Bellen & Knurren bei Menschen - Unsicherheit?!

  • Zwischenbericht:


    5 Tage Zeigen und Benennen - 1 Zwischenfall, allerdings mit einem Mann auf engem Raum (Zoogeschäft) der trotz Bitte von mir gestikulierend, starrend und lockend Frontal auf uns zu kam. Da hätte ich eher ausweichen sollen... :-/ immer schön, wenn das Training gut läuft und einem das dann fremde Klugscheisser erschweren.


    Ansonsten klappt's gut. Madame ist beim Gassi gehen auch allgemein viel aufmerksamer, schaut viel öfter nach mir und ist besser ansprechbar. Ihr paranoides stehenbleiben und umguggen, besonders im dunkeln, wird deutlich weniger.


    Das einzige Problem: ich habe das Gefühl, sie guggt jetzt noch intensiver und häufiger nach den Leuten (um das Lob zu bekommen??)



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  • Ja, das war bei uns anfangs auch so. Soll ja auch so sein :)
    Hauptsache sie steigert sich nicht rein und es wird für sie zu einem kleinen positiven Spiel.
    Irgendwann habe ich auch aufgehört zu benennen weil er sich kaum noch für Menschen interessiert hat.

  • Mit den Fußgängern wird's immer besser.
    Aber mit Besuchern leider gar nicht.
    Ich bringe sie ruhig in ihre Box und gebe ihr was zu kauen (stressabbau und positive Verknüpfung) aber das klappt so gaaaaar nicht. Sie tobt in ihrer Box, bellt, knurrt, klingt wirklich unfreundlich. Abbrechen lässt sie sich dabei nicht. Rauslassen traue ich mich nicht so recht... :(


    Ich glaube ich werde wirklich mal die Trainerin kontaktieren... Solang ich unsicher bin, wird Shiras Unsicherheit sicher nicht besser.


    Echt blöd da ausgerechnet in der letzten und diesen Woche Besichtigungen in unserer Wohnung sind und ich immer aus der Wohnung "flüchte" und mit ihr Gassi gehe, um Vermieterin und Interessenten nicht zu verprellen... Organisation, aber keine Lösung.



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  • salli...hier schliess ich mich mal an... :/


    grissini zeigt ähnliches wie shira.
    anfangs hat er jogger aus dem jagdreflex raus gejaggt, dass haben wir aber schnell mit Z&B in den griff bekommen.
    wenn uns fussgänger entgegen kommen, geht er im fuss vorbei und beachtet vielleicht 1von10 - also die anderen 9 könnten ihn auch anschauen.
    ABER...wenn mich jemand anspricht...dann isses vorbei :verzweifelt:
    heute morgen wollte er nach einer frau schnappen, die sicher 10m von uns entfernt stand.
    sie hat sich mit mir unterhalten und von ihrem hund erzählt und hat zum glück die attacke von grissini recht entspannt weggesteckt.


    wie kann man "sicherheit geben" besser üben, wenn er gar nicht bei jedem menschen reagiert???


    ps: ich muss gestehen...ich bin etwas beruhigt, dass es doch noch mehr hunde gibt, die es nicht so toll finden von menschen angestarrt zu werden :ops:

  • Bei Fußgängern ist bei uns jetzt mit Clickern zu 99% alles ok - der 100te ist dann mal wieder jemand im Dunkeln oder so ein Extrem-Hunde-Anstarrer. Aber immerhin bekomm ich langsam ein Gefühl dafür, wer OK und wer irgendwie gruselig ist und kann dann entsprechend eingreifen. Einen kleinen Bogen laufen wirkt meist schon Wunder.
    Ansonsten schaut sie meist direkt zu mir, wenn uns jemand frontal entgegen kommt, lässt sich auf die abgewandte Seite lenken und vorbeiführen. Variabel gibts verbale oder Leckerchen-Belohnung.


    Zum Thema mit Besuch war am Montag unsere Trainerin auf Hausbesuch hier und hat sich das als 'Opfer' gleich mal live angeschaut. Ganz eindeutige Diagnose: Sie ist extrem unsicher bis ängstlich, beschwichtigt Extrem und kontrolliert Besucher, weil sie ihnen nicht traut sobald sie sich bewegen.
    (Immerhin hat sie mich etwas beruhigt, dass wir wohl nicht -hauptsächlich- Schuld sind daran. Sie meinte, es kann auch gut durchs Erwachsenwerden kommen, dass die Neugier vom Junghund eben verloren geht und das Misstrauen sich gefestigt hat. Auch mal echt schön zu hören, dass man anscheinend doch nicht so unfähig ist, wie man sichs mit so nem Problem gern einredet... :-/


    Bei unserer Trainerin hat man ihr Verhalten ganz klar beobachten können:
    Tür geht auf, Shira bellt, brummt, Schwanz leicht eingeklemmt und beschwichtigendes Wedeln.
    Bewegung innerhalb der Wohnung: Brummen/knurren, hinterher latschen.
    Trainerin sitzt und trinkt entspannt Kaffee, Shira geht hin und beschnüffelt sie neugierig.
    Trainerin kniet sich hin, schaut sie nicht an...Shira wedelt fröhlich und will gestreichelt werden und durchsucht mutig ihre Taschen nach Futter.
    Sie steht auf - Shira brummt wieder.


