Tamme Hanken, Meinungsaustausch

  • Ich habe mir die Sendung gestern dank meinem Partner das erste mal angesehen und habe nur lächelnd gedacht, dass das für die hochwohlgeborene Dogforumsfraktion wohl nichts wäre. Hatte ja offensichtlich recht :hust:



    Ich kenne ihn persönlich nicht und auch niemanden der bei ihm war, muss aber sagen das seine ehrliche Art im Vergleich zu dem ganzen verlogenen Bohei was man sich heute mit einem kranken Tier geben muss, für mich sehr erfrischend war.
    Positiv aufgefallen ist mir auch, dass er schon in jedem Fall erwähnt hat, dass es eben nicht mit einmal einrenken getan ist, sondern wo ein dauerhaftes Problem liegt - siehe z.B. schlecht sitzender Sattel und schief hängender Reiter.



    Das das alles nicht unbedingt den Nerv der heutigen Zeit trifft, war mir aber auch schon klar. Ein Tierarzt hat, als es um die Verletzung meiner Hündin letztes Jahr ging, zu mir gesagt, dass man als Tiermediziner zu mindestens 50% den Menschen mitbehandelt. Leider eine wahre Aussage. Es ist oftmals wichtiger, dass der Halter sich gehätschelt fühlt, als ob es für das Tier wirklich gut ist.


    Positiv ist mir auch die kurze Episode des 11jährigen Schäferhundes aufgefallen. Da musste ich auch sofort ans Forum denken :pfeif: und auch ich hatte den gleichen Gedankengang bezüglich CES, in dem Moment als er die Probe der Hinterläufe durchführte. Natürlich hätten viele Halter das in der Situation lieber, man würde ihnen noch 25 Behandlungsmöglichkeiten für einen 11jährigen Hund vorschlagen. Ehrlicher und weitsichtiger war aber die gegebene Antwort. Der Hund hat sein Alter, hat eine schwere Erkrankung und ist mit seinen Schmerzen mehr oder weniger unberechenbar.

  • Zitat


    Positiv aufgefallen ist mir auch, dass er schon in jedem Fall erwähnt hat, dass es eben nicht mit einmal einrenken getan ist, sondern wo ein dauerhaftes Problem liegt - siehe z.B. schlecht sitzender Sattel und schief hängender Reiter.


    Das macht er bei fast allen.
    Es haben auch fast alle einen Selen/Manganmangel.
    Es haben alle schiefe Füße.
    Und alle brauchen unbedingt sein Pseudosuperfutter für 60 Euro der Eimer.


    Nein, ganz ehrlich. Ich mag Ostfriesen, ich mag trockenen Humor, ich mags geradeheraus - aber dieser Typ verkauft sich einfach gut. Langfristig bringt das leider gar nichts.


    Kenne auch Leute, die bei ihm waren.

  • Zugegebener Maßen bin ich aus der Reiterei lange heraus und kenne wie gesagt auch nur diese Eine Sendung von ihm ;)
    Aber mal eine gewagte These:


    Es sind ganz häufig auch ähnliche Probleme. Ich habe den Ärztelauf ja letztes Jahr auch durch, wobei er glücklicherweise nicht allzu lange war. Dabei habe ich mich während der Behandlungen auch recht ausgiebig mit der Physiotherapeutin unterhalten und deren Aussage war ebenfalls, dass die Probleme meistens relativ ähnlich sind. Zumindest in den unterschiedlichen "Ecken" aus denen die Hunde kommen.
    laut ihrer Aussage sind Minimum 90% ihrer "Patienten" einfach schonmal zu fett. Ein weiterer sehr großer Anteil hat Blockaden in der Wirbelsäule und (Oder aufgrund dessen) Verspannungen, ungleichmäßige Bemuskelung, schiefe Haltung.
    Meine eigene Hündin hat im übrigen zwar nicht zu den übergewichtigen gezählt, aber hatte auch einen sehr verspannten Muskel auf einer Halsseite (wobei das nun wohl von der Verletzung herrührte) , wodurch sie leicht schief war. Ich behaupte mal, dass ich schon relativ fit bin was solche Geschichten angeht, trotzdem habe ich das in dem ganzen Stress nicht gesehen. Dafür das sie augenblicklich deutlich freier in ihrer Bewegung war nach der Behandlung.

