Angstaggression - Bachblüten?
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Und bringt es war, an ihr zu rucken, wenn ihr direkt vorbeigeht?
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Wie ich bereits sagte, wenn hunde weiter weg sind, tickt sie auch nicht mehr aus. Immer nur halt beim vorbeigehen. Beim Hund meines trainers macht sie gar nichts. Da brauch ich auch nicht ruckeln oder was sagen. Sie pinkelt selbst gemütlich in seinem beisein.
Den Hund deines Trainers kennt sie bereits und kann ihn einschätzen.
Bzw. du bist entspannter, weil dein Trainer dabei ist und er zur Not noch eingreifen könnte. -
Die Artikel lese ich morgen am PC in ruhe.
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Und bringt es war, an ihr zu rucken, wenn ihr direkt vorbeigeht?
Ja, auf jeden fall. Sie hat ja inzwischen gelernt, dass das heißt, dass sie aufhören soll zu bellen und sich so abzuticken. Sie legt das bellen zwar niht sofort ab, aber beruhigt sich erstens schneller wenn der hund weg ist und ganz selten bellt sie auch gar nicht.
Zu dem Hund des trainers, selbst beim ersten mal training hat sie ihn nur einmal angebellt. Er ist halt auch ein sehr dominanter hund.
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Ja, auf jeden fall. Sie hat ja inzwischen gelernt, dass das heißt, dass sie aufhören soll zu bellen und sich so abzuticken. Sie legt das bellen zwar niht sofort ab, aber beruhigt sich erstens schneller wenn der hund weg ist und ganz selten bellt sie auch gar nicht.
Zu dem Hund des trainers, selbst beim ersten mal training hat sie ihn nur einmal angebellt. Er ist halt auch ein sehr dominanter hund.
Das Problem dabei ist, sie hat zwar gelernt das sie nicht bellen soll und nicht austicken soll, aber sie kann kein Alternativverhalten anbieten.
Ergo, sie macht irgendwann eine Übersprungshandlung, was dann das zwacken ist. Weil sie nicht weiss, was sie machen kann.
Ob der Hund nun dominant ist, hat erst mal nichts zu sagen. Ich tippe eher drauf, er ist ziemlich gelassen und zeigt ihr per Körpersprache, bzw. kleinen Aktionen das er ihr Verhalten nicht toleriert.
Das hat aber nichts mit Dominanz zu tun.Finde ich toll, das du dir die Artikel durchliest.
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Oh, da äußere ich mich morgen oder so auch mal ausführlicher zu.
Hab hier auch sowas sitzen :)Das mit dem Leinenruck wurde mir damals auch als erstes mit auf den Weg gegeben... hat leider nur 3 Monate gehalten und dann war es schlimmer als vorher. Lag natürlich daran, weil man eigentlich nicht am Problem gearbeitet hat und Hund den Ruck irgendwann so ins Ritual einbaut, wie der Wecker, der in den Traum eingebaut wird.
In Kurzfassung musste ich bei der Thematik wohl lernen:
ZeitZeitZeit
RuheRuheRuhe
langsamlangsamlangsamund Hund lernt langsam aber stetig, dass Herrchen doch zu mehr taugt als nur zum Leine festhalten.
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So... konnte es doch erst jetzt dazwischen schieben.
Das "Forenrechtliche" vorab: Ist natürlich MEINE Situation und die Vorgehensweise, die in dieser (und möglicherweise nur in dieser) funktioniert.Hermann habe ich mit zwei Jahren aus dem Tierheim geholt. Er hat da ungefähr die Hälfte seines Lebens verbracht. Man geht wohl von 3 Vorbesitzern aus, aber so an sich sage ich mal: Vorgeschichte unbekannt, aber sicherlich nicht die beste.
