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Einfach mal aus Interesse gefragt: bei Deprivation ist immer die Rede von wenig Reizen im jungen Alter, was zu Problemen im späteren veränderten Alltag führt. Bspw. der Hund, der auf dem Land groß geworden und dann in die Großstadt umgezogen ist. Ist ein "Deprivationsschaden" auch im umgekehrten Sinne möglich? Der Hund wird in der Großstadt groß (viele Reize) und zieht dann aufs Land (wenig Reize). Kann auch Reizentzug - diese Ruhe und Stille - ein Problem weden?
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@ dina
Nicht wundern...
Einfach weitermachen...
Das Leben erlaubt es einem eben nicht, alles gleich zu machen. Da muss auch Hund durch.
Erklären muss man auch nicht immer alles. Ich hatte/habe auch oft große Fragezeichen über dem Kopf.
Meiner will z.B. morgens manchmal nicht fressen - mit gelangweilt divahaftem Blick liegt der Langschläfer dann in seinem Korb.
Früher: Ist der Hund krank? Tierarzt fragen!
Heute: Futter wieder weg, den Ochsenziemer gibt`s ja ohnehin, wenn ich weggehe, am Abend hat er dann Hunger, scheint ihm also an diesem Tag zu reichen... -
Übrigens - kennt ihr auch Situationen, in denen man sich (zwecks Gewöhnung) aus der Not heraus bewusst kreativ zum Affen gemacht hat, weil (mein) Hund ja dann doch neugierig ist?
Hier drei Beispiele:
1. Ich sehe mich noch staubsaugerstreichelnd auf dem Sofa sitzen, das Gerät im Arm, liebevolle Worte aussprechend. Die Folge: Hund kommt vorsichtig zum Schnüffeln, weil das Ding ja nicht sooo gefährlich sein kann, wenn Frauchen es sooo mag (erst off, dann on-Betrieb ).
2. Hund entdeckt eine zufällig abgestellte Kiste im Flur, die ihn bestimmt umbringen wird, weil sie vorher nicht da war. Sie blieb dann zur Gewöhnung erstmal stehen, wurde später immer etwas anders positioniert. Die Krönung der Gewöhnung: Gäste wunderten sich über den im Wohnzimmer "geparkten" Rasenmäher .
3. 1.Silvester: Hund wechselt beim ersten Böller bebend die Etage - soll er doch, wenn er`s braucht. Rolladen unten.
2. Silvester: Hund klebt mir am Bein, wird aber nicht getröstet. Rolladen teilweise oben.
3. Silvester: Frauchen steht mit (bereits vorgewarntem) Gast am (Kipp!)-fenster und erklärt freudig, was für eine tolle, feine Rakete das jeweils ist. Hund kommt ins Zimmer und will auch `mal gucken, was da so toll ist...
(Die Leckerchen waren ausgestreut und wurden sogar gefressen ) -
Jap. Das mit dem Staubsauger hab ich hier auch gemacht. Nicht aufgrund irgendwelcher Deprivationsschäden, vielmehr aus einer "Wehret den Anfängen"-Motivation heraus. Und weil ich wusste, das Elterns Dackel immer hektisch kläffend hinter dem Sauger her ist.
Ansonsten hab ich ja hier einen völlig "stumpfen" Labbi, der sich eigentlich an nichts und niemandem stört. Respekt an all diejenigen, die es nicht so leicht haben mit ihren Hunden (weil die Hunde es leider nicht leicht haben) und die so hart daran arbeiten!
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Zitat
Einfach mal aus Interesse gefragt: bei Deprivation ist immer die Rede von wenig Reizen im jungen Alter, was zu Problemen im späteren veränderten Alltag führt. Bspw. der Hund, der auf dem Land groß geworden und dann in die Großstadt umgezogen ist. Ist ein "Deprivationsschaden" auch im umgekehrten Sinne möglich? Der Hund wird in der Großstadt groß (viele Reize) und zieht dann aufs Land (wenig Reize). Kann auch Reizentzug - diese Ruhe und Stille - ein Problem weden?
Ich verstehe das eher so, dass es nicht um die menge der Reize geht, sondern um deren Qualität und nutzen.
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Zitat
Ich verstehe das eher so, dass es nicht um die menge der Reize geht, sondern um deren Qualität und nutzen.
So ist es. Bei Reizüberflutung geht der Schuss dann auch mal nach hinten los.
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Zitat
Meine Hündin ist ähnlich. Allerdings bei sehr guter Welpenaufzucht. Ich habe immer versucht sie an viele unterschiedliche Bedingungen zu gewöhnen, um sie "locker" zu machen. Erreicht habe ich damit nichts Gutes und würde dem nächsten Hund einfach seinem Charackter entsprechend ausbilden mit viel weniger Reizen...aber hinterher ist man immer schlauer.
Da ich ihn nicht von Welpe an hatte und mit zu wenig Hundeerfahrung da nicht viel machen konnte, als ich ihn bekam (was heute genau 5 Jahre her ist) ist das wohl auch ein Grund, warum er so ist.
Dieses Verhalten kenne ich von vielen Schäferhunden aus meiner ehemaligen Rettungshundestaffel. Schäferhunde neigen dazu "unselbständig" zu werden und das ist ein Problem bei Haltern die zu "autoritär" sind.
Dann ist der beste Flächensuchhund plötzlich an Mammis Rockzipfel...das beendet so manche Karriere. Das muss man wissen.Das mag sein, allerdings war das nie meine Absicht, ihn dazu zu machen.
