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Ich bin so so froh, dass mein Fred nicht aggressiv ist. Ich stelle mir das ganz schlimm vor. Ich weiß nicht ob ich mit so einem Hund klar kommen könnte. Das mit Leben mit Fred ist auch anstrengend und man muss immer Rücksicht auf die Macken nehmen. Zum Beispiel muss ich ihn jede Treppe hoch und runter tragen, in die Bahn rein, beim Umsteigen, ins Café usw. Dann sind wir unendlich langsam weil überall geschnüffelt und markiert werden muss, weil er so seinen Stress abbaut (was er Gott sei Dank tut) und so weiter. Aber er ist der liebste und treuste Hund der Welt. Er würde nicht mal im Traum daran denken einen Menschen zu beißen. Er geht immer nach hinten weg wenn er sich unwohl fühlt. Mittlerweile lässt er sich auch von Kindern streicheln und wenn man ihn erst mal "geknackt" hat, ist er ein richtiger Schmusebär. Er ist wirklich etwas ganz besonderes und gibt soviel zurück.
Fred kann ganz gut alleine bleiben. Er ist ruhig und geht schlafen. Wenn der Tag aufregend war, dann ist er sowieso froh, dass er das erst mal verarbeiten darf.
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Café, Bahn, Stadt...davon träumen wir nachts!
Ich sach ma so, hätte mir jemand gesagt, was da auf uns zukommt, ich hätt mein Hundekind damals zurück gegeben. Aber man wächst mit der Herausforderung und gewöhnt sich erstaunlicherweise an ziemlich viel, auch aggressive Hunde bzw deren Handling. -
Habt ihr eigentlich auch so eine große Diskrepanz zwischen drinnen und draußen?
Lucky ist ja wie gesagt im Haus sehr normal, wobei das auch ein paar Jahre gedauert hat, bis der wirklich nicht mehr unter Dauerstrom stand, und in der Arbeit ist er wirklich mega entspannt. Nur wenn ich eben raus will ist die Hölle los und draußen kann ich lange nicht das verlangen, was drinnen machbar ist (z.B. free shapen, drinnen geht es mittlerweile ohne Dauergekläffe, draußen brauch ich das nicht probieren...)
Auch wenn er kein Deprivationssyndrom haben sollte interessiert mich das bei eurem Hunden. -
Interessanter Thread.
Ich glaube Bruno ist da ein ähnlicher Fall.
Er war auf einem Bauernhof geboren, in einem Erdloch unter einem Container, Mutter war Kettenhündin.Als Junghund bis zum Alter von 10 Jahren hatte er Probleme mit Artgenossen und Fremden Menschen, er hat etliche Familienmitglieder gebissen.
In einem Moment lieb und brav und mit einmal "zack".
Fremde wurden viel verbellt, sei es nur ein Auto was hielt um nach den Weg zu Fragen, der Hund hat sich nicht mehr beruhigt.Mülltonnen, Wäscheständer, alles wurde angebellt.
Derber Futterneid, wo selbst ich schon 2 mal von ihm gebissen wurde.
Sein Sexualtrieb...extrem schlimm, man brauchte sich nur hinhocken, sofort wurde man bestiegen, mein Bruder durfte nicht rennen, sofort wurde er bestiegen.Ich konnte ihn wie mit wohin nehmen, da ich immer rechnen musste er geht jmd an.
Er klebt an mir, wie eine Klette, Zuhause kann er problemlos alleine bleiben. In einer fremden Umgebung neigt er dazu, zu hyperventilieren. Auch wenn ich ihn im Auto habe, und anhalte um auszusteigen und ihn raus zu lassen...Terror.
Die 5 sek, wo ich anhalte und mich abschnalle rufen in ihm schon Panik hervor.
Wenn ich dann noch aussteige wirds ganz schlimm, er fiept und drückt seine Nase gegen die Scheibe, total egal, dass ich ja eigentlich zu ihm gehe um ihn aussteigen zu lassen.Ich muss jedoch sagen, er hat sich jetzt im Alter viel geändert, Fremde Menschen sind nicht mehr so gruselig und er lässt sich viel anfassen. Menschen die sich komisch bewegen (alte Leute, behinderte, Rollis) werden nach wie vor verbellt.
