Deprivationsschäden

  • tami: wurde dein hund reizarm aufgezogen? dann kann eine deprivationsstörung vorliegen. falls er später als der 16. woche isoliert gehalten wurde nicht. dann führt eine reizarme umgebung eher zu einem trauma oder zu stereotypien.


    also, es ist ganz einfach eine deprivationsstörung auszuschliessen.

    Weiß ich nicht. Er kommt aus Griechenland, hat anfangs auf der Straße gelebt. Aber das muss ja nicht heißen, dass er dort reizarm aufgewachsen ist. Später war er mit anderen Hunden im Zwinger, aber selbst vor anderen Hunden hat er teilweise Angst.

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    Hi


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    • also, es ist ganz einfach eine deprivationsstörung auszuschliessen.

      Eigentlich nicht. Die meisten evtl. betroffenen Halter wissen doch gar nicht, wo sich ihre Hunde in dem Alter befunden haben, geschweige denn, wie dieses WO aussah.

    • mal andersrum gefragt: angenommen ein Hund zeigt keinerlei Anzeichen für einen Deprivationssschaden, kann man dann umgekehrt davon ausgehen, dass er nicht reizarm aufgewachsen ist?

    • salopp gesagt ja. nur was bedeutet reizarm? ein hund wächst zb. auf einem bauernhof auf, kennt traktore, die familie, pferde, schafe usw. ein strassenhund kennt vielleicht autos, fahrräder, das getümmel der stadt, aber keinen sozialkontakt mit menschen.


      es gab einen test mit katzenkinder, diese wurden mit einer "brille" aufgezogen welche horizontale balken hatte. ergebnis: die katzen konnten ihr leben lang vertikale, visuelle reize wie zb. tischbeine nicht erkennen, die sind immer dagegen gelaufen. horizontale dinge, wie regale, liegeflächen konnten diese aber ganz normal wahrnehmen.


      ganz schlimm ist wenn tiere in einem dunklen raum ohne irgendwelche reize aufwuchsen.


      ein deprivationsschaden kann ausgeschlossen werden wenn man die masse des gehirns messen würde, und dieses mit einem vergleichbaren hund vergleichen würde.

    • Die Symptome zu erkennen ist ja oft das Problem...


      Aber: Das Gehirn braucht zwingend Außenreize um die nötigen Strukturen anzulegen in dieser Zeit.


      Der Hintergrund ist eigentlich simpel und logisch: Das Gehirn bildet sich erst durch die Außenreize aus, weil dadurch auch gewährleistet ist, dass es sich der Umwelt, in der das Individuum lebt, angepasst ausbildet - also passend auf das Lebensumfeld.


      Dabei ist nicht mit eingeplant, dass das Tier evtl. sein Lebensumfeld komplett wechselt.


      Daher ist es ratsam Welpen da an alles mögliche zu gewöhnen, damit sie flexibel sind.


      Heißt im Umkehrschluss, dass z.B. ein Straßenhund auf der Straße (=das Umfeld, auf das sich das Gehirn angepasst hat) dort völlig stressfrei und "verhaltensunauffällig" leben kann, während er hier in der Mietswohnung gar nicht klarkommt.


      Die Übergänge sind halt fließend. Ein "vollständig" deprivierter Hund ist einer, der in gar keinem Umfeld stressfrei leben kann. Dann gibt es eben noch alle Schattierungen...

    • Dann hat Mac wohl auf dem Feld gelebt, denn da hat er gar keine Probleme ;)


      Ne, also bei uns kommt am Freitag eine Trainerin.
      Könnte es theoretisch auch schlimmer werden?
      Wir wollen ihn halt mal von jemandem anschauen lassen, der uns evtl. helfen kann...
      Weil wir ja nicht wissen, was wirklich sein Problem ist.


    • Heißt im Umkehrschluss, dass z.B. ein Straßenhund auf der Straße (=das Umfeld, auf das sich das Gehirn angepasst hat) dort völlig stressfrei und "verhaltensunauffällig" leben kann, während er hier in der Mietswohnung gar nicht klarkommt.


      Die Übergänge sind halt fließend. Ein "vollständig" deprivierter Hund ist einer, der in gar keinem Umfeld stressfrei leben kann. Dann gibt es eben noch alle Schattierungen...


      Genau das kann ich bei meinem beobachten. In der Wohnung (also das, was er die ersten 3 Jahre seines Lebens hatte) ist er ein ganz normaler Hund. Da merkt man gar nichts von seinen Schwierigkeiten. Er lernt ganz normal, testet Grenzen, macht Blödsinn, spielt...


      Draußen ist die Welt eine andere.

    • Dann hat Mac wohl auf dem Feld gelebt, denn da hat er gar keine Probleme ;)


      Ne, also bei uns kommt am Freitag eine Trainerin.
      Könnte es theoretisch auch schlimmer werden?
      Wir wollen ihn halt mal von jemandem anschauen lassen, der uns evtl. helfen kann...
      Weil wir ja nicht wissen, was wirklich sein Problem ist.

      einen deprivationsschaden kann man anschliessend nicht schlimmer machen, das hirn ist so ausgebildet wie es eben ist. man kann aber das verhalten schlimmer machen, indem man den hund total überfordert und ihm zb. nur noch die möglichkeit gibt aggressive verhaltensweisen anzuwenden.


      finde ich super dass ihr es anschauen lässt!


    • ok danke :gut:
      ich weiß bei meiner eigenen Hunden nämlich auch nicht wirklich, wie sie in den ersten Wochen aufgewachsen ist und was sie so alles erlebt hat.
      Aber sie zeigt eben keinerlei depriviertes Verhalten. Kommt im Dorf genauso gut klar wie in der Großstadt, drinnen genauso gut wie draußen.
      Und so war schon von Anfang an bei uns. Wir haben sie bekommen, als sie 20 Wochen alt war. Sie war auch nie besonders ängstlich. Bei 2 Dingen ist sie vorsichtig (wirklich ängstlich würde ich das nicht mal nennen) und da das absolut nachvollziehbar ist, habe ich da auch nie gegen an trainiert.

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