verschärftes Leinenzwanggesetz in Berlin

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    Ich habe halt das Gefühl, der Führerschein verlangt einen in allen Lebenslagen gechillten Hund, dem alles total wumpe ist. Aber mein Hund ist einfach nicht der gechillte Typ und wird sie auch nie werden. (Ok, in 10 jahren vielleicht)


    Ja, gewünscht ist der vollautomatisierte Hund, der mit einem Lebewesen nicht mehr viel zu tun hat. Verschärfte Anforderungen sind sonst doch nur an Polizei- und Blindenhunde gestellt worden. Und für solche Ausbildungen taugen die meisten Hunde ja schon von vornherein nicht.
    Ich würde mir wünschen, dass HH offensiver werden und aus der Verteidigungsrolle herauskommen. Mehr Forderungen stellen, präsenter werden, Werbung für das Anliegen machen, Hunde als Selbstverständlichkeit anzusehen (was könnten alles für Arbeitsplätze geschaffen werden, wenn z.B. jeder Supermarkt gegen einen kleinen Aufpreis eine Hundeaufsicht anbieten würde ... ).


    Franzosen sind da mMn viel lockerer. Dort gibt es auch prozentual mehr Hunde als in Deutschland. Deutsche beäugen Hunde immer irgendwie - entweder mit Entzücken oder mit Entsetzen, Franzosen strecken die Hand nach den Hunden aus und unterhalten sich nebenbei weiter. Ganz selbstverständlich. So ein Umgang gefällt mir sehr.

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    Na ja, ich rufe sie ab, wenn sie Anstalten macht hinter einem Skateboard herzulaufen. Es passiert halt nur extrem selten, dass uns ein Skateboard überholt.
    Die Sache ist, dass meine Kröte definitiv die Tendenz hat hinter bestimmten Dingen kläffend hinterher zu laufen. rennende Kinder, Skateboarder und manchmal auch Menschen, die keine Jogger sind aber anfangen zu laufen. Cih kriege sie immer sofort abgerufen und mittlerweile schaffe ich es auch schon oft sie abzuhalten bevor sie loslegt, aber mir ist nicht ganz klar, wie ich den Impuls das zu tun unterbinden soll. Es liegt halt bis zu einem gewissen Grad in ihrer Natur.
    Sie bellt auch manchmal Dinge an, die ihr unheimlich sind, besonders nachts. Und Männer, die irgendwo in Büschen stehen, um zu pinkeln werden immer angekläfft. Das unterbinde ich normalerweise auch nicht, denn ich finde die Nutzung des Parks als öffentliches Klo auch ärgerlich.


    Ich habe halt das Gefühl, der Führerschein verlangt einen in allen Lebenslagen gechillten Hund, dem alles total wumpe ist. Aber mein Hund ist einfach nicht der gechillte Typ und wird sie auch nie werden. (Ok, in 10 jahren vielleicht)


    Meine ist ein kleines Angstmonster und es gibt wenig, was ihr wumpe ist. Soweit ich zumindest den bhv-Schein verstanden habe, geht es aber ganz im Gegenteil einzig darum, dass der HH die Probleme kennt, vorhersieht und den Hund so managen kann, dass niemand belästigt wird. Ich finde es nicht in Ordnung, wenn ein Hund einen Menschen bellend verfolgt. Ob sie Menschen generell anbellen darf, während sie aber bei dir bleibt, das finde ich wieder Geschmackssache :D Und da weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob das in der Prüfung erlaubt ist oder nicht.


    Wie man den Hund dazu bringt, seinen Impulsen nicht sofort nachzugeben, dazu gibt es ja genug Tipps aus verschiedenen Richtungen, denke ich. Und du hast ja anscheinend schon eine Methode gefunden, die euch weiterbringt.


