Spulwürmer vom Barfen?

  • Die TÄ schrieb mir gestern folgendes:


    Hallo Frau XXX
    zu 1.) da die Würmer mit dem Kot ausgeschieder wurden, kann man davon ausgehen, dass zumindest ein kleiner Teil des Wurmmittels aufgenommen wurde. Trotzdem nächste Woche die Wurmkur nochmal wiederholen zu


    2.)Kokosöl und Raspeln kann er zusätzlich gerne haben


    zu 3.) das reicht aus, denn es dauert immer etwas, wenn Larven, die sich im Körper "verstecken" in den Darm auswandern und neue Eier produzieren Es ist vollkommen normal bei jungen Hunden, dass nicht immer nur 1 Wurmkur ausreicht um alles abzutöten.
    LG
    Dr. XXXX

  • Mal rein zum Verständnis für dich:


    Ein Hund scheidet Spulwurmeier aus. Aus den Eiern entwickelt sich das erste und dann das zweite Larvenstadium. Wie lange das dauert, hängt von der Umgebungstemperatur und der Feuchtigkeit ab.
    Jetzt nimmt dieser oder ein anderer Hund die Larven auf.
    Die Larve gelangt über den Magen in den Dünndarm.
    Dort bohrt sie sich durch die Darmwand und lässt sich Blut transportieren.
    Wenn sie in die Leber gelangt, dann bleibt sie eine Weile dort und entwickelt sich zum dritten Larvenstadium.
    Jetzt bewegt sich die Larve weiter über das Herz in die Lunge.
    Dort häutet sie sich nochmals und bohrt sich durch die Lunge nach außen, bewegt sich die Luftröhre hoch und landet im Kehlkopf.
    Jetzt lässt sie sich abschlucken und gelangt wieder in den Darm. Dort setzt sich der jetzt fertige Spulwurm an der Darmwand fest und beginnt Eier zu produzieren. Die ganze Entwicklung im Hund dauert 25 bis 30 Tage. Der Kreislauf beginnt von vorn.


    Ein Teil der Larven beendet seine Wanderung im Körper nicht. Er ruht irgendwo im Gewebe und auf die Hormone einer Trächtigkeit zu reagieren und die Welpen bereits über die Plazenta und später über die Mittermilch zu infizieren. Hier dauert es dann nur 14 Tage, bis die Welpen Eier ausscheiden, denn einen Teil der Entwicklung haben die Larven bereits im Körper der Hündin durchgemacht.


    Wurmmittel wirken leider nicht auf alle Entwicklungsstadien ein. Die Würmer, die gerade z.B. in der Leber oder der Lunge unterwegs sind, werden nicht bekämpft.
    Bei jungen Hunden hat man zwei Probleme:
    Einerseits fehlt ihnen noch ein starkes Immunsystem, viele Hunde werden mit ungefähr drei Jahren sogar resistent gegen Spulwürmer. Bei denen entwickelt sich dann nur bei Krankheit ein starker Wurmbefall. Welpen werden dagegen sozusagen von den Würmern einfach überrannt.
    Und da die Wurmkur die im Gewebe schlummernden Larven der Mutter nicht erreicht, ist fast jeder Wurf bereits bei seiner Geburt von Spulwürmern befallen.


    Ordentliche Züchter entwurmen die Kleinen daher ab der 2. Lebenswoche alle 2 Wochen. Dann reicht normalerweise eine weitere Wurmkur beim neuen Besitzer und man hat Ruhe, wenn der Zwerg sich nicht draußen irgendwo neu ansteckt.


    Ich bin die letzte, die für regelmäßige oder gar "vorbeugende" Wurmkuren ist.
    Aber bei Welpen und bei einem Hund mit Befall ist natürlich das Entwurmen wichtig und richtig.
    Nur, wie du am Entwicklungssyklus der Spulwürmer siehst, reicht eine Kur nicht aus. Sie erwischt einfach nicht alle Würmer. Daher sind mehrere Gaben in Folge nötig. Dann bekommt man aber auch später die Würmer wieder in den Griff. Es ist also kein Drama, es ist einfach nur ärgerlich. Nur Bandwürmer wird man mit einer einzigen Gabe los, sie wandern nicht durch den Körper.


    Du siehst, deine Tierärztin liegt nicht falsch. ;)

  • Das habe ich auch nie angezweifelt :-)


    Unser kleiner Schatz schläft derzeit viel....mehr als sonst.Klar in dem Alter schlafen die noch viel,aber derzeit halt mehr. Natürlich gönnen wir ihm auch seine Ruhe.


    Also diese Rinderohren mit Fell sind der absolute Hammer. Stinken zwar ganz schön, aber Chester liebt sie. Schüttelt seine ,,Beute"und lässt sie nicht mehr aus der Schnauze.


    Heute Morgen gab es Pansen mit Möhren und Sauerkraut.
    Heute Mittag Hühnerhälse gewolft evtl. auch mit Möhren und Sauerkraut
    Heute Abend wollte ich eigentlich Lunge mit mit Möhren und Sauerkraut geben


    Zwischendurch halt immer Kokosöl und Raspeln ;-)


    Natürlich auch grüne Mineralerde und die Öle ;)

  • Ein so starker Wurmbefall ist belastend, normalerweise entdeckt man die Biester gar nicht selbst, sondern die Tierarzt kann Eier nachweisen und auch bei einer Wurmkur kommt kaum etwas Sichtbares heraus.
    Wenn ein Hund ganze "Spaghettihaufen" macht, dann kann man sich vorstellen, was im Hund los ist. Die Darmwand ist gereizt und entzündet, die Leber nimmt Schaden und auch der Lunge tut es nicht gut.
    Aber das kommt alles wieder in Ordnung, wenn die Biester weg sind. Dann erholt er sich und holt auch alles auf. ;)

  • Pferde haben keine Würmer, die auf Hunde übertragbar sind. Da kann Hund so viele Pferdeäpfel fressen, wie er möchte, Würmer bekommt er so nicht. ;)

  • Das gilt nur für Hunde, die den MDR-1 Defekt haben.
    Die vertragen einige Medikamente nicht, dazu gehört der Wirkstoff Ivermectin. Der ist durchaus bei Pferden als Wurmkur gängig und wird zu einem großen Teil mit dem Kot wieder ausgeschieden.
    Das betrifft aber eben nur bestimmte Hunde, die Mehrzahl der Hunde verträgt das problemlos.

  • Betroffene Hunderassen:
    Als besonders empfindlich gelten Collies, Australian Shepherds, Shetland Sheepdogs, Bobtails (Old English Sheepdogs), Border Collies, Shelties, Langhaarwhippets, Windhunde, Deutsche Schäferhunde und Mischlinge dieser Rassen

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