Werbung fuer unmoegliche Mixe

  • Hat denn eigentlich nicht jeder Rassehund als Mischling angefangen?
    Wie zum Beispiel der Eurasier...so lang ist das ja noch garnicht her da war das auch nur ein Mischling und jetzt ein Rassehund.
    So kritisch würde ich die Kreuzungen garnicht sehen. So können auch neue Rassen entstehen und Die ablösen, die es gesundheitlich nicht mehr packen.


    dieser Artikel ist auch ganz interessant zum Thema Lebenserwartung Rassehund vs Mischling


    http://www.wuff.at/artikel.php?artikel_id=299

  • Zitat

    Hat denn eigentlich nicht jeder Rassehund als Mischling angefangen?


    Klar. Und es wird sicherlich Rassemixe geben, die sich später als neue Rasse durchsetzen.


    Problem ist doch dass es bei den Designerhunden nicht darum geht, rassespezifische Krankheiten durch das Einmixen einer anderen Rasse zu lösen sondern dass mit netten Namen und vielen leeren Versprechungen eine Kreuzung auf den Markt geschmissen wird, die absolut nichts mit Zucht zu tun hat. Vielmehr schafft man durch das wilde Drauflosmixen neue Probleme - ein Husky-Corgi-Mix? Wie krank ist das denn?


    Ich heiße vieles was an Zucht mit den Rassen die mich interessieren abläuft nicht gut. Berner Sennen die immer größer, kräftiger und breiter werden, Bernhardiner deren Augenlider dort hängen wo andere Hunde die Lefzen haben, Shar Peis die im Welpenalter bereits an den Augen operiert werden müssen etc..


    Dennoch muss ich mir jetzt nicht den derzeit scheinbar sehr beliebten Golden Retriever-Berner Sennen-Mix (Marketing als Golden Mountain Dog) holen. Denn ich verstehe keine Intension hinter diesem Mix außer zwei beliebte (und äußerst HD-belastete) Rassen zu verpaaren um ein noch besseres Verkaufsargument zu haben. "Was Berner Sennen haben nur eine Lebenserwartung von 7 Jahren? - Kein Problem, wir haben einen Golden Retriever eingemixt. Der wird 12."


    Es gibt bei allen der gern mal als Qualzuchten zitierten Hunderassen (Mops, Bulldogen, Bernhardiner) Züchter, die gegen den Trend der letzten Jahre arbeiten. Diese haben es schwer, ohne Frage, und es wird bei vielen Rassen noch ein langer Weg sein.


    Aber das Argument, das in den letzten Jahren einiges schief lief in der Rassehundezucht, als Grund zu nehmen um die wilde Mixerei zu bevorzugen, käme mir nicht in den Sinn.

  • Zitat

    Hat denn eigentlich nicht jeder Rassehund als Mischling angefangen?
    Wie zum Beispiel der Eurasier...so lang ist das ja noch garnicht her da war das auch nur ein Mischling und jetzt ein Rassehund.
    So kritisch würde ich die Kreuzungen garnicht sehen. So können auch neue Rassen entstehen und Die ablösen, die es gesundheitlich nicht mehr packen.


    Ja Rassehunde haben als Mischlinge angefangen.


    Aber anders als bei diesem ganzen Gedoodle und Gedaggle wurden diese Mischungen nach Arbeitsleistung und Aufgabengebiet selektiert und daraus dann Rassen entwickelt.
    Da ging es nicht darum, dass das ganze möglichst nett, süß oder witzig aussehen soll damit man es gut verkaufen kann.


    Neue Rassen werden aus diesen "Designermixen" nicht entstehen, weil kein Interesse besteht, weil es kein vernünftiges Zuchtziel gibt und die Produzenten kein Interesse an Reinzucht haben.

  • Ich habe ja auch einen "Designerdog" (Yorki-Bolonka) ABER vom Züchter gekauft hätte ich sie niee ! Notfallhund, Tierschutz usw. Ich finde es auch okay wenn mal 1 UPPS Wurf passiert und dann so was raus kommt. ABER das ganze absichtlich zu züchten und sich über seine Kreationen und Kreaturen noch zu freuen... Also teilweise sehen die ja schon aus wie ein Absoluter Unfall. Schäfi/Corgi, Dalmatinier/Corgi und der komische Schnoodle :ugly:

  • Der Mensch, der Mensch - einfach ohne Worte.


