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Also, ich hab mal ein Beispiel gesehen, da hatte eine Frau panische Angst vor Spinnen. Mit Ohnmacht und alles. Der Therapeut hat sie einfach so lange mit ner Vogelspinne konfrontiert, bis sie gemerkt hat, das sie nicht stirbt. Mit Reflektion hatte das im GRunde ja nix zu tun, sondern mit fühlen oder nicht?
Oke, dann verstehen wir unter Reizüberflutung verschiedene Dinge.
Reizüberflutung heißt für mich, dass der Hund soviel sieht/hört/riecht, dass der davon blöde wird, weil er nicht selektieren kann, was davon nun noch wichtig ist.
Was du beschreibst ist Konfrontation mit der Angst und das tun wir wohl alle (im Training oder einfach weil es nicht zu vermeiden ist)Und was hätte der Therapeut gemacht, wenn die gut in Ohnmacht gefallen wäre? Oder sich nichtmehr beruhigt hätte?
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@blubbb
O.k.- ich versuch's mal:
Wenn Du wie Andenopal ALLE Seiten dieses Threads gelesen hast, wird Dir nicht entgangen sein, dass Vieles mithilfe von (u. U. LANGER) GEWÖHNUNG verbessert werden KANN.
Beispiel Mülltonne: erst weit weg, dann immer näher ran.
Konfrontation mit Reizüberflutung wäre gelinde gesagt kontraproduktiv! -
Ähm, bei manchen Menschen und in manchen Fällen Oo. Schocktherapie geht ganz sicher auch bei vielen Menschen in die Hose. Ich war als Angstpatientin schon in Einzeltherapie und ambulanter Reha, und das wurde nirgends angewandt. Hätte auch höchstens zu Panik, Dissoziation und Retraumatisierung geführt. Ein Nichtschwimmer wird durch Überflutung kein Leistungsportler, er lernt erstmal wo er stehen kann.
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Ich hab selbst n höchstwahrscheinlich Deprivationshund gehabt- der hat auch Jahre gebraucht, bis sich was geändert hat. ES ist nicht so, das ich nicht die Geduld hätte, damit ein Hund besser versteht. Ich will nicht einen Hund irgendwo reinkicken.
Ich würde gerne verstehen, WARUM das so ist. Nicht das es so ist, sondern warum. Denn das ist der Part, den ich einfach nicht verstehe.
Steffi, sie hat sich bestimmt ne Stunde nicht beruhigt. Er hat einfach gewartet. UNd das haben die ne Woche oder so jeden Tag gemacht. Danach hatte sie keine Angst mehr. -
Um das zu verstehen, empfehle ich Dir die Lektüre der in diesem Thread empfohlenen Bücher.
Das Thema "Lernen und Angst" z. B. ist sehr komplex. -
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Ich denke man muss einfach auch zwischen Angst und Deprivation an der Stelle klar unterscheiden.
Bei manchen Hunden kann, wenn sie ängstlich / unsicher / etc. sind eine "Schocktherapie" durchaus zur Besserung führen, auch wenn ich es dennoch für eine sehr extrem unpassende Art der Therapie halte.
Ein Hund mit Deprivationsschaden hat aber Fehlentwicklungen des Gehirns - wie soll eine Schockthereapie diese mal eben schnell ausgleichen? -
So wie ich Deprivation verstanden habe, kann sich das Gehirn nicht richtig ausbilden, weil in wichtigen Entwicklungsstufen die Umweltreize gefehlt haben? Ja, eine "normale" Angst und eine Deprivation muss man dabei getrennt beachten.
Warum hälst du eine Schocktherapie für unangebracht, wenn sie doch so erfolgreich ist?
Für die Bücher habe ich leider kein Geld- sonst würde ich das machen. -
Auch bei Menschen wird Reizüberflutung in der Therapie nur noch selten angewandt, das kann gewaltig nach hinten los gehen. Kleines Beispiel, ich wurde als Kind an einer Schlange vorbeigezogen, mit den netten Worten : hab dich nicht so.... das Ergebnis war das ich viele Jahre selbst bei Fotos von Schlangen in Panik geraten bin. Irgendwann habe ICH mich entschieden eine Schlange anzufassen, aber niemand hat mich gezwungen, das war meine Entscheidung. Ich mag Schlangen immer noch nicht, aber kann damit leben das eine mal an mir vorbeihuscht. Angst verschwindet nicht von alleine, jedenfalls nicht wenn sie tief sitzt.
Mein Rüde ist ein Angsthund nahe an Deprivation - anfangs war er teilweise so panisch (in Angstsituationen) das er in seiner eigenen Welt lebte und nichts wahrnahm. Jeglicher Druck lies ihn erstarren - dazu gehörte auch das zeigen eines Leckerlies. Anfangs dachte ich er könnte kaum lernen , aber wir haben einfach weitergemacht, ihn natürlich auch konfrontiert - wir wollen ja leben, aber alles in einem anderen Tempo. Mein Glück war einfach nur das er von der ersten Sekunden einen Draht zu mir hatte, was an ein Wunder grenzte, das sich ihm vorher kaum jemand näheren konnte. Mein einzigstes Ziel war es das er nicht aggressiv wird - ich denke deshalb war ich so vorsichtig mit ihm . Irgendwann nach einem Jahr fing er an zu lernen, erst langsam und im zweiten Jahr so schnell, das hätte niemand für möglich gehalten. Wir wissen nicht warum er diese Entwicklung gemacht hat, das ist auch egal ... mir hat es gezeigt das nichts unmöglich ist. Er hat immer noch Ängste, die teilweise sporadisch auftreten oder Fahrräder sieht er jeden Tag - trotzdem hat er immer noch Angst. Stress verträgt er überhaupt nicht, wird dann brummig und knurrt. Mit Reizüberflutung hätte ich sicher hier einen aggressiven Hund, das merke ich jedesmal im Urlaub, nach 4-5 Tagen ist er so reizüberflutet, das er dicht macht.
Ihn zu etwas zu zwingen ist unmöglich, er erstarrt sofort und ist nicht mehr ansprechbar - und wie gesagt, das kann selbst locken mit einem Leckerlie sein. Dabei ist er inzwischen gut erzogen und man kann ihm auch Grenzen setzen, aber niemals über mentalen Druck. Ich glaube das versteht keiner oder ????
LG Jana
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Wieso sollte das unverständlich sein? Du wirst schon wissen, wo eure Kommunikationsebene ist, mit der ihr beide klarkommt.
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@blubbb: Man sollte dabei vielleicht nicht vergessen, dass die Angsttherapie beim Menschen, bei der er eben mit seinem auslösenden Reiz konfrontiert wird, immer in Kombination steht mit einem ganz intensiven Wissen über Angst und ihre Phasen. Wenn du einem Menschen erklären kannst, wie Angst funktioniert, wie sie abläuft, was in seinem Gehirn passiert und ihm damit helfen kannst, bestimmte Dinge auszuhalten und es bis in spätere Phasen durchzuhalten, kannst du das bei einem Tier keineswegs.
Und aus dem Grund kannst du schlicht und ergreifend keine Vergleich ziehen, dass das beim Menschen funktioniert und deswegen auch beim Hund. Wenn du einen Menschen so dermaßen flutest ohne jeglichen Hintergrund, geht das im Regelfall auch gern schief...
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