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Ich habe Zweifel an der Korrektheit der Diagnose
Aber schön, dass ihr euren Hund so gut begleiten konntet.
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Gibt halt eine nicht kleine Anzahl an Leuten, die dieser Belastung eben nicht über einen längen Zeitraum standhalten können.
Von Nervenzusammenbrüchen, völliger sozialer Isolation, ernsten Auswirkungen auf die Gesundheit, Depressionen zu generell stark eingeschränkter Lebensqualität schon alles gesehen....
...unterschreibe ich 1:1...
Okay, ich denke zwar nicht unbedingt, dass die Mücke einen schweren Deprivationsschaden hat, ich hab ja keine offizielle Diagnose und bestimmte Dinge lernen kann sie auch...aber ja, statt "unter Leute zu kommen", konnte ich teilweise nur nachts, wenn alles schlief und die Welt still war, mit ihr Gassi gehen...und ja, sie hat mir meine psychische Gesundheit vor Augen geführt, indem sie jede noch so winzige Emotion gespiegelt hat...
Wie oft dachte (und denke) ich, dass sie einem nur leid tun kann, bei einem "so schlechten" Menschen wie mir zu leben, dann bin ich wieder total verzweifelt und wünsche mir, dass plötzlich jemand kommt und mir meine Probleme abnimmt...und dann denke ich wieder: sie hat es so gut bei mir, wir ergänzen uns so toll und sind so gut aufeinander eingespielt, dass ich Bäume ausreißen könnte und ich der absoluten Ansicht bin, dass Mücke gar keine Probleme hat, sondern mir "die andern" nur immer wieder einreden wollen, dass wir nicht funktionieren, weil sie neidisch sind, was für einen unglaublich großartigen Hund ich habe...
Ich habe sie gekauft, obwohl ich selber alles andere als stabil bin, eigentlich sollte sie meine Therapie sein - nun ja, im gewissen Sinne ist sie das sogar, ohne sie würde ich mich wohl nicht so sehr darum kümmern, dass es mir selber wieder besser geht...sie kann so wahnsinnig Vieles, weil sie mir vertraut - und sie schafft so Vieles nicht, weil sie mir nicht vertrauen kann...oder aber: vielleicht kann ich ihr nicht genug vertrauen, weil ich noch immer in ihrer Vergangenheit lebe?
Ich denke so häufig über das nach, was "vor mir" gewesen ist, über ihre Erziehung mit Strom und Stachler, über die kilometerlangen Radtouren mit einem halben Welpen, über die harte Unterordnung, den anvisierten Schutzdienst...vielleicht hemmt sie das? Mein Mitleid aus dem Wissen heraus, dass sie nicht nett behandelt wurde und meine Bemühungen, alles besser zu machen und so oft kläglich daran zu scheitern, weil "besser machen" nicht automatisch heißt, es richtig zu machen...Mir wurde im Frühjahr gesagt, dass man keinen Kontakt mehr zu mir wünscht, weil man es nicht ertragen könne, wie ich "ihr Kadavergehorsam einbrügeln würde", Mücke würde einem leidtun...
Das hat mich schwer getroffen; zum einen die Unterstellung, ich würde Gewalt anwenden in ihrer Erziehung ("einbrügeln" könnte ja sowohl einPRÜGELN als auch einBÜGELN bedeuten...), zum anderen die Schlussfolgerung, dass einem das arme Tier nur leidtun könne...besagte Person erzieht ihre Hunde nach Cesar Millan...Ich habe mich daraufhin komplett zurückgezogen, meinen Bekanntenkreis schlagartig auf ein Minimum beschränkt, mich nur noch auf mein Faltentier konzentriert...und wir haben so viel gelernt zusammen, ihre Ängste sind noch immer vorhanden, bringen mich auch noch immer an den Rand meiner Selbstbeherrschung - doch anstatt uns wie früher dann umso verbissener da durchzuquälen, machen wir gemeinsam auf dem Absatz kehrt und versuchen eine andere Richtung, eine, die sie dann auswählt.
