Große Probleme bei spontanem Barf-Beginn

    Hallo liebe Barfgemeinde,


    wir haben uns nun relativ kurzfristig entschieden unsere Luna zu barfen. Sie hat gerade eine extreme Mäkelphase und verweigert unter anderem jegliches Trofu und vieles Anderes. Da wir eh barfen wollten, sind wir nun heute mal zu einem Laden gefahren.
    Ich habe nicht viel Vorwissen, habe nur die Barfbroschüre von Swanie Simon gelesen und ab und zu was im Internet. Ursprünglich wollte ich mich noch etwas mehr einlesen und nach meiner Klausurenphase beginnen.
    ich wurde dort beraten und mir wurde mitgegeben, was ich für eine Woche brauche.
    Jetzt wollte ich euch mal fragen, was ihr davon haltet:


    Luna wiegt momentan 27kg bei einer Schulterhöhe von 61cm. Sie ist eher zu dünn und nimmt nur schwer zu. Sie ist ziemlich genau ein Jahr alt.
    Uns wurden jetzt Portionen für 8 Tage mitgegeben. Wir sollen 500g Fleisch und 400g Gemüse füttern. Das Fleisch, das wir bekommen haben, ist jeweils zu gleichen Teilen:
    Rinderkehlkopf, Blättermagen, grüner Pansen, Rinderschlund.
    Außerdem noch 2x Schulterblatt als Knochen.


    Nun frage ich mich, ob die Fleischzusammensetzung so in Ordnung ist? Ich finde, dass Kehlkopf und Schlund ja eher Knorpel als Muskelfleisch oder? Also es sieht in der Tüte schon deutlich mehr rot aus als weiß, aber ich bin mir da unsicher. Auch was die Schilddrüsenhormone bei Kehlkopf und Schlund angeht?
    Außerdem finde ich das eigentlich viel zu viel Gemüse im Verhältnis zum Fleisch? So wie ich das verstanden hab, solll es laut dem Laden sogar irgendwann sogar noch mehr Gemüse???
    Dann wurde mir gesagt, ich soll auf jeden Fall einmal am Tag füttern. Ist das sehr wichtig oder gehts auch weiterhin zwei Mal? Und es wurde gesagt, ich soll das noch leicht tiefgefroren füttern, weil man dann nicht so viel füttern braucht. Da erschließt sich mir ehrlich gesagt auch nicht so richtig der Sinn, da ja dann eigentlich mehr Energie aufgewendet werden muss zum verdauen, aber weniger Energie aufgenommen wird?


    Also am meisten Gedanken mache ich mir wegen des Gemüses und wegen der Fleischzusammensetzung, da ja theoretisch sehr wenig Fleisch vorhanden ist. Ich hab ja auch schon mal mit Barfrechner gerechnet und da war ich bei nicht mal 200g Gemüse und mehr Fleisch. Und definitiv mehr Muskelfleisch.
    Außerdem frage ich mich, ob Luna am Anfang überhaupt schon Knochen verträgt? Muss sich der Organismus nicht eh erstmal umstellen und dann soll sie auch gleich schon Knochen verdauen können?


    So das wars erstmal. Ich bin gerade einfach sehr verunsichert und fühle mich schlecht beraten. Ich hab mich aber einfach auf den Menschen verlassen, da ich selbst ja nur Halbwissen besitze. Ich hab bestimmt noch andere Fragen, die mir gerade nicht einfallen. Ich hoffe, ihr könnt mir helfen!


