GSS oder Field Trail Labrador für Dummyarbeit
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spez. jagdliche LZ ist aber was anderes als Field Trail oder Arbeitslinie.
Spez. jagdliche LZ sagt ja nur aus, dass sowohl Eltern als auch Großeltern jagdlich geführt wurden bzw. gewisse jagdliche Prüfungen haben. Manchmal reicht dafür ja auch die JP/R, das ist ne reine Anlagenprüfung.Die JP/R reicht nicht für die jagdliche Leistungszucht, es muss schon mindestens die BLP sein. Evt. hast du das mit der neuen Regelung verwechselt, dass Hunde mit JP/R auf Ausstellungen jetzt "Gebrauchshundeklasse" starten dürfen? Die anerkannten Prüfungen für (spezielle) jagdliche Leistungszucht kann man hier nachlesen:
http://www.drc.de/sites/dev.dr…document/zoadd.2013_2.pdfIch würde auch zu einem arbeitsfreudigen Hund aus Standardlinien raten.
Verzeih den Vergleich, aber einen FT-Labrador für ein bisschen hobbymäßiges Dummywerfen zu kaufen ist ein bisschen so als legt man sich einen Rennwagen zu um die Kinder zweimal die Woche in den Kindergarten zu fahren. Kann man machen, aber evt. hätte man es mit was passenderem einfacher. -
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Hi
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Auch mein Ziel ist es natürlich einen solchen von dir beschrieben Hund zu finden, die Frage ist halt, wie man das am besten anstellt.Aufmerksam die Websiten der Züchter durchlesen, um zu sehen welche Zucht in welche Richtung geht. Mit Züchtern reden, worauf sie Wert legen, ob ihre Hunde zu deinen Vorstellungen passen.
Persönlich finde ich, lieber einen nicht so "hoch getunten" Hund, dafür ein angenehmes Leben :D. (aber ich brauche auch keinen Spezialisten, wie evtl jemand anders es sucht)
Und dabei den Spass nicht verlieren
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Schwierig macht die Suche vor allem das hier schon mehrmals erwähnte Begriffsdurcheinander. Vielleicht kann Schnuffeltuchler noch ein paar Tipps geben?
Die Begriffe sind am Anfang wirklich nicht ganz einfach auseinander zu halten... Standardzucht und (Spezielle) Jagdliche Leistungszucht sind Festsetzungen des Zuchtvereins, die sich an bestimmten Prüfungen der Eltern bzw. Großeltern festmachen. Ein Hund aus jagdlicher Leistungszucht stammt z.B. aus der Verpaarung zweier Elterntiere mit z.B. BLP (Bringleistungsprüfung - das ist eine kontinentale jagdliche Prüfung mit kaltem Wild); bei der speziellen jagdlichen Leistungszucht werden dann auch die Großeltern hinzugenommen. Auch ein Showhund kann aber problemlos die BLP ablegen; es gibt genug Labs aus Showlinien, die die BLP laufen. Deren Nachzucht wäre dann, wenn auch das andere Elterntier die BLP hat, auch jagdliche Leistungszucht, trotzdem aber aus Showlinien. Alles Hunde, die nicht (spezieller) jagdlicher Leistungszucht entstammen, sind Standardzucht.
Showlinie und Arbeitslinie sind davon unabhängige Begriffe. Man sagt, ein Hund entstammt Showlinien, wenn seine Vorfahren Showtitel gewonnen haben, und ein Hund entstammt Arbeitslinien (= Field Trial Linien), wenn seine Vorfahren FT-Titel gewonnen haben - und ein Field Trial ist eine Prüfung am warmen Wild anlässlich einer Niederwildjagd; das ist etwas völlig anderes als die BLP.
Vor allem in Deutschland gibt es dann noch jede Menge Mischlinien, d.h. man findet in den letzten 5 Generationen sowohl Hunde aus Show- als auch aus Arbeitslinien. Das liegt u.a. daran, dass die deutsche Zucht mit Showlinien begann, aber dann zunehmend Arbeitslinienhunde eingeführt wurden. Viele Züchter setzten dann auf ihre Showhündin einen Arbeitsrüden - und so wurde immer mehr Arbeitsblut hineingezüchtet. Da aber erst in den letzten Jahren vermehrt aus England importiert wurde, trifft man heute noch bei vielen sog. AL-Züchtern auf Mischlinien. Andere wie z.B. vom Keien Fenn sind irgendwann umgestiegen - da ist dann die Frage, ob man von der alten oder der neuen Zuchtlinie spricht. Ist jetzt halt auch die Frage, wie viele Generationen man zurück geht. Für mich ist ein Hund Mischlinie, wenn ich in den letzten 5 Generationen auf Anhieb einen Hund in der Ahnentafel finde, von dem ich weiß, dass er keine reine AL ist.
