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So wie ich das verstehe gibt es verschiedene Schäden, je nachdem, ob der Mensch/Hund in der frühkindlichen bzw. im Welpenstadium depriviert wurde oder im späteren Verlauf des Lebens z. B. durch Isolationshaft, Psychiatrie etc. Bei letzterem Fall besteht (so hab ich das zumindest verstanden) die Möglichkeit es zu therapieren, da die Nervenzellen zwar verkümmert aber immer noch vorhanden sind und die Verknüpfungen wieder erstellt werden können. Im ersten Fall sollen die angelegten Nervenareale dadurch, dass sie nie angesteuert wurden nicht nur verkümmern, sondern vollständig abgebaut werden. Das würde bedeuten, dass diese Nervenzellen vollständig fehlen und somit nichts mehr verknüpft werden kann.
"...Das Gehirn entwickelt sich beim Hund zu einem guten Teil erst nach der Geburt unter dem Einfluss von Sinnesreizen. Kommen keine oder zu wenige Informationen an die Nervenzellen, werden sie in einem genetisch programmierten Prozess weggeräumt, weil sie ja ohnehin nicht gebraucht werden. Nervenzellen, die einmal durch ankommende Reize stimuliert waren, sind vor diesem Prozess geschützt..." Dipl. Tierärztin Sabine Schroll
Bei Kindern gibt es wohl auch nur eine gewisse Zeitspanne, wo sie sprechen lernen können. Ist die verpasst, kann es später nicht mehr nachgeholt werden. Das wurde z. B. in Studien bei sogenannten Wolfskindern (Genie) festgestellt. Sie lernte zwar einzelne Worte aber keine Grammatik (spiegel.de/wissenschaft/mensch/wolfskinder-der-kaspar-hauser-komplex-a-521812-2.html).
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Ich würde gerne eure Meinung zu folgendem Fall hören...ich weiß, dass die Informationen nicht reichen, um eine Prognose oä abzugeben - aber vielleicht hat hier jemand Erfahrungen mit ähnlich gelagerten Hunden und kann berichten.
Es geht um diese Hündin:
http://www.retriever-und-freun…ige-zuchthuendin.27201%2FWas meint ihr, was für Voraussetzungen gegeben sein müssten, um ihr optimal helfen zu können/sie optimal zu unterstützen?
Für wie groß haltet ihr die Wahrscheinlichkeit, dass die Hündin im besten Fall irgendwann in der Lage wäre, zB spazieren zu gehen? -
Es ist m.E. nicht möglich hier eine Prognose zu geben.
Vielleicht macht die PS alles falsch, und die Hündin könnte woanders viel viel weiter Richtung normales Leben sein.
Vielleicht hat die PS unglaubliches geleistet, und diese arme Seele so weit wie überhaupt machbar, ins Leben zurückgeholt.
Von daher würde ich so einen Hund (wenn mir die PS nicht persönlich bekannt ist)einen sachkundigen Hundetrainer vorstellen (ich weiß von leuten, die mit ihrem Angsthund bei Thomas Baumann waren, und er ein perfektes Programm zwischen Anforderungen, Entspannung, Schutz, Ruhe etc. aufgestellt hat, so dass dieser Hund riesigeFortschritte gemacht hat, u.a. auch langsam aufgebaute Spaziergänge in ruhiger Lage möglich sind) -
Hallo,
ich bin über eine Bekannte auf das Thema aufmerksam gemacht worden, weil ich Probleme mit meiner Hündin Sammy habe.
Zur Vorgeschichte: ich habe meine Hündin mit, lt. Aussage vom Bauern, 10 Wochen geholt.
Der Rüde war im Aussenzwinger und agressiv, die Hündin lief mit ihren Welpen über den Hof, liess sich auch etwas anfassen, die Welpen nicht.
Weder geimpft noch gechipt, im Nachhinein hätte ich mich anders entschieden, aber als Anfängerin wusste ich es nicht besser...
Alle Hunde hatten Angst vor dem Bauern, im Nachhinein bin ich mir sehr sicher, er hat Gewalt angewandt, da Sammy von Anfang an sehr ängstlich gegenüber Männern war.
Schon in den ersten Tagen bei uns merkte ich, dass sie bei den Spaziergängen wenig kennt und viel Angst hat, dachte das wäre normal und zeigte ihr mit viel Geduld alles. Als ich die Impfungen nachgeholt habe, konnte ich mit ihr zu den Welpenspielstunden in unserer Gegend fahren, aber da hat sie nie gespielt, entweder gepöbelt oder ist mit eingezogenem Schwanz weggelaufen.
In der Hundeschule wurde sie dann zum Störenfried, und man empfohl mir Methoden, mit denen ich nicht einverstanden war, z.B. Würger.
Darauf hin bin ich nicht mehr dort hingegangen. Die Probleme wurden größer, sie reagierte immer häufig mit Stress, stand in der Leine wenn sie andere Hunde gesehen hat, hat aber, wenn sie Kontakt zu Hunden hatte, nie geschnappt oder gebissen.