(S)eine Angstaggression zeigte sich im Laufe der ersten Wochen. Er war wohl schon über das Stadium hinaus in Panik wegzurennen und hatte bereits gelernt, dass draufstürzen, Zähne fletschen, Bellen und auch mal Schnappen die "einfachere" Lösung war. Geschnüffelt wurde anfangs gar nichts und Geschäfte wurden den ein oder anderen Tag auch mal eingehalten - jede Gegebenheit hatte ihn davon abgehalten.Ich bin daraufhin auch zu einer Trainerin und bekam wie gesagt die gleichen Methoden. Ich würde nicht sagen, dass die Leinenrucks grundsätzlich verkehrt sind (vorausgesetzt es bleibt beim zuppeln). Allerdings zählt das bei mir (inzwischen) mehr so zur Kategorie "Notfallmanagement" - das kann den Hund aus der Situation holen, sodass er aus Irritation vergisst, dass er eigentlich gerade den Hund/ die Katze/ das Blatt anfallen wollte. Wichtig wäre gewesen, dass wir gleichzeitig an den ursächlichen Problemen arbeiten. Das war nicht geschehen (unzählige Terminschwierigkeiten beiderseits), sodass ich irgendwann auch die Leine als Hilfsmittel vergessen konnte, weil es Hermann eh nicht mehr interessiert hatte. (Und dann war das Problem schlimmer denn je)
Bachblüten gab es hier nicht zur Unterstützung und im Nachhinein würde ich wohl auch ausschließen, dass sie bei der Problematik geholfen hätten. Hermann hatte zwischenzeitlich noch eine subklinische Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert bekommen (ist bei deiner Hündin alles durchgecheckt?), die sicherlich eine Rolle gespielt hat, weshalb es immer wieder fatale Tage/Wochen gab, in denen Hermann nichts mehr vom Training anwenden konnte, und einfach so durch den Wind war, dass wieder alles attackiert wurde, was sich ergeben hat.
Bei ihm musste ich lernen, dass das ganze einfach viel Zeit braucht. Ich habe gelernt, dass in dem Moment, in dem er ausgetickt ist, sowieso nichts mehr geholfen hat. Ich habe aufgehört, dann Großes zu versuchen (ab- umlenken, unterbinden, meckern, Leinenruck, blabla) - da kam sowieso nichts mehr an. Ich bin nur ruhig geblieben, habe mich in solchen Momenten neben ihn gehockt und ihn mittels Griff ins Geschirr gesichert, dass er eben keinen Schaden anrichten kann. Irgendwann merkt man, dass Hund wieder ansprechbar ist (auch wenn es nur ein Bruchteil ist) und habe diese Sekunde genutzt, um ihn umzulenken. Am Anfang war das einfach, dass die handvoll Leckerlies direkt vor seiner Nase wieder wahrgenommen wurden, später (viel später) klappten dann auch bekannte Kommandos wie "Schau" z.B.
Inwieweit du deine Hündin so sichern kannst, wie ich das getan habe, das musst du natürlich abwägen. Mein Hund hatte niemals die Aggressionen gegen mich gerichtet. Der hat zwar häufiger auch um sich geschnappt (in besonderen Stresssituationen) und da war auch mal meine Hand in seinem Maul, aber (warum auch immer) er hat es in dem Moment immer registriert und dann eben nicht zugebissen. Wie das bei deiner Hündin aussieht, kann ich natürlich nicht beurteilen, weil man dann diese rückgerichtete Aggression analysieren müsste (kommt es vom Stressauslöser, oder bspw. vom Leinenruck, den sie mit dir verbindet?).Ebenfalls gelernt habe ich, dass "Hunde in der Ferne" und "Hunde in der Nähe" zwei unterschiedliche Sachlagen waren. Hermann hatte anfangs auch schon alles angefiept und angebellt, was in 100m Entfernung war. Das lag aber (mMn) nicht daran, dass er erkannt hat, dass das Hunde sind, sondern daran, dass sich dahinten etwas bewegt hat - besonders schlimm, wenn es natürlich am Rennen war. Das ist zwar auch ein Problem mit der Frustschwelle, aber ein ganz anderes. Hunde "irgendwo" - Hunde "irgendwo in der Nähe" und Hunde "die aus der Ferne auf uns zukommen" - Hunde "die aus der Nähe auf uns zukommen" war ganz andere Situationen.
Hunde "irgendwo" und Hunde "irgendwo in der Nähe" waren relativ schnell gegessen. Hunde, die aber auf uns zu kamen, bzw. Hunde, bei denen Hermann denkt, dass sie seine Aufmerksamkeit suchen war wesentlich schwieriger und ist auch immer noch nicht ganz geschafft.
