Kooikerhondje

  • Yelli, darf ich fragen, welche Züchterin du im Auge hattest und wieso du keinen Welpen von ihr genommen hast? Gern auch PN.

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    Hi


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    • Unglaublich, dass die Schilddrüse solche Verhaltensänderungen auslösen kann.

      Ja, absolut! Wobei ich schon denke, dass es bei Rico die sehr unglückliche Kombi aus Schilddrüse und (wer weiß wie lange unerkannten... :crying_face:) Zahnschmerzen war, die diese extreme Verhaltensreaktion hervorgerufen hat. Ob (und wenn ja, wie) diese beiden Erkrankungen zusammenhängen könnten, konnte mir bisher niemand beantworten. Vielleicht hatten wir einfach unendliches Pech...

      Aber in jedem Fall spielt die Schilddrüse eine immense Rolle, denn bis heute merkt man ihm verhaltenstechnisch deutlich an, ob die SD gut eingestellt ist oder nicht. Körperliche SD-Symptome wie schlechtes Fell oder so hat er übrigens gar nicht; das Einzige, was ich gemerkt habe, war, dass er unter der SDU stets etwas mehr wog als sonst, und jetzt endlich sein Optimalgewicht wiederhat.

      Wünsche euch weiterhin alles Gute.

      Vielen lieben Dank! :kleeblatt:

      Mir kommen da sofort zwei, drei andere Geschichten aus'm Forum ins Gedächtnis wo der Hund urplötzlich massiv (wegen Krankheit etc) gegen Familienmitglieder gegangen ist (ihr seid damit also keinesfalls alleine möchte ich sagen! Auch wenn man sich in dem Moment vermutlich so unfassbar hilflos und allein fühlen muss)

      Oh ja, man fühlt sich echt so hilflos und allein... Ich habe wochenlang darauf gewartet, aus diesem Alptraum aufzuwachsen, weil ich immer dachte, dass kann doch irgendwie nicht die Realität sein...

      Dass es auch andere Betroffene gibt, ist zwar einerseits irgendwie tröstlich, andererseits aber auch beängstigend, weil es ja bedeutet, dass das Risiko, dass uns sowas noch einmal passieren könnte, vermutlich doch größer als 0,0000001% ist...

      Bei Chap hat damals mal jemand die "Cocker Wut" in den Raum geworfen ... aber ich kam dann gar nicht mehr dazu weiter zu recherchieren...

      Da hatte mein Haustierarzt auch ganz kurz dran gedacht - quasi laut denkend - das dann aber direkt wieder verworfen. Leider erinnere ich mich nicht mehr genau an seine Argumentation. Ich meine, zum einen sei die Cockerwut extrem selten geworden und zum anderen würden die Symptome nicht so richtig passen. Bei der Cockerwut sei es wohl so, dass der Hund anfallsartig um sich beißt, und Rico hat ja zu jedem Zeitpunkt sehr deutlich differenziert, wen er gerade angreift, und sich gleichzeitig ja von anderen Personen sogar noch halbwegs lenken lassen... Ich meine, das war es, was für den Tierarzt daran nicht passte.

      Darf ich fragen, warum du nicht mehr dazu kamst, weiter zu recherchieren? Und magst du allgemein ein bisschen mehr von deinem Chap erzählen, zum Beispiel, wie ihr zu ihm gekommen seid?

      Bei Chap wurde uns auch von mehreren Seiten zum Einschläfern geraten. Das muss man erstmal sacken lassen dass man da einen Hund vor sich sitzen hat den andere Menschen als so schlimm und gefährlich und v.a. unberechenbar erachten dass er verschwinden soll...

      Ja, das ist echt mega heftig. Selbst unser Tierverhaltenstherapeut hat das als Option in den Raum geworfen, sollten wir keinen "Fuß in die Tür" bekommen. Ich muss aber sagen, dass der Gedanke zu unseren schlimmsten Zeiten auch für mich nicht ganz abwegig war. Mir war völlig klar, dass ich meiner Familie diese furchtbare Situation nur für einen sehr begrenzten Zeitraum zumuten konnte, und mir selbst ging es noch nie in meinem Leben psychisch so schlecht wie damals. Natürlich hätte ich alternativ auch über eine Abgabe nachgedacht, aber wer nimmt so einen Hund...?