Dann kam ein Schlüsselerlebnis, eine Schäferhündin riss sich von der Leine und rannte auf Sammy zu, ordnete sie agressiv unter (Sammy hatte sie vorher gar nicht gesehen und nicht auf sie reagiert).
Seit dem Tag, Sammy brauchte nur ihren Geruch wahrnehmen, wurde sie panisch und schnappte nach alles und jeden der gerade in Reichweite war.
Wir zogen um, in eine noch ländlichere Gegend, sind wieder über 2 Jahre in eine Hundeschule gegangen, haben Longenarbeit, Fährtenlesen, Unterordnung, ZOS, und mehr gemacht und sie war in allem gut und es hat ihr Spaß gemacht.
Mit Rüden kommt sie inzwischen klar, mit Hündinnen nicht, steht in der Leine, ist aggressiv und schnappt dann nach mir.
Neuerdings lässt sie mich stramm stehen / greift mich an, nur weil ich ihr das Geschirr anlegen möchte. Schmerzen kann sie keine haben, haben wir beim TA abgeklärt.
Nun zu meiner eigentlichen Frage: meint ihr, sie hat einen Deprivationsschaden? Ich habe leider nur sehr wenig über Aggressionen gegenüber den eigenen Besitzern lesen können. Sie ist inzwischen 7,5 Jahre alt, ein Schäferhundmix.
Fremde mag sie noch immer nicht, dass kann man aber managen, mein Problem ist die plötzlich auftretende Aggression uns gegenüber, die man dann auch nicht unterbinden kann, fängt sie an zu Knurren, geht sie auch nach vorn.
Ach so, sie war noch nie ein Kuschelhund und möchte es von Anfang an nicht, wenn man zB eine Stelle an ihr etwas länger mit den Augen fixiert hat, das haben wir aber leider nie weiter geübt, bei Zecke einfach Mauli rauf und alles war gut.
Habt ihr einen Rat für mich?
Tut mir leid dass der Text so lang geworden ist, aber dann kann man es vielleicht besser verstehen -
Ich würde gerne eure Meinung zu folgendem Fall hören...ich weiß, dass die Informationen nicht reichen, um eine Prognose oä abzugeben - aber vielleicht hat hier jemand Erfahrungen mit ähnlich gelagerten Hunden und kann berichten.
Es geht um diese Hündin:
http://www.retriever-und-freun…ige-zuchthuendin.27201%2FWas meint ihr, was für Voraussetzungen gegeben sein müssten, um ihr optimal helfen zu können/sie optimal zu unterstützen?
Für wie groß haltet ihr die Wahrscheinlichkeit, dass die Hündin im besten Fall irgendwann in der Lage wäre, zB spazieren zu gehen?Wenn ich Platz hätte, würde ich sie gerne nehmen.
Ein Glück, sind meine noch und hoffentlich noch lange, aber solch ein Schätzchen nehme ich später mal...
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Wenn ich Platz hätte, würde ich sie gerne nehmen.
Ein Glück, sind meine noch und hoffentlich noch lange, aber solch ein Schätzchen nehme ich später mal...Wenn du einen sicheren Garten hast, ja.
Wenn nicht, würde ich davon absehen. Die Chancen, dass man zeitweise den Hund nicht anleinen und rausführen kann, sind nicht zu unterschätzen. -
.. die Hündin lief mit ihren Welpen über den Hof, liess sich auch etwas anfassen, die Welpen nicht.
Wahrscheinlich sind die Hunde in der ersten Prägungsphase nicht auf Menschen geprägt worden.
Ein FATALER Aufzuchtsfehler, aber kein Deprivationssyndrom. -
Wahrscheinlich sind die Hunde in der ersten Prägungsphase nicht auf Menschen geprägt worden.Ein FATALER Aufzuchtsfehler, aber kein Deprivationssyndrom.
Und das kann auch den entscheidenden Unterschied machen...menschenscheue Hunde und solche, die schlechte Erfahrungen gemacht haben..da kann man sehr viel dran erfolgreich meistern und ihnen in einem überschaubaren Rahmen die Angst nehmen.
Kommt noch ein Deprivationssyndrom dazu KANN es immer wieder zu enormen Einbrüchen kommen, es gibt keine konsistenten Erfolge und manchmal bricht durch einen kleinen Fehler alles wieder zusammen.
Schwierig
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Wenn du einen sicheren Garten hast, ja.Wenn nicht, würde ich davon absehen. Die Chancen, dass man zeitweise den Hund nicht anleinen und rausführen kann, sind nicht zu unterschätzen.
Aber danke mal wieder für deine Belehrung.
Ich habe 10000 m² sicheres Gelände. Das wär das Paradis für das Schätzchen.
Nur leider habe ich momentan keinen freien Platz
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Häää? Der Beitrag war gar nicht an dich gerichtet, sondern an lilactime...
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