    Ich mag auch Mischlinge und finde sie teilweise persönlich sehr hübsch. Nur sollte ein Mischling ein Mischling bleiben und nicht irgendwelche Modenamen bekommen damit sie besser verkauft werden. Auch denken einige Menschen immer noch das Mischlinge einfach gesünder sind, was nur quatsch ist. Man kann keine zwei kranken Hunde verpaaren und es kommen gesunde dabei raus. Auch schaut man nicht auf die Bedürfnisse der Hunde. Da sind teilweise Mixe dabei die überhaupt nicht zusammen passen. Jeder Hund ist nunmal anderst und hat andere Bedürfnisse und die kann man nicht mit dem Gegensatz kreuz und quer verpaaren.


    LG
    Nicole

  • Zitat

    Ja Rassehunde haben als Mischlinge angefangen.


    Aber anders als bei diesem ganzen Gedoodle und Gedaggle wurden diese Mischungen nach Arbeitsleistung und Aufgabengebiet selektiert und daraus dann Rassen entwickelt.
    Da ging es nicht darum, dass das ganze möglichst nett, süß oder witzig aussehen soll damit man es gut verkaufen kann.


    Neue Rassen werden aus diesen "Designermixen" nicht entstehen, weil kein Interesse besteht, weil es kein vernünftiges Zuchtziel gibt und die Produzenten kein Interesse an Reinzucht haben.


    Wobei man hier auch mal ehrlicherweise dazusagen muss das auch die hochoffizielle Züchterei nur "rumprobieren" ist auch mit entsprechendem "Ausschuss"...auch die Zuchtziele sind teilweise mehr als fraglich, gerade heutzutage...

  • Da sieht man auch mal wieder, das in den "Zeitungen" immer das steht, was sich grad verkauft, heute das und morgen was anderes.
    Das ist ein Artikel der Huff vom 8.1.2014 der ein ganz anderes Lied singt:
    http://www.huffingtonpost.co.u…igner-dogs_b_4557368.html



    Zitat

    Zur Gesundheitsfrage: soweit ich die Untersuchungen überblicke, gibt es keinen signifikant nachweisbaren Unterschied zwischen Rassehunden und Mischlingen hinsichtlich der Gesundheit.


    Grundsätzlich können Mixe natürlich alle Krankheiten kriegen, die Rassehunde auch kriegen können. Es gibt keine einzige Krankheit, vor der einen der Kauf eines Mixes bewahren könnte.
    Bei Rassehunden kennt man in der Regel die größten Risiken und einige (wo es z.B. einen Gentest gibt) kann man auch sicher ausschließen. Bei Mischlingen hat man halt Lotterie.


    Laut dieser Studie: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23683021
    waren bestimmte Rassehunde z.B. bei 10 häufigen Krankheiten (Aortenstenose, DCM, Hypothyreose, Ellenbogendysplasie, IVDD (interverbral disc disease, Bandscheibenprobleme), Atopie & allergische Dermatitis, Magendrehung, Katarakte, Idiopathische Epilepsie und portosystemischer Shunt) häufiger betroffen als Mischlinge. Bei weiteren 13 Krankheiten fand man keinen Unterschied zwischen Rassehunden und Mixen:

    Zitat


    Of the 24 disorders assessed, 13 had no significant difference in the mean proportion of purebred and mixed-breed dogs with the disorder when matched for age, sex, and body weight. Disorders without a significant predisposition included all the neoplasms (hemangiosarcoma, lymphoma, mast cell tumor, and osteosarcoma), hypertrophic cardiomyopathy, mitral valve dysplasia, patent ductus arteriosus, and ventricular septal defect in the cardiac category; hip dysplasia and patellar luxation in the orthopedic category; hypoadrenocorticism and hyperadrenocorticism in the endocrine category; and lens luxation in the other category.


