Wesensveränderung bei altem Hund
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Unser Woody kommt ja auch langsam in die Jahre, er müsste nun ca. 12 sein. Seit einigen Monaten zeigt er im Haus deutliche Ängste, er reagiert z.B. auf das Schließen einer Tür mit Unruhe, Umherlaufen, knirschen mit den Zähnen. Auch nachts kommt er nicht zur Ruhe, sondern springt bei jedem Geräusch auf, läuft die Treppe herunter ins Wohnzimmer oder sogar in den Keller. Tagsüber lag er meistens stundenlang dösend auf seinem Platz, durch seine Unruhe schafft er das nicht mehr. Er beobachtet alles und kommt nicht mehr zur Ruhe.
Natürlich sind diese nächtlichen Störungen für uns auch nicht so angenehm, aber Sorgen mache ich mir vor allem um Woody. Habt ihr Erfahrungen mit pflanzlichen oder homöopathischen Mitteln, die ihm guttun könnten? Ich bin im Moment etwas ratlos, wie ich ihm helfen kann.
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Huhu,
Also das klingt ja schon ein bisschen nach Altersdemenz. In solchen Fällen ist ja Karsivan das klassische Medikament, fördert die Durchblutung insbesondere vom Kopf. Mein Oldie verträgt das Karsivan leider nicht, daher kann ich als Super Alternative (oder auch Ergänzung) Ginkgopulver empfehlen. Das gibts reine gemahlene Blätter und man gibt einfach täglich ein bisschen davon ins Futter.
Für nächtliche Unruhe hat sich bei mir (und bei den vielen Altenpflegern hier im DF) der "Schlaf-und-Nerv-nicht-Tee" bewährt, einfach einen Schlaf-und-Nerven-Tee besorgen, konzentriert aufbrühen und übers abendliche Futter geben.LG
Franziska -
Wir haben heute auch einen Termin bei unserer Tierärztin, da werde ich Karsivan ansprechen. Anstrengend ist auch, dass Woody mir auf Schritt und Tritt im Haus hinterherläuft. Wie sind denn Deine Erfahrungen bezüglich des weiteren Krankheitsverlaufes?
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Moin,
das ist einfach von Hund zu Hund verschieden, Malik bekommt das Karsivan seit einem Jahr und es tut ihm einfach sichtlich gut..... er hört wieder ein wenig mehr und kommt mehr zur Ruhe.
Schlimm war es nur über den Zeitraum, als unser Diego starb bis Lucas kam,weil er sich sehr an dem Zweithund orientiert hat. Da benahm er sich wirklich so, als bekomme er nichts. Aber seit Lucas hier ist, ist alles wieder okay, wenn Malik wieder mal irgendwo herum liegt und vor sich hinweit (er kommt schon ab und an nicht mehr auf die Idee, trotz offener Türen zu uns zu kommen) dann geht Lucas los und "holt" ihn, zumindest sieht es so aus, es ist wohl eher so, Lucas schaut, warum Malik weint und der nimmt das wahr und folgt ihm.
Ohne Karsivan hatten wir
- ständiges Verfolgen meinerseits
- Aufspringen sobald ich mich bewege
- unterwegs von der Leine gelassen, einfach ohne Umdrehen nach Hause gelaufen und vor der Tür geweint (war ja keiner da)
- Vergessen einiger Tricks
- sehr viel weinen ohne für uns erkennbaren Grund
- den eigenen Wassernapf nicht mehr finden, weshalb es heute viele bei uns gibtmit dem Mittel ist das alles ganz gut im Griff.
Wenn Du magst, schau mal hier: https://www.dogforum.de/was-tun-t163037.html
Dazu kamen Unsicherheiten unsererseits, etwa, wenn doch der Hund nicht hören kann, dann lass ihn doch - und Maliks Art, wenn man ihn lässt, auch einfach übergriffig zu werden, die Brötchen aus der Hand stehlen, etwa.... Ich bin dann laut geworden und es hat für alle im Haus ein gutes halbes Jahr gebraucht, bis sie verstanden haben, das es Malik gut tun, angeschrieen zu werden, weil ihm das im Alltag die Orientierung bietet, die er benötigt, ich mein, mit Schwerhörigen höre ich ja auch nicht auf zu reden, sondern spreche lauter. Heute arbeiten wir viel mit körperlicher Einschränkung - zu Hause.
Heute läuft er nach Spaziergängen ewig durchs Haus, für die ganz nassen Tage bekommt er Söckchen an - dann geht`s und er bekommt Trocoxil - gegen seine steten Schmerzen, das hilft auch gut und er läuft draußen wieder wie ein junger Hund und kommt drinnen vermehrt zur Ruhe.
Meine TÄ meinte, man solle dem Hund in solchen Situationen nicht immer nachgeben, was viele tun - weil er dadurch seine Unsicherheit vergrößert - er ist es gewohnt, sein Leben lang zu tun, was man von ihm möchte und plötzlich möchte niemand mehr etwas von ihm - das fördert die Angst und die Unsicherheit.
Sundri
P.S. Malik wird im März 14
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Vielen Dank, Sundri, jetzt bin ich schon mal ein bißchen schlauer! Mir fällt es auch schwer, richtig auf Woody zu reagieren, wenn er mich z.B. pausenlos verfolgt. Wenn ich ihn dann auf seinen Platz schicke, schaut er mich mit großen Augen an, und tut mir dann auch leid.... es ist schwer, den richtigen Weg für uns beide zu finden. Woody war immer ein sehr distanzierter Hund, der keinen Körperkontakt mochte. Jetzt springt er abends sogar zu uns aufs Sofa und lässt sich kraulen, was ich total geniesse!
Übrigens verhält er sich außerhalb des Hauses wie immer, ist keineswegs langsamer oder träger geworden und würde
Nachbars Katze immer noch kilometerweit verfolgen. Das irritiert mich auch, weil die häusliche Umgebung ist doch für ihn so vertraut, und er kennt alle Geräusche seit Jahren. Aber das ist wohl das Merkmal einer Demenz.Ich werde mich auf jeden Fall in den Altenpflege-Thread einlesen, wer weiß, was noch auf uns zukommt....
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