    Liebe Grüße,
    Eileen

    Hallo Eileen,


    ich habe jetzt beim Lesen sofort gedacht: zuviel Gemüse und zuviel Schlund, Kehlkopf, zuwenig "richtiges Fleisch".
    Ich weiß jetzt auch nicht, wieviel Knochen so ein Schulterblatt ist, aber für einen Hund, der an Rohfütterung nicht gewöhnt ist, halte ich eine Schulterblatt fü nicht geeignet.
    Das mit dem leicht gefrorenen Füttern, kann doch nicht deren Ernst gewesen sein ????
    Ich achte sogar immer darauf, das das Fleisch Zimmertemperatur hat, bevor ich füttere.
    Ich füttere immer zweimal (momentan mit Babyhund sogar dreimal) täglich, schon seit Jahren.
    Ich fürchte, die Beratung war jetzt dort echt nicht so gut...


    Guck mal auf dieser Seite http://mashanga-burhani.blogspot.de/


    Da steht einiges Wissenswertes und irgendwo ist auch eine Exceltabelle, wo du den Bedarf berechnen kannst...ich weiß nur nicht mehr wo :???:


    ich würde einen Hund in der Größe wie deiner, mit ca. 500 -600 gr Fleisch und 250 gr Gemüse füttern. So ungefähr....mit Fleisch, meine ich aber Fleisch (gerne fetter, aber nicht nur Kehlkopf und Schlund) & Pansen.
    Schulterblatt würde ich noch nicht geben. Lieber erstmal ganz wenige Hühnerhälse oder Lammrippchen. Dann schauen, wie dein Hund die Knochen verträgt und langsam steigern.
    Wenn dein Hund zu dünn ist, würde ich auch Getreide füttern, solange er es verträgt.


    Am Besten machst du dich nochmal schlau und fütterst nichtso, wie in dem Laden empfohlen...schon gar nicht gefroren ;)


    LG
    Katrin

    Hallo Eileen,


    mmhh, also ehrlich gesagt wirkt die Beratung auf mich etwas seltsam.
    Z.B. das du noch ein wenig gefroren füttern solltest. Das finde ich mehr als komisch. Das ist sicher belastend für den Hundemagen. Ich füttere immer auf Zimmertemperatur.
    Auch den Anteil des Gemüse im Vergleich zum Fleisch finde ich sehr hoch. Aber das schreibst du ja auch.
    Laut meiner Rechnung liegt der Fleischbedarf höher, bei ca. 800g und das Gemüse bei ca. 220g. :smile:


    Die Frau, bei der ich das Barf- Fleisch und auch die Knochen und weitere Kauartikel beziehe, hat gesagt, dass Rinderkehlkopf mal gegeben werden kann (also die Info bzgl. eines ganzen Kehlkopfs), aber da immer noch ein wenig Schilddrüse enthalten sein kann, sollte es nur vereinzelt gefüttert werden.
    Ich glaube, dass viele mit der Gabe von rohen, fleischigen Knochen ein bisschen warten, um zu sehen, wie der Hund/ die Hündin das rohe Futter verträgt.
    Also ehrlich gesagt: ich würde nach einer anderen Quelle Ausschau halten und auf dein Gefühl vertrauen. Das Heft das du genannt hast, finde ich super.
    Vertraue auf dein Gefühl und schau, wie es sich für dich gut anfühlt und wie du deine Hündin gut auf das rohe Futter umstellen kannst.
    Ich habe das Fleisch zunächst ein wenig gedünstet, da sie es roh nicht angerührt hat. Nach ein wenig Zeit, frisst sie es nun auch sehr gern roh. :smile:


    Noch eine Sache zum Thema "zu dünn": Gerade junge Hunde haben oft einen hohen Energiebedarf. Meine Hündin ist in etwa so alt wie deine und sie bekommt immer gekochte Kartoffeln, Nudeln, Reis etc. hinzu. Bekäme sie die zusätzliche Energie mittels Kohlenhydrate nicht, würde sie abnehmen, trotz ausreichendem Fleischanteil.
    (Mit "Fleisch" meine ich immer schon die Mischung aus Innereien, Muskelfleisch, RfK etc. pp ;) )
    Ganz liebe Grüße,
    Sabine

