Der Mehrhundehalter- Laberthread.
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Mäusezahn: Beziehst du deinen letzten Beitrag auf mich?
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Ich denke eher auf mich
Leine ab und Leine dran soll keinen Unterschied machen - das wär mir einfach zu wenig Freiheit für meine Hunde im Freilauf.
Das meinte ich mit "unter der Fuchtel"...Aber da gibts ja eh immer unterschiedliche Meinungen... mit Milla wär das nicht möglich - okay, vielleicht möglich, aber sie würde wirklich leiden. Trotzdem habe ich nicht dass Gefühl, dass wir nicht miteinander spazieren gehen
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Jetzt mal Tacheles: wer von euch kann seine Hunde auf 20, 25, 50 Metern zu 100% kontrollieren, wenn vor ihnen Rehe hochgehen und flüchten oder der hündische Erzfeind plötzlich vor ihnen steht?
Ich gestehe: ich könnte es nicht. Hätte ich keine Jäger, nur Tut-Nixe, dann wäre das sicherlich nicht schlimm und ich kann damit leben. Ich habe aber keine Lust darauf, dass meine Vier Wild hetzend durch den Wald brettern und wahrscheinlich sogar noch erfolgreich wären oder eine horrende Tierarztrechnung ins Haus flattert, weil der Erzfeind zusammen geflickt werden musste.
Hinzu kommt, ich wohne hier in wildreichen Gebiet, meine Runden gehen meist durch den Wald, dessen Wege mit vielen nicht einsehbaren Kurven, Gabelungen, Kreuzungen etc. versehen sind. Und ja, da sehe ich es dann nicht ein, ständig meine Hunde wieder ran rufen oder ins Warte rufen zu müssen, weil ich nicht sehen kann, was kommt.
Das nämlich sehe ich als "Einschnitt" für die Hunde an.Ich müsste hier im Wald alle 100 Meter meine Hunde ran rufen oder zum Warten bringen, sie in ihrem Tun stören und unterbrechen, weil ich nicht sehen kann, ob und was dahinten kommt oder kommen könnte. Das ist dann wohl eher weniger entspannend. Für die Hunde nicht, die nicht einfach laufen dürfen, wo sie ansonsten bei mir einfach mit weiter laufen könnten und auch für mich nicht, weil ich ständig darauf achten muss, wo gerade welcher Hund ist, ob wir uns einer Kreuzung nähern, ob einer der Jäger die Nase verdächtig in den Wind hält.
Weiterhin macht es doch noch einen "kleinen" Unterschied aus, ob ich zwei Hunde dabei habe oder, wie ich bis vor einiger Zeit, 5 Hunde. Joa, 3 Vorne, zwei hinten... oder alle 5 in 4 verschiedenen Richtungen unterwegs. Damit zwei Stunden unterwegs und die Konzentration ist für den Rest des Tages verbraucht. Brauche ich, ganz ehrlich, nicht jeden Tag.Jeder, der so mit seinen Hunden gehen kann, weil sie in egal welcher Entfernung, zu 100% kontrollierbar sind, weil sie eben weder jagen gehen, anderen Hunden Löcher machen, noch Passanten oder Jogger belästigen - Glückwunsch! Freut euch! Und das meine ich ganz ehrlich.
Ich habe aber keine Tut-Nixe. Meine Hunde spulen sich hoch, wenn sie unkontrolliert rennen, bekommen Stress. Nono kommt bei einem größeren Radius in Markierwahn, bekommt Durchfall und leidet unter Dauerstress. Ich könnte daher gehen und ihm das Markieren verbieten. Hätte aber nur den Effekt, dass er dadurch ebenfalls Stress hat, weil er einen Konflikt mit mir hat. Läuft er bei mir, markiert er nicht, hat keinen Stress und läuft einfach entspannt.
Mara kann man als depriviert bezeichnen, sie hat einfach ein enormes Problem mit Umweltreizen. Je näher sie bei mir ist, um so sicherer ist sie. Warum sollte ich das Erbsi dann also allein auf weiter Flur in diesem Stress laufen lassen? Sam, früher so im Jagdmodus, dass er schon bei einem raschelnden Blatt ausgelöst hat und bei jeder Bewegung am Horizont los gebrettert ist. Der konnte draußen kaum sein Geschäft erledigen, weil er dafür keinen Kopf hatte und ständig die Umgebung abscannte, auf der Suche nach dem nächsten Jagdobjekt. Schnüffeln und entspanntes Laufen kannte der überhaupt nicht. Sein "Problem" mit Menschen und Hunden lassen wir mal außen vor.Zum Teil habe ich diese Hunde so übernommen, dass sie von ihren Vorbesitzern "Gassi" so kannten: Dauerbespaßung oder Jagen gehen. Ergo hatte ich Hunde, die eine unglaubliche Erwartungshaltung hatten, wenn es raus ging, die entweder um mich rum hüpften, in der Erwartung, dass ich irgendwas mit ihnen mache oder eben auf und davon. Und genau das zu sehen, was das für einen Stress bei Hunden auslösen kann, das wünsche ich niemanden.