Ahnentafeln findest Du viele auf k9data. Ob ein Hund FT-Titel gewonnen hat, erkennst Du an der Abkürzung vor seinem Namen. Hier mal ein Beispiel: http://www.k9data.com/fivegen.asp?ID=365975 Alpha stammt von Field Trial Champion (FTCH) Tibea Tosh aus Birdrowe Candy; das ist die neue Keien Fenn Zuchtlinie. Birdrowe Candys Vater wiederum ist Field Trial Winner (FTW). Für den FTCH muss der Hund eine bestimmte Anzahl von Open Field Trials gewonnen haben, die mit einer bestimmten Anzahl von Hunden bzw. über eine bestimmte Anzahl von Tagen durchgeführt wurden. FTW heißt, der Hund hat einen Open Field Trial gewonnen und nicht genug für den Championtitel.
Das hier wäre das Showbeispiel: http://www.k9data.com/pedigree.asp?ID=363184 Selber Kennel, aber der frühere -Wurf aus der alten Linie. Die Showlinie erkennst Du an den Kennelnamen (Poolstead ist klassisch) und natürlich am GBCH (britischer Showchampiontitel).
Anhand der Ahnentafel erkennt man also AL, SL und Mischlinie. Allerdings gibt das natürlich keine Garantie auf bestimmte Eigenschaften beim Hund - dazu muss man die zugehörigen Hunde kennen; schließlich will man ja einen Hund führen und keine Ahnentafel .
ZitatZur Steadyness, naja ich denke das liegt nicht an der Zucht allein, da muss man auch selber was dafür tun.
Kommt eben darauf an, mit welchem "Ausgangsmaterial" man arbeitet. Und man muss es sich ja nicht unnötig schwer machen. Man kann die Hunde nämlich unglaublich cool züchten - ich habe den Beweis hier zuhause. Dieser Hund hatte nie - auch als Welpe nicht - Probleme damit, auf seinem Hintern sitzen zu bleiben oder sich von einem Stück wegzudrehen, um irgendwo anders hingeschickt zu werden; ich musste mir auch nie Sorgen machen, dass zu frühes Markiertraining ihn unruhig macht. Bei seinem ersten Gruppentraining war er 12 Monate alt und saß wie angegossen in der Line; heute steht er manchmal neben mir, aber das ist ok, weil er schlicht nicht geht, ohne dass er geschickt wird. Das ist Anlage und einfach unglaublich entspannend für den Führer.
Wir haben auch einen Flat in der Familie und schon gescherzt, dass mit dem Hund eigentlich eine Sonderbedienungsanleitung hätte kommen müssen .
ZitatAuch mein Ziel ist es natürlich einen solchen von dir beschrieben Hund zu finden, die Frage ist halt, wie man das am besten anstellt.
Ein bißchen Glück gehört natürlich auch dazu, denke ich. Dass meiner so supercool sein würde, wusste ich jetzt, ganz ehrlich, in dem Ausmaß auch nicht, auch wenn ich den Wurf natürlich unter dem Aspekt ausgesucht hatte. Ich würde an Deiner Stelle schauen, wofür die Hunde gezüchtet werden. Auf der Jagd und auf Workingtests bis zu offenen Klasse wird vergleichsweise wenig Standruhe gefordert; echte Ansprüche stellt eben am Ende nur die klassische englische Retrieverprüfung, nämlich der FT. Ich habe erst letztes Jahr auf einem WT wieder Hunde die F bestehen sehen, die auf einem FT keinen Retrieve bekämen, weil sie schlicht schon vorher wegen Unruhe raus wären - und ich wollte so eine Kanone auch nicht neben mir haben (übrigens waren das in dem Fall alles Mischlinien).
ZitatIch würde auch zu einem arbeitsfreudigen Hund aus Standardlinien raten. Verzeih den Vergleich, aber einen FT-Labrador für ein bisschen hobbymäßiges Dummywerfen zu kaufen ist ein bisschen so als legt man sich einen Rennwagen zu um die Kinder zweimal die Woche in den Kindergarten zu fahren. Kann man machen, aber evt. hätte man es mit was passenderem einfacher.
Die Frage ist ja, was man unter ein bißchen hobbymäßigem Dummywerfen versteht. Ich finde jedenfalls nicht, dass für den Kauf eines FTlers Voraussetzung ist, dass man unbedingt Workingtests oder andere Prüfungen besuchen will. Solange man den Hund ausreichend beschäftigt, kann der sehr glücklich sein, auch wenn es ganz und gar hobbymäßig und ohne große Ansprüche ist. Und manchmal kommt der Appetit ja auch beim Essen...
Viele Grüße
Schnuffeltuchler
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