Angstaggression - Bachblüten?

  • Hallo liebe Mitglieder,


    ich habe nun seit 2 Monaten eine Labrador Mischlingshündin. Sie ist 4 Jahre alt, wurde damals aus Polen billig eingekauft und in einen Stall mit vielen Hunden gesteckt. Sie wurde dann in eine Familie mitgenommen, anfangs hat sie sich wohl vor hunden versteckt, doch irgendwann angefangen zu bellen und sich aufzubrüsten. Nun habe ich sie. Ich habe bereits viel gelesen, Videos geschaut und letztendlich auch einen guten Trainer an meiner Seite.
    Zuhause ist sie sehr gehorsam, manchmal braucht sie ein wenig, aber sie weiß was ich von ihr möchte und führt meine befehle aus. Inzwischen sogar recht schnell. Wir sind gut am arbeiten. Anfangs bellte sie alles von innen an, was im hausflur war. Inzwischen lässt sie es bei mir Zuhause. Nur bei meiner Mutter, da läuft es nicht ganz so gut.
    Sie ist allgemein ein fürchterlich ängstlicher Hund. Alles macht ihr angst und sie ist nie entspannt. Jedes Geräusch hält sie vom Schnüffeln oder ihrer Geschäfte ab. Sie ist sehr misstrauisch gegenüber anderen menschen und besonders Männern. Doch wenn sie vertrauen gefasst hat, ist sie sehr liebevoll und bedüftig und immer gern da wo die Familie ist.
    Die Maus sich einfach furchtbar verhält bei direkter Hundebegegnung. Sie bellt fürchterlich, und geht direkt drauf los. Leider hat sie ne Menge Kraft :headbash:
    Die Methoden vom Trainer helfen ganz gut, aber ich habe das Gefühl, dass sie es nicht richtig lernt. Sie rastet zum Beispiel bei Hunden die weiter weg sind nicht mehr aus, da kriege ich sie gebändigt, ohne dass sie es schafft zu bellen oder zu brüsten. Aber die direkte Begegnung ist Katastrophal. Leider hat sie mich beim "Abticken" schon zwei mal erwischt. Nicht heftig zugebissen oder festgebissen, aber "gezwackt". Nun, inzwischen muss ich zugeben, dass ich ihr etwas misstraue und dem gerne aus dem Weg gehe einfach aus Angst vor ihr. Sie wirkt echt wie ne bestie. :schweig: :( :
    Habe bereits an Mauli gedacht, aber mein Trainer riet davon ab.
    Nun habe ich ein wenig gestöbert und bin auf die bereits bekannten Bachblüten gekommen. Was habt ihr für Erfahrungen? Meint ihr, das wäre eine gute Unterstützung zum Training?


    Sorry für den langen Text :gott: - dachte nur es wäre sinnvoll, möglichst viel von ihr zu schilden um das besser erläutern zu können :)

  • Hallo evenrevlection!


    Darf ich fragen wie ihr trainiert?


    Ob Bachblüten unbedingt helfen? Wenn man auf Homöopathie schwört, kann man es ausprobieren. Meines wäre es nicht.


    Du hast ja beim Training schon Fortschritte, wenn sie bei Hunden die weiter weg sind, nicht mehr ausrastet. ;)
    Diese sind dann ausserhalb ihrer " Wohlfühlzone".


    Vielleicht noch mal einen Schritt zurück im Training? Und unbedingt mehr Zeit lassen. ;)

  • Hey, wenn sie bereits anfängt zu fixieren, rucke ich an der leine und sage nein. Gehe dabei aber normal weiter. Fängt sie an zu bellen, passiert dasselbe, solange bis sie sich beruhigt hat. Ist sie ruhig und brüstet sich nicjt mehr und die bürste schwindet, wird sie dick gelobt mit streicheln, prima, klasse und leckerlie.


    Ich gebe ihr die Zeit, auf jeden fall. Aber es ist astrengend das kraftpaket zu halten und es frustriert. Sie ist danach auch immer ganz aufgeregt zieht und fiebt. Außerdem macht das Gassigehen keinen spaß, weil ich immer angespannt bin. Ich weiß sehr wohl, dass der hund das merkt und anpasst. Aber wäre sie ein wenig ruhiger, wäre meine energie auch anders.

  • Ps: kann sie somit schwer auslasten körperlich da ich sie kaum freilaufen lasse(n kann) und sie außerdem ja auch nie positive erfahrungen mit einem hund hat, weil ich ihr aus reiner sicherheit die möglichkeit nicht geben kann. Würde sie sehr gerne mal hund sein lassen können und mit ihren artgenossen spielen lassen können.