Auch OHNE Hilfe kann man diese Hunde verunsichern, ich meine ja, sie können Gedanken lesen ..Sie merken einfach "bad vibrationen".
Ich könnte mir vorstellen, dass dein Lucky deine "Unzufriedenheit" schneller merkt, als du sie selbst bemerkst. Du schreibst ja viel über Lucky, und dein Ausflug ins "Mantrailing" ist wirklich nur ein Ausflug gewesen und hat mit Ausbildung nicht viel zu tun. Ich denke, da hätteste dran bleiben sollen. Wenn Hund sich umdreht, ist das nicht schlimm, sondern er fragt nur nach HILFE! Da hast du keinen guten Trainer gehabt. Soweit ich es las, was es eh Spassbereich?*sfz* Genau deswegen wollte ich hier eigentlich nichts mehr schreiben, weil irgendwer sowieso wieder meint, er weiß es besser. Ich meine, ich war dabei, so life und in Farbe. Sorry für den Sarkasmus, aber es ist dieselbe Leier, immer wieder. Ich nenne ein dreiviertel Jahr Mantrailen bei K9 mit Prüfungsambitionen nicht einen "Ausflug" Wenn doch, war er entschieden zu teuer. Dennoch ist es so, dass durch die Trailweise, die meistens sehr, sehr kurz waren es nicht so aufgefallen ist. Meine zweite Trainerin hat wirklich viel Erfahrung im Trailen und hat gesehen, dass Lucky wirklich nichts alleine macht, er sucht dann 10m weiter und fragt erneut nach. Das kriegt man aus ihm nicht heraus. Es war dann der Plan, ihn evtl. Fläche suchen zu lassen, was außerhalb von Rettungshundestaffeln fast nirgendwo angeboten wird, dann kam aber die Krankheit meines Mannes dazwischen und 2014 war sowieso reines Chaos.
Ich habe viele Mantrailer kennengelernt und auch Ausbilder. Darunter 2 gute (eine hier aus dem Forum! )
Viele sind viel zu eingebunden in den Gedanken an Fährtenarbeit und Unterordnung.(Sorry für OT---mit mir gehts bei dem Thema manchmal durch und es juckt in den Händen....) Hütehunde an sich sind oft zu Führerorientiert, während selbständige Rassen (die eigentlichen "Mantrailer" nicht zwangsläufig leichter zu führen sind...
Komischerweise hat mein Chesapeake unter derselben Trainerin sehr gute Ansätze gezeigt und das super schnell gelernt. Aber wie gesagt, dieselbe Leier...
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Zitat
Ist aber für mich nicht typisch für deprivierte Hunde... Wenn bei denen was ist, dann bricht alles über einen längeren Zeitraum wieder ein.
Ganz so ist es nicht, denn man kann auch einige Dinge aufholen und Rettungsnetze für diese Hunde einbauen, je entspannter das Lebensumfeld und je besser der Hund trainiert wird, desto weniger heftig sind etwaige Rückfälle. Heißt nicht, dass es keine Rückfälle über einen längeren Zeitraum mehr gibt, kann aber sein, dass es nicht mehr so heftig ist. Zudem gibt es *DEN* deprivierten Hund gar nicht.
Ist gut in diesem Buch erklärt:
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danke rotbuche...naja, weitermachen is klar, tun wir seit bald 7 Jahren. Da merk ich dann nur wieder, wie viel bei Finn einfach nur wegen der Routine funktioniert. Die letzten 3 Jahre hat sich da nicht viel geändert, seit diesem Semester ist alles anders (bei mir) und Finn bei meinen Eltern packt Verhaltensmuster aus, die er seit Jahren nicht mehr gezeigt hat - einfach weil es ihn so aus dem Konzept bringt, dass ich weniger und zu für ihn nicht nachvollziehbaren Zeiten komme.
Aber es gibt auch echte Fortschritte: Finn ist jetzt das erste Mal (!!!) in einer Gruppenstunde in der Hundeschule dabei. Zwar nur mit 3 Hunden insgesamt und erstmal nur mit extra Programm für ihn, aber hey! Am Freitag war der erste Termin, ist gut gelaufen, er hat keinen hysterischen Anfall beim Anblick seiner Kollegen bekommen, auch nicht als klar war, dass die da bleiben wollen. Jetzt schläft er halt seit Freitag abend aber gut.
Ob mein Hund nun einen Deprivationsschaden hat (wovon sein TA und diverse Trainer ausgehen) oder einfach nur "lernbehindert" ist, ist mir völlig egal. Wir müssen irgendwie mit ihm auskommen und das am besten so, dass niemandem was passiert und Hund und Mensch Spaß daran haben.
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Nightstalker, der Verein ist für schlechtes Training sehr bekannt. Und dass er teuer ist weiss ich.
Ein schlechtes Training macht dir den Hund in weniger als 9 Monaten unbrauchbar. Nur soviel dazu.Aber wenn du dein Heil darin findest, dass der Hund eben einen Schaden hat, ists letztlich deine Sache.
Entschuldigung für OT is jetzt schluss.
Ich finde dennoch gerache bei "besonderen" Hunden kann sich JEDER Gedanken machen, ob der jeweilige "Verein" oder "Trainer" richtig liegt. Ich habe leider auch Trainer gehabt, die mir gar nicht gut taten. Wie ich schon weiter vorne schrieb.
Und deshalb auch der Einwand zu einem Hund, dessen Lebensgeschichte quasie hie im Forum zu lesen ist. Da hatte ich einfach das Bedürfnis FÜR Lucky zu sprechen.
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