Richtiges Verhalten bei Begegnungen mit Pferden

  • Zitat

    Gut, dann seh ich das falsch und alles ist tuti.
    Hauptsache Pferd und Reiter gehts gut, alles andere hat sich zu fügen weil dasPferd ja das Fluchttier ist.


    Hundeleute, Menschen mit Pferdeangst, Pilzsammler und überhaupt alle haben nun auf den Wegen zu bleiben.
    Verteilt doch Flugblätter damit das dann bald auch alle wissen und sich dran halten können.


    Ich bin dann jetzt mal raus hier und hoffe inständig das ich niemals wieder Reitern begegne.


    Schade.......


    Ich habe eine 21 jährige Warmblutstute, die trotz regelmäßiger Ausritte mit allen möglichen Situationen immer noch sehr schreckhaft ist.... und ja sie erschrickt vor Pilzsammlern, auch vor Walkingstöcken etc pp. Ich kann sie halten, sitze auch sehr fest im Sattel und ja sie muss jedes mal in Situationen die ihr unangenehm sind.


    Ihr aber reicht es z.b wenn sie sieht, wie der Mensch mit Hund sich an den Rand oder in den Wald schlägt. Ich verstehe nicht, warum man keine gegenseitige Rücksicht nehmen will/kann. Und es ist ja aber auch nun mal so, das ein Pferd, sollte es durchgehen, mehr Schaden anrichten kann.


    Schaut doch einfach das euch das Pferd sieht und geht dann in die Wohlfühlzone für euren Hund, wobei ich der Meinung bin, die müssen da durch, muss ein Pferd ja auch...und die meisten Hunden haben wirklich nur Respekt, aber keine wirkliche Angst.

  • Ich hab jetzt nicht alles gelesen, aber so ganz verstehe ich die Problematik überhaupt nicht.


    Wir haben Pferde und Hunde, seit 30 Jahren hab ich mit Pferden zu tun und aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es in der Regel so ist, dass es in den Reitställen ebenso viele Hunde wie Pferde gibt. Die meisten Pferde sind somit daran gewöhnt, dass ständig irgendwo ein Hund rumwuselt. In all den Jahren ist mir nie ein Pferd begegnet das ernsthaft Angst oder Probleme mit Hunden hatte. Genauso wenig kenne ich Hunde die Panik vor Pferden haben.
    Gewiss mag es die geben, aber das ist einfach die totale Ausnahme.


    Wir wohnen sehr ländlich und sind von Reitställen umzingelt, deshalb begegnen wir auf unseren Spaziergängen auch ständig irgendwelchen Reitern, diese Begegnungen sind nie ein Problem.
    In nehme die Hunde ins 'Fuß' und laufe dran vorbei, bin ich mit allen dreien unterwegs lass ich sie am Rand absitzen, um den Reitern zu signalisieren, dass ich die Bande unter Kontrolle habe. Man grüßt sich, sagt nett 'Hallo' und das wars. Mir ist in den letzten Jahren kein Pferd begegnet, das durch den Anblick der Hunde nervös wurde, sich erschreckt hat, oder gar in Panik durchgehen wollte :???:


    Natürlich kann es vorkommen, dass ein Pferd scheut, wenn sich Hund und HH im Gebüsch verschanzen oder/und der Hund dann aus dem Unterholz hopst. Ein halbwegs geübter Reiter kriegt so eine Situation aber schnell in den Griff, ohne dass das Pferd gleich unkontrolliert die Flucht ergreift.
    Wer das nicht hinbekommt, der hat mit seinem Pferd in freiem Gelände halt nichts zu suchen, denn außer Hunden kann das Pferd genauso vor Treckern, flatternden Planen, Mopeds und allem anderen Panik bekommen und dann evtl. sogar durchgehen.
    Es ist einfach nicht möglich alle Umweltreize auszuschalten, damit sollte man als Reiter klar kommen.


    Anders herum kenne ich persönlich keinen einzigen Hund, der sich wild bellend auf ein Pferd stürzen würde, in der Regel interessieren sich die Hunde überhaupt nicht für Pferde.


    Das soll jetzt nicht heißen, dass es keine Angsthunde gibt, die mit Pferden Probleme haben, ich hab nur nie einen kennengelernt.

  • @ Angel

    Zitat

    Meine Frage war ja ursprünglich auch, ob es etwas hilft, wenn ich mich lautstark in die Büsche schlage, oder ob ich das leise machen soll. :ka:


    Ich würde den Hund schonmal hinters Gebüsch lassen, selbst sichtbar stehen bleiben und in angemessener Lautstärke, NICHT brüllen, den Reiter höflich auf mich hinweisen.
    Entschuldigung, ich habe einen panischen Hund hinter mir im Gebüsch. Wenn er sich nicht verstecken darf, dreht er völlig durch und schreit, im Versteck bleibt er ruhig/macht er xy. Bitte nicht erschrecken.


