Richtiges Verhalten bei Begegnungen mit Pferden



  • Ja, gejagt werden finde ich auch mit Abstand am Schlimmsten. Das Verstecken ist nervig. Aber gejagt werden ist echt der Gipfel.


    Das mit dem Verstecken verstehe ich ja auch, wenn mans halt nicht besser weiß oder auch notfalls als einzige Möglichkeit, den eigenen Hund irgendwie unter Kontrolle zu halten.
    Aber fürs jagen von Pferden gibts ja nun wirklich keine 'Ausrede'. Außer der Hund hat ne Schlepp hinten dran und ist sichtlich im Anti-Jagd-Training.
    Gejagt werden darf im Wald nun mal nicht und wenn der Hund das beherrscht, ists auch egal, was sich da schnell von ihm wegbewegt.


    Mein Pony hätte in der Situation wie am See beschrieben mit Sicherheit ausgeteilt. Hat er schon mal versucht, da saß ich aber noch drauf und konnte ihn ermahnen. Aber sobald ich runter gewesen wäre, hätte er den Hunden ne Abreibung verpasst.



    wenn wir mittlerweile gejagt werden, und ich merke, der Hundehalter ruft seinen Hund nicht mal, reite ich ehrlich gesagt einfach weiter. Ist zwar dem Hundehalter gegenüber echt unfair, weil er seinen Hund dann über viele 100 m suchen muss, aber das ist mir mittlerweile egal.
    Meiner Meinung nach sollte ein Hund, der im Wald abgeleint wird nicht jagen und tut er es doch, dann sollte man ALLES versuchen um ihn schnellstmöglich einzusammeln.
    Einfach weiter bummeln und drauf warten, das die Reiter den wieder abliefern kanns irgendwo auch nicht sein.


    Achso und bevor sich jetzt wieder jemand aufregt: die Male die wir gejagt wurden, kamen die Hunde von nem Parallelweg aus dem Unterholz angeschossen.

  • Vermutlich kommen auch viele Missverständnisse aufgrund der örtlichen Gegebenheiten zustande.
    Hier sind die Wege, die Fußgänger und Reiter gemeinsam benutzen, ziemlich schmal und von Graben/Unterholz begrenzt.
    Da gibt es nur die Möglichkeit, ins Gebüsch auszuweichen, wenn der Hund noch nicht so weit ist, ruhig auf dem Weg zu passieren. Denn auf einem schmalen Waldweg möchte ich nicht mit einem Hund, der in die Leine springt und dabei natürlich immer ein paar cm Spielraum hat, direkt am Pferd vorbei müssen. Die paar cm könnten da schon entscheidend sein, ob der Hund drankommt, vor allem, wenn mehrere Reiter kommen oder an sehr engen Stellen.


    Gibt`s für diese Situationen noch gute Tipps von der Reiterfraktion?

  • den reiter ansprechen, so dass das pferd mitbekommt, das mensch ausweicht. laut weiterreden, mit dem hund oder mit dem reiter. für mein pferd ist es dann ok. es weiss dann: mensch im gebüsch.
    die tage stand ein jäger in den dünen. still, in grün gekleidet. ich wusste gar nicht, dass mein pferd sich so schnell auf der hinterhand umdrehen kann :D . der jäger kam dan auf den weg und sobald ich ihn ansprach, war das für mein pferd auch wieder ok.


    wenn hunde der meinung sind, ungeleint mein pferd zu beträngen, dann reite ich auf den hund zu. in der regel gehen die dann stiften und pferd lernt, angriff ist die beste verteidigung.

  • Zitat


    Bei uns führen übrigens sowohl Reit- als auch Radwege (ausgeschildert) durch den Hundewald. Heißt das jetzt, ich darf die Reitwege nicht mit dem Hund langgehen? :shocked: Die Radwege versuche ich ja schon zu meiden, weil saugefährlich.


    also ich reite ja auch nicht auf dem wanderweg im gestreckten galopp und scheuche die nordic walker und jogger auseinander?
    wofür sind reitwege denn da wenn dann ständig ein hund oder ein spaziergänger drauf steht und ich fast die leute über den haufen reite?
    meines wissens hat alles was keine vier füsse + reiter hat nichts auf dem reitweg zu suchen.
    dafür gibts schließlich die fussgängerwege.


    ich würde ja sogar sagen der radweg ist weniger gefährlich als der reitweg. wenn sich da mal 500kg nicht bremsen lassen oder wegrutschen dann ist aber was los ... *schauder*
    du willst wohl nciht dafür verantwortlich sein wenn ein radfahrer stürzt oder ein pferd die beine in den boden rammt und der reiter im hohen bogen gegen den nächsten baum geschleudert wird...