    Edit: Ich würde ca. 700-750 g "Fleisch" (s.o.) geben. Je nach Aktivität etwas mehr oder weniger. Ich denke das wird sich auch schnell beobachten lassen, welchen individuellen Bedarf deine Hündin hat :)

    Danke für die bisherigen Antworten!
    Mit dem oben genannten Rechner habe ich auch schon mal gerechnet. Ich glaube, ich kam auf 650 Fleisch und 160 Gemüse.
    Ich glaube damals habe ich mit 3% gerechnet. Ist das zu wenig? Das mit den Kohlenhydraten ist ein guter Tipp!
    Ich glaube, ich setze mich die Tage mal hin und mache einen richtigen Plan. Ich hoffe, ich kriege das hin.
    Meint ihr, ich soll das, was ich habe trotzdem erstmal füttern oder es aufheben bis ich auch richtiges Muskelfleisch habe und das dann zufüttern?

    Ich würde mit Pansen und Blättemagen und etwas Schlund beginnen und sehen, ob ich noch etwas Muskelfleisch bekäme, so für den Anfang. Die Schulterblätter und Kehlköpfe würde ich erstmal einfrieren, oder so...
    bzw. Kehlkopf kannst du auch etwas geben, ist aber n.M. kein wertiges Futter, sondern eher so Knabberei.
    Ausserdem haben meine es oft nicht so gut verdaut.

    Außerdem sind Pansen und Blättermagen kein (richtiges) Fleisch, ich zähle es immer eher zum Gemüse. Deswegen haut die Rechnung da schon mal nicht hin. (Obwohl du natürlich trotzdem mit Pansen beginnen kannst, gibt ja noch keinen Mangel, wenn man mal ein paar Wochen nicht ganz ausgeglichen füttert). Auf jeden Fall fehlt dir das normale Muskelfleisch.
    Zum Füttern von Knochen würde ich auch nicht gerade mit Schulterblatt anfangen, eher mit Putenhälsen und dann langsam steigern (z.B. Kalbbrustbein).

    Gerade am Anfang wäre ich mit Knochen vorsichtig.
    Verträgt nicht jeder Hund und kann - gerade wenn Hund es nicht gewöhnt ist - zu Problemen führen!


    Caillou ist ja auch das Modell, schwer was drauf zu bekommen, deswegen Fett nicht vergessen! Hier ein sehr interessanter Artikel (wobei die ganze Seite sehr zu empfehlen ist!) http://mashanga-burhani.blogsp…r-die-haare-vom-kopf.html
    Trotz zusätlich Fett bekommt er 1kg Fleisch + 300/400g Obst/Gemüse verteilt auf 2x am Tag bei schlanken 35kg, bei weniger magert er ab.


    Also so wie du schreibst, hast du da bei der Dame nicht wirklich eine gute Beratung bekommen - schon schräg teilweise :???:

    Zitat

    Außerdem sind Pansen und Blättermagen kein (richtiges) Fleisch, ich zähle es immer eher zum Gemüse.


    Wie bitte? Natürlich ist das Fleisch, die paar Fitzelchen Grünzeug, was dran klebt macht es nicht zum Gemüse! Blättermagen mag etwas weniger hochwertig sein als Pansen, aber von den Nährwerten her nicht mit Gemüse zu vergleichen!


    Der "Plan" erscheint mir ziemlich unbedacht. Proteinmässig kommt es hin, aber wie schon gesagt ist der Fleischmix alles andere als optimal. Zuviel Kehlkopf und Schlund, und zuwenig Muskelfleisch und Innereien. Und warum ein Hund, der eher zu dünn ist, solche Gemüsemassen fressen soll, will mir nicht in den Kopf. Das ist doch kein Karnickel! Der braucht eher Kohlenhydrate und Fett als Gemüse, was hauptsächlich aus Wasser besteht!


    Als Fleischknochen würde ich mit Hühnerkarkassen anfangen, sind auch schön fetthaltig.

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