    Dann kann der Reiter frei entscheiden, was er tun will, UND weiss dass er auf sein Pferd besonders acht geben muss, weil eben ein Raubtier hinter dem Busch ist. Er kann umdrehen, dich bitten selbst wenigstens teilweise sichtbar zu bleiben oder hörbar - red halt mit dem Hund. Dich zu bitten mit dem wieder aus dem Gebüsch kommen zu warten, tiefer ins Gebüsch zu gehen oder eben selber umzudrehen.


    Damit wäre deine Verantwortung in der Sache völlig aussen vor, der Reiter weiss das da was ist und kann in Wissen über Situation und Gemüt seines Pferdes selber entscheiden, und mehr kannst du in dieser Sondersituation nicht tun.

  • Ich habe jetzt keine Zeit ausführlicher zu Antworten.


    Aber mal ganz ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass das Thema so eskaliert, Reiter- gegen Hundebesitzer. Jeder schimpft den anderen als ignorant, Verständnis kommt von manchen Seiten als Wort, wird aber nicht so richtig gezeigt.


    Es wird sich dran aufgehängt, dass gesagt wurde, dass Angels Hund wohl ein Extrem ist.


    Überhaupt wird sich nur an den krassen Beiträgen aufgehängt und dann beleidigt abgezogen.


    Es scheint also immer noch da, das Unverständnis für Reiter und ihren Fluchttieren. Da tut es mir wirklich Leid, dass der 23 Jähriger Rentner auch noch vor Pilzsammlern erschrickt. Trotz jahrelanger Gewöhnung. Und ja ich versuche Rücksicht zu nehmen und ich pampe auch niemanden an, wenn er die Flucht ins Gebüsch vorzieht. Und nein, ich verurteile sicher keine Hundebesitzer, die Angst haben, das ganze hier sollte der Aufklärung dienen, was das Optimum wäre, einfach weil es viele nicht wissen.


    Das Hinweise auf Gefahren gleich auf Unfähigkeit geschoben werden...


    Naja schade, dass der Thread auch wieder kurz vor einer Schließung steht und man nciht vernünftig reden kann :muede:

  • Liloo: Wenn du sehr ländlich mit massenhaft Ställen drum rum wohnst, ist es kein Wunder, dass bei euch die Hunde kein Interesse an Pferden zeigen. Die kennen sie ja von klein auf.
    Hier ist zwar auch totales Pferdegebiet (Schockemöhle sitzt ein paar Orte weiter, und hier in der Stadt haben wir auch ein Gut), aber zumeist trifft man die Pferde eben auf den Weiden stehend. Ohne Zaun drumrum, ohne Abstand und dann auch noch mit Reiter drauf sind sie für meinen Hund neu - ich vermute auch, dass er bei seinen Vorbesitzern nicht viel kennen gelernt hat, sein Verhalten in den ersten Monaten spricht dafür. Deshalb verunsichern sie ihn halt.


    @AnnaAimee: Ich sehe nicht, wo dem Thread die Schließung droht. Bisher hat es nicht mal eine Ermahnung durch einen Mod gegeben, und ich seh auch ehrlich gesagt keinen Grund für eine Schließung.
    Dass ein Thema nicht immer genau so verläuft, wie man es sich wünscht, kennen wir vom DF ja zur Genüge.
    Schade finde ich auch, dass hier von wenigen Usern direkt angegriffen wir und beide Seiten als unfähig hingestellt werden.
    Klar, die Pferdehalter werben mit Verständnis für ihre Fluchttiere, weil diese bei einer Panik sich selbst und die Umwelt massiv gefährden können. Gleichzeitig haben einige von ihnen aber null Verständnis, dass Hundehalter auch beim Hund gern eine Panik vermeiden möchten.


    Meiner ist ja nicht mal panisch, der ist stark verunsichert und geht nach vorn. Was ich auf engen Wegen unbedingt vermeiden möchte, und nicht nur, weil das Pferd dabei durchgehen könnte, sondern auch, weil ich nicht weiß, wie das Pferd Hunden gegenüber drauf ist und wie gut der Reiter es unter Kontrolle hat.
    Wie schon oft im Thread erwähnt, ein gezielter Tritt, und für den Hund war's das. Dieses Risiko bin ich nicht bereit einzugehen. Ich hab zwar nicht viel Ahnung von Pferden, finde auch, dass es wunderbare Tiere sind, aber trotzdem riskiere ich nicht die Gesundheit meines Hundes, nur weil dieser verunsichert in die Leine geht.


    Übrigens auch ein toller Lerneffekt, der beim Thema Leinenpöbeln immer wieder hervorgehoben wir: Pöbelt der Hund und der andere Hund zieht sich zurück, hatte der Hund ein Erfolgserlebnis und pöbelt beim nächsten Mal sicher nicht weniger.
    Das gleiche Prinzip gilt ja auch beim Versuch, Pferde durch verbellen loszuwerden. Somit festigt sich das Verhalten. Will ich das? Nee, also versuche ich, Situationen zu vermeiden, in denen er Pferde anbellt - ich weiche aus.
    Einigen Pferdehaltern, die sich hier geäußert haben, passt aber nicht mal das, wenn ich in Sichtweite bleiben würde.


