Wie Hund "Nein" beibringen?

  • Hallo,


    Ich würde gerne meinem Hund Nein beibringen. Wie gehe ich dabei vor? Was muss ich beachten? Ich möchte gerne mit viel loben und wenig schimpfen arbeiten, weil er doch sehr empfindlich ist.
    Bis jetzt hab ich immer nein gesagt und dann gelobt, wenn er aufgehört hat, aber das hat oft auch nicht geklappt und dann habe ich nochmal lauter nein gesagt, woraufhin er aufhörte, aber ich glaube gerade, dass er das eher aus Unsicherheit als aus "oke-hab-verstanden" macht, weil er dann einen verunsicherten Eindruck macht und anfängt zu beschwichtigen.


    Ich würde jetzt das Kommando gerne nochmal komplett neu aufbauen, aber wie?
    Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.


    Liebe Grüße,
    Steffi

  • Hier steht irgendwo eine Anleitung im DF.




    Ich habe es so gemacht:
    Leckerchen in die Hand und dem Hund hingehalten.
    Dann ganz ruhig NEIN gesagt, ohne Betonung und ohne zu schimpfen.
    Natürlich hat der Hund versucht, das Leckerchen zu "klauen".
    Da habe ich einfach meine Hand zur Faust gemacht und abgewartet.


    Hat der Hund dann irgendwann aufgehört, habe ich das sofort bestätigt und mit der anderen Hand ein anderes Leckerchen gegeben.
    Dann das gleiche Spiel wieder von vorne.


    Irgendwann mußte ich keine Faust mehr machen.
    Der Hund ist nach dem NEIN nicht mehr ans Leckerchen gegangen.
    Das habe ich immer wieder bestätigt und mit einem anderen Leckerchen aus der anderen Hand gefüttert.


    Die Übung habe ich dann beendet, indem ich dem Hund erlaubt habe, das Leckerchen aus der Übungshand zu nehmen.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Oh da hab ich mich unklar ausgedrückt, dass tut mir leid.


    Nein soll bedeuten "hör auf"
    Also nein - nicht am Schuh knabbern oder nein - nicht in meine Hand beißen (macht er gerne als spielaufforderung)


    Sollte ich gleich ein neues Hörzeichen verwenden?

  • Ob Du nun ein NEIN, oder komplett was anderes verwendest, bleibt ja Dir selbst überlassen. ;)


    Bei mir heißt NEIN auch Hör mit dem auf, was du da gerade tust.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Ich hab zu diesem Zweck meinen Hunden kein spezielles Abbruchkommando konditioniert, sondern ich breche das Verhalten einfach durch Kommunikation/mein Verhalten ab.


    Bei einem Welpen/Junghund geht das am besten über Ablenken oder aus der Situation nehmen, weil sie sich bei Druck gerne hochschaukeln und überdrehen (oft sind sie eh grad in einer Welpenwahnsinnsphase wenn sie so was Sinnvolles machen wie Hände ankauen) :D


    Bei den Großen mach ich meist was Akkustisches, die Intensität variiert nach Situation. Das fängt beim Fingerschnippen an, geht über Namen mit ermahnender Stimme aussprechen bis hin zu einem gebrüllten "Gehts noch!"
    Reicht das alles nicht, breche ich das Verhalten körperlich ab bzw. verhindere es mechanisch. Das ist aber nur selten und dann nötig, wenn die Hunde schon richtig ausgezuckt sind, meist im aggressiven Kontext (Raufereien, Toben an der Leine). Da ist man dann eigentlich schon zu spät dran und selber schuld.


    Ein Abbruchsignal konditionieren funktioniert genau wie oben beschrieben - ich hab das aber nie als sehr vielversprechend empfunden, da es dann häufig nur im trainierten Futterkontext funktioniert und nicht, wenn sich der Hund gerade in die Schlammpfütze legen will.

  • Hallo,
    Danke für die Antworten!


    nein, im Sinne der Anleitung, also dass er das leckerchen nich nehmen darf, kann er super. Ich würde es gerne auf Unerwünschtes Verhalten erweitern. Also, dass er abbricht irgendwas anzukauen, wenn ich nein sage.
    Hab bemerkt, dass er bis jetzt mehr aus Schreck aufgehört hat, als weil ich ihm das Kommando beigebracht habe.


