Agieren - Reagieren - Ignorieren ???
-
-
Hallo,
mein kleiner 7-monatiger Junghund fordert dauernd meine Aufmerksamkeit, bevorzugt durch Sachen ankauen, klauen oder sonst verbotenes-tun. Und es geht mir echt auf die Nerven. Er hat super gelernt, dass er durch "Das da ankauen" eine Reaktion bekommt und scheinbar ist es für ihn echt lohnenswert, obwohl es ja "nur" schimpfe bekommt.
Ich versuche ihn immer zu loben, wenn er was erlaubtes macht - also z.B. kauknochen kauen usw. Ich spiele sogar mit ihm, wenn er das Spielzeug bringt oder in Maul nimmt, weil er dann wenigstens nicht meine Sache genommen hat, schon das finde ich positiv.
Mitlerweile glaube ich fängt er auch an, in die Wohnung zu pinkeln, weil darauf eine Reaktion folgt... :/ Das kanns doch nicht sein, zumal ich mich viel mit ihm beschäftige...Jetzt habe ich im Internet ein bisschen geschaut und oft gelesen, dass immer der Mensch reagieren und der Hund agieren soll. Ist das wirklich so? Soll immer ich das Spiel oder Kuscheln einleiten oder darf der Hund nicht auch mal Kontakt suchen? Klingt für mich eigentlich nicht verwerflich... Ist das so eine Alpha-Weltherrschafts-Theorie, die ich getrost vergessen kann oder ist was dran?
Fordern euch eure Hunde auf? Wie reagiert ihr drauf?
Liebe Grüße,
Steffi -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Zitat
Jetzt habe ich im Internet ein bisschen geschaut und oft gelesen, dass immer der Mensch reagieren und der Hund agieren soll.Wo auch immer du das gelesen hast, lies es nochmal. Du wirst sehen es steht da anders herum
. Es ist schon
besser, wenn der Mensch die Regeln bestimmt und nicht der Hund. Das heißt ja nicht, dass der Hund nicht auch
mal ein Spiel beginnen darf oder zum kuscheln kommen darf, nur wenn es immer der Hund bestimmt kann das
zu Problemen führen, falls der Mensch mit der Führung des Hundes nicht einverstanden ist.
Wenn deine Verbote beim Hund nicht ankommen, dann bist du nicht deutlich genug, er nimmt deine Verbote
nicht ernst. Vermutlich weil es keine Konsequenzen hat, wenn er dich ignoriert. -
Hoppla klar der Hund soll reagieren, hatte es schon so verstanden, nur hier falsch geschrieben, sorry.
Naja, wenn ich deutlicher werde, dann wirft er sich gleich auf den Rücken und das will ich auch nicht..
-
Probier mal statt Schimpfen deinen Hund sobald er was anknabbert kommentarlos und ohne Aufregung an die Leine zu nehmen und für ein Weilchen an seinem Platz festzubinden, solange halt, bis er dort Ruhe gibt, dann einfach beiläufig wieder freilassen.
So folgt auf die Missetat keine lustige Reaktion deinerseits sondern 10 min. Langeweile - vielleicht hilft das schon. Ignorieren ist meist nicht so praktisch, oft sind die Gegenstände teuer oder gefährlich für den Hund bzw. kann grad Rumknabbern im Zahnwechsel einfach auch angenehm und selbstbelohnend sein, da hat man mit Ignorieren keinen Auftrag. -
Zitat
Naja, wenn ich deutlicher werde, dann wirft er sich gleich auf den Rücken und das will ich auch nicht..Och der arme, geprügelte, misshandelte Hund. Lass dir von dem kleinen Schauspieler kein schlechtes Gewissen
aufdrängen. Dreh dich um und geh, aber rechne damit dass der gequälte Hund aufsteht und direkt da weiter macht
wo er aufgehört hat.
Noch was zu Beschwichtigungsgesten, für viele Halter bricht geradezu eine Welt zusammen wenn ihr Hund die
ihnen gegenüber zeigt. Dabei sind es doch lediglich Höflichkeitsgesten die zur ganz normalen Kommunikation
der Hunde gehört. Also nichts, was daruf hindeutet dass dein Hund Selbstmordgedanken entwickelt.
Mit 7 Monaten fängt auch gerade die nette, lustige Zeit der Pubertät an. Da mußt du einfach durch, am
besten mit einer guten Portion Humor -
-
Zitat
Och der arme, geprügelte, misshandelte Hund. Lass dir von dem kleinen Schauspieler kein schlechtes Gewissen
aufdrängen.Nein ich bin mir sicher er schauspielert nicht. Er ist ängstlich, leicht zu verunsichern und sehr sensibel.
Zitat
Mit 7 Monaten fängt auch gerade die nette, lustige Zeit der Pubertät an. Da mußt du einfach durch, am
besten mit einer guten Portion HumorDanke, das werde ich brauchen.
Ich denke, dass mit dem anbinden ist ein gute Idee. Soll ich dann bei den ersten beiden Malen noch "nein" sagen, damit er eine Chance hat und wenn er nicht "gehorcht" anbinden oder bin ich dann in seine Augen inkonsequent?