      Oh Mann, ich könnte jetzt noch heulen, wenn ich darüber nachdenke, und bin unendlich froh, dass wir einen Weg da raus gefunden haben!

      Dein Gefühlschaos muss unendlich groß gewesen sein! Großen Respekt auch an deine Eltern und deinen Freund... an sowas zerbrechen ja leider nicht selten Beziehungen..

      Ihr alle könnt wirklich unendlich stolz auf euch sein! Es ist keineswegs selbstverständlich dass Menschen so einen Aufwand für ihren Hund betreiben bzw bis weit über die eigene Schmerzgrenze hinaus dranbleiben.

      Vielen vielen lieben Dank, das bedeutet mir sehr viel! :smiling_face_with_hearts:

      Ich bin meinen Lieben auch unendlich dankbar und auch wahnsinnig stolz auf sie. Dieser Zusammenhalt und dieses Durchhaltevermögen angesichts der enormen Belastung sind wahrlich nicht selbstverständlich und nichts, was man von seiner Familie einfach erwarten kann.

      Er hat eine unfassbare Bewegungs- und Unternehmungsfreude und begleitet und bei fast allen Freizeitaktivitäten. Eigentlich ist er tatsächlich so wie es in den Rassebeschreibungen steht. Er ist sehr eng mit der Familie, aber legt nicht viel Wert auf Fremde. Mit Menschen, die er etwas genauer kennt oder öfters gesehen hat, freundet er sich durchaus an. Leckerlis können das schon etwas beschleunigen. :winking_face: Er ist sehr intelligent, lernt gerne und schnell und braucht entsprechend auch geistige Auslastung.

      Ich freue mich für dich, dass du so einen unkomplizierten Kooiker hast! Die oben aufgeführten Eigenschaften bringt mein Rico auch mit und ich liebe sie! :smiling_face_with_heart_eyes:

      Wir haben zwei Züchter und deren Hunde persönlich kennengelernt, die beide schon sehr lange züchten. Die Hunde waren durch und durch wesensfest. Vielleicht liegt es daran, dass diese Züchter jahrelange Erfahrung haben und wissen, was sie tun.

      Genau diesen Eindruck hatte ich von Ricos Züchter und dessen Hunden auch. Da war von Aggression oder auch nur übertriebener Nervosität absolut nichts zu merken. Okay, keiner der Hunde hat sich uns Besuchern an den Hals geworfen, aber nachdem wir kurz gemeldet wurden, entspannten sich alle Hunde (immerhin acht oder zehn) sehr schnell von alleine und flätzten sich im Haus auf diverse Kissen, Decken und Sessel. :smiling_face_with_halo:

      Wie gesagt, vor seiner Erkrankung empfand ich Rico auch als einen ziemlich alltags- und mitnehmtauglichen Hund, einzig seine doch ziemlich starke Unverträglichkeit gegenüber Fremdhunden war manchmal einschränkend, v. a. was enge und/oder statische Situationen wie Restaurantbesuche u. Ä. anging (war ein fremder Hund mit im selben Raum, wars halt unentspannt). Aber sonst... Ich werte unsere Geschichte im Wesentlichen schon als richtig unglücklichen Schicksalsschlag. Andererseits denke ich schon, dass ein Labrador mit denselben Erkrankungen möglicherweise nicht so extrem reagiert hätte...

    • Ich wollte euch mal an meiner Freude teilhaben lassen. :hurra:

      Zum einen, weil wir nächstes Jahr Nachwuchs erwarten und ich das kritische 1. Trimester hinter mich gebracht habe. :smiling_face_with_hearts:

      ... Aber das gehört ja eigentlich nur "so halb" hier hin. Der eigentliche Grund, warum ich schreibe, ist nämlich unser Besuch beim Verhaltenstherapeuten letzte Woche...

