Der Mehrhundehalter- Laberthread.

  • Zitat

    Kurz: Wie gut muss Nr.1 erzogen sein, damit man überhaupt über Nr.2 nachdenken darf?


    Das ist ja immer relativ und für jeden anders, pauschal kann man das nicht beantworten.


    Mein Ersthund war soweit fertig und hatte keine nennenswerten Baustellen. Der Zuwachs hat dafür mit seinen Macken genug Nerven für Beide gekostet. Ich wollte zwar Arbeit, aber was der so nach und nach ausgepackt hat, das war dann doch nicht abzusehen |) Wäre Nummer 2 zuerst hier gewesen, hätte ich mir vermutlich keinen weiteren Hund geholt - oder zumindest erst sehr spät.


  • Als ich meinen Zweithund holte, gab es beim Ersthund keinerlei Baustelle. Er war ein Yorkie, der Gassi gehen abgrundtief hasste und lieber den ganzen Tag durch den Garten lief, 20min. an einem Grasbüschel schnuppern, 3m weiter und wieder 20min. an nem Grasbüschel schnuppern.


    Vom Zweithund zum Dritthund gab es beim Zweithund noch die Baustelle "sicheres Abrufen". Abrufen ging, aber war nicht 100%
    Der Zeitpunkt (Lebenslage, finanziell) war eigentlich auch sehr ungünstig für einen Dritthund. Hätte ich "die Wahl" gehabt, hätte ich noch gewartet. Da die Welpen aber nunmal zu dem Zeitpunkt auf die Welt kamen, habe ich einen genommen und irgendwie alles hingedeichselt. (Meine Schwester ihre Hündin war vom Tierschutzverein und angeblich kastriert. Dies erwies sich als gelogen, Hündin wurde trächtig. Alle hofften, dass wenigstens nur einer, oder zwei, die wären problemlos in der Familie untergebracht worden. Leider wurden es 7. Meine Schwester hatte furchtbare Angst um die Welpen und wollte wissen, dass sie ein schönes Leben haben, so haben 2 Leute einen Zweithund genommen, die eigentlich noch keinen Zweithund haben wollten und ich einen Dritthund, wobei ich noch warten wollte. Heute sind aber alle glücklich darüber. ;) )
    Baustellen wurden dann nach und nach abgearbeitet, bis beim Dritthund die Baustelle "Leinenpöbelei" übrig blieb. Das Problem tritt aber auch heute noch öfters auf. Kommt auf den Hund an, dem wir begegnen. Weiss aber nicht, was das der ausschlaggebende Grund dann ist.
    Vierthund kam dann eher überraschend. Ich hatte mit einem Tierschutzverein gesprochen und ihnen gesagt, dass wenn sie mal einen Notfall haben, das ein kleines Weibchen betrifft, nehm ich sie. Hatte das schon vergessen, als plötzlich ein Anruf kam. Und so kam Nuca ein paar Wochen später. Sie war bissig, man konnte sie nicht anfassen, anleinen, oder sonstirgendwas.


    Schlimmer wurde ab da Filou seine Leinenpöbelei. Es wurde wirklich extrem. Da es hierbei plötzlich nicht mehr darum ging, dass er unbedingt hin will, sondern dass der andere Hund nicht mal an einen der anderen Hunde durfte. Wir trafen z.B. sehr oft einen Mann mit einem Dackel und eine Frau mit 3 Maltesern. Hier mussten die Großen an die Leine, die kleine durfte frei bleiben. Und vorher gab es bei diesen Hunden kein Theater von seitens Filou. Plötzlich aber flippte er völlig aus.
    Auch das Abrufen wurde kurzzeitig ein Problem. Durch die Gruppendynamik. Einer fängt an, alle hören plötzlich nicht mehr. Einzel-Übungen waren sinnlos, da das sichere Abrufen mit dem Hund einzeln immer hervorragend funktionierte. So musste ich in der Gruppe üben, was nervlich doch manchmal etwas zehrend ist.


