Der Bahnhund

  • Och, umgebunden hatte er ihn auch, aber auf die Fotos warte ich noch (Handy meiner Freundin hasst uns).


    Heute war ich früher als sonst unterwegs und traf auf die Schaffnerin, die ihrer Aussage nach "todselten" hier fährt. Sie erkannte uns sofort und war auch gleich dabei, wieder zu üben. Dafür, dass wir seit dem letzten Mal im Zug nicht mehr unter Realbedingungen geübt hatten, lief es erstaunlich gut.


    Als Nicht-Hundemensch stieß sie mich instinktsicher mit der Nase auf ein Problem, das uns bei unserer Zielperson auch zu schaffen machen wird: Spook dreht mit Ticket in der Schnauze den Kopf gleich ein wenig zu mir - in Erwartung der Belohnung, die er ja immer aus dieser Richtung kriegt, egal, wer den Gegenstand nimmt.
    Mein Trainingsansatz dazu: Mit Menschen üben, die er kennt, und die dann beim Abnehmen belohnen lassen. So richtet sich die Erwartung und damit auch der Blick hoffentlich auf diese Person, nicht mehr auf mich.
    Wenn jemand noch andere Tipps haben sollte, immer her damit.
    Auf die Hand, die entgegennimmt, deuten, möchte ich lieber vermeiden, weil ich befürchte, er spuckt dann wirklich in die Hand aus und hält nicht so lange fest, bis jemand das Ticket greift.
    Ganz auf Dauer möchte ich dann einführen, dass er das, was er hält, der Person gebe, auf die ich deute (also Person, nicht Hand), aber erst mal sind wir an der sauberen Übergabe dran.


    Die Schaffnerin war übrigens hocherfreut, uns wiederzusehen, und hat den Schleimer-Spinner auch schön fleißig gekrault. :lol:

    • Neu

    Hi


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    • Neuer Fortschritt!
      Wir hatten auf der Rückfahrt das Glück, unsere verbündete (und hundeerfahrene) Schaffnerin zu treffen. Mit dieser konnte ich dann auch gleich noch zwei Durchgänge üben, und es hat gut geklappt, obwohl sie, während ich am Automaten war, den Spinner nicht nur an der Leine hatte (die zwei hätte ich eh nicht trennen können, und so konnt ich in Ruhe zahlen), sondern ihn auch noch ein weeeeeeenig hochgepusht hat.
      Trotzdem hat er sich dann auf meine Aufforderung super konzentriert und die Tickets abgegeben. Festhalten ist ja eh kein Problem mehr; mittlerweile hab ich ein Ticket zufällig in der Hand, und er will es sofort haben! Das Abgeben war bei dieser Frau natürlich auch total sauber, weil sie hundeerfahren ist und nachgreift, wenn er den Kopf dreht. Nächstes Mal frage ich sie, ob sie ihm auch den Keks gibt. Daran hab ich in meiner Euphorie nämlich nicht mal gedacht.

    • Ich finde die Idee, dass die Person auch belohnt, die den Fahrschein entgegen nimmt sehr gut. Damit wirst Du das Kopfdrehen rauskriegen.
      Kannst Du Dich bei Personen die sich darauf nicht einlassen, Dich vielleicht hinter die Person stellen? So vermeidest Du ja auch das Kopfdrehen.

    • Hinter die Person stellen wäre an sich eine gute Methode, aber im Zug ist das etwas schwierig zu praktizieren. Manchmal gibt es Platzprobleme, weil sich diese Aktionen in der Regel beim Automaten abspielen, wo bei Schaffnersichtung mindestens noch zwei weitere Menschen ganz schnell noch ein Ticket ziehen müssen ( :roll: ). Außerdem fürchte ich, dass der Kerl mir dann mitsamt Ticket in der Schnauze hinterherrennen würde - er ist ja eher darauf erpicht, Mama sein Zeug zu geben. :headbash:


      Ich denke aber, wenn ich beim Üben öfter die Leute, die er kennt, belohnen lasse, wird sich seine Erwartungshaltung verschieben und er wird den Kopf ruhig halten. Es geht ja erst mal nur darum, dass er nicht meint, ausschließlich bei mir ne Belohnung zu kriegen.
      Heute Abend treffen wir uns mit einigen Kollegen, die ich alle zum Training missbrauchen werde. Könnt lustig werden. =)

    • Diesen Blick kenn ich von unseren Anfängen. :D
      Find ich ja super, dass ihr ne Jahreskarte für Hunde habt. Was kostet die denn?


      Heute nur Trockenübungen im Zug, weil kein Schaffner vorhanden war. Dafür hab ich dann noch Spielereien mit der Leine gemacht (Hund hält Leine fest - irgendwann soll er mir die anreichen, wenn ich sie auf den Boden hab fallen lassen) und im Büro mit Chefin geübt. Diese durfte selbst belohnen, und siehe da - nach dem zweiten Mal hatte er schon raus, dass er von ihr die Leckerchen bekommt. Scheint die richtige Methode gegen Kopfdreher zu sein.

    • GA-Hund kostet 720 Franken (600€), gültig auf dem gesamten, Bahn-, Bus- Schiffnetz (ausser den meisten Bergbahnen).
      Ja, Wega ist ein Luxushund, aber da die ganze Familie ein GA hat (kommt billiger als ein Streckenabo für alle), hätte es keinen Sinn für den Hund keines zu kaufen.
      Wir üben weiter, Wega muss es ja nur halten, es muss nicht geknipst werden.