Letzteres habe ich dann mit einer Art "Zeigen und Benennen" hingebogen. Es ist nicht genau diese Methode gewesen. Zuerst einmal habe ich mich von dem Gedanken verabschiedet, dass die Sache mit einem Training von 5-6 Wochen getan ist. Dann habe ich mich von der "Vorschrift" (meiner Trainerin) verabschiedet, dass der Hund "da durch muss". Es muss nicht so sein, dass du dem Hund vermitteln kannst, dass man selbst genug Sicherheit ausstrahlt, um den Hund durch jede Situation zu manövrieren. Ich war nie unsicher in Bezug auf Hermanns Verhalten bei Hunden, obwohl er auch einiges an Kraft mitgebracht hat. Ich wusste immer, dass ich im Notfall direkt in ihn reingreifen kann, um ihn aufzuhalten, ohne einen Biss befürchten zu müssen. (wie gesagt: bei uns halt)
Ich fing also an, tatsächlich jedem entgegenkommenden Hund weit zu umlaufen. Und hier in Köln waren/sind das echt 'ne Menge. Ich bin riesige Bögen gelaufen, hab Straßenseiten gewechselt und andere Wege benutzt... und siehe da - Hermann war wohl ziemlich dankbar, denn anstatt auf 30m auf den Hund losgehen zu wollen, lief er irgendwann selbstständig zum Bürgersteigrand und wollte auf die andere Straßenseite. Solche Aktionen habe ich dann bestätigt (bei Hermann sinds Kekse).
Sowas hat ihm dann wohl Sicherheit vermittelt. Denn von Mal zu Mal konnte ich genauer differenzieren:Ist das ein Hund bei dem ich Straßenseite wechseln sollte, oder reicht es auch, sich einfach an den Rand zu stellen oder vllt sogar mit einem klitzekleinen Bogen daran vorbeizulaufen? (Das hing wohl mehr an den anderen Haltern als an ihren Hunden - Flexileinenhalter werden hier grob umschifft, freilaufende Hunde, wenn es sich um interessierte Hunde handelt auch... man lernt seine Pappenheimer ja kennen mit der Zeit und weiß, wer sofort zum eigenen Hund will und wer nicht oder wer von seinem Halter daran gehindert wird oder nicht)
Ich bin mittlerweile der Meinung: Mein Hund muss da nicht durch. Jedenfalls nicht immer. Das hat meinem viel mehr Sicherheit gegeben, sodass er anfing darauf zu achten, was ich jetzt mache und mir auch mal zu vertrauen, wenn ich mich nur an den Rand stelle (weil ich weiß, dass der andere Hunde nicht schnüffeln wird).
Für akute Notfälle habe ich unsere "Riesenkekse". Es gibt hier zwei Stellen, an denen es mir passieren kann, dass ein Hund entgegenkommt und ich keine Ausweichmöglichkeit besitze. DA wird Hermann auch knallhart bestochen. Da wird der Riesenkeks direkt vor's Gesicht gehalten, sodass Hermann nur noch am Schmatzen ist. Er bekommt durchaus mit, dass da ein Hund ist, weil man den Zwiespalt erkennen kann "Keks oder Kloppe" und am Anfang konnte er es auch nicht immer aushalten, aber mit der Zeit wurde auch das immer besser.Wir sind jetzt nach fast einem Jahr soweit, dass ich relativ geruhsam meine Spaziergänge machen kann. Hermann läuft jetzt an einer 20m Schlepp, die ich selbst im Dunklen nicht mehr festhalten muss. Bei entgegenkommenden Menschen lässt er sich ohne Probleme ins Fuß bringen, bei Hunden kommt er an die Leine (entweder hat der Rückruf geklappt oder er hört auf "Warte"). Kurz bevor man aufeinandertrifft gehe ich ganz bewusst nochmal einen Schritt nach links, der für Hermann inzwischen das Ausweichmanöver ersetzt hat. Wir können also auch auf (relativ) engen Wegen an Hunden vorbei.
Meistens bleibe ich mit Hermann auch stehen und lasse die anderen vorbeiziehen. Ich hatte zu Anfang gedacht, dass ich damit alles nur schlimmer mache, weil er den Hund dann beobachten kann. Aber bei Hermann hat sich genau herausgestellt, dass er diese Beobachterrolle (noch) braucht. Er kann nicht (immer) einfach vorbeilaufen, weil das zu viel auf einmal für ihn ist. Warten und Hunde vorbeilassen klappt besser.
Inzwischen bleibt er die ganze Zeit so ansprechbar, dass ich auch mittels den üblichen Gehorsamsübungen (Sitz etc.) die Situation entschärfen kann.Heute blieb er das erste Mal ruhig, als uns ein älterer Herr mit seinem Minihündchen am Fahrrad entgegenfuhr. Das waren dann gleich mehrere Baustellen. Die Hündin mag er nicht, weil er sie gerne mit 'nem Hasen verwechselt. Dann noch die Geschwindigkeit dazu und in der Nähe dann bemerken, dass das ganze auch noch ein Hund ist.
