Deprivationsschäden

  • @Waheela
    @Rotbunte


    Oh, das war gar nicht auf diesen Thread bezogen, entschuldigung!
    2013/2014 dürfte es gewesen sein, da schilderte eine Userin namens kareki von ihrem deprivierten Shiba. Dafür, dass sie Verständnis für den Hund zeigte und echt alles für ihn getan hat, hagelte es Spott und es hieß, das sei ja total absurd und unmöglich, dass der Hund depriviert sei. Heute sieht das die Forengemeinschaft mit dem Deprivationssyndrom offenbar anders und das zeigt auch, dass die ganzen Diskussionen damals nicht umsonst waren. =)
    Kann die Threads bei Interesse auch gerne raussuchen.

    Die "Pioniere" haben es meist schwer. Aber schön, dass nun zumindest das Interesse da ist, da hat der Spott scheinbar was gebracht, wenn nun andere sich das Verhalten ihres "Gaga-Hundes" erklären können. ;)

    • Neu

    Hi


    hast du hier Deprivationsschäden* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Hm, wenn schon alleine Reizmangel per Definition ein Deprivationssyndrom auslösen kann bzw. dazugezählt wird fällt mein Hund definitiv darunter, denn ihm merkt man deutlich an, wenn er neue Umgebungen etc. betritt bzw. ist für ihn ein riesen Unterschied von Feldweg zu Wiese vorhanden. Beides stresst ihn, auf einem abgegrenzten Weg aber kann er sich beruhigen und runterfahren, auch einer Wiese kann er das schlichtweg nicht oder nur sehr schwer.
      Er hat aber ansonsten kein Problem mit neuen Gegenständen, er ist auch kein Angsthund und reagiert auch nicht mit Angst auf neues.


      Aber eigentlich ist es ja egal, ob er nur eine wahnsinnige Frustrationsintoleranz hat oder nen wirklichen Schaden, er ist und bleibt kein 0815-Hund.
      Mit freut ehrlich gesagt sehr, dass ich noch einen normalen Hund dabei habe, zeigt mir ja, dass ich nicht alles falsch gemacht habe.

    • Warum deprivationsgeschädigte Hunde immer zitternde Angstbündel sein müssen... das ist nicht so. Angst vor Dingen kann sich auch anders auswirken, als Hunde, die bibbernd in sich zusammenfallen.


      Man müsste deinen Hund wirklich in Augenschein nehmen, um es zu beurteilen.


      Ja, Deprivation = Reizentzug/Reizmangel
      http://www.lebenshilfe-abc.de/deprivation.html


      (Besonders Punkt 3 ist relevant, es geht nicht nur um Reizisolation!)

    • wenn ein hofhund (wurde oben genannt) zb. keinen kontakt zu fremden menschen uä. hat (in der kritischen phase) dann kann er durchaus später ein problem entwickeln. unser hund hatte ab der 3. woche kontakt zu menschen, jedoch nur zu einem oder zwei, nämlich den betreibern des tierheims. unser hund wurde als welpe liebevoll im brusttuch herumgetragen, hatte aber nie gelernt männer, kinder, fremde menschen, ältere menschen zu akzeptieren. und genau so ist der hund auch geblieben, wir als halter hatten niemals ein problem mit dem hund, aber bisher hat der hund es nicht geschafft, und auch nicht in 16 monaten gegenkonditionieren, üben etc, einen menschen welcher eben nicht- halter ist in seiner umgebung zu akzeptieren.

    • wenn ein hofhund (wurde oben genannt) zb. keinen kontakt zu fremden menschen uä. hat (in der kritischen phase) dann kann er durchaus später ein problem entwickeln. unser hund hatte ab der 3. woche kontakt zu menschen, jedoch nur zu einem oder zwei, nämlich den betreibern des tierheims. unser hund wurde als welpe liebevoll im brusttuch herumgetragen, hatte aber nie gelernt männer, kinder, fremde menschen, ältere menschen zu akzeptieren. und genau so ist der hund auch geblieben, wir als halter hatten niemals ein problem mit dem hund, aber bisher hat der hund es nicht geschafft, und auch nicht in 16 monaten gegenkonditionieren, üben etc, einen menschen welcher eben nicht- halter ist in seiner umgebung zu akzeptieren.

      Sowas meinte ich zum Beispiel.


      Entschuldigt, ich bin einfach auch sehr vereinnahmt und befangen. In meiner Szene gibt es gerade unter den Leistungshunden sehr viele, die man nicht einfach in ein normales Leben eingliedern kann. Nicht, weil sie dann zu wenig Bewegung kriegen würden, sondern weil ihre Haltungsbedingungen, angefangen beim Aufwachsen der Welpen, eine Katastrophe ist!

    • es gerade unter den Leistungshunden sehr viele, die man nicht einfach in ein normales Leben eingliedern kann. Nicht, weil sie dann zu wenig Bewegung kriegen würden, sondern weil ihre Haltungsbedingungen, angefangen beim Aufwachsen der Welpen, eine Katastrophe ist!


      so einen habe ich. Aus einem hochdekorierten Zwinger aber die ersten vier Monate abseits gehalten. Kaum Kontakte zu anderen Hunden außer seinen zwei Schwestern und nur einmal am Tag zum säubern und füttern mit Menschenkontakt.


      Wer ahnt denn so was?