    • HenryMorgan, stimmt, manchmal zieht der Dackelblick. Uns wurde von einem Fremdschaffner mal der Fahrschein fürs Hundchen erlassen, weil es ein Tag vor Weihnachten war. Ein paar der nicht hier ansässigen Schaffnerinnen verkaufen mir auch kein Hundeticket, wenn ich direkt beim Personal löse.


      Gestern hatten wir mal wieder einen großen Fortschritt. Der Hund und ich kamen von der Arbeit, der einfahrende Zug war etwas voller als sonst um diese Uhrzeit.
      Bevor ich überhaupt zum Automaten vorgedrungen war, erblickte ich unsere bevorzugte Übungspartnerin (die angeblich diese Strecke NIE fährt...); das war dann das zweite Mal diese Woche. Langsam gehört sie zum Rudel. :lol:


      Spook und ich haben ein wenig Ticket halten geübt, aber nicht damit gerechnet, dass die Schaffnerin überhaupt zu uns kommt, geschweige denn mit uns trainiert. Doch als sie bei uns ankam, nahm sie mit totaler Selbstverständlichkeit das Ticket von Spooks, knipste es und versuchte, es ihm wiederzugeben. Schade, dass er noch keine Gegenstände von Fremden annimmt (werden wir irgendwann auch üben); dieses Mal verlief die Übung perfekt, er drehte zwar den Kopf, aber unsere Trainingspartnerin wusste das ja nun und griff gleich feste zu. Das Ticket fiel nicht auf den Boden, alles lief total glatt, und das in einem recht vollen Zug mit jeder Menge Publikum. Ich bin wahnsinnig stolz auf meinen Spinner, wenn es in solch riesigen Schritten weitergeht, sind wir bald reif für unsere Herausforderin. :applaus:


      Die Schaffnerin war übrigens sehr erfreut, als ich mich bei ihr für die Beobachtung bedankte, dass der Spuk seinen Kopf zur Seite dreht. Das hilft mir wirklich weiter, und weder ich (wie auch) noch meine hunde- bzw. spookyerfahrenen Übungshelfer hätten das so gemerkt. Demnächst muss ich echt mal Fotos von der Interaktion Hund/Schaffnerin machen, wenn eine von unseren Stamm-Damen an Bord ist.

    • Kleines Zwischenspiel der letzten beiden Wochen: Als meine Kollegin mit ihrem Kater zum Impfen war, hat sie unserer gemeinsamen Tierärztin verraten, was wir üben, und ein paar Tage später hat diese dann bei Spuks und meinem nächsten Besuch gefordert, den Trick zu sehen. Sie war total beeindruckt und hat sich schief gelacht, als der Hund ihr das Ticket (wie gut, dass ich immer welche zu Übungszwecken in der Tasche habe) in die Hand gab. Auch das Halten des Portemonnaies beim Zahlen kam gut an.
      Ein paar Tage später waren wir noch zur Nachkontrolle dort, und Frau Doktor erzählte mir, dass ihr vor einigen Tagen ein Kunde erzählt habe, er habe im Zug einen Hund gesehen, der sein Ticket selbst vorzeigt. Unsere Stadt ist eindeutig ein Dorf, und wenn das so weitergeht mit der Mundpropaganda, dann steht Spooky demnächst in der Zeitung. :lol:


      Einige Tage danach trafen wir eine Schaffnerin an, die neu auf der Strecke ist, den Spuk aber schon von Anfang an toll fand. Die habe ich mir dann auch zum Üben gekrallt, dem Hund das Ticket in die Schnute gegeben und die Frau nahm es einfach nicht. Also habe ich ihr das Procedere erklärt, aber sie meinte nur: "Ich muss mir das jetzt einfach noch ein wenig angucken, das ist so SÜSS, wie er das macht!"
      Spooks dachte sich währenddessen eher: Nimm mir das Ding ab, ich will meinen Keks! :roll:


      Inzwischen ist der Kerl so weit, dass er, wann immer ich ein Stück Papier in die Hand nehme, ganz begierig darauf ist, es festhalten zu dürfen. So sehr hat er inzwischen nicht nur Kekse, sondern vor allem auch die Bewunderung und Begeisterung Anderer damit verknüpft. Oller Poser, der.



      Nach dem heutigen Abend behaupte ich mal, der Trick sitzt perfekt.
      Im Zug war kein Automat, daher stellte die (uns sehr gut bekannte) Schaffnerin die Tickets aus. Weil ich noch nach dem Geld kramte, hielt sie (übrigens nicht eingeweiht) dem Hund das zusammengefaltete Ticket hin und sagte: "Hältst du mal fest?" Spuk ließ es sich nicht zweimal sagen und griff sich das Ticket, Schaffnerin guckte in etwa so: :shocked:


      Dann griff sie wieder nach dem Ticket und sagte: "Aus!". Spinner dachte wohl, das klingt ähnlich genug wie unsere "Spuck's aus" und ließ los. Die Dame war total begeistert, ich war geflasht, wie selbstverständlich die beiden da zusammen agierten, obwohl sie nicht mal wusste, dass wir so was geübt haben, und ich glaube, jetzt kann ich behaupten, der Trick sitzt richtig. Nun müssen wir noch endlich die Dame antreffen, für die wir das Ganze einstudiert haben, und dann, ja dann, haben wir unser Ziel erreicht. :laola:

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