GSS oder Field Trail Labrador für Dummyarbeit

  • Zitat

    Dem würde ich zustimmen. Nicht alle Standard-Labbis haben 45 kg und wissen nicht was man mit Retriever mal gemeint hat.


    Sehe ich genauso. Selbst Labbis aus Show-Linien arbeiten zum Teil noch deutlich besser als andere Rassen.
    Meiner Erfahrung nach lässt besonders Dummytraining sich jedoch mit sehr vielen Rassen gut betreiben. Wenn du wirklich "nur" just for fun Dummyarbeit machen magst, geht das mit fast jeder grundsätzlich kooperationsbereiten Rasse recht gut. Sehr eigenständigen Typen wie z.B. HSH empfinde ich allerdings eher für ungeeignet - in dieser Hinsicht wäre ich mit dem GSS eher vorsichtig, was die Tauglichkeit fürs Dummytraining angeht. Ausnahmen bestätgien aber wie immer die Regel und unmöglich ist grundsätzlich so gut wie nichts.
    Bei Rassen, die nicht von Haus aus für das Apportieren gemacht sind, ist der Trainingsanspruch eben etwas höher...Ich selber betreibe Dummy"sport" mit einem Collie-Berner-Mix und mit einem Aussie. Beide arbeiten auf ihre Art toll, aber mit der Arbeit eines Retrievers kann man nichts von dem, was sie tun vergleichen. Die Collie-Mix-Hündin arbeitet unglaublich gewissenhaft, hat eine fantastische Steadiness und führt alle gelernten Dinge sehr sauber aus, allerdings fehlt es ihr an Geschwindigkeit und Ausdauer.
    Der Aussie hingegen ist unermüdlich und unglaublich schnell. Dafür lässt seine Steadiness zu wünschen übrig, er reagiert oft kopflos und ist schnell überfordert, wenn es neue Übungsschritte geht.
    Ein Retriever vereint im Idealfall hingegen gute Nerven mit Ausdauer, Arbeitseifer, Suchtalent und Gewissenhaftigkeit.
    Im "Dummy-Hobbysektor" kenne ich allerdings einige Rassen, die eigentlich nicht so sehr für Apportierfreude bekannt sind: mehrere dummytechnisch fantastisch arbeitende Hütehunde (Aussies, Border, Gos und Mixe), einen sehr begabten Berner, einen Dalmi, zwei Rauhhaardackel, verschiedene Terrier und einen Beagle-Mix die ebenfalls mit viel Freude bei der Sache sind. Aber sie arbeiten eben alle anders, haben ihre ganz eigenen Baustellen und müssen zum Teil sehr stark sekundär bestärkt werden.

  • Also, ich hab ja 2 GSS hier sitzen. Und beide sind grundverschieden.
    Bella ist sehr gelassen und kaum bis gar nicht wachsam.
    Carly ist aufmerksamer. Sowohl in Sachen Wachtrieb, als auch bei der "Arbeit" mit mir. Sie führt Kommandos blitzschnell aus und hat fast keinen Sturkopf (nicht mehr als andere Hunde auch).
    Bella dagegen lässt sich für alles ein wenig mehr Zeit.
    Ich mache keine Dummyarbeit mit den beiden. Aber ich lege ihnen draußen gerne Spuren, denen sie nachgehen sollen. Bella macht das prima. Carly kommt nach jedem gefundenen Leckerchen zu mir zurück und fragt, was sie als nächstes tun soll. ;)
    Ist aber wahrscheinlich auch ne Übungssache.
    Also, ich denke ungeeignet sind GSS nicht für die Dummyarbeit, aber mit einem Labrador würde es evtl doch mehr Spaß machen, weil er mehr Begeisterung zeigt.

  • Ich würde mich da ganz klar den Leuten anschließen, die eher zum Standart-Labbi raten. Ich kenn nicht so viele Field-Trial-Retriever, eigentlich nur Hunde aus einer Zucht. Mir persönlich sagen sie unheimlich zu, weil sie sehr sehr aufgeweckt sind, arbeitswillig, schnell und talentiert. Meine Freundin hat ja einen und das ist ne richtig tolle Hündin, wird jetzt auch in klassischer UO gearbeitet, geht mit uns Fährten und dann regelmäßig Dummietraining. Sie macht schon recht viel mit der Hündin, trotzdem ist es auch in Ordnung, wenn sie mal nichts macht. Drinnen ist sie trotzdem ruhig, aber da hat sie auch drauf geachtet. Dummiearbeit in der Gruppe tut sie sich noch etwas schwer sich zu entspannen, wenn sie nicht dran ist, aber sie ist auch noch sehr jung.