      Mit dem Wissen um meine Schwangerschaft (bzw. eigentlich schon mit der Planung der Schwangerschaft) trieb uns natürlich die Frage um, was das für unser Zusammenleben mit Rico bedeuten könnte. Ohne Kind wären wir, denke ich, jetzt so weit, dass wir ihn wieder in unseren Haushalt integrieren könnten. Aber kann man "so einen" Hund in einem Haushalt mit Baby/Kleinkind halten? Diese Frage trieb uns mächtig um und nicht nur einmal hörten wir (gefragt oder ungefragt) Kommentare wie: "Auf gar keinen Fall!" oder auch: "Dass du darüber überhaupt nachdenkst!" ... was die ohnehin vorhandene Verunsicherung natürlich noch vergrößerte.


      Letzte Woche haben wir dann eben unseren Tierverhaltenstherapeuten eingeweiht und ihn dazu befragt. Und er traut es uns und Rico tatsächlich zu! :partying_face: Natürlich machte er deutlich, dass er uns keinerlei Garantien geben könne. Und auch, dass es am Ende natürlich auch davon abhinge, ob WIR es uns zutrauen und mit Rico + Kleinkind ein entspanntes Familienleben führen können. Aber er meinte, aus seiner Sicht müsse man Hund & Kind ohnehin gerade in den ersten Jahren sehr sorgsam managen und er habe bei "so manchem unbedachten Golden Retriever-Halter, der meint, das alles einfach laufen lassen zu können, weil Retriever ja NIE beißen" deutlich mehr Bedenken als bei Rico bzw. uns. :relieved_face:


      Folgendes sind für's Erste unsere Aufgaben:

      - Zimmer im Haus bestimmten, die für Rico tabu sein sollen, wenn das Baby da ist. Diese müssen dann ab sofort schon tabu sein (Türgitter), damit er genug Vorlaufzeit hat, sich daran zu gewöhnen, und keine Eifersucht entsteht.

      - Deckentraining noch mal neu aufbauen bzw. vertiefen. Dabei die Hundedecke als Bodentarget aufbauen, das von Rico schnell und freudig angesteuert wird, danach Verweildauer & Abstände der Belohnungen ausbauen. Mit verschiedenen Decken/Hundekissen im Haus (mindestens eins pro Etage) trainieren. Ziel soll sein, Rico jederzeit zügig aus der "Schusslinie" schicken zu können, ohne dass er negative Emotionen des "Weggeschickt-Werdens" empfindet.

      - Trainieren, sich bewegenden Objekten zu widerstehen bzw. Kinder- und Hundespielzeug zu unterscheiden. Dafür Rico ins Sitz bringen und einen Kinderball zuerst moderat, dann immer heftiger bewegen (kullern, werfen, schießen...), ohne dass Rico hinterher darf. Sitzenbleiben hochwertig belohnen. Wenn ich den Ball mit Schwung über seinen Kopf hinweg werfen kann und er entspannt sitzen bleibt, dasselbe mit verschiedensten Kinderspielzeugen üben. (Zuerst dachte ich, dass wird unsere leichteste Übung und tatsächlich klappt es nach nur zwei Trainingseinheiten mit dem Ball problemlos. Aber dann fragte der Therapeut: "Hat Rico Stofftiere?" Und da brach die ganze Tragweite und Komplexität dieses Trainings über mich herein! :face_with_tears_of_joy:)


      Ob Rico tatsächlich wieder komplett zu uns zieht, lassen wir uns noch offen- Gott sei Dank haben wir ja meine Eltern als Back-up (wofür ich ihnen niemals genug werde danken können :sparkling_heart:). Die Sicherheit unseres Kindes wird auf jeden Fall an allererster Stelle stehen. Zumindest ein Teilzeit-Aufenthalt bei uns (und wenn nur stundenweise) ist aber schon mein Ziel, schließlich ist und bleibt Rico mein liebster kleiner Knuff. :smiling_face_with_hearts: Also trainieren wir fleißig und lassen den Rest auf uns zukommen...

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