nicht, dass eine Anzeige irgendwas bringen würde. Besser wäre ein ruhiges Gespräch.An deiner Stalle würde ich auch ein paar Dinge anders machen. Dein Hund war ja auch freilaufend, und auch nicht abrufbar (klar er wurde gejagt - durch das Wegrennen hat er den anderen Hund halt auch zum Hinterherrennen animiert - so waren beide nicht abrufbar. Es geht nicht um Schuld, sondern um verstehen, was passiert ist!)
Du solltest unbedingt mit deinem unsicheren Hund erarbeiten, dass er zu dir kommt, wenn er Angst hat statt zu flüchten! Bis das klappt, würde ich den Hund nicht ableinen, schon gar nicht in der Nähe von Strassen. Außerdem würde ich von weitem signalisieren und den Hund bei Hundesichtung anleinen.Ich schaue auch immer, wenn ich einen Hund sehe, ob der frei läuft und ob der HH mich gesehen hat. Wenn ja, winke ich und dann darf meiner auch hin. Bei einem freilaufenden Hund gehe ich davon aus, dass er mit Hundebegnungen zurecht kommt.
Ganz abgesehen von dem anderen HH, kannst du sehr viel tun, um solche schlimmen Situationen zu vermeiden und deinem Hund die angst zu nehmen. Mit ner Anzeige wird das alles aber nicht besser.
Und wenn der Hund abrufbar ist und bei dir ist, musst du ihn Schützen. Angst ignorieren ist aus meiner Sicht doof, obwohl ich durchaus weiß, dass es da unterschiedliche Meinungen gibt. Es gibt ja auch Leute, die meinen, ein Hund muss sowas alleine regeln... (der Artikel dazu ist ganz interessant, er regt auch zum Nachdenken an...: http://hundemotion.de/ich-hab-angst-davor/)
-
Zitat
Und wenn der Hund abrufbar ist und bei dir ist, musst du ihn Schützen. Angst ignorieren ist aus meiner Sicht doof, obwohl ich durchaus weiß, dass es da unterschiedliche Meinungen gibt.Genau so seh ich das auch :-)
Es geht hier zwar generell um Angst am Beispiel von der Silvesterböllerei, nicht um Hundebegegnungen, aber ich finde das sehr passend:
http://umtali.wordpress.com/20…support-troesten-erlaubt/ -
-
Du siehst ja den anderen Hund schon kommen. Dann nimm doch Deinen Hund zu Dir (hinter Dich), leine sie an, wenn Du weißt, sie ist eher "schissig" *gg, und sichere sie damit. Dann den anderen Hund blocken. Frontal zum diesem stellen, Handflächen abwehrend zu ihm, einen Schritt frontal auf ihn zugehen, und ein deutlichen "Nein - Ab mit Dir!" entgegenschmettern. Wenn Du das überzeugt machst, versteht der Hund das mit Sicherheit.
Für hartnäckige Fälle, die Dich umrunden, um zu Deinem Hund zu kommen: ruhig bleiben! Versuchen, den Hund herzulocken (von Deinem Hund weg zu Dir) und am Halsband zu nehmen und dann dem anderen HH sagen, er möchte sein Tierchen (gefälligst *hust.....) umgehend abholen und nächstes Mal fragen, ob Kontakt willkommen ist, bzw. sieht er ja genau, daß Du grad mit Deinem Hund arbeitest, da stört man nicht. Wenn der andere Hund nicht hört, gehört er an die Leine.....
Du kannst nen anderen Hund auch versuchen, abzudrängen, aber das ist meist etwas schwierig, wenn man versuchen will, den eigenen dabei hinter sich zu halten, und diesen anleinen muß, damit der nicht abhaut. Würde Deiner ruhig sitzenbleiben, wäre das meine bevorzugte Variante: auf den anderen Hund zutrampeln und energisch wegschicken.
Ich gehe mal davon aus, daß die meisten Hunde einfach nur "gucken" wollen und unerzogen sind, nicht aggressiv. Denn bei Letzteren sollte man natürlich selbst auch vorsichtig sein mit Sachen wie frontal drauf zugehen, selbst "aggressiv" wirken (durch ein sehr bestimmendes Kommando) etc.
-
Danke, das sind vernünftige Ratschläge. Der andere Hund hat sich nur leider nicht beeindrucken lassen, er war komplett fixiert auf meinen Hund und hat uns umrundet. Ich habe zu spät bemerkt, dass der fremde Hund auf uns los gerast kam.
Mein Hund war die ganze Zeit hinter mir. Erst als der andere Hund sehr nah kam, ist sie weggelaufen. Das kann ich ihr nicht übel nehmen, da ich selbst ja offensichtlich nicht in der Lage war sie zu schützen. Beim nächsten mal, hoffe ich, dass ich gleich richtig reagiere und sie an die Leine nehme.
Doch dann haben wir ein weiteres Problem!!!
Sobald ein Hund frei ist und der andere an der Leine, ist die Kommunikation zwischen den Hunden beeinträchtigt und es kann weitaus schlimmer ausgehen. Der andere Hund wäre trotz Leine auf meinen Hund "losgegangen". Würde ich mich dann einmischen (z.b. fremden Hund mit der Hand anfassen), könnte es noch schlimmer ausgehen. Also wie soll man sich da richtig verhalten ...