      Und Jordan ist nicht "dumm". Er strotzt vor Einfällen und komplexen Problemlösungen. Er kann nicht mit Änderungen umgehen und versteht keine anderen Menschen außer uns.


      Wie ich schon mal schrieb. Es bleibt der Eindruck das er nicht zu Ende denken kann. Ich weiß nicht wie ich es sonst beschreiben sollte.

    • Ich pinn mich hier mal fest. Ist sehr interessant von euren Hunden zu lesen. Ich hab mir vor 5 Jahren auch so einen "besonderen" Hund aus dem TH geholt.
      War damals sehr erstaunt das ich da einen ca. 8-9 Jahre alten Hund hatte, der damals noch kein echter Hund war. Der hat alles von der Pike auf lernen müssen, wie ein Welpe. Ich brachte ihm bei auf das Leben zusammen mit Menschen klar zu kommen. Ohne davon dauer gestresst zu sein. Meine Hündin brachte ihm bei was es heißt Hund zu sein und wie sich ein Hund so verhält.


      Mal ein kleines Beispiel von unserem Alltag: Als mein Sohn geboren wurde im Januar, da kam täglich die Nachsorge Hebi vorbei. Mit dieser war ich Hauptsächlich in der Küche, da dort mein Wickeltisch steht.
      Für meinen Rüden ist diese Küche aber kein Aufenthaltsraum wo Frauchen steht und sich mit jemanden Unterhält!
      Nein, die Küche ist das Zimmer, wo es Futter gibt oder wir uns auch zum Gassi fertig machen.
      Also lief mein Rüde bei jedem Besuch der Hebi manchmal eine Stunde am stück fiepend in der Küche hin und her.
      Auch wenn ich am Wickeln war, fiepte er gerne sofort los.
      Jetzt nach über 4 Monaten hat er es endlich begriffen, das die Küche auch Wickelraum und Unterhaltungsraum ist.
      Also eine neue Funktion dazu bekommen hat, die für ihn keine Bedeutung hat.
      So das er nun endlich auch wenn ich am Wickeln bin oder mich dort mit jemanden Unterhalte schaffen kann zur Ruhe zu kommen.


      Wir haben aber jetzt auch mit Demenz zu kämpfen. Hat hier schon jemand Erfahrung mit solch einem Hund im hohen Alter?
      Ich denke aktuell, ich werde dann ein ende setzen, wenn er aus seinen Zwangshandlungen nicht mehr schafft raus zu kommen.
      Oder die anfangen viel zu lange anzuhalten.


      Und Sprüche von anderen musste ich mir bisher nur von Leuten anhören, die meinen Hund nicht lange genug kennen. Die meisten begreifen recht schnell das was mit dem nicht stimmt.
      Das einzige was mich stört. Das die nicht begreifen wollen, das es nur bis zu einem ganz gewissen grad mit Training hinzubekommen ist. Und diese Grenzen des Trainierbaren hab ich mit meinem Rüden schon längst erreicht.
      Um 160 Grad hat er sich mindestens schon geändert und der Rest bleibt eben :).

    • @acidsmile ich glaube, die meisten hier im Thread haben eher jüngere Hunde (meine ist z.B. erst 18 Monate alt), aber mich würde sehr interessieren wenn du weiter berichtest, wie sich alles bei euch entwickelt, gerade mit der einsetzenden Demenz, das wird für uns andere ja auch irgendwann zum Thema. Ich finds super, dass er sich schon so gut gemacht hat, gerade nach so vielen Jahren :shocked: die er keinen Input hatte. Ich finds auch gut, dass du sagst, jetzt ist der Hund so weit, dass wir mit dem Problem leben können und ich nicht auf biegen und brechen noch dies und jenes ändern muss. Das bringt doch einiges an Lockerheit mit rein und dadurch entspannt der Hund sich ja auch auch weiter.


      An alle: ich bin gerade auf einen Gedanken gestoßen, den ich vorher noch nicht hatte. Alle Jubeljahre fahre ich mit Hind und meiner Mutter einen Tag in den Spessart zum Wandern (ist von hier aus recht nah und vor allem fast menschenleer) und jedes Mal fällt mir auf, dass Zolly dort viel entspannter ist, fröhlicher und viel besser hört (ansprechbarer ist), als wenn ich hier am See und durch die Felder mit ihr gehe. Jetzt hatte ich gerade einen Gedankengang, dass das vielleicht deshalb ist, weil der "Raum" ja viel überschaubarer ist. Weit gucken kann man im Wald ja nicht unbedingt, das heißt Zolly ist auch nicht so gestresst, weil sie nicht so viel Fläche kontrollieren muss wie im Feld. Kennen tut sie beides nicht, also sie hat ja die ersten fünf Monate nur im Zwinger gesessen, also weder den Wald noch irgendwelche Felder näher gesehen, trotzdem ist sie im Wald entspannter als sonst irgendwo (außer zuhause) obwohl es dort ja auch massig Eindrücke gibt.
      Meint ihr, dass das damit zusammen hängen kann (also mit der größe des zu scannenden Raums)? Ich hätte jetzt eigentlich gedacht, dass es anders herum logischer ist, weil sie ja im Feld sieht, dass weit und breit niemand ist, während im Wald aber jederzeit jemand hinter der nächsten Wegbiegung auftauchen könnte :ka: (oder denken Hunde nicht bis zur nächsten Wegbiegung? ;) )

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