Autos können neben uns halten und die Insassen nach dem Weg fragen.
Mülltonnen und Wäscheständer sind keine Feinde mehr.
Er ist ruhiger geworden, der Sexualtrieb ließ mit seiner Kastra langsam nach.
Ich kann ihn öfter mit nehmen.Was jedoch nach wie vor ungeändert ist, die Angst ich könnte weg sein.
Die Panik in einer fremden Umgebung. -
Zitat
Habt ihr eigentlich auch so eine große Diskrepanz zwischen drinnen und draußen?
Meiner hat quasi ne gespaltete Persönlichkeit . Bei ihm ist das so, drinnen komplett anders als draußen.
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Zwischen drinnen und draussen macht meine keinen Unterschied, solange "draussen" Natur oder Dorf ist, wo sich höchstens fünf Menschen gleichzeitig an einer Stelle aufhalten (mehr Menschen sind auhc okay, solange sie Abstand zueinander haben, aber "Menschenrudel" sind Ungeheuer). Aber Stadt z.B. oder in die Nähe eines Marktes kommen verwandeln meine Megumi förmlich. Ich bin für sie alles, sie vertraut mir unglaublich, was manchmal schon zu Fortschritten geführt hat, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Aber an besagten Orten schaltet sie komplett ab, da gibt es nru noch sie und "das Monster", da kann nicht einmal mehr ich sie beruhigen. Ganz schlimm ist es, wenn die Schule/Kindergarten aus hat und die Kinder plötzlich rausstürmen, da gerät sie in totale Panik, rennt in Panik einfach los, schreit und versucht dann Bäume hochzuklettern.
Alleine bleiben kann sie sehr gut, muss sie aber nicht, da ich selbstständig bin. Allerdings habe ich ja einen zweiten Hund, weshalb alleine sein auch erträglicher ist.
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Meiner kommt dafür auf Wiesen nicht klar. Enge Wege, Gassen mit Hauswänden sind toll, da tapert er dann auch munter voran. Aber müssen wir durch unsere Innenstadt (= immer, wenn wir an den Fluss und die Wiesen wollen) zieht er andauernd oder ist total hibbelig und kann überhaupt nicht ordentlich an der Leine laufen.
Auf Arbeit glaubte mir übrigens die erste Zeit keiner, dass der Hund draußen so anders ist. -
Ich muss aber dazusagen, dass sie doch recht früh gerettet wurde und somit mit zwölf Wochen bei mir war, ich also doch noch einiges durch gezielte Sozialisation habe "retten" können. Viele Ängste (offene Autos, Garagentore, seltsam geformte Bäume, quadratische weiße Dinge uvm) und die Angst vor Hunden. Heute mag sie Hunde sehr gerne, ist aber immer vorsichtig und bei mehr als zwei sehr unsicher. Es wirft sie nicht einmal zurück, wenn sie angepöbelt wird.
Zm Glück ist sie eigentlich ein unglaublich ruhiger, gutmütiger Hund, das kommt uns zugute. Einzig und allein Menschen udn Bahnhöfe sind Dinge, mit denen sie nach wie vor Probleme hat. Allerdings auch schon besser. Über die Bahnhofsbrücke gehen war purer Stress, sie ist in Panik geraten, versucht sich aus Geschir und/oder Halsband zu winden, geschrien, extrem gehechelt, gezittert, nicht ansprech- oder -beruhigbar... Seit diesem Herbst können wir endlich über die Brücke gehen, ohne den Attacken, man merkt nur noch ihre Anspannung, teils nimmt sie sogar Leckerli oder macht sogar Tricks. Wenn wir allerdings Pech haben und es kommt gerade die S-Bahn, gerät sie in Panik (S-Bahn Fahren macht ihr nichts, es ist die Menschenmasse die aussteigt, die ihr Angst bereitet) und bei der nächsten Brückenüberquerung ist sie wieder unsicherer. Aber es wird und sie lässt sich immer besser beruhigen.
