Richtiges Verhalten bei Begegnungen mit Pferden

  • Zitat

    Wieviele Hunde kennst du, die vor Pferden so eine Panik haben? Ich glaube so viele gibts es da nicht wirklich. Und ein bissle Angst muss mein Hund aushalten, wenn der Reiter dadurch sicherer an uns vorbeikommt.


    Ist es dir wirklich lieber, dein Hund ist ruhig, aber dem Reiter geht das Pferd durch, was evtl. in einem bösen Sturz endet?


    Ich kannte bisher nur 2 solcher Hunde. Aber es geht ja in den ganzen Posts um die Situation von Angel und ihrem Paco.
    Und da geht es einfach um einen schreienden Hund der Panik hat. Da ist nix mit aushalten.


    Ehrlich, wenn ein Pferd so unsicher ist das es bei einem ruhigen Hund im Gebüsch durchgeht, dann reitet man mit so einem Pferd nicht alleine aus.
    Da kann immer mal wer sein, einer kackt grad im Busch, ein Mensch mit Pferdeangst versteckt sich, ein Pilzsammler, ein Reh, alles mögliche!
    Sogar Wildschweine!


    Es geht hier nicht um einen tobenden Hund im Gebüsch. Sondern um einen Hund der dann ruhig ist und sich sicher fühlt.


    Von mir als Hundehalter wird doch auch erwartet das ich meinen Hund im Griff habe wenn im Gebüsch was ist.
    Das gleiche darf ich nicht von Reitern erwarten?

  • Ist das so schwer? Pferde sind Beutetiere und das Raubtier kommt nun mal durchs Gebüsch
    geschlichen und es kommt nicht laut brüllend daher. Deshalb reagieren Pferde besonders auf
    alles was schleicht und sich in Deckung aufhält.
    Das ist bei Pferden angeboren, das gehört zur Überlebensstrategie.

  • Ich würde mich so zurückziehen, dass das Pferd das sehen kann.
    Ohne großes Tamtam, sondern in aller Ruhe.


    Die meisten Pferde kennen Hunde und haben meist auch wenig Probleme mit selbigen, wenn sie genügend Abstand haben.
    Wenn sie aber nicht sehen, dass jemand in das Gebüsch gegangen ist, dann erschrecken sie eher.

  • Einige User scheinen leider auch ein Problem damit zu haben, wenn Hund und Halter sich gut sichtbar entfernen. Ein paar Seiten vorher schrieb sbylle nämlich, dass sie das auch für unnötig hält. Und genau diese Einstellung ärgert mich. Alle Halter von Angsthunden sind unfähig, weil der Hund ja sonst keine Angst hätte, alle Hunde fühlen sich besser, wenn sie stramm geführt direkt aufs Pferd zu gehen müssen, anstatt anzuhalten und ggf. mit dem Besitzer zu interagieren, und alle Halter, die ins Gebüsch gehen, sind rücksichtslos und möchten dem Reiter nur Schlechtes.
    SO wird es keinen Dialog geben, sondern ein Herumgehacke, was ich schade finde.


    Der Reiter aus angel_jyls Geschichte wäre einer, den ich persönlich vom Pferd geholt und rund gemacht hätte. Wenn ich darum bitte, mit dem Pferd nicht näher zu kommen, und das mehrfach, und der Reiter kommt trotzdem immer näher und versetzt meinen Hund in eine derartige Panik, dann ist es mir ziemlich egal, ob er das nur gut gemeint hat oder ob er eine ähnliche Arroganz an den Tag legt, wie sie hier im Forum leider häufig anzutreffen ist, und einfach meint, er wisse es besser als der Halter. So ein Verhalten geht gar nicht. Das Ergebnis hat Angel ja jetzt bei jeder Reiterbegegnung auszustehen. Da würd ich mich auch bedanken.



    Die Reiter übrigens, die neulich hier bei uns neben dem Reitweg im gepflügten Feld die ganze Zeit hin und her galoppiert sind, fand ich auch nicht sonderlich rücksichtsvoll, wenn sie neben jedem vorbeikommenden Hund fix noch mal angaloppiert sind. War mir aber persönlich egal, weil, oh Wunder, eine Hecke dazwischen war und es den Hund daher nicht interessierte.

  • Zitat

    Ehrlich, wenn ein Pferd so unsicher ist das es bei einem ruhigen Hund im Gebüsch durchgeht, dann reitet man mit so einem Pferd nicht alleine aus.


