Deprivationsschäden

  • Puh, das ist ja krass. :shocked:

    Alles was außer Haus ist, ist sozusagen böse bzw unheimlich für sie, arme Maus :fear: Ist sie denn auch aggressiv ?

    Ich denke das werden die wenigsten , leider.

    Lach, das Leben ist ein großes Gespenst. Erbse hat sogar Angst vor ihrer eigenen Kotze...
    Aber nichts liegt dem kleinen Hund ferner, als Aggressionen. =)
    Sie ist der höflichste und netteste Hund, dem ich je begegnet bin. :herzen1:

    • Neu

    Hi


    hast du hier Deprivationsschäden* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Zitat von Sunti

      Wobei ich die Erbse nach dem, was man so über sie hört und liest, für Erbsenverhältnisse inzwischen wirklich irgendwie "normal" finde - an guten Tagen.

      xD normal ist relativ. Vielleicht fällt es in dem Chaotenhaufen auch nur nicht so auf. :D


      Nee im Ernst, wir kommen inzwischen ziemlich gut klar und das letzte Jahr ging es wirklich gut aufwärts und wir jetzt können wir so ein bisschen genießen, was wir in den letzten Jahren erarbeitet haben.
      =)

    • Leinenführig habe ich meine nie bekommen. Ein Witz wenn man bedenkt wie genial dieser Hund im Agility und in der Unterordnung läuft

      Ist/war hier auch so.
      Mein Terrier pöbelt auch gerne mal im Alltag, hängt sich in die Leine (wird weniger, da Senior).
      Auf dem Hundeplatz ist alles gut. Da hat er kapiert, dass UO und THS Konzentration bedeuten.


      Der Hund kann gut unterscheiden, wo wir konsequent sind und wo eher luschig.

    • Meiner ist auch nur schlecht leinenführig. In Stresssituationen kann ich es eh schon knicken, ansonsten muss ich mein Augenmerk sehr darauf legen und ihn immer wieder "erinnern".
      Im Urlaub war ich mit ihm auch schon, nach ein paar Tagen Gewöhnung war es in Ordnung für ihn, mein zweiter Hund gibt ihm aber auch sehr sehr viel Sicherheit.

    • Die Reize sind im Sport auch andere. Dort konzentriert sie sich komplett auf mich. Das hat aber zur Folge, dass sie danach wirklich platt ist. Aber sie liebt und braucht es. Habe noch keinen Hund gehabt, der den Sport so sehr liebt.

    • Der Hund kann gut unterscheiden, wo wir konsequent sind und wo eher luschig.

      Mein Hund hat zwar kein DS, sondern eine Angstproblematik, aber seine Probleme mit der Leinenführigkeit haben nichts mit fehlender Konsequenz zu tun.


      Er kann nicht ruhig an der Leine laufen, wenn der Stresslevel zu hoch und er mit der Situation überfordert ist. Wenn ich an solchen Tagen mein Tempo durchziehen würde, würde er mir in einer Tour in die Leine brettern.


      Allerdings kann ich gut gegensteuern, indem ich den Spaziergang z.B. positiv starte (mit einem kleinen Futterspiel, bevor es losgeht), bewusst langsam und vertraute Wege laufe, damit er von den Eindrücken nicht erschlagen wird, ihm an festen Punkten Pausen gebe, um einfach nur stehen zu bleiben und zu gucken, eine hochwertige Belohnung mitnehme, um ihn bei weiteren Angstauslösern umorientieren zu können (ist an Tagen, an denen er gut drauf ist, nicht mehr nötig), die Spaziergänge nicht zu weit ausdehne, pendele, wenn er zwischendurch hochfährt, ihn zu Hause wieder runterfahre und die Beschäftigung an diesem Tag in Haus oder Garten verlege. Achte ich auf diese Punkte, habe ich einen Hund, der an der lockeren Leine läuft, ruhig ist und sich auf die winzigste Spannung an der Leine selbst korrigiert. Treibe ich den Stress weiter hoch, indem ich mein Tempo durchziehe, kann ich mich dumm und dämlich korrigieren, weil das Hundehirn dicht macht, von der Korrektur nichts zu ihm durchdringt und der Stress noch weiter nach oben getrieben wird.
      Mit "mein Tempo" meine ich übrigens einen ganz normalen Spaziergang, wie ich ihn mit (m)einem gesunden Hund machen würde, und kein Hochleistungsprogramm.