So eine Situation hat jetzt ein 3/4 Jahr beansprucht.
Demnächst (nach den Abschlussprüfungen) soll es dann weiter gehen, indem wir uns Spaziergruppen suchen, die uns aufnehmen, damit Hermann langsam an immer mehr Hunde herangeführt wird und vllt ein kleines Stammrudel bekommt. Denn Hermann lernt schneller, wenn er sich an einem Hund orientieren kann (den wir hier in der Nähe leider noch nicht haben).
Das braucht alles viel viel Zeit und man sollte vllt auch gar nicht so sehr an das Training denken. Deine Hündin ist erst 2 Monate bei dir und hat jede Menge blöder Sachen erlebt. Wenn man sie mittels Training immer wieder damit konfrontiert muss das nicht unbedingt positiv sein. Und für dich selbst (wie für mich auch) ist es wichtig, zwischendurch auch mal NICHT zu trainieren. Ich hab 6 Monate am Stück jeden Spaziergang trainiert und eigtl. wurde es erst so richtig viel besser, als ich keine Lust mehr hatte und eben anfing, vielen Situationen aus dem Weg zu gehen (um dann zufällig zu sehen, dass Hermann dieses "aus dem Weg gehen" von sich aus angeboten hat. Darauf hab ich dann weiter aufgebaut)Vielleicht können Bachblüten da unterstützend wirken, aber da der Hund (zumindest mein Hund) eigentlich nur eines wollte - nämlich nicht mit Stressfaktoren konfrontiert zu werden - braucht es eigentlich dann auch wieder keine "Beruhigungsmittel" mehr. Ich weiß, wie stressig das am Anfang ist, wenn der eigene Hund alle paar Meter im Dreieck springt, aber wenn es möglich ist, den Hund zwar zu sichern (mittels Geschirr festhalten), würde ich das mal versuchen, um ganz deutlich zu zeigen, dass man ganz ruhig bleibt. Keine Korrektur, kein Umlenken (außer man kann es schon vorher machen) wenn es sowieso schon zu spät ist. Das hat bei Hermann die besten und schnellsten Fortschritte gebracht, was das "immer und überall austicken" angeht.
Ist jetzt ziemlich lang geworden und ich hab das in einem runtergeschrieben. Ich hoffe es sind keine großen Sprünge drin. Falls was fehlt oder unverständlich ist, ist nachfragen natürlich erlaubt.
Es handelt sich, wie oben einleitend erwähnt, natürlich nicht um DIE Erziehungsmethode. Genauer gesagt, habe ich eigtl viel weniger Erzogen, als man das so erwartet, sondern hauptsächlich den Druck herausgenommen. Aber meinem Hermann geht es jetzt nach fast einem Jahr endlich besser auch wenn er immer noch keinen Hundekontakt haben will. Aber er kann trotzdem mit Sicherheitsschlepp frei laufen und toben undundund.
Ich hoffe, dass es dir in manchen Punkten vllt hilft. -
Hermann,
Gerade das Druck rausnehmen ist das wichtigste.
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Hallo,
vielen, vielen Dank für deine ausführliche Erklärung. Bin leider erst heute dazu gekommen, nochmals zu lesen.
Also ich muss sagen, nachdem meine Hündin beim "abticken" geschnappt hat, bin ich auch immer, sobald ich einen Hund gesehen habe umgekehrt oder einen rieeesen Bogen gemacht.
Einfach auch aus angst, wieder erwischt zu werden. Ich glaube nicht, dass sie das mit Absicht macht. Sie würde denke ich anders reagieren. Sie erwischt mich, sagen wir jetzt mal ausversehen, aber unterbricht ihr angekläffe und hingeziehe nicht. Ich glaube, dass das bei ihr schon so extrem ist, dass sie wirklich auf gar nichts mehr reagiert. Wie bei dir, der Hund war gar nicht ansprechbar. Ich hab es mit ruhigem Sprechen versucht, mit schimpfen, gar nichts sagen, ab und an auch mal mit 'nem Stups in der Halsseite (bitte verstehen,- wirklich nur ein Stupser) - aber sie ist als wäre sie völlig in ihrer eigenen Welt. Selbst wenn sie anfängt zu fixieren, lässt sie sich mittels Worte oder Stupser nicht unterbrechen. Eben nur durch das sie rausholen, indem ich sie umlenke und sie das fixieren verliert und nicht mehr genau weiß, wo der Hund jetzt ist. Sprich 'ne kleine Umdrehung.Wenn ich das genau verstehe, soll ich jeder direkter Hundbegegnung aus dem Weg gehen? (Mache ich auch mal so schon, allerdings korrigiere ich sie mit einem "Nein" oder leichten Rucks, weil sie ja selbst fixiert, wenn sie auf der anderen Straßenseite sind und ne Bürste kriegt und und und..)