Sie können durchaus schnüffeln oder buddeln oder raufen:
Bei mir sieht der ideale Freilauf entsprechend dem Foto aus:
- Weil ich weiß, dass ich meine Hunde in weiterer Entfernung weder an Wild noch an Erzfeinden kontrollieren kann.
- Weil ich meine Hunde nicht alle 100 Meter unterbrechen und ran rufen möchte oder ins Warte oder Platz, weil wir an eine nicht einsehbare Stelle kommen.
- Weil ich meine Hunde nicht ins Sitz oder Bleib oder sonstwas schicken möchte, weil mir Passanten oder Radfahrer entgegen kommen oder uns Jogger oder oder oder von hinten überholen.
- Weil ich nicht ständig in Habacht-Stellung laufen möchte, ob was kommt, ob einer der Hunde Wildwitterung aufgenommen hat etc und nicht immer ein Auge auf sie haben muss.
- Weil ich möchte, dass meine Hunde MICH begleiten und ich nicht für sie der Pausenclown sein muss.
- Weil ich mit allen dahin kommen möchte, dass egal was passiert, sie bei mir bleiben und wir dann gemeinsam unseren Weg fortsetzen können.Und ja, da bin ich Egoist.
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Zitat
Jetzt mal Tacheles: wer von euch kann seine Hunde auf 20, 25, 50 Metern zu 100% kontrollieren, wenn vor ihnen Rehe hochgehen und flüchten oder der hündische Erzfeind plötzlich vor ihnen steht?
Hier, ich
Mäusezahn
Ich finde das genau richtig, wie du das handhabst
Ein Rudel Hunde zu führen, ist noch mal was anderes als zwei Hunde zu haben
Mit vier Hunden und damals die Familie mit 11 Hunden, in der ich eine Zeit verbringen durfte, wurde das nicht anders gemacht.
Ich finde, das brauchst du dich auch gar nicht zu rechtfertigen, obwohl ich es sehr interessant fand zu lesenWie viele laufen ja schon mit ausgestrecktem Arm hinter ihrem Hund her, um endlich die Leine zu lösen und sind dann erstmal für mind. 10 Min. abgeschrieben.
Ich kenne davon so einige.
Bei mir ist auch kein Unterschied ob Leine nun dran oder ab ist.
Im Gehorsam müssen sie bei beidem stehen.
Meine müssen erst absitzen, wenn ich die Leine löse, mich dann angucken und dürfen dann bei "Lauf" los gehen und die stürmen nicht los, sondern die heben ihre Hintern und gehen ganz gesittet weiter.
Mein Dackel bleibt auch dicht bei mir, orientiert sich immer wieder an mir, hält Kontakt.
Lediglich auf den Feldern entfernt er sich weiter, hat mich dabei aber immer Blick, schaltet dabei also nie auf "Automodus Mäusesuchen" sondern hält stetigen Kontakt, wodurch er sich diese Freiheit quasi erarbeitet hat.Mein Mädchen bekommt auch gerne mal ihre 5 Minuten und flitzt dann immer um uns rum, aber das ist auch ein Radius von max. 15 Metern.
Ansonsten ist sie auch immer in der Nähe, was ich so auch haben will, da sie sehr auf den Bewegungsreiz von Reh und Hase reagiert, allerdings abrufbar ist, aber bei 100 Metern Entfernung würde ich da auch nicht mehr meine Hand für ins Feuer legen.Ich bin z.B. aber auch nicht der Typ, der auf seine Hunde wartet, entweder sie verlieren nicht den Anschluss oder sie sind verloren.
Das haben die ganz schnell drauf, ebenso bei Weggabelungen oder so.
Ich rufe meine Hunde da nicht zurück, wenn sie falsch laufe, die haben darauf zu achten wo ich lang gehe.
Nach dem mein Mädchen nun auch zweimal "verloren" gegangen ist, hatte sie das auch ganz schnell drauf. -
Hier wird ja schnell polarisiert mit Aussagen wie "Ich habe keine Lust meinem Hund ständig mit Signalen vollzuquatschen" (freies Zitat) fühlt sich dann manch einer auf den Schlips getreten, der es einfach nur anders macht als der Schreiber, weil es vielleicht impliziert, dass das bei anderen so abliefe.
Naja, also zumindest ich muss nicht in einer Tour Signale runterpredigen, nur weil mein Hund vorausläuft. Oder nachtrottet. Aber ich fühle mich da dann auch nicht angesprochen. Also so erkläre ich mir das, warum die Leute auf sowas so reagieren. *sich selbst verwirrt*Ist völlig wertfrei gemeint, wollte nur ein bisschen versuchen zu vermitteln.
