Mit Hundeerziehung überfordert

  • Erst einmal tief durchatmen und fühl dich gedrückt. Jetzt heißt es einen kühlen Kopf zu bewahren.


    Wir haben gleiches auch schon durch und ich weiß, wie beschissen sich das alles anfühlt.


    Du schreibst, dass du dich von deinem Hund nicht trennen magst. Daraus schließe ich, dass du deine Fellnase, trotz aller Sorgen und Probleme, über alles liebst.


    Wenn du dich auch weiterhin mit den Baustellen deines Hundes befassen möchtest, dann lohnt sich auch das kämpfen.


    Wende dich an eine Pflegestelle/Nothilfestation oder notfalls an das Tierheim. Schilder dein Problem und versuch für eine gewisse Zeit ein betreutes Plätzchen für deine Hündin zu finden (sei es auch nur stundenweise). Wichtig ist einfach, dass der Hund jetzt erst einmal aus der Schußlinie kommt. Die Maus ist nicht dumm, sie merkt schon, dass sie der Auslöser für all den Stress ist. Ist das geschafft, mach dich gezielt auf die Suche nach einem neuen zu Hause.


    Optimal wäre ein Wohnung in einem Haus, wo auch schon andere Hundehalter wohnen. Man stößt einfach auf mehr Verständnis. Sei ehrlich bei allen Gesprächen, sag immer sofort, dass der Hund Baustellen hat, die man aber in den Griff kriegen kann (kann man tatsächlich in den Griff kriegen).


    Wir hatten damals das Glück, dass wir für 3 Monate in einem Ferienhaus wohnen durften. Es verschaffte uns einerseits die nötige Zeit nach etwas geeignetem zu suchen und gleichzeitig gezielt mit dem Hund zu arbeiten. Zudem kam unsere Hündin auch endlich mal zur Ruhe und es war da erst überhaupt ein gezieltes Arbeiten möglich. Ferienhaus wäre also auch noch eine Möglichkeit.


    Was auch noch eine Möglichkeit wäre, was bei uns aber am nötigen Kleingeld scheiterte, wäre eine eigene Immobilie käuflich zu erwerben. Ein kleines Häuschen nur für euch... und ihr währt das Problem mit den leidigen Nachbarn und Vermietern für immer und ewig los.


    Wichtig ist...nicht aufgeben. Und dann...wenn alles irgendwie so geschafft ist... dann geht ihr die Baustellen an. Ich würde ganz bei Null anfangen, als würdest du da erst deine Hündin bekommen. Studiere sie, beobachte sie, was macht ihr Freude, was macht ihr Spaß? Welches Leckerli ist das Beste? Für welches Leckerli würde deine Knutschkugel alles stehen und liegen lassen?


    Über das, was ihr Freude macht, bau das Spielen auf. Spiel mit ihr, tobe mit ihr, begib dich auf ihr Niveau herunter, kriech auf den Boden herum, lass dich von ihr über den Haufen rennen... aus dem Spiel heraus kann man den Part "Teamarbeit" aufbauen. Apportieren oder Suchspiele bieten sich dafür an. Der Hund wird beginnen sich an dir zu orientieren. Er wird dich aufmerksam im Auge behalten. Aus dem Spiel und der Teamarbeit läßt sich dann der Part "Führung" aufbauen. Nicht der Hund soll dich führen, sondern der Hund soll von dir geführt werden. Du zeigst an, wo der "Hase" entlang zu laufen hat.


    Du wirst der Chef, der Oberhund, der Rudelführer. Du bist das Alpha und das Omega, der Gott/die Göttin für deinen Hund... Klingt und liest sich wie aus einem Märchen; ich würds nicht schreiben, wenn ich das bei meiner "Trümmerlotte" nicht auch so hinbekommen hätte. Du musst dir nur über eines klar werden... es kostet dich Zeit...viel Zeit.


  • Mia,
    du hast jetzt von vielen hier ganz liebe und verständnisvolle Worte bekommen. Ich möchte dich auch nicht verschrecken, aber bist du wirklich sicher, dass du der geeignete Mensch für diesen Hund bist?


    Für mich klingt das zwar nach einem unsicheren Hund, aber umso SICHERER sollte der Mensch sein, der mit ihm umgeht. Kannst du das von dir behaupten? Ich habe da meine Zweifel (nur Bauchgefühl aus dem, was du schreibst). Was ich damit sagen will?


    Du bräuchtest eigentlich einen Trainer, der es schafft, das Verhalten des Hundes und deins genau zu analysieren. Und du müsstest in der Lage sein, dein eigenes Verhalten dem Tier gegenüber, vll. auch deine Einstellung und dein Verhalten konsequent zu ändern (zu viel "Mitleid" ist eher schädlich. Wohlverstanden, das meint natürlich nicht als Gegenentwurf irgendwelche Formen von Gewalt, sondern einen ruhigen und selbstbewussten Umgang mit dem Hund.). Nicht der Hund braucht das Training, sondern du. Und das geht nicht übers Internet, weil man deine Körpersprache nicht sieht. Und das ist halt das wichtigste im Umgang :)
    Ich möchte dir wirklich nicht zu nahe treten, aber:
    Wenn du dir keinen Trainer leisten kannst, könnte es vll. DOCH die beste Lösung sein, dass du über eine Abgabe/Vermittlung des Tieres nachdenkst?
    (Kann ja auch nicht sein, dass du dich aus falsch verstandener Tierliebe ins eigene Unglück stürzt und deine Wohnung verlierst.)

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