-
-
Ein deprivierter Hund verfügt nicht über die Hirnstrukturen eines gesunden Hundes. Daher ist er auch nicht mit einem Mensch vergleichbar, der eine Angstproblematik entwickelt hat aus welchen Gründen auch immer, aber in der Regel nicht aus Deprivation.
Im Grunde werden solche Hunde ja schon gefloodet, wenn sie (das ist jetzt ein Beispiel) vom dunklen Kellerloch in eine normal zivilisierte Wohnung kommen. Wie lange es dauert, kann man hier im Forum oft eindrucksvoll nachlesen und auch immer wieder, dass manche Dinge auch durch tägliches Flooding trotzdem nicht "machbar" werden für solche Hunde. Ein Leben im Dauerstress mit entsprechenden gesundheitlichen Folgen.
Ich habe zum Beispiel bei meinem deprivierten AH aus diesem Grund den Schlafplatz im Keller unter der Treppe (da gibt es kein Fenster, nix - das ist wirklich ein dunkles Loch), wo er sich seit Jahren auch immer wieder selber hin zurückzieht und nachts schläft. Dort kann er richtig Ruhe finden. Da ist dann auch wieder das Problem das Umfeld... der arme Hund "muss" in den Keller...
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Ich "Kenne" Flooding nur in dem Sinne, dass alle Hunde rigoros ignoriert wurden, sobald es zu viele wurden. Sprich sind wir ins Auslaufgebiet gefahren und haben 50 Hunde getroffen war noch 20 Hunden an der Leine und im Freilauf noch viel schneller keinerlei Reaktion mehr vorhanden, sie wurden komplett ignoriert. Man merkte aber auch, dass es da keinen Lerneffekt gab, sondern es einfach ausgeblendet wurde.
Box als Rückszugsort kenne ich ebenfalls, ganz beliebt hier auch langgehen an Hauswänden, bei offenen Flächen wurd man unruhig.
-
Ich habe mal eine Frage bezüglich des "Lernverhaltens" von deprivierten Hunden: es ist ja so, dass sie durchaus lernen können - aber können sie Erlerntes, wenn man davon ausgeht, dass in der Zwischenzeit nichts Störendes passiert ist, auch so wieder komplett verlernen? Das ist jetzt nichts Erlerntes in dem Sinne, aber kann ein deprivierter Hund beispielsweise Menschen oder Hunde, die der Hund wirklich gut kannte (mit zusammen gelebt hat) komplett vergessen bzw die Erinnerung an sie und dann demjenigen auf einmal negativ gegenüber gestimmt sein? Ohne dass eine ähnliche schlechte Situation mit ähnlichem Menschen passiert ist.
Woran liegt das sonst, wenn ein Hund einen Menschen, der vorher die Bezugsperson Nr.1 war, wie Luft behandelt bzw wie jede andere fremde Person behandelt? Der Hund bindet sich sehr stark an seine Bezugsperson. -
aber können sie Erlerntes, wenn man davon ausgeht, dass in der Zwischenzeit nichts Störendes passiert ist, auch so wieder komplett verlernen?
Können sie.
Meine Betsey liebt Menschen, die sie gut kennt und ab und zu mal trifft.
Aber das verliert sich schnell wieder.
Dann braucht sie 10 Minuten, um wieder den Kontakt zu kriegen und sich zu erinnern.
Und dann schmeißt sie sich wieder ran. -
Ja, bei Mac ist das auch so. Allerdings kennt er meine Tante mittlerweile schon gut, er traut sich sogar unterm Tisch hervor.
Anders ist das draußen, da sind alle Menschen schlimm. -
-
Eddie hat noch 1-2 Jahre mit unseren erwachsenen Söhnen hier zusammengelebt. Das waren zwar nicht seine Hauptbezugspersonen, aber er hat durchaus Zeit mit ihnen verbracht, wenn sonst keiner da war.
Seit 2009 wohnen beide nicht mehr hier. Wenn sie zu Besuch kommen, hat er genau die gleichen Probleme, wie mit anderen Menschen auch. Das einzig Gute ist, dass die Söhne Eddie kennen und wissen, wie sie sich am sinnigsten verhalten. Ob bei Eddie dann auch Erinnerung aufblitzt, weiß ich nicht wirklich. Manchmal könnte man den Eindruck haben, manchmal auch nicht. -
Woran liegt das sonst, wenn ein Hund einen Menschen, der vorher die Bezugsperson Nr.1 war, wie Luft behandelt bzw wie jede andere fremde Person behandelt? Der Hund bindet sich sehr stark an seine Bezugsperson.
Bei Border Collies ist das total normal, dafür brauchen die nicht depriviert sein...
-
Ich frage nur der interessehalber: warum ist das normal? Wodurch kommt das? Weil eine enge Bindung zum(aktuellen) Zweibeiner erwünscht ist und der vorherige somit egal ist oder wieso?
-
Ich würde jetzt nicht sagen, dass das nur für Border gilt..
Vielleicht eher für Hunde, die sich einfach eng an eine Bezugsperson binden, gleich welche Rasse...
Hazel zB., hat bis vor nem halben Jahr noch Purzelbäume geschlagen, wenn sie ihre Züchterin gesehen hat. Beim letzten Besuch wurde der Mensch neben mir komplett ignoriert.
Und so viel ich weiß, gibt es ja auch bei Privatabgaben immer wieder Fälle, wo dann der Vorbesitzer nicht mehr angeguckt wird.
-
Beim BC ist das für den Arbeitsgebrauch erwünscht. Er soll sofort bereitwillig auch für Fremde arbeiten.
Mein Spitz ist da deutlich anders gestrickt, ist aber auch logisch, wenn man den Verwendungszweck betrachtet.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!