Beim Wechsel der Straße, gibt es dann ein Leckerlie? (Für ich aber nochmal: Auch nur wenn sie ruhig war? Will sie ja nicht belohnen für's aus dem Weg gehen + kläffen)
Auch wenn du die Tropfen bisher nicht genutzt hast, denke ich trotzdem, dass ich sie probieren werde. Weil sie z.B auch nicht alleine bleiben kann und stundenlang durcheult wie ein Wolf. Richtig herzzereißendes heulen. Auch so ist sie oft sehr unkonzentriert oder dermaßen voll mit Energie und spielt auch sehr grob mit mir oder tickt beim Anleinen ganz schlimm ab (positiv, ZU viel Freude, ist nicht zu beruhigen).
Wie hast du das mit der körperlichen Auslastung gehandhabt? Ich meine, ich lasse sie MAL frei und spiele mit ihr Stöckchen, damit sie mal springen und rennen kann. Sie hat ja viel Energie und will und muss diese auch loswerden. Sie lässt sich auch sehr gut zurückrufen oder kommt selbständig zurück, wenn sie sich zu weit entfernt.
Aber die Auslastung die sie aufgrund der Umstände derzeit hat, reichen überhaupt nicht aus. Lasse sie derzeit auch auf höhere Ebenen hoch springen oder renne an der Leine mal mit ihr. Aber es reicht nicht und es tut mir ja auch total leid. Aber ich weiß nicht, wie man sie ohne Leine körperlich verausgaben kann. -
Hey,
erstmal vorab: Das wird schon.
Und dann: Deine Hündin IST in einer anderen Welt. :) Deshalb ist in dem Moment, in dem sie ausgetickt ist, alles egal. Ob du ruhig sprichst, ob du schimpfst, ob zu stupst. Sie wird da so nicht rauszuholen sein und möglicherweise löst man dadurch dann rückgerichtete Aggression aus (nein, sie wird das nicht mit Absicht gemacht haben).Als ich gemerkt hab, das alles Reden, Stupsen usw. nichts gebracht hat, hab ich eben angefangen "Nichts" zu tun. Bzw. Wie beschrieben: Ich hocke mich einfach daneben, sichere ihn, damit er nicht vom Fleck kommt und warte ab, bis da der Moment des "Erwachens" kommt. Dann kamen die Kekse, mit denen ich ihn vom Ort des "Übels" weggeholt habe (bisschen Sitz machen zwischendurch usw. auf andere Gedanken bringen).
Aber kurz zu deinen Fragen:
Ja, ich würde (schon alleine auch für dich) jeder direkten Hundebegegnung in den nächsten Tagen aus dem Weg gehen. Bzw. wenn es die Möglichkeit gibt mit einem riesigen Abstand vorbeizugehen, dann diesen zu nutzen. Ich brauchte erstmal ein paar Tage "Ruhe" (bzw. es gab ja noch genug andere Baustellen), weshalb ich jeden Hund großzügig umschifft habe (meistens Straßenseite gewechselt). Ich habe gewartet, bis Hermann den anderen Hund gesehen hat und dann ging es einen anderen Weg.
Ignorier das Fixieren - wenn sie es tut, weißt du, dass sie den Hund bemerkt hat, dann würde ich vor (!) ihr die Biege machen. Hermann hat auch immer sehr früh schon fixiert, da habe ich ihn regelrecht von der Bahn gedrängt - irgendwann kommt der Punkt, wo Hund die anguckt und sich fragt, was eigtl los ist. Und DA gibt's 'nen Keks oder ein fröhliches Tralala oder was auch immer. Wie das bei dir aussieht, musst du dann gucken. Deine Hündin soll dir dann natürlich nicht ins Bein beißen. Wenn du dann auf die andere Seite willst, geh halt vor ihr, dass es bestimmt ist, aber net soooo viel, dass sie sich bedroht fühlt oder so (und natürlich früh genug. Ich schätze, so rückgerichtete Aggressionen kommen erst, wenn sie schon am austicken ist?)Ich glaube, es ist wichtig, dass der Hund auch wirklich merkt, dass man den Bogen machen will. Also nicht so zaghaft ein Kürvchen laufen, sondern echt so ein 90°-Hammer.
