Auslastung eines Border Collies

  • Hallo an Alle!
    Ich bin neu hier im Forum und dies ist mein erstes Beitrag. Ich möchte mir gerne meinen ersten eigenen Hund nach Hause holen. Da ich jemand bin, der auf Nummer sicher geht und sich alles 1000 mal durchdenkt, mache ich mir auch jetzt sehr viele Gedanken. Ich war immer schon ein großer Tierliebhaber und hatte immer mit Hunden zu tun. Ich reite auch für mein Leben gerne und konnte mir vor zwei Jahren den großen Traum eines eigenen Pferdes erfüllen.
    Meine Traumrasse war immer schon der Border Collie - auch vor "Ein Schweinchen namens Babe" :D Ich habe mich aber bisher nie über diese Rasse dürber getraut, weil ich sehr gut weiß, wie anspruchsvoll diese Hunde sind. Ich bin Therapeutin und arbeite in einem Geriatriezentrum mit Schwerpunkt Demenz. Ich möchte meinen zukünftigen Hund gerne als Therapiehund ausbilden und in Zukunft Demenzkranke und andere geriatrische Patienten betreuen. Ich könnte den Hund jeden Tag mit in die Arbeit nehmen (ich arbeite jeden Tag 8h). Nach der Arbeit bin ich oft im Reitstall, da kann er natürlich mitkommen und frei herum laufen. Wenn er es als Reitbegleithund auch noch schafft, wäre das natürlich ein Traum. Ist aber eher "nebensächlich", als "Zweitjob" :D :D


    Jetzt treten gleich mehrere Fragen auf:
    1. Meint ihr, dass ein Border Collie als Therapiehund ausgelastet ist? Natürlich wäre er nicht nur Therapiehund, aber das sollte seine geistige Auslastung sein. Hundesport interessiert mich auch, 1mal pro Woche könnte ich mir das gut vorstellen. Lange Spaziergänge und Wanderungen (mein Freund und ich gehen sehr gerne wandern, wir wohnen gleich am Waldrand) sind selbstverständlich. Ich weiß, dass vorallem Retriever als Therapiehunde eingesetzt werden, aber auch immer wieder Borders.
    2. Mein Tagesablauf sieht so aus: Ich arbeite jeden Tag 8h, von 7:30 bis 15:30. Patienten betreute ich meist von 08:30 bis 11:30 und 13:00 bis 14:30, dazwischen ist Mittagspause. Wie gesagt, der Hund könnte jeden Tag mitkommen. Ich möchte ihn von klein auf an die Arbeit in einem Pflegeheim gewöhnen, möchte ihn am Anfang aber nicht überfordern. In den oben genannten Zeite sitze ich also nicht ruhig im Büro herum, sondern bin mit Patienten im ganzen Haus unterwegs. Wie macht man das am besten mit einem Welpen? Der kann ja nicht permanent mitlaufen, alleine lassen will ich ihn aber auch nicht. Die ersten zwei Wochen nach der Abholung würde ich mir Urlaub nehmen und zu Hause sein, aber danach müsste er mit in die Arbeit kommen. Könnt ihr mir ein paar Tipps geben?


    Danke für eure Hilfe :smile:

  • Ich kenne BC's die sehr zufrieden sind mit dem Assistenzhundesein und die auch als Reitbegleithund eingesetzt werden.
    Aber ich kenne nur eine Hündin die beides in Kombination macht, und zwar nur das.



    BC als Therapiehund kann gut hinhauen, je nach Linie.
    Reitbegleithund auch.
    Als ausreichende Auslastung würd ich das nicht sehen. Und 1x die Woche Hundesport im Sinne von geistiger Auslastung etc. ist vermutlich zu wenig.


    Nur körperlich würd ich einen BC nicht auslasten wollen (wie wandern und reiten), das baut Kondi auf, aber lastet nicht geistig aus.



    Es wäre sicher möglich, aber du müsstest seeehr genau schauen, wo du den Hund herholst und dich da wirklich mit Leuten zusammentun, die Erfahrungen damit haben. Und du müsstest ihn alternativ auslasten.

  • Ich schätze es kommt einfach auf den Hund an. Ich kenne Border die ich persönlich mir ohne Vieh nicht vorstellen kann. Andererseits kenne ich aber auch Border die von Welpe an sowas von lieb und ruhig und "unborderhaft" waren, dass man nicht glauben konnte was das eigentlich für ne Rasse war =)

  • Ich seh bei Border Collies weniger das Problem in der Auslastung, als in der Reizempfindlichkeit. Als Therapiehund prasseln jede Menge Reize auf ihn ein und damit kommt nicht jeder Border Collie klar!


    Als Reitbegleithund sollte man sich klar sein, dass man eventuell erstmal am Thema "Jagen" arbeiten muss bevor es an die ersten Ausritte gehen kann.



    aber Thema Auslastung:
    Ich kenne ein paar Border Collies, die "ganz normal" als Familienhunde leben, ohne spezielle Aufgabe. Ein paar gehen ins Agility (ich persönlich halte davon nicht so viel), aber den meisten reicht ein "normales" Programm ( einen Hauptspazierganz, ab und an ein bisschen Bespaßung durch Tricken, Dummy oder whatever). Diese Hunde sind oftmals viiiiel entspannter als die, die so und so viel Hundesport machen und täglich 3-4Stunden beschäftigt werden.