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Was meine Hündin gern macht ist rennen aus vollem Elan. Das kann sie nicht wenn sie sich ständig meinem Tempo anpassen müsste oder sich nur in meinem "Dunstkreis" bewegen darf. Von daher ist es für mich vollkommen okay wenn sich meine Hunde im Freilauf auch mal weiter von mir entfernen. Daher gibt es für meine Jägerin an von mir "verifizierten" Gebieten Freilauf und wenn ich mir unsicher bin, gibt es den halt nicht.
Mein Rüde jagt nicht. Dem sind irgendwelche Tiere im Feld egal. Der würde sehenden Auges an einem Reh vorbei laufen und sich nicht dafür interessieren und von Erzfeinden ist er abrufbar.
Ja, es passiert das sie durchstarten wenn ein Hund uns entgegen kommt. Also gilt auch hier: Soweit ich das Umfeld einsehen kann, ist es okay sich von mir zu entfernen. Im Freilaufthread (oder hier?) habe ich auch schon geschrieben, dass meine Hunde ihren Radius in der Regel selbst der Umgebung anpassen. Je uneinsichtiger das Gelände, umso näher bleiben sie bei mir.
Für meine Hündin wäre es kein Freilauf, wenn sie nicht wenigstens einmal eine bestimmte Strecke im vollen Lauf voll ausnutzen könnte.
Ich denke hier spielt auch eine Menge Individualität vom Halter und Hund und die Umgebung eine Rolle in wie weit sich Hund vom Menschen entfernen kann und darf.
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Ich finde es erstaunlich und auch interessant, WIE STARK hier einige/viele ihr verhalten und die Führung der Hunde analysieren, interpretieren, strukturieren, systematisieren.
Das ist wirklich Kein angriff sondern vielmehr reines Interesse von mir, ob das nicht einen enormen Aufwand an zeitlichen und geistigen Ressourcen frisst, alles so kleinteilig und genau und durchdacht zu machen und über jede Kleinigkeit nachzudenken und alles irgendwie einzuordnen
Fehlt nicht irgendwo ein bisschen das 'Alltägliche', das 'Hunde sein und sein lassen' und das 'abschalten und genießen' des Zusammenlebens insgesamt?
Kann natürlich auch einfach verfälscht sein. Lesen, denken und handeln sind ja drei sehr verschiedene Blickwinkel auf die selbe Sache.
Aber irgendwie wirkt mir das Thema zum Teil (genau wie viele andere Themen im Forum!) sehr verkopft und irgendwie verkrampft. :?Ich plane und denke und organisiere ja auch sehr viel, aber ALLES und das noch bei mehreren Hunden - das wäre für mich ein zusätzlicher anstrengender Job und keine angenehme Freizeitgestaltung, die die Hundehaltung nunmal für die meisten ist.
Dafür ist shira wahrscheinlich für "Forumsverhaltnisse" furchtbar erzogen und wir ziemlich chaotisch, aber zumindest im Alltag zeigt sich dass wir doch gut zurecht kommen und nur selten mit anderen Menschen und Tieren aneinander geraten. Aber es kommt vor, Geb ich zu ;-)Gesendet von meinem iPhone mit Tapatalk
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Julia, danke für deine Erklärung. Kann ich nachvollziehen, dass das einfach sinnvoll ist, gerade weil du eben nicht nur einen Hund dabei hast.
Meins isses trotzdem nicht. Ich glaube ich bin da eher so bei Laura/icephoenix- ich bin schon gerne mal so der "ooooch, des passt schon"-Hundehalter. Ja, hier ist nicht alles super strukturiert und akribisch durchgeplant, meine Hunde dürfen auch mal auf mir rumhüpfen, weil sie gerade in der Laune sind und auch draußen weit vor und weit zurück bleiben. Lumi macht das von sich aus allerdings deutlich weniger als Fény, der ist da schon gerne sehr selbstständig und das darf er meinetwegen auch sein.
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@ Zauberpony: Akribisch durchgeplant ist bei mir auch nix, wenn ich ehrlich bin. Ich bin halt mittlerweile in der Position, dass zumindest mit Nono und Hazel ein absolut entspannter, Leinenloser Spaziergang möglich ist. Wenn ich das "passt schon"- Prinzip bei Sam und Mara anwenden würde, hätte ich ziemlich schnell ein Problem und dazu mag ich die örtlichen Förster doch viel zu gern.
@ Antoni: Danke. Jup, es macht einfach einen Unterschied aus, wie viele Hunde man dabei hat und vor allem was für Kaliber.
Und ja, rennen dürfen sie:
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Es ging mir nicht ums "Schleifen lassen" und einfach machen lassen - dann tanzen einem die meisten der Viecher direkt auf der Nase rum. Sorry falls das den Eindruck erweckt hat, war keine Absicht
Es ging mir mehr um "systematisch/durchdacht bis ins kleinste" vs "bauchgefühl und einfach mal chaotisch sein" ist schwierig zu erklären und wohl eher Charaktersache des Halters. Ich bin halt auch in anderen Bereichen eher chaotisch, nur grob strukturiert und schau einfach, dass es sich zwischen Arbeit und Entspannung einpendelt.
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