Ich hab dann halt die perplexen Blicke vom Hermann belohnt und habe parallel so ein "Schau"-Kommando aufgebaut. Bei diesem hab ich mich dann immer näher an Hunde rangetastet, wenn jemand uns entgegenkam.
Hund kommt, "Schau", Hund reagiert noch, Leckerlie, Hund guckt zu Hund, "Schau", Hund reagiert nicht mehr, Biege machen.Hermann konnte das dann immer länger aushalten, war also länger ansprechbar und dadurch konnten wir langsam aber stetig weniger "die Biege" machen und es reichten kleinere Bögen, an den Rand stellen, kurz auf die Straße, in Hauseingänge und anderen vorbeilassen etc. etc.
Das ging halt sehr kleinschrittig (3/4 Jahr bisher) und es gibt auch heute Situationen, in denen ich die Straßenseite wechsel. Einfach, weil ich keinen Bock hab.Zu den Leckerlies: Kekse nicht, wenn sie austickt, höchstens, um sie in unsere Welt zu halten, wenn sie wieder 'nen klaren Moment hat.
Ansonsten würde ich abwägen. Kekse gab es bei uns nicht nur fürs vollkommene ruhig sein. "Besser als letzte Mal" war auch ok. Fürs Bellen gibt es nichts! Fürs Bellen, zur Seite drängen um die Straßenseite zu wechseln, und dann mit Bellen aufhören, weil Hund dich irritiert anguckt - ganz klar leckerlie. Auch wenn der Hund noch gestresst sein sollte - erstmal egal. Mit der Zeit steigen sowieso deine Anforderungen und Hund wird dich nach dem Leckerlie anbetteln und du sagst "nö, das kannst du besser".Auslastung:
Hermann lief anfangs immer an der 10m-Schleppleine. Inzwischen 20m. Um ihn auszulasten gabs viel Kopfkino (Pseudo-Unterordnung, leckerlies ins Gras werfen) und ich bin mit ihm gerannt. Bis ich dann begriffen habe, dass das am Anfang sowieso erstmal egal ist. Wenn ich es richtig gelesen habe, ist deine Hündin zu Hause auch eher am schlafen? Naja... muss man sich überlegen, wenn einen draußen so viel stresst, dann ist man auch ganz schön fertig und "ausgelastet".
Mach dir da mal nicht soooo viele Gedanken am Anfang. Wenn du solche Sachen wie das Schau-Kommando machst und Hund brav mitmacht und alle 10m Kekse bekommt, dann ist der schon glücklich. Mit der Zeit wird es (hoffentlich) besser gehen und Hund bekommt wieder mehr Freiraum.
Aber so an sich. Hol definitiv 'ne Schleppleine. Hat der Hund 10m mehr und du musst dir nicht sofort nen Kopf machen, ob auch alles gut geht, schont die Nerven. Bis Hermann bei mir das erste Mal so richtig losrasen durfte, ist ein gutes halbes Jahr vergangen. War schade, dass es nicht früher ging, aber gestorben ist er auch nicht.Wie lauft ihr ansonsten so? Ich hab am Tag meist etwas über 10km, weil ich sonst 'n schlechtes Gewissen hatte, seine Gelenke könnten einrosten Schwachsinn... unsere Hunde sind draußen mit so vielen Sachen überfordert, die freuen sich, wenn sie wieder im Bett sind!
Ich würde Hermann auch gerne mal ohne nachdenken rasen lassen, aber da die eingezäunten Hundeplätze dann wieder nichts für "aggressive" Hunde ist, fällt das ja auch schon wieder weg. So muss es eben der kleinschrittige Weg sein. Hund brav - Hund mehr Freiheit - Hund nicht so brav - Hund weniger Freiheit.PS: Hermann kann auch partout nicht alleine bleiben.
Aber schau mal weiter nach Bachblüten. Wenn es auch nur ein bisschen unterstützend wirkt, ist es ja schon gut!PPS: Für die Notsituationen (zu spät bemerkt, Straßenseite nicht wechseln können....)
Kauf dir Erdnussbutter! Das riecht so stark und wenns direkt vor der Nase ist, wird jeder Hund in 'nen Zwiespalt kommen, weil er relativ schnell begreifen wird, dass die tolle Dose weg ist, wenn man nicht die Klappe hält!
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