Zickig gegenüber größeren Hunden

  • Zitat

    Danke für deine ausführliche Meinung.


    Gerne. Es ist einfach schwierig über das Internet alles rüberzubringen.


    Zitat

    Ich lasse sie auch an der Leine nicht an andere Hunde.


    Meine Hunde dürfen durchaus auch an der Leine mal die Nase mit einem anderen Hund zusammenstecken; Voraussetzung ist allerdings, dass alle Beteiligte entspannt und cool sind und bleiben. Es ist nicht so sehr der Kontakt, der Probleme entstehen lässt, sondern die Art und Weise wie er aufgenommen wird.


    Zitat

    Wenn Lola an anderen Hunden vorbeigehen soll, ich sie vorher in die Fußposition nehme, ist es leider so, dass sie da nicht bleibt, sondern in Richtung des anderen Hundes zieht. ( Entweder bellend oder nicht bellend, ziehen tut sie trotzdem ). Was soll ich dann tun, wenn sie nicht ansprechbar ist?


    Zitat

    ...sage ich ihr ein deutliches "nein" und falls das nichts bringt gehe ich kommentarlos weiter.


    Nee, das bringt nichts. Wenn der Hund überhaupt gemerkt hat und weiß, was Du mit "Nein" meinst, dann ist es ihm anscheinend ziemlich egal.


    Der Hund muss grundsätzlich erst einmal kommuniziert bekommen, wo sein Platz während des Leinelaufens ist. Man kann das sehr gut körpersprachlich machen ohne Worte.


    Versuch mal folgendes: Du nimmst ein Seil oder Band und legst es in einem Kreis, der groß genug ist für Deinen Hund, auf den Boden. Dann bringst Du den Hund in den Kreis hinein. Und jetzt der wichtige Part: Ganz ohne dass Du irgendein Wort sagst (!) und ohne dass Du irgendwelche bekannten Zeichenkommandos gibst (!), kommunizierst Du jetzt Deinem Hund, dass er dort bleiben soll. Das geht! Wenn Du das kannst und er dort entspannt, dann kannst Du ihn genauso non-verbal wissen lassen, wo beim Leinelaufen sein Platz ist und dass er dort entspannt laufen soll. Das ist ja genau dasselbe Konzept: Er bekommt einen Platz zugewiesen und soll da bleiben. Es gibt ein paar Punkte zu beachten: Wenn der Hund aus dem Kreis heraus will, dann gibt es von Dir eine gegenläufige Bewegung. Wie genau die aussieht und wie stark sie sein muss, hängt vom Hund ab. Wenn Du weggehst, dann sieh ihm nicht in die Augen, wenn Du dich umdrehst; das sehen Hunde in der Regel als Aufforderung zu folgen an. Am besten ist, wenn jemand dabei ist, der sich mit Körpersprache und Hunden auskennt und helfen kann. Das geht über das Internet wirklich nur schwer zu beschreiben.


    Aber letztlich ist es eine Frage der Körpersprache und der Energie, die Du ausstrahlst. Auch das hier...


    Zitat

    Wie zeige ich meinem Hund Sicherheit?


    ... hat nichts damit zu tun, ob Du Dich zwischen den anderen Hund und Lola stellst sondern ist in erster Linie eine Frage Deiner inneren Haltung, die sich auch (aber nicht nur) in Deiner Körpersprache ausdrückt. Hunde sind unglaublich feinfühlig; die spüren sofort, ob jemand ein sicherer Führer ist oder ob er innerlich zweifelt oder aufgeregt ist oder verkrampft. Hunde reagieren sehr schnell auf die kleinsten Stimmungsumschwünge. Wenn Du Dir sicher bist, dass Du alles im Griff hast und weißt, was Du tust, glaubt Dir Dein Hund das z.B. viel eher als wenn Du Dich ständig fragst, ob Du`s wohl richtig machst. Brust raus, Bauch rein, Kinn hoch und sich sagen "Das ist meine Welt, das sind meine Regeln und ich bin das Zentrum, um das sich alles dreht" hilft schon mal sehr :D Wir sind nicht alle geborene Führer, aber man kann sich sehr viel Führungskraft aneignen.


    Du musst also von dem überzeugt sein, was Du tust. Wenn der Hund erst einmal verstanden hat, wo er laufen soll, dann kannst Du ihn auch ansprechen, wenn er loslegt: Du kannst ihn z.B. Blocken, indem Du vor ihn trittst und zurückdrängst. Er muss aus dem Vorwärtsdrang erst einmal in einen Rückwärtsgang rein; häufig ist es nützlich, wenn Du den Hund ein paar Schritte zurück drängst; dann schaut er Dich schon an. Dann kannst Du weiter mit ihm kommunizieren: Er soll ruhig sein und sich auf Dich konzentrieren, entspannen und an seinem Platz bleiben. Stell Dir vor, Du sendest einen Bannstrahl fester innerer Gedanken durch Dein drittes Auge genau auf den Hund, gepaart mit ein bißchen Gestik - naja, so ähnlich :lol: .


    Ansonsten habe ich das mit dem Stöckchen nicht ganz verstanden. Der andere Hund will ihr das Stöckchen wegnehmen und sie verteidigt es? Das klingt für mich erst mal ganz normal. Das dürfen meine Hunde im Prinzip auch untereinander. Ich sorge nur bei fremden Hunde dafür, dass meine Hunde gar keine besondere Ressource haben, die sie verteidigen müssen. Also eigene Bälle oder so gibt es bei uns nicht, wenn fremde Hunde dabei sind. Dann muss auch keiner irgendetwas verteidigen. Wenn allerdings im Wald irgendwo ein Tannenzapfen herumliegt und einer meiner Hunde schnappt sich den, während andere Hunde dabei sind, habe ich kein Problem damit, wenn mein Hund dann mal knurrt, wenn ein fremder Hund da ran will. Das würde ich nicht unterbinden; da muss im Gegenteil der andere Hund eben lernen, was "Meins" und "Deins" heißt.