    Lediglich bei den Kreuzbandrissen und Autounfällen liegen die Mischlinge in der Studie vorn. Da kann man nun rätseln warum das so ist - werden sie weniger gründlich beaufsichtigt und haben deswegen häufiger Unfälle? Werden Mixe häufiger kastriert (Kastration, besonders vor erreichen der Geschlechtsreife, begünstigt KBR und die Studie kommt aus den USA wo Frühkastras Usus sind)?


    Verschiedene Studien zeigen außerdem, das Mischlinge im Schnitt (wenn man sie nach Größenkategorien einteilt, natürlich kann man einen 10 kg Hund nicht mit einem 50 kg Hund vergleichen, da kleine Hunde grundsätzlich schonmal eine höhere Lebenserwartung haben) etwas länger leben als reinrassige Hunde.
    Z.B. die in dem Wuff-Artikel auch erwähnt von Patronek (die Orginalstudie hab ich auf die Schnelle nicht gefunden, interessant ist das z.B. in dem http://www.sofahund.at/hundela…fotos/Artikel_UH_2004.pdf Wuff-Artikel hier, neben dem Patronek-Ergebnis noch erwähnt wird, dass ein kanadischer Wissenschaftler rausgefunden hat, das Rassehunde mit geringem Inzuchtkoeffizienten genauso lange leben wie Mischlinge).
    Oder auch diese hier aus England: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24206631




    Der Heterosiseffekt wenn man zwei ingezüchtete Linien kreuzt, und das sind viele Rassehunde nunmal (ja, auch die, die in den ketzten Generationen keine direkte Inzucht hatten, denn viele Rassen stammen nunmal von kleinen bis winzigen Gründerpopulationen ab und sind somit von Haus aus ingezüchtet, egal was für Zwingernamen in den letzten 5-10 Generationen auftauchen, von gezielter Linienzucht mal ganz zu schweigen) ist ein Fakt. Davon hat man aber nur in der ersten Generation was.
    Und wenn man zwei Rassen mit Disposition für das gleiche Problem, z.B. zwei HD-belastete oder zwei kurznasige Rassen kreuzt, hat man natürlich auch nix gewonnen.


    Wo es in der ersten Generation was bringen kann ist bei Defektgenen, die nur in doppelter Ausführung zur Ausprägung eines Krankheitsbildes führen, z.B. bei manchen Formen der PRA die nur in einer Rasse vorkommen. Wenn man da mit einer anderen Rasse kreuzt, dann werden die Welpen zumindest an (dieser Form der) PRA nicht erkranken können, weil sie das entsprechende Gen nicht in doppelter Ausführung mitbekommen können.
    Gefährlich wird's dann, wenn mit diesen Mixen planlos weitergezüchtet wird - ok, kreuzt man immer wieder Mixe mit Mixen mit Mixen aus Mixen, dann ist die Wahrscheinlichkeit eher klein, dass ausgerechnet dieses Defektgen mal wieder doppelt auftritt, aber sein kann das natürlich.
    Kreuzt man dagegen seinen Mix wieder mit einem PRA-tragenden Tiere der einen Ausgangsrasse oder einem PRA-tragenden anderen Mix mit diese Ausgangsrasse, dann kann man auch schnell einen Griff ins Klo tun.


    Insofern, F1-Kreuzungen können schon Sinn machen. Sie haben, stabile Ausgangsrassen vorausgesetzt, ziemlich gut voraussagbare Eigenschafte, man hat auf jedenfall den Hybrideffekt und man kann die Wahrscheinlichkeit des Auftretens MANCHER Erbkrankheiten stark verringern, wenn nicht eliminieren.
    Das heißt allerdings nicht, dass diese Hunde keine anderen Krankheiten kriegen können oder nicht auch ungünstige Anlagen von den Eltern erben können. Kann einem bei reinrassigen Hunden aber ebenso passieren, insofern ist das weder ein pro noch ein contra.