    Selbst wenn man zu zweit ist, was sollen die anderen denn machen, wenn ein Pferd durchgeht?


    Zitat

    Von mir als Hundehalter wird doch auch erwartet das ich meinen Hund im Griff habe wenn im Gebüsch was ist.
    Das gleiche darf ich nicht von Reitern erwarten?


    Genau, der Idealfall sieht doch so aus, dass jeder sein Tier im Griff hat. Aber die Realität sieht nun mal anders aus...auf beiden Seiten. Von Paco mal abgesehen, der ist nicht repräsentativ für die meisten Hunde in einer solchen Situation, sollten Hundehalter darauf achten, in Sichtweite zu bleiben. Das ist für das Pferd wesentlich angenehmer. Und das Pferd stellt nunmal das größere Risiko dar.


    Zitat

    le Halter von Angsthunden sind unfähig, weil der Hund ja sonst keine Angst hätte, alle Hunde fühlen sich besser, wenn sie stramm geführt direkt aufs Pferd zu gehen müssen, anstatt anzuhalten und ggf. mit dem Besitzer zu interagieren, und alle Halter, die ins Gebüsch gehen, sind rücksichtslos und möchten dem Reiter nur Schlechtes.


    Das stimmt doch so gar nicht. Es sagt keiner, dass man nicht anhalten darf, und bei Seite treten darf, nur man sollte zur Sicherheit des Pferdes und des Reiters nicht ins Gebüsch außer! Sichtweite gehen. Und nochmal, Paco ist hier sicher nicht räpresentativ, die meisten Hunde haben vor Pferden nämlich weniger Angst als ihnen gut täte.

  • Ich habe mir nicht alles durch gelesen, wir haben hier wirklich selten Probleme miteinander.


    Meist gehen wir ruhig aneinander vorbei und gut ist.


    Als Ex-Reiter waren mir solche Hundehalter lieber, als die, die sich still und heimlich in den Busch verkrochen haben.
    So sieht das Pferd die Leute, ich sehe sie und wir können uns vorbereiten.


    Da ich seit einem Jahr mit einem Angsthund spazieren gehe, weiß ich, wie schwierig das manchmal sein kann.


    Genauso hatten wir auch Angstpferde, bei denen wir auch gearbeitet haben.



    Schade, dass es nicht überall wie hier läuft, man kennt sich und nimmt Rücksicht.
    Notfalls sprechen wir uns auch mit den Reitern ab. Finde ich alles besser, als sich ständig unnötig aufzuregen, das ist so gar nicht meines.

  • Ich habe als Hundebesitzer noch keine üblen Erfahrungen mit Pferden oder Reitern gemacht, aber als Reiter schon sehr wohl mit Hunden bzw. Hundebesitzern.


    Ich reite (leider) schon seit ein paar Jahren nicht mehr, aber im Alter von 15/16 Jahren hatte ich eine Reitbeteiligung auf einem deutschen Reitponywallach namens Troll. Das war ein ruhiges und verlässliches Pony, das Hunde vom Stall her kannte. Eine Freundin und ich sind im Sommer gern zum See geritten, um mit den Ponys ins Wasser zu gehen. Wir hatten dort nie Probleme mit Hunden, die natürlich an heißen Tagen auch gerne dort schwimmen gingen - bis auf ein Mal.


    Ich saß ohne Sattel im Badeanzug auf meinem nassen Pony, wir kamen aus dem See und wollten zurück. Da kamen zwei Hunde vom Ufer her auf uns zugeschossen, wild bellend, stürzten auf uns zu und begannen, uns zu umrunden und nach den Ponybeinen zu schnappen. Das ging so für wenige Momente gut, Troll war erstarrt, ich hatte noch Zeit, wütend nach den Hundebesitzern zu rufen - dann entschloss er sich doch zur Flucht. Er war ziemlich rücksichtvoll, hat nicht getreten, nur jede Menge Pirouetten gedreht, um beide Hunde gleichzeitig im Auge behalten zu können. Leider war das auf einem nassen Pony eine ziemlich rutschige Angelegenheit und ich bin runtergefallen. Ich lag da im Sand, die Hunde weiter am Kläffen und Schnappen, Troll weiter am Ausweichen und Rumkreiseln, machte dabei auch ein paar Meter Boden gut... So manches andere Pferd hätte die Hunde zu Mus gemacht.
    Jedenfalls entschieden sich dann die Hundebesitzer, dem lustigen Spektakel ein Ende zu machen und schrieen nach ihren Hunden, die natürlich nicht abrufbar waren - ich hab am Ende mein Pony eher wieder zu fassen gekriegt, als die beiden Spezialisten ihre Hunde.
    Das Beste daran war, dass die dann noch meinten, man dürfe da nicht reiten (stimmt nicht) und ihre Hunde wären halt nicht an Pferde gewöhnt (das hab ich gemerkt). Damals war ich ein wohlerzogener Teenager und hab nur was gemurmelt wie "andere Pferde treten zu, seien Sie froh" und bin dann abgezogen.