    Ich denke, ein Erziehungsdefizit wäre, jegliche Art von irgendeiner Aggression. Ob es nun Futter ist, mit anderen Hunden, um Spielzeug, oder dergeleichen. Das wäre für mich definitiv ein Defizit, das erst zu bewältigen wäre. Zudem die finanzielle Situation. Falls sich jetzt jemand fragen sollte, warum ich dann einen Hund geholt hab, obwohl meiner eine "Leinen-Agression" hat, möchte ich nur kurz sagen, dass ich diese (persönliche Ansicht) nicht als Aggression ansehe. Leine ich Filou ab, mitten in einem dieser Hochspring-Bell-Aktionen, geht er zu dem betreffenden Hund, schnuppert 10 Sekunden und geht dann weiter.

  • @ Mondwoelfin einen Mehrhundehalterkurs??? Wo kann man sowas machen? Klingt irgendwie cool


    Also ich würde nicht von Baustellen reden. Der Basset muss in manchen Gegenden an der Leine bleiben oder mal abgeholt werden weil er so hoch konzentriert ist. Immerhin habe ich ihn soweit, dass er nicht mehr abhanden kommt (seit ich ihn habe ist das zwei Mal passiert). Wenn ich wandern gehe läuft er die meiste Zeit mit, wenn er nur noch zurück bleibt kommt er an die Flexi und läuft dann wieder brav mit. Aber es ist einfach kein Problem mehr an dem ich arbeite, wir haben da schon so viel erreicht und so wie es jetzt ist bin ich zufrieden. So gesehen war der Terrier kein Problem und an dessen Problemen arbeiten wir jetzt ;)
    Zu Milka hätte ich mir seit sie 6 Monate alt ist einen weiteren holen können. Sie ist halt einfach ein Traum.


  • JAAA unser erster Hund hatte und hat nach wie vor einige Baustellen. ICh muss sagen, ich habe ein halbes Jahr etwa bevor der 2. Hund einzog intensiv trainiert und einiges gut hinbekommen. Aber unser Erster ist ja ein Dackel -Pinscher-Shitzu mix --- böse Mischung als Ersthund. Wir haben viele Fehler gemacht und alles lässt sich auch nicht mehr ausbügeln. Ein bisschen hatte ich Angst, dass unser 2. viel übernehmen würde, hat sie aber GsD nicht.


    Im Gegenteil unsere 2. hört wirklich super gut, die 1. macht gerade wieder etwas mehr Zicken. Wenn Hund 1. z.B. nicht kommt auf unser rufen, kann es sein, dass Hund 2 sie eher noch her treibt.


    Vorallem beim Bellen hatte ich bedenken, unsere 1. ist manchmal ein kleiner Kläffer :D d.h. wenn jemand vorbeigeht etc wird gekläfft. Unsere 2. bellt 2 oder 3 mal und hört aber fast sofort auf, vorallem wenn man dann noch was sagt.


    Es geht also auch anders. Ich geh auch immer wieder mit Nr. 2 mal allein spazieren und trainiere da intensiv. Aber meist gehen wir alle zusammen. LG

  • Also bei Lucky waren einige Baustellen noch da, aber der Gehorsam stand. Sprich, wenn ich auf nem Spaziergang mal meine Schuhe zugebunden habe, konnte ich mich drauf verlassen, dass der Hund währenddessen nicht stiften geht. Er war abrufbar außer bei Wild, er pöbelte an der Leine und eben sein Stress mit allem.
    Er fühlt sich übrigens mit Zweithund deutlich sicherer als ohne.

  • Najaaa, also problemfrei war und ist mein Ersthund auf gar keinen Fall, aber er ist gut zu managen und das reicht für mich. Er muss nicht (mehr) auf Krampf irgendwelche Dinge lernen, die er nicht mag oder kann.


    Das allerdings für mich wichtigste Kriterium allgemein in der Hundehaltung und auch was nen Zweithund betrifft: Hund muss abrufbar sein. Wäre dem nicht so gewesen, nee, dann hätte ich mir das nicht angetan. Ich bin Leinenphobiker ^^

  • Als Leoni kam war Shira in der schönsten Pubertät und absolut zum kotzen :hust:
    Aber da sie bei mir lebt und Leoni bei meinen Eltern, war das nicht so ausschlaggebend. Wichtig war nur, dass die beiden miteinander klar kommen, in der Wohnung sowie beim Gassigehen.
    Auf Leoni muss man ja sowieso nicht wirklich achten bzw. Meine Schwester hat keine hohen Ansprüche und die 3 Kommandos, die der Swiffer beherrscht, kannte sie schon von den Vorbesitzern.