    Das Problem bei dieser ganzen Mischlingszucht ist also NICHT die Mischlingszucht, da ist an sich rein gar nix verkehrt dran.
    Das Problem ist die SCHLECHTE Zucht um des Profits willen, genau wie bei planloser Vermehrung von Rassehunden auch.


    Nicht untersuchte Eltern (weder allgemein noch auf rassetypische Probleme), keine Ahnung von vernünftiger Zucht, gruselige Aufzuchtbedingungen, so viele Welpen wie möglich in kurzer Zeit, rein um der Kohle willen, und zur besseren Vermarktung wird dann noch ein "Markenname" draufgeklatscht.
    Das ist natürlich Scheiße, keine Frage. Da wird auch zu Recht vor gewarnt.


    Aber man sollte sich mMn hüten, diese zwei Angelegenheiten (Mischlingszucht generell und schlechte Mischlingszucht) grundsätzlich in einen Topf zu werfen.



    Was ich NIE verstehen werde ist, was für eine große Anziehungskraft "seltsame" Mischlinge wie z.B. Kombis aus großen Rassen mit kurzbeinigen Rassen, scheinbar haben. Oder auch Hunde mit rausstehenden Zähnen und raushängender Zunge.
    Muss der gleiche Effekt sein wie bei möglichst bizarren Rassehunden: "Ohhhhh, ein Unikat! Nein, wie außergewöhnlich! Den nehmen wir!" :roll:

  • Also der Pugapoo ist der hässlichste Hund den ich seit langem gesehen habe :fear: :ugly:


    Die Kreuzungen zweier nordischer Rassen find ich nicht mal sooo schlimm, weil sie beiden ja die gleichen Proportionen haben und vom Charakter her auch beide nicht so unterschiedlich sind und beide z.B. das gleiche arbeiten wollen. Muss natürlich trotzdem keine eigene Rasse draus werden.


    Aber ein Husky und ein Corgi?? Nur weil der Hund dann mehr dem Kindchenschema entspricht als ein größerer Hund? Find ich schrecklich... Ein Hund, der im Herzen wahrscheinlich ziehen, laufen, arbeiten will, aber von seinem Körperbau für so etwas gar nicht mehr richtig geschaffen ist..


    Bei dem Namen Taco Terrier bekomme ich hauptsächlich Hunger :ops:

  • Zitat

    Der Mensch, der Mensch - einfach ohne Worte.


    Ich mag auch Mischlinge und finde sie teilweise persönlich sehr hübsch. Nur sollte ein Mischling ein Mischling bleiben und nicht irgendwelche Modenamen bekommen damit sie besser verkauft werden. Auch denken einige Menschen immer noch das Mischlinge einfach gesünder sind, was nur quatsch ist. Man kann keine zwei kranken Hunde verpaaren und es kommen gesunde dabei raus. Auch schaut man nicht auf die Bedürfnisse der Hunde. Da sind teilweise Mixe dabei die überhaupt nicht zusammen passen. Jeder Hund ist nunmal anderst und hat andere Bedürfnisse und die kann man nicht mit dem Gegensatz kreuz und quer verpaaren.


    LG
    Nicole


    Bin mir ziemlich sicher das Mischlinge die mehrere Generationen Zeit hatte sich ohne menschliche Eingriffe zu entwickeln wesentlich robuster sind. Das ist sicher bei nem Doodle nicht der Fall!


    Was in der Zucht in der Vergangenheit schon verbrochen wurde sieht man ja bereits heute...stehe dem ganzen Thema auch eher kritisch gegenüber.

  • Zitat


    Haben all die Leute, die Designer-Dogs feiern und
    Rassehunde verschreien, je verstanden dass
    es ohne die langweiligen, Kranken Rassehunde
    keine D-D's gäbe?! :D. So ein Schwachsinns-Artikel...


    Genau das war auch mein erster Gedanke! Und ich versuche dass es auch mein letzter zu dem Thema war. Wir Menschen sind einfach :headbash:


    Etwas OT, aber irgendwie doch passend dieser Witz: Treffen sich zwei Planeten. Sagt der eine zum anderen: gehts dir nicht gut? Antwort: ich habe Homo sapiens, geht aber bald vorbei!

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