Hündin: Kastration wann?

  • meine erste hündin wurde mit 8 jahren wg gebärmutterentzündung kastriert, sie hat sich nicht verändert. das selbe beim hund meiner schwiegermutter, die war auch schon 7.
    meine hündin wurde vor der ersten läufigkeit vom tierschutz kastriert. sie ist sehr agressiv und sehr "rüdig" .
    ich führe das auf die kastration zurück. ist aber meine persönliche meinung. beweise hab ich keine

  • Zitat

    Weil ein Mensch nie auf die Idee kommen würde, sich wegen eines geringen Risikos von irgendetwas einer OP mit sehr vielen Nebenwirkungen und Risikien zu unterziehen. Eine Bekannte von mir musste wegen Krankheit "kastriert" werden, die ganzen Nebenwirkungen sind heftig und sie muss ihr Leben lang Medikamente nehmen. Wir müssen dabei ja nicht mal von so etwas gravierendem wie der Gebärmutter reden, aber zum Beispiel einen Blinddarm braucht echt keiner und das Risiko daran zu sterben ist schätzungsweise im Vergleich zum Gebärmutterkrebs deutlich höher. Lässt sich trotzdem keiner vorsorglich entfernen...


    Meiner Mutter hat man in den schönen 70er Jahren alles rausgenommen wegen Zysten. Sie hatte drei Kinder und da war man wohl der Meinung, sie braucht es eh nicht.
    Hormone hat sie nie genommen und es ist wirklcih unmöglich zu sagen, welche ihrere huetigen gesundheitlcihen Probleme damit zusammen hängen -oder ob überhaupt.


    Ich hab es mir mit der Kastra meiner Hündin nicht leicht gemacht. Es war eine OP. Ich hab mehr gezahlt für eine Inhalationsnarkose (Endoskopie war mir dann doch mit 200Euro mehr zu teuer) aber ich kenne mindestens einen Fall direkt wo eine Hündin aus ner Kastra-op nicht mehr aufgewacht ist.
    Dazu kommt, dass ich sehr viel Respekt vor Hormonen und ihrer Wirkung habe. Da mal eben bei meinem Hund absichtlich alles durcheinander bringen... :/ Schwierige Entscheidung.


    Der Ursprungsgrund für eine Kastra war bei mir egoistisher Natur: Die Zeit der Läufigkeit war ein Alptraum. Nicht nur, dass es ein einzige Spiessrutenlauf durch die Reihen absolut rücksichtsloser und unverschämter Rüdenbesitzer war, sie fiel in die Sommerferien und damit war plötzlich jede Betreuungsmöglichkeit für meine Maus WEG. Wenn arbeitsaufträge in der Zeit reingekommen wären - ich hätte sie nicht annehmen können.
    So as wollte ich nicht noch mal erleben.
    Ich kenne auch mehrere Hündinnen, die total schlecht gelaunt und zickig sind vor der Läufigkeit, während der Läufigkeit und noch Wochen danach. In einem Jahr ein halbes Jahr lang nen schlecht gelaunten Hund zu haben... :muede: Hatte ich auch nicht so ne Lust drauf.
    Und last but not least ist meine Hündin ein Mischling mit ungewissem Erbgut und Gesundheitszustand und soll nicht werfen. Ich hatte da wirklich Angst, dass ich irgendwann mal, in einem sentimentalen Moment, mal 'Oma' hätte werden wollen. Es ist jetzt tatsächlich so, dass ich mir meine Maus ansehe - die mit zunehmenden Alter souveräner, weniger nervös und insgesamt toller geworden ist - und denen 'hach, schade, dass es da nie Miniausgaben geben wird' :hilfe: Ich schieb solche Gedanken mal auf MEINE Hormone. :roll:


    Der Schutz vor Brustkrebs und Pyometra war ein Pluspunkt, der mein grundsätzlich schlechtes Gewissen wegen der Kastra enorm erleichtert hat. Allerdings hat meine Maus statt ner Pyometra schon eine Vaginitis bekommen, da ihre Scheide sehr klein ist (und wegen der Kastra bleiben wird) und sich da leicht was festsetzt. Das Risiko Inkontinenz ist bei bestimmten Rassen auch echt nicht zu unterschätzen. Für eine sehr suabere und stubenreine Hündin kann das auch eine ziemliche Qual sein.


    Ich kann mich nicht pauschal Pro oder Kontra Kastra äussern. (nur komplett Kontra Frühkastra. Die extra Nebenwirkungen, die man da riskiert müssen echt nicht sein)
    Es ist kein harmloser Eingriff; er hat langfristig nicht wirklich absehbare Folgen und man muss das immer individuell sehr genau abwägen.

  • Ich bekomme in 2 Wochen eine Labradoodle Hündin. Wenn sie bei mir ankommt ist sie 10 Wochen alt und bereits kastriert. Die Züchterin lässt alle Welpen in der 8. Woche kastrieren. Eine Woche darauf gehen sie zu ihren Familien. Ich finde es in Ordnung einen Hund vor der ersten Hitze zu kastrieren. So kann man Geschlechterspezifisches verhalten vermeiden. :)

  • Ist bei solchen Vermehrern von Modehunden leider häufig so, damit es keine Konkurrenz gibt. Da geht es nicht, aber auch gar nicht, um den Hund, sondern nur um die Kohle. Dass man das nicht unterstützen darf ist (mit gesundem Menschenverstand) klar. Wer kein geschlechterspezifisches Verhalten will soll sich einen Teddybären kaufen, aber kein Lebewesen!! Und dem Tierarzt der sowas (verbotenes!!!!!) macht nur weil der dafür Kohle bekommt, dem gehört eh die Zulassung entzogen und dem "Züchter" ein Tierhalteverbot aufgebrummt.

  • Und so lange es genug dumme gibt (sorry, aber ist eben wahr) die das auch noch unterstützen wird das auch weiterhin in großem Stil passieren. Da kann man gleich einen vollkupierten Hund kaufen, ist für mich beides direkte Unterstützung von vermeidbarem Tierelend. Wo ich die Beweggründe für eine Kastration im Tierschutz für nachvollziehbar halte (wenn auch nicht befürworte) ist der Grund bei solchen Vermehrern bloß der eigene Profit und eben gerade nicht das Wohl des Hundes. Das macht es nochmal schlimmer.

  • Zitat

    Ich bekomme in 2 Wochen eine Labradoodle Hündin. Wenn sie bei mir ankommt ist sie 10 Wochen alt und bereits kastriert. Die Züchterin lässt alle Welpen in der 8. Woche kastrieren. Eine Woche darauf gehen sie zu ihren Familien. Ich finde es in Ordnung einen Hund vor der ersten Hitze zu kastrieren. So kann man Geschlechterspezifisches verhalten vermeiden. :)


    Ich weiß ja nicht, vielleicht ist 15 noch nicht das Alter, um die Konsequenzen vollständig zu überschauen - und das meine ich jetzt sicher NICHT böse. Aber es muss völlig klar sein, dass das Fehlen von Hormonen während des Heranwachsens eines Hundes Auswirkungen hat. Vor der ersten Hitze ist ja schon sehr umstritten, weil es den Reifeprozess abkappt, aber als Baby vor der ganzen Wachstumsphase?
    Ein Hund kann sich, so oder so, verhalten, wie es nicht vom Menschen gewünscht wird.... Eine Kastration ist keine Garantie für anschließendes Wohlverhalten... :smile:

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