    Zum Standart-Retriever würde ich raten, wegen dem GSS als Zweitwahl. Der ist nu ganz anders und halt null zu vergleichen mit nem Labbi aus spezieller jagdlicher Leistungszucht. Dann doch lieber ein gemäßigter Labbi mit denen man trotzdem arbeiten kann, der aber vielleicht nicht ganz so übersprudelt vor Energie. Da muss man wirklich Bock drauf haben :D

  • spez. jagdliche LZ ist aber was anderes als Field Trail oder Arbeitslinie.
    Spez. jagdliche LZ sagt ja nur aus, dass sowohl Eltern als auch Großeltern jagdlich geführt wurden bzw. gewisse jagdliche Prüfungen haben. Manchmal reicht dafür ja auch die JP/R, das ist ne reine Anlagenprüfung.
    Zumal FT nichts mit Jagd gemein hat, viele Hunde, die FT können, sind jagdlich nicht brauchbar und andersherum, allein schon, weil beim Jagen manchmal Spurlaut o.ä. gefordert wird...

  • Bei der allfälligen Züchtersuche würde ich vor allem auch darauf achten, dass die Tiere nicht nur für den Sport gezogen werden. Sonst hast du zwar ne ultra schnelle Apportiermaschine, aber mit null Steadyness.


    Auch bei der Standartzucht gibt es Züchter, die ihre Tiere auf Arbeitstauglichkeit selektieren. Da bekommst du nicht so extrem leichte, dafür coole Hunde die alles mitmachen und auch noch Spass am arbeiten haben. Wie auch immer dann die Arbeit aussieht.

  • Zitat

    Bei der allfälligen Züchtersuche würde ich vor allem auch darauf achten, dass die Tiere nicht nur für den Sport gezogen werden. Sonst hast du zwar ne ultra schnelle Apportiermaschine, aber mit null Steadyness.


    Auch bei der Standartzucht gibt es Züchter, die ihre Tiere auf Arbeitstauglichkeit selektieren. Da bekommst du nicht so extrem leichte, dafür coole Hunde die alles mitmachen und auch noch Spass am arbeiten haben. Wie auch immer dann die Arbeit aussieht.


    Und genau die Richtung gefällt mir grade beim Retriever nicht. Sicherlich sollen die aufm Weg zum Apportel nicht einpennen, aber keiner braucht einen Malinois-artigen Tornado, der mit 150km/h durchs Suchengebiet fegt, sondern einen Hund, der abwartet, nicht unnötig Strecke macht und koordiniert sucht und das Dummy(Wild dann auch heile wieder zum HF bringt.

  • Genau Steadyness, Nervenstärke und Ausgeglichenheit (damit meine ich nicht Temperamentlos) gehören für mich zu einem ordentlich gezogenen Labrador.
    Ein Retriever muss warten können... Klar, muss man das auch üben, aber bei einer ordentlich geführten Zucht (und gerade bei Zuchten die wirklich jagdlich Arbeiten mit den Hunden) wird da eben auf diese Anlagen geachtet, da genau diese Eigenschaften da gebraucht werden.


    Für den reinen Sport geht's zum Teil in eine "höher, schneller, weiter" Richtung... Das tut der Rasse genau so nicht gut wie das Showextrem.

  • Oha, das sind VIELE Antworten! :D
    Danke dafür und frohe Weihnachten euch allen!


    Ich bin wirklich kein Rasseexperte, weder für Labrador, noch GSS. Auch für keine andere Rasse. Deshalb frage ich hier ja und bin froh über eure Einschätzungen. Ich habe bisher schon einige Labis kennengelernt, aber keinen der mir zugesagt hätte. Alle waren entweder extrem hibbelig oder richtige Schlaftabletten. Wobei es vor allem unsichere, hibbelige Nervenbündel waren. Ich weiß natürlich nicht, aus welcher Zucht die Tiere stammen, nur, dass sie keine Field Trailer sind. Laut Züchterbeschreibung verkörpert ein FT deutlich mehr die Eigenschaften, die ich suche, als die Labis, die ich bisher kennengelernt habe.
    Der GSS einer Freundin, den ich allerdings noch nicht in live gesehen habe, ist ein sehr verspielter, "treudoofer" Hund. Ein wenig Arbeitswille erwarte ich dann schon von einem Hund. Deshalb die Tendenz zum Labrador. Allerdings gefallen mir andere Eigenschaften des GSS sehr gut. Ich muss mir meinen Hund wohl backen. :hust:


    Kann mir jemand mal (per PN?) gute Standardlabrador-Züchter empfehlen? Ich mag diese reißen Tonnen nicht, sondern die schlanken, sportlichen Exemplare. ;)

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