    Ich persönlich habe in diesem Thread gelernt, wie ich mich verhalten sollte, wenn ein Ausweichen ins Gebüsch nicht zu vermeiden ist: Reiter drauf aufmerksam machen. Finde ich schon einen Gewinn.

  • Ich finde es etwas schade, dass aus diesem Thread so ein Hauen und Stechen geworden ist. Ich finde ihn nämlich sehr hilfreich, weil ich mich überhaupt nicht mit Pferden auskenne, aber seit einem Jahr in einem Dorf mit hoher Pferdedichte wohne.
    Ich hätte z. B. nicht gewusst, dass Ausweichen und "Verstecken" für ein Pferd furchteinflößender ist als ein tobender Hund. Ich bin anfangs mit Maja auch etwas ausgewichen, weil sie dazu tendiert, bei Unsicherheit nach vorne zu gehen und ihr Pferde nicht so ganz geheuer waren. Mittlerweile sind Pferdebegegnungen Alltag und es reicht, sie einfach heranzurufen, aber in der ersten Zeit wusste ich einfach noch nicht, wie sie reagieren würde und war entsprechend vorsichtig.


    Ich muss auch sagen, dass ich bisher nur eine einzige etwas blöde Situation erlebt habe, die vermeidbar gewesen wäre (eine junge Reiterin ist ziemlich schnell um die Ecke getrabt gekommen, so dass sie fast in uns reingerannt wäre - sowohl ihr Pony als auch meine Hündin haben einen ordentlichen Schreck bekommen), ansonsten gab es zwar ein paar Schreckmomente, die aber weder gefährlich waren noch aufgrund von Rücksichtslosigkeit oder Leichtsinn passiert sind.

  • Zitat


    Übrigens auch ein toller Lerneffekt, der beim Thema Leinenpöbeln immer wieder hervorgehoben wir: Pöbelt der Hund und der andere Hund zieht sich zurück, hatte der Hund ein Erfolgserlebnis und pöbelt beim nächsten Mal sicher nicht weniger.


    Bei weitem nicht jeder Hund pöbelt um den anderen Hund zu vertreiben oder auf Abstand zu halten.
    Das wird nur von Hundehaltern gerne so gesehen. Mein pöbelt weil er Angst hat fühlt sich besser
    an als mein Hund pöbelt aus Frust.
    Der Effekt ist allerdings der gleiche.


    Bei Pferden würde ich immer versuchen den Hund dran zu gewöhnen, vor allem wenn ich in einer
    pferdereichen Region wohne. So wie ich meinen Hund an andere Umweltreize auch gewöhnen sollte.

  • Ach du meine Guete..


    Was bin ich froh, dass es wohl auch an anderen Orten entspannt zugeht und nicht nur bei uns. Ich kann mit einer Gruppe von 7 Pferden/Ponys (auf denen Kinder sitzen) und 3 Hunden in den Wald und es passiert nichts. Nicht den Hunden, den Kindern, den Pferden/Ponys, den Spaziergaengern oder Pilzsammlern, den anderen Hunden, ... einfach nichts und niemandem.


    Wenn ich mit einer grossen Hundegruppe laufen war (5-6 Hunde), dann immer im Wald direkt am Stall. Keiner zickt rum, alle nehmen Ruecksicht, alle sind happy. Und nein! Da waren nicht nur Hunde dabei, denen Pferde egal sind und es waren auch nicht nur Pferde unterwegs die Hunde als normal ansehen.


    Treffen wir auf den Feldern Pferde dann muessen meine Hunde ran (entweder laufen wir weiter oder wir bleiben stehen), die Reiter verlangsamen ihr Tempo und wenn wieder genug Abstand zw. Pferden und Hunden ist geht man wieder seiner Wege.


    Poebelt mein Hund Pferde an, dann lernt er das zu lassen.
    Hat mein Pferd ein Thema mit Hunden, dann lernt es dass die Viecher egal sind.




    Was dieses anzicken hier soll versteh ich nicht wirklich. Wenn einfach alle Seiten mal von ihrem 'Aber ICH'-Trip runterkommen wuerden, waere der Alltag soviel entspannter. Aber das waere wohl langweilig :roll:

  • Zitat


    Zum Thema hundegebiet: gibt's hier zwar nicht, aber hätte mein Pferd Angst, würde ich die Begegnung suchen.


    Verständlich dass du die Angst beim Pferd abbauen wollen würdest. Aber muss das im Hundeauslaufgebiet sein? Kann man nicht mit einem bekannten Hund üben als mit vielen, die man in Verhalten und Reaktion überhaupt nicht einschätzen kann? Lass da dann mal Hunde hinterhergehen - das schürt die Angst doch eher. Zudem darf man sich als Reiter auf so ziemlich allen öffentlichen Wegen frei bewegen - der Freilauf für Hunde ist oft stark eingeschränkt. Und dann wird man noch angegarstet, wenn man es wagt mit seinem Hund einen Reitweg zu betreten? Da läuft doch was falsch. Auch man selbst sollte die Rücksicht walten lassen, die man von anderen erwartet..

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