Ignorieren Wölfe Mitglieder IHRES Rudels?

  • Wölfe und Hunde ignorieren nicht als Maßregelung. Sie ignorieren manchmal Fehlverhalten und stehen drüber. Aber ignorieren kennen sie nicht. Sie sind nicht nachtragend. Sie maßregeln meist aggressiv, gliedern aber sofort wieder ein. Sie sind weder nachtragend, noch grenzen sie aus.

  • Zitat


    Das Join up von Monty Roberts (er war/ist aber nicht der einzige Pferdetrainer der dieses Verhalten zur Ausbildung genutzt hat) ist im eigentlichen Sinne keine Bestrafung für ein Fehlverhalten.
    Ziel ist die Übernahme der Leitstutenfunktion und somit eine vertrauensbildende Maßnahme. Das Tier soll sich dem Zweibeiner freiwillig anvertrauen.
    Kurz gesagt: Man zeigt dominant (mit Blicken und Gesten) das man stärker ist... ordnet sich das Tier unter zeigt man dem Tier wiederum das man ihm nichts!!! tut. Das es Vertrauen in Berührung etc. haben kann.
    Aus eigener Erfahrung mit Jungpferden die mehr oder weniger wild aufgewachsen sind (schlechte Erfahrungen gemacht haben, durch Unfälle etc. traumatisiert sind) kann ich bestätigen das es funktioniert. Für Tiere die eh Vertrauen in den Menschen haben ist es überflüssig wie ein K..


    Man muss dabei bedenken, dass bis diese "soften" Methoden bekannter wurden in Nordamerika das einreiten der Jungpferde immer noch mit dem Brechen des Willens einherging. Das Tier wurde so gebunden und gefesselt, dass es sich nicht bewegen konnte.


    Ebenso wie bei Linda Tellington-Jones kann ich mir eine Übertragung der Methode auf andere Tiere vorstellen (MR hat es ja auch mit Rehwild demonstriert). Allerdings nicht als Strafe... wie beim oben erwähnten ignorierten Rückruf.


    Sooky

  • Wenn Wölfe sich “unerlaubt“ aus dem Rudel entfernen oder zu lange zurückbleiben und dadurch die Jagd oder Sicherheit des Rudels gefährden, kommt es vor das der Leitwolf diese Mitglieder kurzfristig bei Rückkehr aus dem Verband vertreibt. Die so gemaßregelten Wölfe werden aber sehr schnell fast genauso dramatisch wieder im Rudel begrüßt (nach genügend Beschwichtigen und einschleimen).
    Das kann bei Hunden funktionieren, ist aber m.M.n. mit Vorsicht zu genießen. Unsichere und/oder ängstliche Hunde wären damit sicher überfordert. Es ist sehr wichtig, das richtige Timing hinzukriegen, wann der Hund wieder “eingeladen“ wird. Ich würde das nicht ausprobieren, wenn ich mir da nicht sicher wäre, das mein Hund das richtig versteht.

  • @Labradora: Woher hast du diese Informationen? Wie sieht das denn konkret aus, wenn sich ein Wolf "unerlaubt" vom Rudel entfernt? So liest sich das für mich als reine Behauptung.

  • Das kann man in den Büchern von Elli H. Radinger nachlesen.
    Dieses unerlaubte entfernen kommt bei jungwölfen vor, wenn diese im Eifer z.b. ein Wildtier weiterverfolgen, obwohl die Leittiere die Jagd abgebrochen haben (aufgrund von nicht zu erwartendem Erfolg, Gefahr durch andere Begebenheiten usw.)
    Dem Jungtier wird demonstriert, das ein derartiges Verhalten Konsequenzen hat. Die jungen Wölfe werden dadurch für die Signale der anderen sensibilisiert und bringen sich nicht mehr selber oder die anderen in Gefahr.

  • Das ist aber kein Verjagen, das ist ein Rügen und Verwarnen bzw ein Bestrafen. Das erlebt man auch in der Mehrhundehaltung, wenn einer das Rudel verlässt um zu jagen oder zu spielen. Wenn der Hund zurückkommt, gibts erstmal eine übergebraten. Ich erlebe das bei meinen öfters, dass die Alte dem Jungspund erstmal ordentlich eine verpasst, wenn er mal den Abgang macht.