  • Ich halte leider gar nichts von den Methoden deines Trainers, eben weil du einen sehr unsicheren und ängstlichen Hund hast.
    Stell dir bitte mal vor, du hast vor etwas furchtbar Angst und wenn du schreist, haut dir jemand auf den Kopf. Du wirst das angstauslösende Objekt danach nicht weniger argwöhnisch als vorher betrachten, sondern bist nur gehemmt, weil du Angst vor den Konsequenzen hast.
    Ich würde ihr viel mehr Sicherheit geben, mit Zeigen und Benennen auf große Distanz arbeiten und ihr tatsächlich in bestimmten Situationen ein gut sitzenden Maulkorb aufsetzen.

  • Naja, wenn ich ständig auf Distanz gehe, wie lernt sie dann, dass Hunde normal sind und ihr nichts tun?
    Stell dir vor du hast angst, und gehst dem nur aus dem weg. Und letzendlich hast du immernoch angst. Und man kann auch eben nicht immer aus dem weg gehen, manchmal bzw fast immer muss man vorbei.

  • Ich möchte nicht unhöflich wirken, würde mich aber freuen, wenn du statt Methoden zu kritisieren auf meine iegene frage eingehen könntest.
    Bitte nicht falsch aufnehmen. :headbash:

  • Ah, ich ahne schon, wo der Hase im Pfeffer ist. ;)


    Versuche mal, sie, bevor sie anfängt zu fixieren, abzulenken.


    Falls du Interesse am Clickern hast, wäre zeigen und benennen etwas für dich. ;)
    https://www.dogforum.de/zeigen-und-benennen-t128830.html


    Wenn clickern nicht so deine Welt ist, wäre es für euch von Vorteil eine Ablenkung einzuführen, ein Marker.


    Du könntest zu Hause anfangen zu trainieren. Ein Wort mit etwas sehr positiven verbinden, z.Bsp. "schau".


    Wenn du merkst, sie hat es drauf, kannst du anfangen diese Übung nach draussen zu legen und in reizarmen Situationen trainieren. Also ohne das gleich ein Hund kommt. Immer mal wieder " Schau" und Leckerlie und Party.


    Dann, nach und nach, das Level steigern. Wenn du merkst, sie fängt an zu fixieren und lässt sich nicht mehr ablenken, einen Schritt zurück gehen im Training und wieder trainieren. Weil, dann ist der andere Hund in ihrer "Wohlfühlzone". Durch das ablenken, wird sich diese Zone verringern, da sie die Möglichkeit bekommt ein anderes Verhalten zu zeigen und du dann auch entspannter wirst. Sie vertraut dir dann in den Situationen mehr.


    Das Leinenrucken würde ich weglassen. Damit unterdrückst du nur ein Verhalten aber sie lernt kein Alternativverhalten.
    Ein Hund der aus Angst nach vorne geht, dem kann man es nicht so abtrainieren. ;)


    Ein bisschen Leselektüre für dich.
    http://markertraining.de/was-g…t-eigentlich-verstarkung/
    http://markertraining.de/risik…benwirkungen-verstarkung/
    http://markertraining.de/hunde-brauchen-grenzen-2/
    http://markertraining.de/leckerchen-ein-leben-lang/
    http://markertraining.de/immer-nur-leckerchen/
    http://markertraining.de/und-es-hat-click-gemacht/
    http://markertraining.de/regel…der-anwendung-von-strafe/


    Nimm eine Schleppleine und mach mit ihr z.bsp. Suchspiele. ;)
    Zur Auslastung findest du bestimmt etwas.


    Um sie besser halten zu können, wenn sie so extrem abgeht, wenn du eine Laterne oder ähnliches hast, dann lege die Leine um die Laterne, das hilft auch schon.
    Oder nimm die Leine hinter deinen Rücken und halte sie mit beiden Händen rechts und links fest. So hast du noch dein Körpergewicht als Stütze.


    Ob sie jemals mit anderen Hunden spielen wird, kann dir niemand versprechen, aber ihr schafft es bestimmt, das sie nicht mehr so eine Angst vor anderen Hunden hat.

  • Dein Hund muss ja erstmal lernen, Hunde aus einer gewissen Distanz zu akzeptieren. Wenn das klappt, verringert man die Distanz immer mehr, bis man irgendwann soweit ist, an einem Hund normal vorbeigehen zu können. Erst wenn die Ängste abgebaut werden, kannst du langfristig im Bezug auf ihr Verhalten etwas erreichen.
    Bachblüten kann man zusätzlich versuchen, aber ich sehe eher das Problem darin, dass ihr einem ängstlichen Hund noch mit dem Leinenruck einen obendrauf setzt und das finde ich falsch.

  • Wie ich bereits sagte, wenn hunde weiter weg sind, tickt sie auch nicht mehr aus. Immer nur halt beim vorbeigehen. Beim Hund meines trainers macht sie gar nichts. Da brauch ich auch nicht ruckeln oder was sagen. Sie pinkelt selbst gemütlich in seinem beisein.

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