    Bei uns kam also quasi ein fertiger Hund zu einem katastrophalen :hust:


    Für den eigenen Zweithund Fest zu Shira sehe ich das anders. Dafür ist Shira einfach noch nicht zuverlässig genug in einigen Bereichen.

  • Zitat


    Kurz: Wie gut muss Nr.1 erzogen sein, damit man überhaupt über Nr.2 nachdenken darf?


    je nachdem, wie viel du selbst erwartest.
    Mir war bei Emmy wichtig, das ich nicht mehr draussen aufpassen muss, wie ein Luchs, damit Madame nicht jagen geht. Sondern mich auch voll und ganz dem anderen Hund widmen kann.


    Baustellen haben sie für andere whs. genug. Für mich sind die Damen so wie sie sind, perfekt. ;)

  • Ich fand die Antwort von MondWölfin gerade ganz interessant, meine Ansprüche in punkto "perfekt" sind irgendwie mit 2 Hunden auch gesunken. Vielleicht weil die Hunde so verschieden sind und damit eh nie gleiche Ansprüche zu realisieren wären, bzw. die Baustellen so unterschiedlich sind und man damit die nicht-Baustellen des jeweils anderen so richtig zu schätzen lernt :lol: . Mit Lucy hab ich schon viel Richtung perfekter Kommando-Ausübung geübt, hatte da richtig Ehrgeiz. Das hat sich dann aber irgendwie mit Grisus Einzug komplett erledigt, Hauptsache alltagstauglich und abrufbar (und nicht-jagend). Je mehr potentielle Baustellen ich kenne unso mehr liegt mein Fokus einfach nur auf Begeisterungsfähigkeit, gerne mit mir "arbeiten", ansprechbar, umwelttauglich und das reicht mir.


    Lucy war mit 1,5 Jahren (eigentlich von Welpe an, ein paar Baustellen hab ich selbst gebastelt :hust: ) baustellenfrei. Ihre Ruhe und Umweltsicherheit haben Grisu sehr gut getan, zumal sie sich von seinen zahlreichen "Unsicherheitsphasen" nie hat anstecken lassen. Und ich konnte dabei auch von Lucy lernen, wie man Grisu Sicherheit vermittelt...


    Lucy ist schon ein Dickkopf und kann auf Fremdhunde gut verzichten, das war auch damals schon so, aber für Grisu als Ersthund war sie perfekt.


    Zu Grisu mit 1,5 Jahren hätte ich definitiv nicht freiwillig einen Zweiten dazu genommen. Nun ist er 6 Jahre alt und so langsam glaube ich daran, dass unser Zuwachs, der hoffentlich im Mai einzieht, mehr Positives als Negatives von ihm abschaut :D Er ist gar nicht mal extrem schwierig, aber ich dachte mir doch öfter in den letzten Jahren, gut, dass ich nicht 2 von der Sorte habe, die sich dann noch gegenseitig hochpushen (der Feind!! du bist unsicher? Der Feind!!)


    Also ich würd schon sehr schauen, was kann sich der Neuzugang im schlimmsten Fall (und vor allem sich gemeinsam hochschaukelnd!) abschauen.

  • Ich hatte irgendwie schon alles. Neuer Hund zu einem Hund der zum damaligen Zeitpunkt eine einzige Baustelle war, Hund zu fast fertigen Hunden, Hund zu fertigen Hunden, ...


    Es haengt mAn sehr stark von der Art der Baustelle und dem Hund ab. Waehrend ich ohne Probleme einen Welpen zum Baustellen-Pan packen konnte, waere das mit Welpe + Kalle weniger machbar.
    Pan war zwar nicht fertig erzogen vom Grundwesen her aber ein wirklich freundlicher netter Hund. Da war die Gefahr fuer Probleme im Alltag echt sehr gering.
    Haette ich nun einen Welpen zum unfertigen Kalle gepackt, haette es recht sicher Probleme gegeben. Einfach weil der nicht der freundliche nette Hund ist. Er ist auch nicht boese oder so, aber er hatte bis vor ca. 1 Monat eine Phase in der er Situationen neu bewertet und eingeordnet hat. Waere ich da durch einen Welpen abgelenkt gewesen, haette ich evtl. Signale uebersehen und wir haetten u.U. den Super-Gau gehabt.



    Ebenso ist meine Definition von 'perfekt' vom einzelnen Hund abhaengig.

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