    Kann ich das nein so ausweiten, wie ich mir das vorstelle oder wird er das nicht verstehen? Wenn ich es machen kann, wie gehe ich vor?
    Oder soll ich es ganz neu aufbauen? Wenn ja, wie? Oder soll ich ihn lieber sitz o.Ä machen lassen, damit er aufhört?


    Bin ein bisschen ratlos und würde es gerne positiv aufbauen, weil er leicht zu verunsichern ist. Oft glaube ich auch, dass er Sachen ankaut um Aufmerksamkeit zu bekommen.


    Freue mich über jede Antwort!

  • Zitat


    Kann ich das nein so ausweiten, wie ich mir das vorstelle oder wird er das nicht verstehen? Wenn ich es machen kann, wie gehe ich vor?


    Hm,


    hier hatte es tatsächlich, nachdem das Wort verstanden wurde, auch bei anderen Dinge funktioniert.
    Zähnchen an der Hose. NEIN - und der Hund hatte aufgehört.


    Zitat


    Oder soll ich es ganz neu aufbauen? Wenn ja, wie? Oder soll ich ihn lieber sitz o.Ä machen lassen, damit er aufhört?


    Wie meinst Du das jetzt?
    Hund stellt was an, was er nicht soll.
    Und Du verlangst ein Sitz, anstatt ihm zu sagen NEIN.


    Und dann? :???:


    Zitat


    Bin ein bisschen ratlos und würde es gerne positiv aufbauen, weil er leicht zu verunsichern ist. Oft glaube ich auch, dass er Sachen ankaut um Aufmerksamkeit zu bekommen.


    Wenn Deine Vermutung hinhaut, dann könnte es sein, daß Dein Hund eine Art Handlungskette aufgebaut hat.
    Kommt schon mal vor.
    Dann lernt der Hund nicht nur eben das eine, was man ihm beibringen wollte, sondern auch gleich die Aktion davor mit. Denn er hat gemerkt, daß er viel schneller an die gewünschten Leckerchen bekommt, wenn er Dir quasi die Gelegenheit dazu gibt NEIN zu sagen.


    In Deinem Fall wäre es dann, aus Hundesicht: ich tu mal eben so, als ob ich den Teppich ankaue. Hach, jetzt sagt sie NEIN, jetzt müßte gleich mein Leckerchen kommen!
    Tada, funktioniert, also gehen wir jetzt man an die Schuhe ....


    Ich muß gestehen, daß es von mir dafür dann kein Leckerchen mehr gibt.


    Einige Dinge nicht tun dürfen, Frust aushalten, gehört allerdings zum Leben dazu.
    Das muß auch erst einmal gelernt werden.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • wichtig ist finde ich schon, dass du ihm eine Alternative bietest und nicht nur verbietest. Sonst bringt das ganze üben nix. Auch gabs bei uns für diese Übung noch nie Leckerli, sondern ausschließlich verbales Lob. Sonst hätten wir nämlich das gehabt, was SheltiePower da beschreibt. ;)


    Wir habens mit Körpersprache sehr gut aufgebaut. Beispiel: Hund schnuppert während dem spazieren an etwas, was ich nicht mag - Ich erstarre neben ihm, sag "Lass es" und sobald sie auch nur ein Kleinwenig zögert, gibts ein Alternativkommando (Sitz oder geh weiter oder was auch immer).


    Wenns um sowas geht wie Schuhe oder Möbel annagen, würde ich allerdings eher hingehen und dem Hund ne Alternative anbieten, statt groß zu schimpfen. Das Schimpfen machts für meine noch interessanter. Manchmal ist es besser man tut so, als würde einen das gar nicht interessieren ;)
    Meine klaut für ihr Leben gern Schuhe. Würde ich ihr die schimpfend wegnehmen, wäre sie gleich wieder unterwegs um das nächste Paar zu suchen. So nehme ich sie ihr kommentarlos ab und machs einfach sau uninteressant.

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