-
Ich möchte es dir mal von der anderen Seite erzählen...
Meine Hündin (54cm, 23kg), ein Mischling aus dem Tierschutz ist eigentlich auch ein Schisser.
Sie hört zwar sehr gut, egal ob beim Agility, ziehen am Roller, am Fahrrad, im Freilauf...
ABER: sobald sie einen unangeleinten Hund sieht, rennt/hüpft/hoppelt sie auf den Hund zu.
Kurz vor dem Hund bleibt sie dann stehen, wirft sich in Spielstellung oder/und flitzt hin und her...
Wenn ich sage "Stop" bleibt sie auch stehen und kommt zurück.Wenn ich allerdings sehe, dass da ein anderer Hund im Park frei herumrennt oder einem Ball hinterherjagt lasse ich sie auch rennen (wenn eine Straße in der nähe ist, kommt sie sowieso nicht offline).
Sehe ich in Entfernung, dass der Hund neben seinem Menschen herläuft und angeleint wird, leine ich sie auch an.
Sie würde zwar durchaus auf Befehl auch offline vorbei gehen, aber das gehört dann zum gegenseitigen Respekt.Gestern hatten wir auf dem Weg durch den Park zur Spielwiese mehrere Begegnungen:
Hund 1: schon in die Jahre gekommen, etwas kleiner, läuft ohne Leine 3-4m von Frauchen entfernt schnüffelnd rum. Meine Hündin rennt hin, wirft sich zwei drei mal in Spielstellung. Erhält darauf keine Spielantwort, schaut, macht ein paar Schritte und bellt einmal während sie sich wieder in Spielstellung wirft. Der andere Hund geht nicht drauf ein und macht was anderes. Frauchen beugt sich runter: du, das ist schon eine alte Dame, die rennt nicht mehr so viel.
Meine Hündin läuft weiter.Hund 2: unangeleint, ungefähr gleich groß, Herrchen erstmal nicht auszumachen. Sie traben sich beide entgegen. Laufen den Bogen, beschnuppern sich und gehen weiter.
Hund 3: unangeleint, die Hälfte von Ihr, Herrchen spielt Tischtennis beide kennen sich, rennen aufeinander zu. Spielstellung von meiner Hündin. Sie rennt und hüpft durch die Gegend, während der kleinere Rüde die Verfolgung aufnimmt und wie immer nach einer bestimmten Strecke zurück läuft.
Hund 4: unangeleint, auch klein. Wir kommen gerade von der Spielwiese, es ist schon dunkel. Beide Hunde tragen Leuchties. Meine Hündin rennt zu ihm hin, bremst wieder kurz vor ihm, der Hund rennt quiekend ins Gebüsch. Ich rufe sie zu mir... wir gehen (immernoch beide Hunde offline) an Hund und Frauchen vorbei, ich entschuldige mich und ernte einen bösen Blick...
-
Ich denke auch, das wichtigste ist, dass du dem anderen Halter signalisierst, was du willst, indem du deinen Hund an die Leine nimmst. Das mach ich auch, wenn man dann näher kommt und sich kurz austauscht oder die Hunde an der Leine schnüffeln und es passt, dann kann man ja wieder ableinen.
Mein Hund war zuerst auch eher unsicher bei anderen Hunden. Ich hab mir da von meiner Trainerin einiges abgeguckt. Wenn dein Hund hinter oder dich neben dir ist kannst du frontal auf den anderen Hund zugehen, hoch aufgerichtet und ihm ein klares Stoppsignal geben. Mit der Hand und laut ansprechen. Das beeindruckt eigentlich alle Hunde, wenn man es so deutlich macht dass klar ist, dass man es auch wirklich so meint. Dachte auch nicht dass ich das kann, aber man muss einfach wirklich wollen, dass der anderen JETZT SOFORT anhält. Dann strahlt man das auch aus ;-)
Wie schon gesagt, die meisten die so gerannt kommen, sind ja nicht aggressiv. Im Gegenteil, das sind eigentlich immer die "Tut-Nixe" Mir könnte das mit meinem Junghund auch passieren, wenn ich einen anderen Hund zu spät sehen würde, dann würde die auch hinspurten wenn ich Pech hab. Und wenn andere Hunde dabei sind hört sie momentan einfach nicht immer, so weit sind wir im Training noch nicht ;-) Da fände ich es aber ganz schön krass, wenn jemand mich deshalb anzeigen würde, vor allem wenn sein Hund auch abgeleint wäre und auch nicht abrufbar wäre ...
Wenn du den anderen ausbremst, so dass er nicht frontal in deinen reinbrettert, hat deiner vermutlich dann auch gar nicht mehr so viel Angst und sobald sie normal schnüffeln und sich begrüßen kannst du ja die Leine locker lassen oder sogar ganz fallen lassen. -
Zitat
.... oder einem Ball hinterherjagt lasse ich sie auch rennen
Das finde ich ganz schön riskant, es gibt ja genug Hunde die ihr Spielzeug verteidigen, wenn sie da mal dem Falschen zu nahe kommt dann kann das auch unschön enden.
Aber vielleicht bin ich da auch immer zu vorsichtig . . . !
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!