Was ich damit eigentlich sagen will: vielleicht lassen wir uns als Halter von deprivierten (oder auch "einfach nur" nicht sozialisierten) Hunden unbewusst viel zu sehr beeinflussen von dem, was aus Sicht der Gesellschaft für "das Bild des Hund-Halter-Gespanns" richtig ist, auch, wenn wir bewusst immer nur betonen, wie geduldig, wie ruhig und wie entspannt wir umgehen mit unseren Schützlingen?
Vielleicht sitzt der Wunsch nach Anerkennung im Sinne von "die HH/der HH hat aber einen tollen Hund aus xy gemacht"/"guck mal, wie wunderbar die zusammen funktionieren" usw., dass sich dadurch unser Denken, unsere Handlungen ggü. unseren Hunden unbewusst so sehr verändert, dass die Sensibelchen da eben ihre Schwierigkeiten mit haben?Das wäre ja nur absolut menschlich und ein natürlicher Gedankengang, der uns in anderen Situationen zu neuen Höchstleistungen anspornen würde, bei unseren Hunden aber vielleicht sogar das absolute Gegenteil bewirken kann?
Das jedenfalls ist so meine Überlegung...nicht, dass unsere Probleme "hausgemacht" wären, das meine ich damit nicht! Aber auch, wenn die kranken Hunde nicht so lernen können, wie die gesunden, so machen sie doch zu einem Teil ihre Verhaltensweisen von der Reaktion ihres Gegenübers abhängig, wenn wir unbewusst die "falschen" Erwartungen/Ansprüche/Wünsche haben, lässt das die Hunde ja uU gerade deswegen noch häufiger/größere Rückschritte machen?
Ich bewundere Menschen wie @Die Swiffer, die sich diese Hunde "aufbürden" und so unendlich viel Geduld mit sich und ihnen aufbringen können - von euch würde ich so viel lernen können! Geschriebenes hilft mir leider nicht so viel weiter, ich bin zwar immer sehr erleichtert, wenn ich zB hier lese, dass es auch anderen HundehalterInnen so geht wie mir, aber es ist doch etwas anderes, wenn man sich in persönlichen Gesprächen austauschen kann...
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Nu ja, man sollte sich immer wieder reflektieren und überprüfen, ob das, was man macht oder wie man sich verhält, so ok ist. Ggf. Methoden oder Umgang anpassen.
Und meine Nerven sind gerade - ehrlich gesagt - im Minusbereich. Aber weil ich das weiß, kann ich dementsprechend reagieren bzw. mit Mara umgehen. Im Moment ist sie eh zur Krankenschwester mutiert und weicht Sam nicht von der Seite und der Troll braucht sein Knutschie gerade mehr denn je.
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@Zaphira81
Das hast du echt schön geschrieben.
Ich denke auch das man sich manchmal unter Druck fühlt ,weil man aus manche Hunde einfach einen perfekte Hund machen will ,aber das ist natürlich nicht immer möglich. -
Da im Kontext "deprivierter Hund" in meinem Cala-Thread das Thema Flooding aufkam, möchte ich gerne von euch wissen, wie ihr dazu steht?
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Da im Kontext "deprivierter Hund" in meinem Cala-Thread das Thema Flooding aufkam, möchte ich gerne von euch wissen, wie ihr dazu steht?
Ich glaube, ich neige nicht dazu, Eddie zu betüddeln und zu sehr zu bemitleiden.
Aber ich bekomme immer noch gelegentlich das große P in Eddies Augen zu sehen, weil irgendwas nicht so gelaufen ist, wie ich es mir habe vorstellen können, dumm geplant war, irgendwie nicht anders zu machen ging und nicht zuletzt, weil ich "das da draußen" oft genug überhaupt nicht beeinflussen kann. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das ganz bewußt und dann wahrscheinlich noch einen ganzen Ticken härter durchzuführen.Also nee, ich kann mir nicht vorstellen, dass mir das jemand als guten Lösungsansatz verkaufen kann. Wahrscheinlich würd ich bei dem Gedanken durchtillern.
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Flooding kommt vor, so ist das Leben halt. Aber mein Hund lernt mit Sicherheit nichts daraus, er gerät dann so in Panik, das er in seine eigene Welt versinkt - für mich nicht mehr erreichbar. Warum sollte ich sowas absichtlich provozieren ?