      Was die Medikamente anbelangt, die hier mehrfach angesprochen wurden: Man sollte nicht erwarten, dass der Hund dadurch geheilt wird oder eine Wesensveränderung hinlegt. Wir haben eine Weile gebraucht, bis wir das richtige Mittel und die richtige Dosierung für meinen Hund gefunden haben. Ergebnis war, dass die Spitzen der Angstreaktionen genommen wurden. Er explodiert immer noch, er wäre immer noch nicht ansprechbar, wenn ich die Situation laufen lassen würde, aber seine Reaktion setzt etwas später ein, er beruhigt sich etwas schneller und ich habe so ein kurzes Zeitfenster bekommen, um in problematischen Situationen eingreifen, ihn erreichen und umlenken zu können. Ohne intensives und passendes Training hätten die Medikamente absolut nichts gebracht. Sie schaffen einen Zugang, um das Verhalten des Hundes ändern zu können, aber sie verändern es ohne Training nicht. Ich finde, dass man sich dessen bewusst sein muss und sich keine Heilung versprechen darf.

    • Ich habe meiner schon Grau Stresstabletten bestellt. Null Ergebnis.


      Wir fahren übrigens auch zusammen in den Urlaub. Dieses Jahr wieder Hotel Wolf. Am ersten Tag ists der Horror, dann wiird es besser und am Ende hat sie sogar Spaß dran

    • Ohne intensives und passendes Training hätten die Medikamente absolut nichts gebracht. Sie schaffen einen Zugang, um das Verhalten des Hundes ändern zu können, aber sie verändern es ohne Training nicht. Ich finde, dass man sich dessen bewusst sein muss und sich keine Heilung versprechen darf

      Genau so ist es :gut:

      Er kann nicht ruhig an der Leine laufen, wenn der Stresslevel zu hoch und er mit der Situation überfordert ist

      Richtig, und das hat dann mit Leinenführigkeit nichts mehr zu tun. Deshalb korrigiere ich in solchen Situationen auch nicht, weil es eh nichts bringen würde wenn er im Fluchtmodus ist, sondern versuche best möglich aus einer solchen Situation zu kommen.
      Bei ihm fängt es schon an wenn wir wo anders sind, egal ob ruhig etc, er schnüffelt erst mal gestresst den Boden ab, dann orientiert er sich, und je nach dem können wir dann los gehen.

    • Aber hektisches Schnüffeln, Fiepen, in die Leine hüpfen oder schlechte Leinenführigkeig und Konzentrationsschwierigkeiten an unbekannten Orten findet man auch bei ganz normal aufgewachsenen Hunden, die meilenweit von Deprivation oder PTBS entfernt sind.
      Nicht jedes Stressverarbeitungsproblem ist eine neurologisch bedingte Stressverarbeitungsstörung.
      Das kann mitunter auch einfach schlicht im Charakter (Lebenshektiker) des Hundes liegen, oder dieser hat nie gelernt, sich zurückzunehmen oder oder oder....


      Wenn ich zB den Senior (Beardie) eine Stunde lang auf dem Spaziergang schnüffeln und markieren lasse, wie er will - bekommt er ein so massives Stressproblem, was dazu führt, dass er während des Spaziergangs 10-15 Wasserdurchfall bekommt.
      Und der Opi ist völlig normal. ;)


      Oder Nimueh (SWH), an unbekannten Orten aus dem Auto geholt, führt sie sich auf, als ob sie noch nie ne Leine gesehen hätte, von Leinenführigkeit mal ganz abgesehen...
      Oder daheim - sie kann sich selbst - auch ohne Grund - in ein so hohes Stresslevel bringen, dass sie danach völlig nassgesabbert und durch den Wind ist, dass man meint, man hätte gerade sonst was mit ihr gemacht, wenn man es nicht unterbindet.
      Ihre Übersprungshandlungpalette in stressigen Situationen reicht von lustig werden bis hin zum Tackern.
      Auch sie - völlig normal aufgewachsen...


      Die Welt der Neurologie ist so überaus spannend - es ist nur schwer, dass bei der Diagnostik bei hündischen Patienten keine von Psychologen eindeutig einzuordnenden Antworten kommen können. =)

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!