Inzwischen vertraut sie mir, dass ich sie vor Menschen beschütze, weshalb ihr selbst in der Nacht plötzlich auftauchende Gestalten keine Angst mehr bereiten, aber wenn sich ihr jemand zuwendet kommt die sehr starke Unsicherheit nach wie vor durch.Durch tiefes Vertrauen und viel viel Geduld kann man immer etwas erreichen, aber wie gesagt, hatte ich meine Hündin zum Glück noch relativ früh bekommen und das ist sicherlich einer der Gründe, weshalb vieles einfacher ist als in anderen Fällen. Aber ich habe wirklich tiefen Respekt vor allen, die sich einen älteren Hund mit Deprivationsschaden zugetraut haben und alles geben, um ihm zu helfen!
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Zitat
Aber ich habe wirklich tiefen Respekt vor allen, die sich einen älteren Hund mit Deprivationsschaden zugetraut haben und alles geben, um ihm zu helfen!
Also ich habe vorher ehrlich gesagt nicht gewusst, welche krassen Auswirkungen ein Deprivationsschaden haben kann. Natürlich war mir bewusst, dass ein Laborhund ängstlich ist, aber was das wirklich bedeutet habe ich unterschätzt. Dabei ist Lilly gar nicht mal sooo extrem ängstlich, außer bei Männern, Knallgeräuschen und ihrer massiven Trennungsangst, aber sie ist halt "anders". Sie macht sehr schnell dicht, wobei sich das auch extrem gebessert hat, und hat oftmals keine Strategien, mit etwas umzugehen. Es gibt Tage, da geht sie völlig normal durch die Welt, und es gibt Tage, da führt schon eine Kleinigkeit dazu, dass sie "dicht macht", freezt und in sich zusammen fällt oder in stereotypes Rennen (früher auch gegen Wände) verfällt.
Ich habe meine Prinzessin wirklich lieb, aber oft ist das Zusammenleben auch echt anstrengend.
Kennt ihr das Bedüfnis, nach eurem Hund mal einen "stinknormalen" Hund zu haben? Das ist bei mir wirklich so. Ich könnte mir schon vorstellen nochmal einen Laborhund zu nehmen, aber dann nur noch als Zweithund zu einem souveränen Ersthund...
(Das hat bei Lilly nämlcih extrem geholfen, als meine Eltern ihren Hund bekommen haben. Wir haben zb monatelang versucht ihr zu zeigen, dass man problemlos vom Garten ins Haus laufen kann. Völlig erfolglos. Sie saß immer irgendwo mit hängendem Kopf im Garten und man musste sie reintragen. Als Charly kam, lief er einige male vor, und nach ein paar Tagen lief sie zusammen mit ihm rein als hätte sie nie was anderes gemacht... ) -
Jordan kann nicht alleine bleiben. Aus dem Grund mussten wir uns einen Zwinger anschaffen, damit das Haus eine Überlebenschance hatte.
In seinem Zwinger, egal ob offen oder zu, fühlt er sich geborgen und sicher.Er hat schon zwei mal gebissen und erträgt gar keinen Besuch ( Störer ) in seinem Umfeld.
Wir nehmen ihn ja mit in Urlaub und da hab ich ein ganz strenges Regiment für ihn aufgebaut. Er darf sich nur so bewegen wir ich es zulasse. Da hält er sich dran fest und ist somit in der Lage mit mir an der Seite durch Fußgängerzonen zu gehen, in Restaurants zu liegen, in Biergärten zu liegen etc. und dabei ziemlich relaxt zu sein.
Er hat den großen Vorteil ein DSH zu sein. Da grabbelt nicht mal einer so dran rum oder seufzt: oh wie süß
Ich habe ihn immer in Beobachtung und reagiere schon auf kleinste Anzeichen von Unwohlsein.
Das ist mir die letzten Jahre ins Blut übergegangen und manchmal reagiere ich schneller als ich denke und wundere mich über mich selbst.
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