  • Ein paar Punkten muss ich doch widersprechen. In Hasenheide und Treptower Park ist viel Ordnungsamt unterwegs. Keiner der Parks ist richtiges Auslaufgebiet, es gibt nur in der Hasenheide und auf dem Tempfelhofer Feld ein par kleine eingezäunte Fläche, wo man ein bisschen rumstehen kann und hofft auf halbwegs nette Hunde zu treffen (In der Hasenheide nicht immer der Fall!)
    Und kurzes OT: kleine Hunde bellen in der Regel weil sie Angst haben. Das ist ein 'Komm mir nicht zu Nahe!' und eine Strategie, die für viele Hunde besser funktioniert als das Risiko einzugehen platt gemacht zu werden. Trotz permanente Gegensteuerns hat sich meine das auch angeeignet und wenn man sieht wie schnell sie von nen aufdringlich schnüffelnden Großkaliber in der Gegend rumgeschoben wird, kann ich es auch verstehen. Hunde, die von ihren Haltern auf den Arm genommen werden sehe ich hier wirklich fast nie


    Das mit dem Müll ist ein sehr gute Punkt - obwohl ich dreckige Matratzen auf dem Gehweg noch eine Ecke ekeliger finde, wenn da ein Haufen drauf prangt (liegt gerade bei mir um die Ecke).
    Und der Müll liegt am Rand und klebt einem nicht stinkend am Schuh.


    Aber wir sind wieder beim Hundekot, der nichts mit dem Führerschein zu tun hat sondern nur das Hauptargument der Anti-hunde-Fraktion ist.


    Ich habe schon so einige Menschen getroffen, die der Meinung sind, Hunde solle man in einer Grossstadt komplett verbieten. Das ist ein nicht zu unterschätzende Lobby und wenn man sieht, was in einigen schweizer Kantonen los ist, kann es einem schon mulmig für die Zukunft werden.

  • So´n Quark. Dann sollte man lieber Menschen verbieten, von denen ja nachweislich eine viel größere Gefahr ausgeht. :roll:
    Aber gegen solche Extremmeinungen kommt man eh nicht an.

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    Wenn mein Hund nicht an der Leine kackt, dann habe ich irgendwas falsch aufgebaut. Ich kenne aber auch keinen Hund, der sich prinzipiell an der Leine nicht löst. Vllt. kann ich da auch einfach nicht mitreden.
    ...
    Hunde, die sich an der Leine nicht lösen können (nicht wollen oder nicht gelernt haben) sind eine Ausnahme und natürlich auch als solche zu behandeln. Von Ausnahmen jetzt generell auf dieses Gesetz zu zielen, erschließt sich mir halt nicht.


    Ich hab meinen Hunden das angeleinte urinieren und koten immer aberzogen. Grund? Vernünftige Leinenführigkeit. Die wiederum überprüft wird, in der Prüfung.


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    Und an der Leine aggressiver als ohne? Stimmt, total legitim. Ich würde es mit der ganz schnöden Erziehung versuchen. Manchen hilft es ja.


    Dazu habe ich recht viel in dem anderen Thread (geposteter Link) geschrieben. Erziehen kann man Hund nur, wenn dieser ausgelastet ist. Wird mir die Auslastung des Hundes von vornerhein verboten, ist Erziehung und Sozialisation erheblich erschwert, bis unmöglich, und damit der Hundeführerschein von vielen nicht zu bestehen.

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    Erziehen kann man Hund nur, wenn dieser ausgelastet ist. Wird mir die Auslastung des Hundes von vornerhein verboten, ist Erziehung und Sozialisation erheblich erschwert, bis unmöglich, und damit der Hundeführerschein von vielen nicht zu bestehen.


    Das ist ja ne "Logik" :D


    Wobei ich mich frage, es wird doch nur das Freilaufen an der Straße verboten :???: DORT findet doch eh keine Auslastung statt. Dass überall sonst Leinenzwang herrscht, hat doch bis heute keinen Berliner davon abgehalten, seinen Hund abzuleinen :hust:

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    Rosa gehts genauso - aber letztendlich, wat mut, dat mut raus.
    Ich seh mich schon mit der Leine zigmal um den ollen Strassenbaum drehend, leider auch in Hundeskot rutschend, unendliche gefühlte Stunden wartend, bis Rosa endlich ihre richtige Lösestellung gefunden hat.
    An der zwei Meter Leine klebend, ähnlich diesem Gesellschaftsspiel, wo Menschen sich übereinander stellen und legen und knien, ohne sich berühren zu dürfen.
    Eine prickelnde Vorstellung...