-
Du kannst ruhig "Nein" sagen oder ein "Äh-Äh" Geräusch machen. Schon bestimmt, aber gelassen. Laut oder fuchtig werden bringt bei Junghunden gar nichts, entweder sie überdrehen oder sie schleimen rum - nur Ruhe geben tun sie nicht. Nach ein paar Wiederholungen hast du die Chance, dass er das Äh-Äh richtig verknüpft hat und mit dem Knabbern schon aufs Signal hin aufhört.
Wenn er es zufällig schon am Anfang tut, musst du ihn dann natürlich nicht anbinden! Dann leg einfach kommentarlos das Objekt aus seine Reichweite und mach damit weiter, was du vorher gemacht hast (Hausarbeit, Lesen, Fernschauen, whatever).
Ich würd bei meinen Hunden (die leider recht pfiffig sind) das Knabbern-Aufhören nicht mit einer Belohnung verstärken, weil sie stark dazu neigen, Verhaltensketten zu bilden. Also quasi: "Schau wie ich knabbere, siehst du es? Jetzt darfst du Nein sagen und mich dann belohnen!" -
Wenn meine so nervig sind oder waren, waren sie meist übermüdet...(normale Auslastung, ect. natürlch vorausgesezt-also genug Auslauf ect...)
Wenn meine übermüdet waren und nicht schlafen oder von selbst zur Ruhe kamen, kamen sie in den Flur, der Welpensicher war, eine Kindergitterchen im Türrahmen schliesst sie nicht gänzlich aus, sondern gibt nur die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen.
Das mache ich vom 1. Tag. So lernen die Hunde auch SOFORT das alleine sein, bezw. sich nicht permanent in meiner Nähe aufhalten zu müssen.
Anbinden geht auch, aber mit "meiner " Variante, kann Hund sich selbst sein Plätzchen suchen, finde ich noch besser.
Vor allen Dingen, lassen sich Leinen so toll durchknabbern bei Langeweile.... -
Zitat
Du kannst ruhig "Nein" sagen oder ein "Äh-Äh" Geräusch machen. Schon bestimmt, aber gelassen. Laut oder fuchtig werden bringt bei Junghunden gar nichts, entweder sie überdrehen oder sie schleimen rum - nur Ruhe geben tun sie nicht. Nach ein paar Wiederholungen hast du die Chance, dass er das Äh-Äh richtig verknüpft hat und mit dem Knabbern schon aufs Signal hin aufhört.
Wenn er es zufällig schon am Anfang tut, musst du ihn dann natürlich nicht anbinden! Dann leg einfach kommentarlos das Objekt aus seine Reichweite und mach damit weiter, was du vorher gemacht hast (Hausarbeit, Lesen, Fernschauen, whatever).
Ablauf wäre also: Er knabbert was an, Ich sage Äh-Äh oder Nein. Wenn er aufhört oke, wenn nicht, dann anbinden?
Zitat
Ich würd bei meinen Hunden (die leider recht pfiffig sind) das Knabbern-Aufhören nicht mit einer Belohnung verstärken, weil sie stark dazu neigen, Verhaltensketten zu bilden. Also quasi: "Schau wie ich knabbere, siehst du es? Jetzt darfst du Nein sagen und mich dann belohnen!"Dazu neigt meiner momentan auch. Belohnen beim aufhören hab ich bis jetzt nur verbal, aber ich fürchte er hat trotzdem gelernt: Rumnerven = Aufmerksamkeit... hmh
ZitatWenn meine so nervig sind oder waren, waren sie meist übermüdet...(normale Auslastung, ect. natürlch vorausgesezt-also genug Auslauf ect...)
Das könnte ich mir bei meinem auch vorstellen...
Liebe Grüße,
Steffi -
Ja, so würd ichs machen. Wenn er das Knabbern brav auf Signal hin sein lässt, besteht ja kein Grund mehr zu einer Erziehungsmaßnahme, nimm es ihm weg (damit er nicht mehr in Versuchung ist) und fertig. Wenn er trotz ÄhÄh weiterknabbert (womit ich rechnen würde), ihn einfach anbinden (oder hinter ein Kindergitter oder sonstwie ruhig stellen - das mit dem Leine-durchbeissen ist ein sehr guter Punkt
). Kein Fangenspiel veranstalten, falls er nach ein paar Mal schon weiß. was ihm blüht und das seine nächste witzige Idee sein sollte. Zur Not lass dann ein paar Tage eine kurze Leine dran, an der du ihn problemlos erwischen kannst.
Wenig Aufhebens drum machen, den Hund einfach wegräumen, ohne ihm groß Aufmerksamkeit zu schenken und dann ein Weilchen zur Ruhe kommen lassen.Einem Hund in diesem Alter kannst du aber ruhig ein hartes Kauzeugs hinlegen, wenn er dort auf seinem Platz angebunden oder hinterm Kindergitter ist, da sie durch den Zahnwechsel auch ein wirkliches Kaubedürfnis haben.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!