  • Danke erstmal für die schnellen Antworten!


    Wenn es ein Border wird, dann auf jeden Fall aus Showlinien. Es gibt einige Züchter, die über mehrere Generationen reine Showlinien züchten. Da gehen auch einige Therapiehunde hervor.


    Wandern und Reiten lastet geistig nicht aus, aber körperlich. Schließlich ist ein Border auch einfach ein Hund, der sich bewegen will.
    Das Thema Reitbegleithund ist sehr komplex und wird sicherlich von Anfang an in Angriff genommen. Dafür muss der Hund wirklich schon viel können. Das wird sich mit der Zeit zeigen, aber ich wollte es trotzdem erwähnen.


    Danke für die Links, werde mich gleich mal Durchklicken :smile:

  • Hunde aus Showlinien sind definitiv gemäßigter als Hunde aus Arbeitslinien.
    Da kann man sagen was man will. Die müssen nicht zwingend am Vieh sein.
    Aber das is eine Endlosdiskussion. Ich kenne mehrere Border Züchter und keiner hütet (regelmäßig).
    Einfach weil nicht jeder Schafe daheim hat oder wöchentlich ins Training fahren kann, gibts ja nicht an jeder Ecke.


    Ja Bewegung ist körperliche Auslastung.
    Wenn du aber hauptsächlich das machst, trainierst du dir nen Hochleistungssportler an, der stundenlang rennt aber den das irgendwann einfach nicht mehr müde macht!
    Du wirst den Hund so oder so geistig auslasten müssen, ob du das in Form von Obedience, Nasenarbeit, Tricks etc. machst ist deine Sache. Aber es muss schon recht komplex sein, Border lernen schnell.


    Und da sind wir schon beim nächsten "Problem". Die lernen schnell, noch schneller jeden Blödsinn.
    Sprich am Hof rumwuseln könnte problematisch werden, im jungen Alter.
    Jagend wurde schon angesproche, Hütehunde sind sehr empfänglich für Bewegungsreize - logischerweise.



    In der Therapiehundearbeit kommts mAn drauf an was du machen willst.
    Dieses Zwangsbeschmusen, bürsten whatever mag ich nicht.. Besuchshund sein, der da ist und bei Bedarf gestreichelt werden kann find ich da besser.
    Das kriegt vermutlich auch ein Border hin.


    Aber das sind komplett individuelle Dinge.
    Meinen DSH Rüden hättest vom Fleck weg für all das einsetzen könne. Obwohl das absolut keine DSH Norm ist.
    Insofern... hast du Rassealternativen?

  • Ich kenne ein paar Borders durch Freunde und die, die in meinem Agiverein sind.
    Okay, die werden da auch hochgepusht und mir kommen die immer arg gagga vor. Okay, ich steh aber auch daneben mit meinem Golden, der nicht versteht, warum man zB in einer Wartesituation bellen muss, wenn man eh wieder dran kommt. :D (Und ich hab schon nen Hibbel Golden, keine Schlaftablette!)


    Ich seh es wie die anderen auch, ich würde mir nicht um die Auslastung Gedanken machen, sondern um die Reizempfänglichkeit, und das kann bei ihnen leider ganz schnell nach hinten losgehen. Natürlich kannst du durch sorgfältige Züchterauswahl schonmal einiges leisten, aber ein gewisses Risiko bleibt trotzdem.


    Ich sehe bei dir übrigens nen Golden Retriever oder nen Flat. Meine Maus wäre bei dir wohl sehr glücklich, wenngleich sie etwas zu hibbelig für das Altersheim wäre, aber das wusste man bei ihr schon als Baby, dass sie so sein würde. Was hättest du denn gegen diese Hunde? Wahrscheinlich nichts, aber der Traum vom Border ist eben da, oder? Mh, ich an deiner Stelle würde mich mit vielen Border Besitzern und Züchtern treffen und unterhalten, und auch mal nach anderen Rassen schauen. Nicht umsonst sind meistens die gleichen oder ähnliche Rassen in diesem Bereich zu finden.

  • Ein zukünftiger Therapiehund muss gut gewählt werden, das ist mir klar. Die Elterntiere etc. sollten gut angeschaut werden. Ewiges Bürsten und Streicheln sollte sicherlich nicht die einzige Arbeit des Hundes sein. Suchspiele und verschiedenste Kunststücke wäre da schon eher angebracht. Das Streicheln und der Körperkontakt gehören aber auch sicherlich dazu.


    Für andere Rassevorschläge bin ich offen :smile: Ich hätte gerne einen mittelgroßen Hund, Haare nicht zu lange. Collies gefallen mir sehr gut, aber diese Haarpracht ist mir zu viel. Die kurzhaarige Variante ist nicht so meines. Und ja, der Traum eines Borders bleibt ;-)

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