    Ausgeschlossen wird bei den Wölfen keiner, wäre ja auch zu gefährlich. Wer bringt schon seine Brut in Gefahr, alleine sein ist gefährlich.

  • Hey




    Kein Mensch kann dir sagen, was zwischen den Wölfen tatsächlich passiert.
    Eine Beobachtung ist leider noch kein Beweis, für die dahinterstehende Motivation von Tieren, es sind im Höchstfall Erklärungsversuche.


    Zu deinem Ignorieren:


    Ignorieren ist ein sehr schwammiger Begriff, der daher auch in der Verhaltensbiologie keine Verwendung findet.


    Warum etwas schwammig?


    Meist ist der Begriff eine Übertragung aus dem Behaviorismus und bezieht sich auf die „negative Strafe“, bei der „operanten Konditionierung“.


    Der von Bloch verwendete Begriff des Ignorierens während der Interaktionen zwischen erwachsenen Wölfen und Wolfs-Welpen drückt deren Toleranz den Welpen gegenüber aus.


    Mit anderen Worten wird ignorieren in gegensätzlicher Weise gebraucht.


    In der Lerntheorie beim Konditionieren ist Ignorieren ein Mittel zum Strafen.


    Während das Ignorieren beim Umgang mit den noch sehr Jungen Wolfs-Welpen begrenzt, als Mittel der Toleranz genutzt wird.



    Der wahre Egoist kooperiert.

  • Zitat

    Also bei Bloch habe ich nichts dergleichen gelesen.


    Eine Hundetrainerin gab mir mal den Tipp, meine Hündin bei Nichtbefolgen des Rückrufs von mir weg zu treiben. Idiotenkram, meine Lütte war dadurch komplett verunsichert, gestresst, hat beschwichtigt und den Zusammenhang zum Rückruf überhaupt nicht hergestellt. Habe das nach zwei Versuchen sein gelassen.


    Den Tip habe ich auch mal bekommen. Hat sowohl mich als auch meinen Hund verwirrt, als ich es mal ausprobiert habe. Was aber sehr gut funktioniert hat war bei einem nichtbefolgten Rückruf zu meiner Maus zu gehen und sie dann vor mir herzutreiben. Mein Hund gehört zu der Sorte, die gerne mal absichtlich bummeln damit sie gerufen werden und dann ein Leckerlie abkassieren können. Da mussten dann doch ab und an mal schärfere Töne angeschlagen werden. Damit bekam ich was ich wollte (den Hund aus dem Park) und sie fand's sehr unangenehm.


    Komplett ausschliessen als Strafe habe ich ganz ganz selten gemacht (ca drei Mal) und dann maximal 50 Sekunden (hab auf ne Uhr geschaut) Das war ganz am Anfang in Zusammenhang mit der Beisshemmung als die anderen Methoden (ignorieren, quicken, wegschieben etc etc) nicht mehr funktionierten. Damals war das eine ziemlich dramatische Strafe für meinen Welpen.
    Mittlerweile ist es für sie normal ab und an mal in einem anderen Zimmer zu sein und zwischen uns eine geschlossene Tür, so dass es keine Strafe mehr ist. Es gibt halt Momente da muss in Hund mal aussen vor bleiben.

  • Zitat

    Wölfe und Hunde ignorieren nicht als Maßregelung. Sie ignorieren manchmal Fehlverhalten und stehen drüber. Aber ignorieren kennen sie nicht. Sie sind nicht nachtragend. Sie maßregeln meist aggressiv, gliedern aber sofort wieder ein. Sie sind weder nachtragend, noch grenzen sie aus.


    Hallo
    Das habe ich auch immer gedacht. So steht es auch überall geschrieben, insbesondere das man seinen Hund nicht lange ignorieren soll, da dieser nach kurze Zeit nicht mehr weiß wieso.
    Mein Hund hatte sich vor länger Zeit mit einem Hundekumpel gezofft. Sie hat ihn danach 20 Minuten ignoriert, ist ihm aus dem weggangen und wollte nichts mehr mit ihm zu zu haben. Wir haben es die ganze Zeit über beobachten können und mussten nach 20 Minuten "abbrechen" bzw., weiter.... (wollten irgendwann mal nach Hause ;-) )
    Vielleicht ignorieren HUNDE doch wesentlich länger als wir glauben...
    Oder war diese Situation nur ein Zufall? :???:

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