    Ich weiß nicht, was ich in der Situation heute machen würde, aber ich füchte, das würde sehr unangenehm werden.


    Prinzipiell denke ich, dass Reiter durch unerzogene Hunde mehr Probleme haben als Hundebesitzer durch rücksichtslose Reiter. Das einzige, was mich aktuell an Reitern nervt, sind unerzogene, aber freilaufende Reitbegleithunde.

  • wie auf norderney haben eigentlich reitwege für uns alleine. aber im sommer verirren sich auch schon mal menschen darauf. vor allem auf den wegen vom/zum strand. ich spreche die leute dann einfach an, wenn sie aus rücksichtnahme in den dünen verschwinden wollen und erkläre ihnen dann, das die pferde ruhiger sind, wenn sie auf dem weg bleiben und uns ansprechen. meine (kaltblut)stute hat nämlich auch einen riesen bammel vor den säbelzahntiegern :D . stehen/sitzen bleiben ist dann kein problem. doppelhafi hat das ganze dann als mensch/hund regestriert und am strand ist die sicht weit genug, um frei laufende hunde nicht als gefahr zu sehen. viele menschen wissen vielmals um das problem "fluchttiere" nichts.

  • wo wir gerade bei den vorwürfen sind...
    wie oft musste ich meinem pferd "in die fresse hauen" mittels notbremse weil auf dem ausgeschilderten reitweg, im gestreckten galopp, ein mensch mit hund auftauchte?
    wie oft laufen hunde über pferdeweiden und schei... drauf?
    wieviele hundeleute lassen ihre hunde (wo wir bei flurschäden sind) auf felder kacken, auf denen nahrungsmittel produziert werden?
    wieviele hundeleute sehe ich regelmässig, jeden sommer, durch die frisch gemähten heufelder laufen und die hunde in MEIN Heu für den winter ihr geschäft verrichten?


    und um nochmal auf diese "warum sollte ich mich nicht im gebüsch verstecken" sache zurück zu kommen und die aussage das ein reiter ja auch nicht mit dem pferd raus dürfte wenn es das nicht ab könnte.
    gegenfrage an dieser stelle: warum kann der hudnebesitzer dann mit seinem hund nicht einfach am pferd vorbei? kann er das etwa nicht ab? :D


    ich versteh das problem nicht - ich kann als reiter doch auch nachvollziehen dass der hund angst hat weil nicht anständig dran gewöhnt. aber statt das dann zu ÜBEN hysterieren sich viele hundebesitzer dann in rage und zerren die hunde weg wo sie können.


    mein pferd ist übrigens keins, was dann durchgeht.
    der tritt im zweifelsfall zu wenn der hund uns anfällt und bleibt halt stehen und glotzt wenn sich einer im gebüsch versteckt.
    mit dem wissen, dass dieses verstecken schlimmer ist als z.b. weiter zu laufen oder am rand vom weg stehen zu bleiben, sollten hier doch viele hundebesitzer in der lage sein die situation für BEIDE SEITEN in angenehmer weise zu lösen?
    ich versteh nicht warum dann hier so herumgezickt und gepöbelt wird gegen die bösen reiter / bösen hundebesitzer.
    es gibt auf beiden seiten schwarze schafe...

  • Zitat

    wie oft musste ich meinem pferd "in die fresse hauen" mittels notbremse weil auf dem ausgeschilderten reitweg, im gestreckten galopp, ein mensch mit hund auftauchte?


    Bei uns führen übrigens sowohl Reit- als auch Radwege (ausgeschildert) durch den Hundewald. Heißt das jetzt, ich darf die Reitwege nicht mit dem Hund langgehen? :shocked: Die Radwege versuche ich ja schon zu meiden, weil saugefährlich.

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