    :muede:


    Unser Trainingsplan, grob umrissen:
    1. Sie darf nicht direkt zu Besuch hin sondern bleibt beim reinkommen in Sichtweite aber an der Leine.
    2. Sie wird nicht betüddelt, aber darf und soll absolut Schutz von uns bekommen, wenn sie diesen wünscht. Also zu uns und weg von den Leuten holen.
    3. Sitzende Fremde sind ok - da darf sie auch Kontakt aufnehmen, soll bis dahin vom Besuch ignoriert werden (...ich glaube, das wird das härteste Stück arbeit, die Leute DAZU zu bekommen!)
    4. Sobald die Leute sich bewegen und sie wieder Anzeichen von Angst und Kontrollieren zeigt: Jedes ruhige Verhalten clickern und Futterbelohnung so weit weg von den Leuten geben, wie möglich. Am besten wegwerfen: Bewegung + Distanz aufbauen.
    5. Ihr zwischendurch Aufgaben geben. Tricksen, Apportieren, irgendwas, was sie gut kann und entspannt. Hauptsache, ihr wird der Job "Besuch kontrollieren" abgenommen.
    (6. -In Klammern weil wir das auch allgemein machen und nicht nur für Besuch/Menschenkontakt-: Konditionierte Entspannung mit Lavendelöl.)


    Kurz: Sicherheit und Distanz.

  • Ach ja. Wenn uns auf der Straße jemand anspricht, versuche ich sie möglichst entspannt ins Sitz zu bitten und stelle mich so ein bisschen schräg vor sie. So dass sie guggen und brummeln aber nicht bellend vorspringen kann, Während ich mich unterhalte stecke ich ihr fürs ruhig werden/ruhig bleiben ein paar Leckerchen zu und ignoriere sie ansonsten total.. "Einfach" ruhig bleiben.


    Klar klappt das nicht immer, aber doch jedes mal besser,


    Bsp vorgestern: wir steigen im Hof aus dem Auto, aus der Haustür kommt uns der Nachbarsjunge entgegen, der wohl irgendwas suchte. Vorsichtshalber habe ich Shira zu mir genommen und schnell das anguggen und nicht-bellen geclickert.
    Er hat mich dann auch aus einigen Metern Entfernung angesprochen, Shira hat 2x Leise gewufft und dann wars gut bis wir fertig waren mit reden.



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  • ich erkenne unsere junge hündin zu 100% wieder. draussen ist es nun ok, da knurrt und bellt sie keine fussgänger mehr an. drinnen ist es auch schon viel besser, sie machts aber immer noch.


    unser besuch ignoriert den hund komplett. nach ca. 10 minuten ist dann ruhe, bis sich der besuch bewegt (wie hier beschrieben, wenn der besuch dasitzt ists ok, bei bewegung wird sie wieder sehr unsicher und versucht zu kontrollieren).
    wir haben immer mit dem spontanen "schau" gearbeitet. also ohne kommando. sicherer abstand halten zum besuch, wenn dieser aufstehen will muss der hund ins sitz. danach läuft der besuch rum. sofort grosses lob beim abwenden und mich anschauen.


    wir tun das manchmal ganze wochenende lang. natürlich immer in kurzen einheiten. hat sich schon viel gebessert.


    also unser ansatz: beschnüffeln beim sitzen ok und erwünscht. bei bewegung: distanz, sicherheit. zudem alternative handlung: herrchen spontan angucken.


    wir haben schon festgestellt dass sie nun, insofern sich der besuch langsam bewegt, beherrschen kann. sobald aber jemand ein wenig schneller rumgeht steigt sie wieder.

  • ohjaa...die gedanken "oh man, ich habs aber mächtig verbockt" kennen wir auch zu gut :muede:


    wenn wir besuch bekommen, muss grissini auf seinem platz bleiben.
    mittlerweile rennt er schon in sein körbchen, wenn es an der tür klingelt.
    je nach dem wer kommt, will er auch schon mal aufstehen, lässt sich aber immer wieder zurück schicken.
    wenn dann ruhe ist, darf er dem besuch hallo sagen, sich streicheln lassen und dann ists gut.


    sind wir unterwegs, klappt es mit dem vorbei laufen ähnlich gut wie bei euch. also von 100 ist einer vielleicht merkwürdig.
    nur eben das ansprechen. da müssen wir ihm jetzt versuchen die anwesenheit von menschen schön zu füttern =)
    wenn er nur wuffen würde, wäre ich ja schon happy...mein luusbub hechtet nach vorn und zielt auf armhöhe :/

  • Laura, das klingt alles top, danke für deinen Bericht! Habt ihr da auch nochmal über das Thema Alleine bleiben gesprochen?


    Lajosz und Grissini: Ich würde an eurer Stelle eingeweihte Menschen suchen, die das systematisch mit euch trainieren - euch also zunächst aus einer Distanz ansprechen, die für den Hund noch aushaltbar ist und dann den Abstand langsam verringern.
    Also Z&B nochmal von vorne, nur dieses Mal mit ansprechen als zusätzlicher Komponente! :D


    Liebe Grüße,
    Anni

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