    Eben, zum pinkeln gehört für viele Hunde vorheriges ausgiebiges schnüffeln. Wie erkläre ich das dem Tester, wenn mein Hund das während der Leinenführigkeits-Überprüfung aufm Prüfungsplatz macht, weil er es vorher ein dreiviertel Jahr lang nicht anders kennengelernt hat?


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    Und leider auch - die selbsternannten HausmeisterInnen, die an Fenstern und auf Balkonen kleben, um ihre überflüssigen Kommentare zum Verhalten ihrer Mitmenschen los zu werden.
    " Es herrscht jetzt Leinenzwang, sie müssen ihren Hund an die Leine nehmen. Ich rufe jetzt das OA...!!!" :hilfe:
    Na vielen Dank auch - und ein Hoch an die Förderer des Denunziantentums.


    Ih. Schrecklich.
    Kein Scherz, nachdem das am Mittwoch in den Nachrichten kam, durfte ich mir am Freitag von meinem Nachbarn nen Spruch anhören. Und der ist noch NETT und locker, und hat das nur ironisch gemeint. Wie wird das erst mit den verbisseneren Nachbarn? :( :


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    Leider zielen solche Reglementierungen nicht auf Eigenverantwortung, Toleranz und Solidarität ab, sondern verursachen oftmals unangenehme, unsoziale und weiter spaltende Entwicklungen zwischen den streitenden Parteien.


    Ja, "pädagogisch" alles andere als sinnvoll. Je mehr Verbote und Zwänge den Menschen auferlegt werden, desto mehr Gram, Unsicherheit, Wut und Ablehnung schürt es auf allen Ebenen.

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    Wobei ich mich frage, es wird doch nur das Freilaufen an der Straße verboten DORT findet doch eh keine Auslastung statt. Dass überall sonst Leinenzwang herrscht, hat doch bis heute keinen Berliner davon abgehalten, seinen Hund abzuleinen


    Es geht ums Prinzip.
    1. Hundegegner werden noch viel mehr und viel kritischer die Hundehalter beobachten und maßregeln.
    2. Hundehalter fühlen sich insgesamt noch viel mehr aufs Korn genommen.
    3. OA-Mitarbeiter haben viel mehr Zugriffsmöglichkeiten, weil sie direkt anner Straße ausm Auto springen können, und die Hundehalter anhalten und kontrollieren können. Im weiträumigen Park ist das nicht ganz so einfach.
    4. Klar werden viele ihre Hunde auch weiterhin sowohl in den Parks, als auch an den Straßen offline laufen lassen, aber sie sind dann, mehr noch als bisher, ordnungswidrige Bürger. Und bei Wiederholung strafbare Bürger.
    Als so jemand abgestempelt zu werden, bloß, weil man versucht, sich an Tierschutzrichtilinien zu halten ....
    Ein bestehendes schlechtes Gesetz legitimiert doch nicht ein neues, noch schlechteres Gesetz. :-/

  • Nicht dass ich ansatzweise für solche Gesetze bin. ;)


    Aber jeder Hund kann unterscheiden lernen, dass er an langer Leine im Rahmen der Leinenlänge machen kann, was er möchte und dann Leinenführigkeit gefragt ist.
    Und wie soll Hund dann unterscheiden können, dass er mal ohne Leine neben Bem bein laufen soll und sich dann frei bewegen darf?
    Wenn das alles so absolut wäre, dann müsste mein Sjon jedem Radfahrer hinterher sprinten, ihm die Wade beißen und ihn anhalten. Tut er aber nicht, obwohl er genau das gelernt hat.
    Oder er müsste im Wald irgendwelche Menschen böse verbellen.
    Auch seine Vorgänger konnten das sehr gut unterscheiden. :roll:

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