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Flooding kommt vor, so ist das Leben halt. Aber mein Hund lernt mit Sicherheit nichts daraus, er gerät dann so in Panik, das er in seine eigene Welt versinkt - für mich nicht mehr erreichbar. Warum sollte ich sowas absichtlich provozieren ?
Man setzt den Hund solange dem Reiz aus, bis er sich beruhigt. Die Angst steigt zuerst, dann erreicht sie den Höhepunkt und dann sinkt sie leicht, bis sie auf dem gleichen Niveau wie vor Konfrontation ist.
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In der Theorie klingt das ja ganz gut. Vielleicht funktioniert das sogar, obwohl ich das grenzwertig finde... will man den Hund verkabeln oder halbstündlich irgendwie Blut abnehmen oder wie soll das ablaufen?
Aber das wirklich nur am Rande, weil eigentlich ist mir das egal.Bei Eddie z.B. - der hat doch viel zu viele Baustellen für eine solche Herangehensweise. Der stirbt wahrscheinlich irgendwann nen Herztod - ist aber wenigstens die ein oder andere Angst los?
Und dann wäre noch die Frage, ob das beim deprivierten Hund genauso funktioniert, wie bei einem der "einfach" ein Angstproblem hat.
Unser "Rasenmähermann" im Verein hat letztes Jahr aufgehört. Mein Mann ist ja im Ruhestand, ich arbeite auch nur son paar Stündchen, bin eh oft mit Eddie auf dem Platz - haben wir uns bereit erklärt.
Gute Voraussetzungen, den Platz kennt Eddie gut und verknüpft ihn positiv. Er hat die Rasenmäher kennengelernt, stehend, fahrend, laberraberbar. Alles gut.
Und dann habe ich Anfang August, nach xmal Rasenmähen, den Rasenmäher oben auf dem HuPla stehengelassen, weil ich ein Problem hatte. Der Eddie war haltlos. Da stand der noch nie, da hat der zu fahren.Also - wie will man das angehen? Das ist ein Faß ohne Boden in meinen Augen.
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In der Theorie klingt das ja ganz gut. Vielleicht funktioniert das sogar, obwohl ich das grenzwertig finde... will man den Hund verkabeln oder halbstündlich irgendwie Blut abnehmen oder wie soll das ablaufen?
Aber das wirklich nur am Rande, weil eigentlich ist mir das egal.Bei Eddie z.B. - der hat doch viel zu viele Baustellen für eine solche Herangehensweise. Der stirbt wahrscheinlich irgendwann nen Herztod - ist aber wenigstens die ein oder andere Angst los?
Und dann wäre noch die Frage, ob das beim deprivierten Hund genauso funktioniert, wie bei einem der "einfach" ein Angstproblem hat.
Unser "Rasenmähermann" im Verein hat letztes Jahr aufgehört. Mein Mann ist ja im Ruhestand, ich arbeite auch nur son paar Stündchen, bin eh oft mit Eddie auf dem Platz - haben wir uns bereit erklärt.
Gute Voraussetzungen, den Platz kennt Eddie gut und verknüpft ihn positiv. Er hat die Rasenmäher kennengelernt, stehend, fahrend, laberraberbar. Alles gut.
Und dann habe ich Anfang August, nach xmal Rasenmähen, den Rasenmäher oben auf dem HuPla stehengelassen, weil ich ein Problem hatte. Der Eddie war haltlos. Da stand der noch nie, da hat der zu fahren.Also - wie will man das angehen? Das ist ein Faß ohne Boden in meinen Augen.
Ich kenne mich in dem Gebiet eigentlich nur mit Menschen aus, aber das dahinterstehende Konzept ist bei beiden eigentlich gleich. Die Menschen sagen es, beim Hund wird man es an der Körpersprache merken. An einer Angst stirbt man nicht, ab einem bestimmten Zeitpunkt steigt die Angst nicht mehr sondern flacht ab.
Bei Hunden ist der Prozess natürlich um einiges komplizierter, aber selbst beim Menschen darf das nur eine ausgebildete Person.Ich hab übrigens nicht sagen wollen, dass diese Technik für Hunde empfehlenswert ist oder angewendet werden sollte, wollte nur die Idee dahinter erklären. Es wird sogar davon abgeraten, weil man den Hund im Gegensatz zum Menschen den Sinn nicht erklären kann.
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