    Zitat

    Vermutlich kommen auch viele Missverständnisse aufgrund der örtlichen Gegebenheiten zustande.
    Hier sind die Wege, die Fußgänger und Reiter gemeinsam benutzen, ziemlich schmal und von Graben/Unterholz begrenzt.
    Da gibt es nur die Möglichkeit, ins Gebüsch auszuweichen, wenn der Hund noch nicht so weit ist, ruhig auf dem Weg zu passieren. Denn auf einem schmalen Waldweg möchte ich nicht mit einem Hund, der in die Leine springt und dabei natürlich immer ein paar cm Spielraum hat, direkt am Pferd vorbei müssen. Die paar cm könnten da schon entscheidend sein, ob der Hund drankommt, vor allem, wenn mehrere Reiter kommen oder an sehr engen Stellen.


    Gibt`s für diese Situationen noch gute Tipps von der Reiterfraktion?


    ich würde mich an den rand des wegs stellen und den hund zwischen meinen beinen einklemmen / hinter mich setzen.
    den tip mit dem laut reden find ich gut. am besten dem reiter zurufen dass es sein kann, dass der hund gleich loslegt damit er das pferd darauf vorbereiten kann falls nötig und auch sich selber sortiert ;)

  • Zitat

    Irgendwann hat er mit viel Einwirkung sein Pferd an uns vorbei getrieben, schön war seine Reitweise nicht mehr.
    Er hätte genauso umkehren können, da es sich dort um einen Rundweg handelt, wäre in etwa der selbe Weg gewesen.
    Nein, er wollte um jeden Preis an uns vorbei.


    In dem Fall hätte ich mein Pferd auch um jeden Preis daran vorbeibringen wollen. Sonst hat man wieder das Problem, dass sich 600kg bestätigt fühlen, wenn man umdreht.
    Ich persönlich weiß, dass unsere Pferde keine Angst vor Rollstühlen, Kinderwagen, menschen etc. haben und gerade dann MUSS es einfach dran vorbei gehen. Fertig.


    Zum Aspekt mit einem unsicheren und schreckhaften Pferd nicht rauszugehen: Soll man das Pferd sein Leben lang in Reithalle und Box versauern lassen? Es muss einfach raus in die Welt um es zu lernen. Zu Hause auf dem Hof kann man rumüben wie man will, da ist das Pferd sicher.
    Und selbst wenn ein anderer Reiter mitkommt ist das noch lange keine Garantie, dass das nervöse Pferd auch ''ruhig'' bleibt. Eher ist es andersherum, sodass sich das ruhige Pferd von dem nervösen Gehabe anstecken lässt.
    Ich stell mich doch auch nicht hin nach dem Motto: ''Wer seinen Hund nicht händeln kann, soll bitte nicht auf öffentlichen Wegen spazieren gehen'' ha ha guter Witz.


    Zu den schmalen Wegen: da ist Reden wirklich das beste. Sich bermekbar machen, keine 'komischen' Körperhaltungen einnehmen und dann eben so weit es geht platz machen oder wahlweise das Pferd durchs Gebüsch gehen lassen (Kann man ja erkennen, auf welche seite der reiter ausweichen will und sich dann eben so einigen)

  • Zitat


    Ich stell mich doch auch nicht hin nach dem Motto: ''Wer seinen Hund nicht händeln kann, soll bitte nicht auf öffentlichen Wegen spazieren gehen'' ha ha guter Witz.


    Gute Idee, finde ich, das wär doch was. Oder nur auf ausgeschilderten speziell gesicherten Wegen erlaubt.


    Warum ist es bloss so wahnsinnig schwer sich mal in die Lage des anderen zu versetzen?


    Und wenn ich mein Pferd nicht anhalten kann ohne ihm "in die Fresse zu hauen", dann sollte man auf
    zu schnelles reiten halt verzichten. Bevor ich Gas gebe, suche ich erstmal die Bremse. Und zwar mit Gefühl
    nicht mit Gewalt.

  • Also, so unüblich ist das mit dem zu zweit ausreiten ja nicht. Sogar hier bin ich letztens nem "Trainingsteam" begegnet.
    Da wird das totale Verlasspferd genommen, welches dem nervösen Jungpferd ein gewisses Maß Sicherheit vermitteln soll, ich war bisher der Meinung das sowas eher gang und gebe ist. Allein aus Risikogründen, es kann immer was passieren und dann liegt man allein im Wald/im Feld.


    Rein logisch würde ich persönlich nie ein Pferd in Ausbildung völlig allein rauslassen. Da gibt es überhaupt keinen Grund für, im Gegenteil, da spricht doch alles dagegen!
    Das ist doch als würde ich den unsicheren, nach vorne gehenden Hund mal eben in der Stadt ableinen. Völlig unsinnig und irre gefährlich.