  • Ich habe kein Problem mit seiner Art.
    Und ich finde auch, dass er teilweise durchaus Recht hat mit seinen Äußerungen (zu dickes Pferd, zu schwerer Reiter auf zu kleinem Pferd, falscher Sattel usw usw)


    Aber irgendwie kann es doch nicht sein, dass er exakt das gleiche Schema bei jedem Tier fährt. Egal was eigentlich die Problematik ist, sein 'einrenken' sieht immer gleich aus.


    Und bezüglich 'Knochenbrecherei' habe ich halt schon sehr unschöne Dinge gehört.


    Ich würde den auch nicht an meine Tiere lassen, weder an meinen Hund noch an mein Pferd.

  • Für mich ist das irgendwie ein Beruf den kein Mensch braucht. Jedenfalls waren weder ich noch eins meiner Haustiere je in einer Lage wo man bei uns irgendwas hätte einrenken müssen.


    Aber vielleicht ist das bei Pferden anders, damit kenne ich mich nicht aus. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die meisten Pferde die Hanken behandelt schlicht aufgrund von Bewegungsmangel orthopädische Probleme haben.


    Das sagt Tamme Hanken ja auch immer wieder, wobei es mich wundert, dass er selbst ja anscheinend auch zu den Menschen gehört, die an starkem Bewegungsmangel leiden... Da müsste es doch bei ihm auch so einiges einzurenken geben..



    Was mich aber sehr abschrecken würde ist, dass der Mann anscheinend oft "blind" irgendwas einrenkt ohne sich vorher Röntgenbilder anzuschauen.


    Für mich käme er daher nur in Frage, wenn die klassische Tiermedizin nicht weiter käme.

  • Ich habe den Eindruck, daß es wirklich häufig recht ähnliche Krankheitsbilder gibt, die mit seinen Methoden verbesserbar sind. Und er hat sicherlich einen enorm großen Erfahrungsschatz. Allerdings glaube ich nicht, daß dieser "Allgemeinmedizineranspruch", der quasi für alles nur durch Angucken und Abtasten eine Hauruck-Lösung findet, gerechtfertigt ist. Diese Entwicklung kam mit seinem großen Medienerfolg, denke ich. Er übernimmt sich zunehmend, und das wird das Pendel irgendwann in Ablehnung umschlagen lassen.


    Ich kann aber nachvollziehen, daß verzweifelte Tierbesitzer nach TA-Odyssee nur zu gern glauben möchten, ein bodenständiger "Knochenbrecher" könnte ihnen helfen, wo die Schulmedizin versagte.

  • Es gibt auch durchaus eine ganze Reihe von empfehlenswerten Osteopathen, Physiotherapeuten und Chiropraktikern - die sind zwar nicht im Fernsehen, machen aber trotzdem gute Arbeit ... aber wer sich halt lieber terminlos bei einem Sammeltermin 6 Stunden Wartezeit, eine kurze Blickdiagnose und eine ruppige Standardbehandlung antun will, um dann einige Euronen ärmer wieder nach Hause zu fahren, den soll man nicht aufhalten.

  • Zitat

    Es gibt auch durchaus eine ganze Reihe von empfehlenswerten Osteopathen, Physiotherapeuten und Chiropraktikern - die sind zwar nicht im Fernsehen, machen aber trotzdem gute Arbeit ... aber wer sich halt lieber terminlos bei einem Sammeltermin 6 Stunden Wartezeit, eine kurze Blickdiagnose und eine ruppige Standardbehandlung antun will, um dann einige Euronen ärmer wieder nach Hause zu fahren, den soll man nicht aufhalten.


    :gut: :gut: :gut:


    wir hatten durchaus schon Osteopathen und Alternativmediziner am Stall deren Arbeit nen solideren Eindruck gemacht hat.
    Eine dieser Personen wäre meine Wahl, wenn die Schulmedizin nicht weiter käme, bzw würde ich auch frühzeitig umschwenken, vlt sogar zweigleisig fahren, kommt aufs Problem an

  • Huhu,


    wir hatten den guten Mann einmal an einer RB. Die Stute war danach ataktisch wodurch sie sich oft an den Beinen verletzte, dadurch Phlegmone hatte, durch die Schonhaltung Sehnen dick. Das war ein teurer Spaß und daher ist der gute Mann bei mir unten durch :hust:

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