    Guten Rutsch!


    Viele Grüße
    Schnuffeltuchler, der jetzt erst einmal ins neue Jahr rutschen muss

  • Nee, das bringt nichts. Wenn der Hund überhaupt gemerkt hat und weiß, was Du mit "Nein" meinst, dann ist es ihm anscheinend ziemlich egal.


    Der Hund muss grundsätzlich erst einmal kommuniziert bekommen, wo sein Platz während des Leinelaufens ist. Man kann das sehr gut körpersprachlich machen ohne Worte.


    Versuch mal folgendes: Du nimmst ein Seil oder Band und legst es in einem Kreis, der groß genug ist für Deinen Hund, auf den Boden. Dann bringst Du den Hund in den Kreis hinein. Und jetzt der wichtige Part: Ganz ohne dass Du irgendein Wort sagst (!) und ohne dass Du irgendwelche bekannten Zeichenkommandos gibst (!), kommunizierst Du jetzt Deinem Hund, dass er dort bleiben soll. Das geht! Wenn Du das kannst und er dort entspannt, dann kannst Du ihn genauso non-verbal wissen lassen, wo beim Leinelaufen sein Platz ist und dass er dort entspannt laufen soll. Das ist ja genau dasselbe Konzept: Er bekommt einen Platz zugewiesen und soll da bleiben. Es gibt ein paar Punkte zu beachten: Wenn der Hund aus dem Kreis heraus will, dann gibt es von Dir eine gegenläufige Bewegung. Wie genau die aussieht und wie stark sie sein muss, hängt vom Hund ab. Wenn Du weggehst, dann sieh ihm nicht in die Augen, wenn Du dich umdrehst; das sehen Hunde in der Regel als Aufforderung zu folgen an. Am besten ist, wenn jemand dabei ist, der sich mit Körpersprache und Hunden auskennt und helfen kann. Das geht über das Internet wirklich nur schwer zu beschreiben.


    Aber letztlich ist es eine Frage der Körpersprache und der Energie, die Du ausstrahlst. Auch das hier...


    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------


    Wow, danke für deinen ausführlichen Bericht. Ich finde, du kannst das sehr gut rüberbringen und für mich ist das Thema jetzt viel verständlicher! :gut:
    Ich weiß jetzt, was ich auf unserem täglichen Spaziergang zu tun habe. Ja es stimmt, ich war unterwegs, sobald wir andere Hunde gesehen haben, nervös, weil ich eigentlich schon wieder wusste, wie Lola reagieren würde.
    Ich muss einfach lernen entspannter zu werden ;)
    Jetzt wird erstmal fleißig wieder Leinenführigkeit wiederholt. Ich habe das Thema vorher nicht so ernst genommen, muss ich zugeben, aber mittlerweile wird mit klar, wie wichtig das richtige Laufen an der Leine ist.
    Eine Frage noch dazu ( sry die vielen Fragen :/ )
    Solange Lola an der Leine ist, darf sie dann auch schnüffeln oder ist es nur wichtig, dass sie nicht die Grenze nach vorne überschreitet?


    -----------------------------------------------------------------------------------------------------------


    Ansonsten habe ich das mit dem Stöckchen nicht ganz verstanden. Der andere Hund will ihr das Stöckchen wegnehmen und sie verteidigt es? Das klingt für mich erst mal ganz normal. Das dürfen meine Hunde im Prinzip auch untereinander. Ich sorge nur bei fremden Hunde dafür, dass meine Hunde gar keine besondere Ressource haben, die sie verteidigen müssen. Also eigene Bälle oder so gibt es bei uns nicht, wenn fremde Hunde dabei sind. Dann muss auch keiner irgendetwas verteidigen. Wenn allerdings im Wald irgendwo ein Tannenzapfen herumliegt und einer meiner Hunde schnappt sich den, während andere Hunde dabei sind, habe ich kein Problem damit, wenn mein Hund dann mal knurrt, wenn ein fremder Hund da ran will. Das würde ich nicht unterbinden; da muss im Gegenteil der andere Hund eben lernen, was "Meins" und "Deins" heißt.


    ----------------------------------------------------------------------------------------------------------


    Ja wenn alle Hunde freilaufen und sie ein Stöckchen hat und jemand bloß zu nahe kommt, wird erstmal geknurrt oder aber es werden die Zähne gefletscht und der Hund wird zur Seite gedrängt.


    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------


    Guten Rutsch!


    ----------------------------------------------


    Ebenfalls! Danke nochmal für die lieben Berichte!


    -----------------------------------------------


    Viele Grüße
    Schnuffeltuchler, der jetzt erst einmal ins neue Jahr rutschen muss[/quote]

  • Zitat

    Solange Lola an der Leine ist, darf sie dann auch schnüffeln oder ist es nur wichtig, dass sie nicht die Grenze nach vorne überschreitet?


    Ich mache das immer so ein bißchen vom Typ Hund abhängig. Meine dürfen auch die Nase mal runternehmen, aber ich bleibe dafür nicht stehen und wenn sich einer irgendwo festzuschnüffeln droht, sage ich mal kurz den Hundenamen, dann kommt der zugehörige Kopf meist wieder hoch.


    Viel Erfolg!
    Herzliche Grüße
    Schnuffeltuchler

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!