    Der zweite Reiter kann mehrere Dinge tun. Zum Beispiel in Situationen mit Hund/Mensch im Gebüsch vorreiten und die Lage klären.
    Er kann das unsichere Pferd notfalls ebenfalls an den Zügel nehmen.
    Und er ist derjenige der im Notfall die Rettung, die Polizei, wen auch immer verständigen kann. (Und das fliehende Pferd möglichst einfangen)



    Meine Posts vorher bezogen sich, ich betone das nochmals, darauf das hier gesagt wurde das ein Panikhund gefälligst da durch soll.
    Und ja, das finde ich absolut daneben und ja, das Fluchttier Pferd wird sich nicht an einem Tier vorbeireiten lassen das am Wegesrand panisch schreiend um sein Leben kämpft.
    Es ging nicht um Furcht oder leichte Angst. Sondern um pure Panik.


    Ich persönlich habe 2 Hunde von denen einer noch nciht weiß ob Pferde okay sind und der andere der meinung ist das es nur große Spielpartner sind.
    Wenn ich Reiter sehe wird angeleint und zur Seite gegangen. (Und gehofft das die Deppen die Klappe halten)
    Sehe ich ein deutlich nervöses Pferd, so wie letztens, versuche ich weiträumigst auszuweichen, aber noch zu sehen. Denn ich weiß einfach nie wie grad der Whippet reagiert. Wenn der in dem Moment entscheidet das dieses Pferd gruselig ist dann kläfft er. Und direkt neben einem nervösen Pferd will ich das nicht, vor allem wenn genug offene Fläche zum Ausweichen ist.




    Lara004: Aber genau das wird doch gefordert. Wer seinen Hund nicht händeln kann soll auf dem Hundeplatz oder sonstwo erstmal trainieren und sich dann an die Lage rantasten, anstatt sich direkt in "die Menge" zu begeben.

  • Zitat

    Gute Idee, finde ich, das wär doch was. Oder nur auf ausgeschilderten speziell gesicherten Wegen erlaubt.


    Warum ist es bloss so wahnsinnig schwer sich mal in die Lage des anderen zu versetzen?


    Und wenn ich mein Pferd nicht anhalten kann ohne ihm "in die Fresse zu hauen", dann sollte man auf
    zu schnelles reiten halt verzichten. Bevor ich Gas gebe, suche ich erstmal die Bremse. Und zwar mit Gefühl
    nicht mit Gewalt.


    du nimmst mich jetzt auf den arm oder?
    bist du schon mal durch den wald galoppiert und vor dir steht auf einmal ein hund auf dem weg?
    da kannst du doch nicht lange fackeln und sagen "ich brems mit gefühl"!?
    da reagierst du... um den hund nicht zu verletzen und im zweifelsfall ist das nun mal ein schneller griff in den zügel.
    das der, je nach tempo, nicht unbedingt schön fürs pferd ausfällt ist ja auch klar.
    :muede:


    warum fühl ich mich hier so oft absichtlich falsch und schlecht verstanden? :pfeif: :dead:

  • Der zweite Reiter soll das Pferd am Zügel festhalten? Und im Notfall auch noch einfangen?


    Sorry, aber das sind beides Dinge, die extrem schwer sind und nur selten klappen.


    Zum ersten: an ein nervöses Pferd so dicht ranzukommen ist an sich schon schwer. Und dann erschließt sich mir der Sinn auch nicht so ganz.
    Was genau soll das denn bringen? Man kann ein Pferd, von nem anderen Pferd aus, auf keinen Fall besser kontrollieren. Und dann kommt noch dazu, das Pferde in der Regel ne Rangordnung haben und auf nen gewissen körperlichen Abstand bestehen.
    Es gehört echt ne Menge Kontrolle über BEIDE Pferde dazu, das man so dicht aneinander reiten kann ohne das es knallt.
    Ist das eine Pferd in Panik klappt das mit Sicherheit nicht.


    Ich kenne einen Fall, in dem das ein Reiter bei uns am Stall versucht hat. Das Ergebis war letztendlich, das das 'festgehaltene' Pferd einen schweren Verkehrsunfall verursacht hat, in dessen Folge es vor Ort aufgrund seiner schweren Verletzung erschossen werden musste.


    Einfangen ist ne ähnlich komplizierte Schiene.
    Man kann das versuchen. Manchmal klappts, manchmal nicht. Hier ist wieder die Eigenschaft als Fluchttier das Problem. Rennt der Pferdekumpel hinterher, denkt das flüchtende Pferd automatisch, dass er auch flüchtet und rennt noch schneller.
    Man muss also quasi versuchen, das flüchtende Pferd zu überholen und beide Pferde im vollen Lauf stoppen.
    Und das natürlich ohne jemand übern Haufen zu reiten oder beide Pferde auf ner Straße in den Tod zu jagen.


    Da kenne ich wiederum einen Fall, wo es funktioniert hat. Aber in dem der Reiter in die andere Richtung geritten ist. Flüchtendes Pferd hat sich angeschlossen und der Reiter ist in ne 'Sackgasse' geritten. Da konnte er das flüchtende Pferd dann einkesseln und einfangen.


  • mein Pony zieht da schon ganz selbstständig den Anker und stoppt aus vollem Lauf :D In der Regel auch wirklich herrlich über den Waldboden rutschend :D

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